DE1031951B - Mauerbohrer - Google Patents
MauerbohrerInfo
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Classifications
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Description
- Mauerbohrer Das Bohren von Löchern in Mauerwerk und Beton ist schwierig. Die Schwierigkeiten kommen hauptsächlich daher, daß die verwendeten Bohrer an ihrer Spitze zu heiß werden, dadurch ausglühen und sich schließlich festfressen und' ausbrechen. Bedingt dürften diese Erscheinungen dadurch sein, daß bei den bekannten Bohrerschneiden um die Bohrachse eine tote Schnittzone entsteht, in deren Bereich ein, Abarbeiten des Materials durch Drücken erfolgt, was erheblichen Kraftaufwand mit entsprechend hohen Beanspruchungen des Bohrers zur Folge hat. Dazu kommen noch die Einflüsse, die aus der unterschiedlichen Struktur und Härte der verschiedenen natürlichen und künstlichen Steinarten herrühren.
- Für schwere Bohrmaschinen, wie sie im Bergbau verwendet werden, sind viele Bohrer bekannt, bei denen versucht wird, durch eine bestimmte Anordnnung und Ausbildung der Schneiden und durch eine besondere Form der Schneidenträger die an sich bei allen Gesteinsbohrern sehr geringe Lebensdauer zu verbessern. Es ist jedoch bisher nicht gelungen, hier entscheidende Fortschritte zu machen.
- Bei derartigen schwerem Bohrern sind wie bei den üblichen Spiralbohrerausbildungen Schneiden vorgesehen, die, in einer nach oben hin enger werdenden Spirale hintereinandergeschaltet, mehrere Hartmetallschneiden aufweisen, während die Spitze selbst in V-förmig gespreizten Schneiden endet, welche die tote Schnittzone frei lassen, so daß das dort befindliche Material beim Bohren ausgebrochen wird.
- Andere Bohrerausbildungen für den maschinellen Bohrbetrieb im Bergbau weisen Bohrerspitzen auf, die in der Spitze derart geschlitzt sind, daß diese ausgespart ist, um auf diese Weise die gerade in der Bohrermitte stärkste Belastung zu verringern und die besonders schlechte Wärmeabfuhr zu verbessern. Es bleiben auf diese Weise in der Mitte des Bohrloches Gesteinsreste stehen, die nach und nach durch Abbröckeln bzw. Ausbrechen abgetragen werden.
- Auch bei Spiralbohrern, die zum Bohren von Löchern in Mauerwerk dienen, sind geschlitzte Bohrerspitzen bekannt.
- Alle bekannten Gesteinsbohrer, gleichgültig ob sie für schwere Bohrmaschinen im Bergbau bestimmt sind oder als Mauerborer für Installationszwecke benutzt werden, sind nicht in der Lage, die tote Schnittzone im Bohrzentrum anders als durch Ausbrechen bzw. Wegdrücken abzuarbeiten.
- Im Gegensatz dazu gelingt es mit dem zwei- oder mehrflügelig ausgebildeten Mauerbohrer nach der Erfindung, auch die tote Schnittzone weitgehend schneidend abzuarbeiten, wobei die Gesteinsmassen im allgemeinen in Form von Gebröckel anfallen.
- Erreicht wird dieses günstige Arbeiten des Bohrers dadurch, daß der Schlitz in der Bohrerspitze schiefwinkelig zu den Schneiden der die Spitze des Bohrers bildenden Flügel verläuft, so daß an den Schlitzenden weitere Schneidspitzen und entlang den Schlitzflanken zusätzliche Schneiden gebildet sind.
- Der Mauerbohrer nach der Erfindung ist für Installationszwecke bestimmt, wo entweder mit einer verhältnismäßig leichten elektrischen Handbohrmaschine gearbeitet wird oder mit einer Handbohrleier.
- Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Bohrerspitze wird die Druckbeanspruchung in er Bohrachse wesentlich herabgesetzt. Weiter ist von Bedeutung, daß die spezifische Druckbeanspruchung der Bohrschneiden sinkt, nicht allein weil größere Schneidenlängen abtragend wirksam sind sondern weil der zu überwindende Abtragungswiderstand geringer ist. Dadurch ist es möglich, die Vorschubgeschwindigkeit und damit die Leistung des Bohrers zu steigern. Gleichzeitig mit der gesteigerten Leistung wird eine lange Haltbarkeit der Schneiden erreicht, wobei aber die auftretende Reibungswärme so klein bleibt, daß nachteilige Einflüsse auf die Standfestigkeit der Schneiden vermieden werden.
- In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 das Schema einer zweiflügelig ausgebildeten Bohrerspitze in der Draufsicht, Fig. 2 die Anwendung des Schemas nach Fig. 1 auf eine zweiflügelige Bohrerspitze im Seitenansicht und in der Draufsicht.
- Fig. 3 eine Bohrerspitze analog Fig: 2, nur mit nach der Bohrerachse spitz zulaufenden Schneidkanten, ebenfalls in Seitenansicht und in der Draufsicht, Fig. 4 einen vierflügeligen Bohrer mit einer zweiflügeligen Vorbohrspitze in Seitenansicht, Fig. 5 den Bohrer nach Fig. 4 in der Draufsicht, Fig.6 eine weitere vierflügelige Bohrerausbildung in Seitenansicht, Fig. 7 den Bohrer nach Fig. 6 in der Draufsicht, Fig. 8 einen Hochleistungsmauerbohrer in- Seitenansicht und Fig. 9 diesen Bohrer in der Draufsicht.
