DE1031964B - Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Kunstharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen KunstharzenInfo
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- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J41/00—Anion exchange; Use of material as anion exchangers; Treatment of material for improving the anion exchange properties
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Description
Gegenstand des Hauptpatents ist ein Verfahren zur
Herstellung von als Aniionenaustauscher verwendbaren Kunstharzen aus Äthern aromatischer Oxyverbindungen,
welche mindestens 1 basisches Stickstoffatom, vorzugsweise in Form einer quaternären
Ammoniumgruppe, oder solche Atomgruppen enthalten, durch welche basische Stickstoffatome in das
Äthermolekül eingeführt werden, können.
Diese Austauscher mit quaternären Ammoniiumgruppen
eignen sich im Gegensatz zu solchen mit nur schwach basischen Stickstoffatomen zur Bindung
schwacher Säuren, wie CO2, H2S und H2SiO3, und
tauschen selbst aus Lösungen von Salzen starker Basen, wie NaCl, K2SO4, die Anionen der Lösung
gegen OH-Ionen aus. Trotz der universellen Anwendungsmöglichkeit
dieser Austauscher haben aber auch Austauscher, welche nur schwach basische Gruppen, d.h. tertiäre, sekundäre oder primäre
Aminogruppen, enthalten und deshalb nur zur Bindung starker Säuren geeignet sind, praktische Be- ao
deutung. Ihr Vorteil gegenüber den stark basischen Ionenaustauscherharzen besteht darin, daß sie mit geringerem
Alkaliüberschuß, also wirtschaftlicher regeneriert werden können. Bei den schwach basischen
Austauschern macht sich nun aber, und zwar besonders bei solchen mit hoher Austauschleistung die
Tatsache störend bemerkbar, daß der Wassergehalt der Austauscher in hohem Maße abhängig ist von
ihrem Beladungszustand, so daß sich mit diesem das Volumen des Austauschers ändert. Während die Austauscher
in der Basenform nur verhältnismäßig wenig Quellwasser aufnehmen, erhöht sich ihr Quellvolumen
bei zunehmender Salzbildung und erreicht bei voller Beladung seinen größten Wert. Bei der nun folgenden
Regenerierung schrumpft der Austauscher wieder auf sein ursprüngliches Volumen zusammen. Die Volumenzunähme
der Austausdher beim Beladen mit Säure führt in technischen Filtern leicht zu Verbackungen
der Auistauscherkörner, welche Durchlaufstörungen zur Folge haben können. Durch den Quellungsdruck
findet aber auch eine starke mechanische Beanspruchung des Austauscherkorns statt, welche leicht
zu Kornzerfall führt. Dieser Volumenzunähme der Austauscher bei der S abbildung kann zwar durch
stärkere Vernetzung des Harzes entgegengearbeitet werden, doch macht sich dann um so mehr eine andere
Eigenschaft der schwach basischen Austauscher nachteilig bemerkbar, nämlich ihre gegenüber stark
basischen Austauschern wesentlich geringere Austauschgeschwindigkeit, welche bei dichten, stark vernetzten
Austauschern weiterhin absinkt und eine Abnahme der nutzbaren Volumenkapazität zur Folge
hat.
Es wurde nun gefunden,, daß man bei den genannten
Verfahren zur Herstellung
von stickstoffhaltigen Kunstharzen
von stickstoffhaltigen Kunstharzen
Zusatz zum Patent 959 947
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Karl Haagen, Leverkusen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
schwach basischen Aüstauschern den Nachteil der
starken Abhängigkeit des Quellvolumens vom Beladungszustand weitgehend eliminieren kann, ohne
auf den Vorteil ihrer hohen Austauschleistung und des 'geringeren Regeneriermittelbedarfs verzichten zu
müssen, wenn man zusätzlich stark basische quartäre Ammoniumgruppen einführt oder einen Teil der vorhandenen
schwach basischen Aminogruppen in stark basische Ammoniumgruppen überführt.
Will man einen Austauscher herstellen, in welchem die schwach basischen S ticks toff gruppen ki einem bestimmten
Verhältnis stehen, etwa in dem Verhältnis wie die Anionen starker und schwacher Säuren, die
in dem Wasser, das mit diesem Austauscher behandelt werden soll, vorhanden sind, so mischt man am einfachsten
die Ausgangsprodukte für einen schwach und einen stark basischen Austauscher im entsprechenden
Verhältnis und kondensiert das Gemisch mit Formaldehyd nach dem Verfahren des Hauptpatents zum
Austausoherharz.
