DE2749864C3 - Bohrwerkzeug und Bohrgestänge für Bohrungen in Flözen - Google Patents
Bohrwerkzeug und Bohrgestänge für Bohrungen in FlözenInfo
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- E21B7/00—Special methods or apparatus for drilling
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Description
Zur bergmännischen Untersuchung der Lagerstätten von Rohstoffen aller Art, — insbesondere von Kohle, —
sowie für oder bei deren Hereingewinnung werden Bohrungen mannigfacher Art benötigt.
Die vorliegende; Erfindung beinhaltet ein Bohrwerkzeug
und Bohrgestänge zur Ausführung solcher Bohrungen in Flözen, insbesondere für solche, die
zwischen hartem Nebengestein verlaufen; sie soll das nachteilige Abweichen der Bohrungen von den
gewünschten Bohrrichtungen verhindern.
Der Härteunterschied zwischen Lagerstätte und Nebengestein bewirkt, daß beim Bohren in der
Lagerstätte das Bohrwerkzeug am Verlassen der Lagerstätte gehindert wird, weil es beim spitztwinkligen
Auftreffen auf das härtere Nebengestein von diesem zu den weicheren Schichten hin wieder abgelenkt wird. Bei
diesen Bohrarbeiten in Lagerstätten wirkt sich der gleichgerichtete Drehsinn des Bohrwerkzeuges jedoch
senr nachteilig aus, weil er ein seitliches, mit zunehmender Lochtiefe stärker werdendes Abrollen
und damit eine Abweichung von der Ziellinie bewirkt. Dies hat nicht nur den Nachteil, daß die Bohrorientierung
verlorengeht, vielmehr treten durch die starke Krümmung der Gestängerohre auch Brüche innerhalb
des Gestängesiranges auf. Um diesen Nachteil zu beheben, hat man bisher versucht, die Transportschnekken
der nachgeschalteten Gestängerohre genau auf den Bohrwerkzeugdurchmesser abzustimmen oder die Gestängerohre
anstelle der Transportschnecken mit geradlinig aufgesetzten Führungsleisten zu versehen,
die ebenfalls dem Durchmesser des Bohrwerkzeuges entsprachen. Mit diesen Maßnahmen konnte das
seitliche Abrollen zwar verringert werden, doch trat damit gleichzeitig der Nachteil auf, daß die Ablenkung
des Bohrwerkzeuges von den härteren Gesteinsschichten weg erschwert und meistens sogar unmöglich
wurde.
Es ist ein Verfahren bekannt (SE-PS 42 580), das
Bohrwerkzeug beim Vortreiben von Hand jeweils abwechselnd in einen bestimmten Winkel, also kurzzeitig
hin- und herzudrehen. Gemäß einem älteren Vorschlag (DE-OS 27 34 111) wird der Drehwinkel auf
mindestens eine volle Umdrehung des Bohrwerkzeuges vergrößert Man hat auch versucht, das seitliche
Abrollen dadurch zu vermeiden, daß zwei Bobrwerkzeuge mit separaten Gestängesträngen parallel nebeneinander
liegend verwendet werden, wobei ein Bohrwerkzeug mit Gestängestrang rechts- und das andere
linksdrehend arbeitet. Auch diese Vorschläge haben bisher nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt weil
ίο sich die beiden Bohrwerkzeuge mit den nachfolgenden
Gestängesträngen bei zunehmender Bohrlochtiefe um ihre eigene Achse drehen und so zum Blockieren und
Gestängebruch führen.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß bis heute keine Bohrverfahren oder Bohreinrichtungen bekannt
sit-.d, die aufgrund ihrer Ausbildung selbsttätig vom härteren Nebengestein ablenken, ohne ihrem Drehsinn
entsprechend ein seitliches, kontinuierliches Abrollen und damit eine Abweichung der Bohrung von der
Zielrichtung zuzulassen.
Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, diese nachteiligen Folgeerscheinungen zu beheben und
bringt ein Bohrwerkzeug und Bohrgestänge für Bohrungen in Flözen, bei denen kurzzeitig abwechselnd
rechts- und linksdrehend gebohrt wird, in Vorschlag, wobei sich das Bohrwerkzeug dadurch kennzeichnet,
daß das Werkzeug zwei oder mehr Bohrschneiden für das Bohren im Recntssinn und zwei oder mehr
Bohrschneiden für das Bohren im Linkssinn aufweist,
jo welche vermittels im Bohrwerkzeug angeordneter Nocken beim Wechsel der Drehrichtung selbsttätig
axial vor die jeweils anderen Schneiden vorschiebbar sind.
Zur weiteren zweckmäßigen Ausführung der Erfin-
J5 dung wird ein Bohrgestänge in Vorschlag gebracht,
welches sich dadurch kennzeichnet, daß das als Transportschnecken-Verlängerungs-Rohrgestänge ausgebildete
Gestänge mit gegenüberliegenden, um etwa die Steigungshöhe versetzten Trsjisportflügeln versehen
ist, die jeweils etwa einen halben Gtstängerohrumfang umschließen und je zur Hälfte aus einem
rechtsdrehend und einem linksdrehend angeordneten Transportschneckenabschnit t bestehen.
Ein Ausführungsbeispiel von Bohrwerkzeug und Bohrgestänge ist auf den Zeichnungen schematisch
dargestellt.
Fig. I zeigt links das Bohrwerkzeug mit den Bohrschneiden 1 und I' des im Längsschnitt gezeichneten
Bohrwerkzeugs 2 mit innen liegendem Bohrkronenschaft 3, welches mittels einer nicht dargestellten
Steckzapfenverbinduiig mit dem Gestängerohr 4 verbunden ist.