- Wie Fig. 1 zeigt, ist die Bohrerspitze prinzipiell in der Bohrerachse 1 mit einem Schlitz 2 versehen, der schiefwinkelig zu den Schneiden 3 und 4 verläuft. Dadurch bilden sich entlang den Schlitzflanken zusätzliche Schneiden 5 und 6 und an dem Schlitzende weitere Schneidenspitzen 7 und B. Diese zusätzlichen Schneiden 5 und 6 mit den Schneidspitzen 7 und 8 arbeiten die tote Schnittzone ab, hier die Fläche innerhalb des von den Schseidenspitzen 7 und 8 bestrichenen Kreises. Die Schräge des Schlitzes ist an sich beliebig, jedoch in der Praxis abhängig von der Ausbildung des Bohrers und von den zu bohrenden Gesteinsarten. Eine weitere Schräglage des Schlitzes 2 ist in gestrichelten Linien angedeutet. Die Schneid spitzen 7 und 8 liegen sich diametral gegenüber. Eine günstige Schneidenlage im Schlitz 2 ergibt sich dann, wenn die durch die Bohrerachse 1 gezogene Verbindungslinie zwischen den Schneidenspitzen 7 und 8 senkrecht auf den Schneiden 3 und 4 steht.
- Nach dieser Erläuterung bedarf es für die dargestellten praktischen Ausführungsbeispiele nur noch kurzer ergänzender Hinweise.
- In den Fig. 2 und 3 sind analog Fig. 1 zweiflügelige Bohrerspitzen dargestellt. Die Schneiden 3 und 4 in Fig. 2 schließen einen stumpfen Winkel ein, während die Schneiden in Fig. 3 einen spitzen Winkel bilden. Die Tiefe des Schlitzes 2 ist im Verhältnis zu dien übrigen Bohrerabmessungen etwa maßstäblich gehalten. Die zusätzlichen Schneiden 5 und 6 entlang den Flanken des Schlitzes 2 sind analog Fig. 1 vorgesehen.
- Die Fig. 4 und 5 zeigen einen vierflügeligen Bohrer mit von der Bohrerachse nach außen ansteigenden Schneiden. Die geschlitzte, analog Fig. 2 ausgebildete Bohrerspitze 2 bohrt vor. Die sich so ergebenden gestuften Bohrungskreise sind in gestrichelten Linien in Fig. 5 angedeutet.
- Die in den Fig. 6 und 7 dargestellte Bohrerspitze ist ähnlich wie diejenige nach den Fig. 4 und 5 ausgebildet. Zu beachten ist lediglich, daß die vorbohrende, bei 2 geschlitzte Bohrerspitze analog Fig. 3 spitz zulaufende Schneiden 3 und 4 aufweist. Der nachfolgende vierflügelig ausgebildete Fertigbohrer arbeitet mit jeweils abgesetzten Flügelschneiden 11 und 12. Dadurch ergibt sich beim Bohren eine mehrfache Unterteilung des abzutragenden Materials, wie im einzelnen an den in Fig. 7 in gestrichelten Linien eingezeichneten Bohrungskreises zu sehen ist. Die Fig.8 und 9 zeigen einen noch weiter abgestuften Bohrer. Hier ist auch die Bohrerspitze vierflügelig ausgebildet. In sinngemäßer Abwandelung des bei Fig. 1 erläuterten Prinzips der Zuordnung eines Schlitzes je Flügel sind in der Bohrerachse zwei sich kreuzende Schlitze 13 und 14 vorgesehen, so daß sich vier zusätzliche Schneiden ergeben, welche zum Abtragen des Materials in der toten Schnittzone dienen. Der stufenförmig abgesetzt fortschreitende Bohrvorgang ist mit den jeweiligen Bohrungsrandkreisen in Fig. 9, analog wie in den Fig. 5 und 7, in gestrichelten Linien eingezeichnet. Der Bohrerschaft 15 ist in an sich bekannter Weise hohl ausgebildet mit Austrittsöffnungen 16. Damit - ist die Möglichkeit gegeben; Kühl- bzw. Schmierflüssigkeit unter Druck zuzuführen, das Bohrloch von Bohrgut freizuspülen oder dieses abzusaugen.
- Um die Zeichnung nicht unübersichtlich zu machen, ist die bevorzugte Verwendung von zähen Hartmetallen zur Schneidenbestückung zeichnerisch nicht dargestellt.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Mauerbohrer mit zwei- oder mehrflügelig ausgebildeter Spitze, die in der Bohrerachse geschlitzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitzverlauf schiefwinkelig zu den Schneiden (3, 4) der die Spitze des Bohrers bildenden Flügel geführt ist, so daß an den Schlitzenden weitere Schneidspitzen (7, 8) und entlang den Schlitzflanken zusätzliche Schneiden (5, 6) gebildet sind.
- 2. Zweiflügeliger Mauerbohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Schlitzenden gebildeten Schneidspitzen (7, 8) auf einer Geraden liegen, die durch die Bohrerachse (1) geht und senkrecht zu den Schneiden (3; 4) der Bohrerflügel verläuft.
- 3. Vierflügeliger Mauerbohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen je zwei Flügeln liegenden Schlitze (13, 14) sich in der Bohrerachse (1) kreuzen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 303 030, 312 215, 520130; deutsche Patentanmeldung p 33083 V I b / 5 b D ; französische Zusatzpatentschrift Nr. 56 714 zum Patent Nr. 955 696; Dissertation von Winter, »Untersuchungen zur Steigerung der Bohrleistungen im Kalibergbau«, 1933; S. 25 und 26; »Bergbautechnik«, 1952, Heft 9, S. 396, Bild 20; »Glückauf« vom 16. 9. 1950, S. 788.
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