Die Tatsache, daß durch die stark dissoziierten quaternären Stickstoffbasen ein Zusammenschrumpfen
des Austausoherkorns verhindert wird, wirkt sich auch günstig auf die Austauschgeschwindigkeit an
den schwach basischen Stickstoffatomen aus.
In dem folgenden Beispiel sind, die angeführten
Teile Gewichtsteile.
80 Teile Phenoxäthyldhlorid werden mit 240 Teilen Polyäthylenimin (50%ig) und 80 Teilen Wasser in
809 530/442
verschlossenem Gefäß: unter · Rühren langsam auf v';
110° C erhitzt. Die Temperatur wird etwa 12 Stunden
bei 110 bis 120° C gehalten. Nach Abkühlen laßt man die viskose Lösung des Kondensationsp.rpdu.ktes, welches
nur schwach basische Stickstoffgruppen enthält.. unter Rühren zu einer Suspension von 170 Teilen
Phenoxäthyltrimethylammoniumdhlorid in 320 Teilen Schwefelsäure von 60° Be fließen. Die erhaltene
Lösung wird auf- etwa 25° C gekühlt und mit einer solchen von 240Teilen H2SO4 (60° Be) in 320Teilen
Formaldehydlösung (40°/oig) bei Zimmertemperatur verrührt. Das Reaktionsgemisch- kondensiert, warmgestelB,"
zu-«iiiem einheitlichen, klaren und festen
Gel, das etwa.8 Stunden verschlossen und nach dem Zerkleinern noch etwa 16 Stunden offen bei 110° C
erhitzt wird'. Man erhält 815 Teile wasserfreies Austausdherharz,
das gemahlen und in konzentrierter Salzlösung gequollen wird. Nach dem Auswaschen
der Salzlösung ist <l'as Anionetiaustauscherharz gebrauchsfertig.
Sein S äarebindungs vermögen (Kapazität) beträgt 170 bis 180MillivalHCl pro 100 ecm
gequollenem Austauscher. Davon entfallen 22% auf stark basische und 78fl/o auf schwach basische Stickstoffgruppen.
Das Verhalten dieses Austauschers im Filter im Vergleich zu einem Austauscher, welcher
nur schwach, basische Stickstoff gruppen enthält und
nach Beispiel 8 des Hauptpatents hergestellt wurde, wird durch die folgenden Versuche demonstriert:
Je 100 ml der beiden elektrolytfrei gewaschenen
Austauscher in Salzform wurden in je ein Glasrohr von etwa 3 cm lichter Weite eingefüllt und, nach
Messen der Filtersdhichthöhe, mit 3%iger NaOH in
die Basenform übergeführt. Hierauf wurde abermals die Schichthöhe gemessen und die überschüssige
Natronlauge ausgewaschen. Die beiden Austauscher wurden nun ausgebaut und ihr Volumen im Meßzylinder
(unter Rütteln bis zur Volumenkonstanz wie
bei der Messung des Ausgangsvolumens) bestimmt.
Volumen in der Salzform ,.
Schichthöhe im Rohr
vor der Behandlung mit
NaOH
NaOH
nach dem Durchlauf der
NaOH
NaOH
nach dem Auswaschen der
NaOH
NaOH
Volumen in der Basenform
Austauscher
des obigen
100 ml
15,2 cm 14,9 cm
15,12 cm 105 ml
Austauscher
nach
Beispiel 8 des Hauptpatents
100 ml
15,0 cm 13,0 cm
13,2 cm 78 ml
Aus dieser Messung geht hervor, daß das Volumen des nach obigem Beispiel - hergestellten Austauschers
in der Basenform um etwa 5fl/» größer ist als in der
Säureform, während bei dem Austauscher, welcher nur sehwadh basische Gruppen enthält, die Überführung
in die Basenform mit einer Volumenkontraktion von 22°/» verbunden ist.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: -- Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Kunstharzen nach Patent 959 947, dadurch ge-. kennzeichnet, daß zur Herstellung dieser Kunstharze sowohl Verbindungen mit stark basischen als auch solche mit schwach basischen Stickstoffatomen verwendet werden.© 809 530/442 6.
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