Flg. Il zeigt einen Schnitt durch das Bohrwerkzeug
längs der Linie A -B,
F i g. 111 zeigt die Teile der F i g. I um 90° versezt.
Fig. IV zeigt einen Schnitt durch das Bohrwerkzeug
längs der Linie C-D.
Das Bohrwerkzeug ist bestückt mit vorzugsweise vier Stück oder mehr Bohrschneiden 1 und f. Die Schneiden
stecken axial beweglich in entsprechenden Schlitzen des Bohrwerkzeuges 2. Die Schneidmesser sind gegen
Herausfallen mit Haltestiften 6 gesichert. Für die Durchführung der Hallcsliftc 6 durch die Bohrschneiden
sind letztere mit Langlochbohrungcn versehen, so
h5 daß die Bohrschneiden selbst in begrenztem Umfang
axial beweglich bleiben. Im Bohrwerkzeug 2 ist der Bohrkronenschaft 3 drehbar angeordnet. Die Drehbewegung
des Bohrkronenschafles wird begrenzt von
Anschlagbolzen 7. Bei Verwendung von zwei Paar Bohrschneiden — wie dargestellt — wird zweckmäßigerweise
eine Drehbewegung von 90° zugelassen. Die stirnseitige Verdickung des Bohrkronenschaftes 3 ist
mit gegenüberliegenden Nocken 9 ausgerüstet. Auf dieser Verdickung des Bohrkronenschaftes 3 stützen
sich axial die Bohrschneiden 1 und Γ ab, wobei die dem
Drehsinn zugeordneten Bohrschneiden jeweils auf den vorstehenden Nocken abgestützt werden. Das schußweise
verlängerbare Gestängerohr 4 ist gegenüberliegend versetzt mit den Transportflügeln 5 ausgerüstet.
Die einzelnen Transportflügel umfassen jeweils den halben Gestängerohrumfang und sind je zur Hälfte
rechts- und linksgängig. Die nachfolgenden Gestängerohre werden nach dem hier nicht weiter dargestellten
bekannten Verfahren mittels Steckzapfen verbunden.
Die schematische Darstellung zeigt das Bohrwerkzeug in rechtsdrehender Arbeitsstellung. Der im
Bohrkronenschaft 3 sitzende Anschlagbolzen 7 (siehe F i g. IV) liegt dem Rechtsdrehsinn entsprechend am
Anschlag des Bohrwerkzeuges 2 an, so daß die Bohrschneiden 1 und Γ mitdrehen. In dieser Stellung
stützen sich die rechtsdrehend arbeitenden Bohrschneiden Γ auf den gegenüberliegenden Nocken 9 ab, su daß
das Bohrschneidepaar I axial der Nockenhöhe entsprechend tiefer steht und arbeitsunwirksam ist.
Die Rückführung des Bohrgutes kann durch eine Luft- oder Wasserspülung unterstützt werden. Hierfür
sind die Gestängerohre 4 mit einer nicht dargestellten, allgemein bekannten durchgehenden mittleren Bohrungen
versehen, der Bohrkronenschaft 3 ebenfalls mit einer mittleren Spülbohrung 10, wie in Fig,IV zu
erkennen ist. Beim weiteren Heraustransport wird das Bohrgut von Transportflügeln 5 übernommen, der
Steigungshöhe entsprechend zurücktransportiert und anschließend von um 90° versetzt angeordneten
nachfolgenden Transportflügeln 5' usw. übernommen.
Bei Änderung der Drehrichtung auf links bleiben zunächst die Bohrschneidenpaare 1 und 1' mit dem
Bohrwerkzeug 2 eine viertel Umdrehung im Bohrloch stehen, bis der vom Bohrkronenschaft 3 mitgedrehte
Anschlagbolzen 7 am gegenüberliegenden Anschlag der Nuten 8 im Bohrwerkzeug 2 anliegt. Gleichzeitig
werden die Nocken 9 ebenfalls um 90° verdreht, so daß nunmehr das linksdrehend arbeitende Bohrschneidenpaar
1 in Axialdichtung vorsteht und das Bohrschneidenpaar 1' beim Weiterbohren zurückgeschoben wird und
au dem Eingriff kommt. Der Bohrguttrans^ort erfolgt wie beim Rechtsbohren, nur mit dem Unterschied, daß
das Bohrgut von der anderen Hälfte mit Linksdrall versehenen Transportflügel 5 aufgenommen und
weitertran:;portiert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Bohrwerkzeug für Bohrungen in Flözen, bei denen kurzzeitig abwechselnd rechts- und linksdrehend gebührt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug zwei oder mehr Bohrschneiden (1) für das Bohren im Rechtssinn und zwei oder mehr Bohrschneiden (V) für das Bohren im Linkssinn aufweist, welche vermittels im Bohrwerkzeug angeordneter Nocken (9) beim Wechsel der Drehrichtung selbsttätig axial vor die jeweils anderen Schneiden vorschiebbar sind.
- 2. Bohrgestänge für Bohrungen in Flözen, bei denen kurzzeitig abwechselnd rechts- und linksdrehend gebohrt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das als Transportschnecken-Verlängerungs-Rohrgestänge (4) ausgebildete Gestänge mit gegenüberliegenden, um etwa die Steigungshöhe versetzten Transportflügeln (5) versehen ist, die jeweils etwa einen halben Gestängerohrumfang umschließen und je zur Hälfte aus einem rechtsdrehend und einem linksdrehend angeordneten Transportschneckenabschnitt bestehen.
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Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
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Families Citing this family (2)
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1977
- 1977-11-08 DE DE2749864A patent/DE2749864C3/de not_active Expired
Also Published As
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