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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auffahren einer unterirdischen
Bohrung gemäß den Merkmalen
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Um
unterirdische Ver- und Entsorgungsleitungen verlegen zu können, ist
es bekannt, in mindestens einem Verfahrensgang Bohrungen mit Horizontalpressbohranlagen
herzustellen und in diese Bohrungen dann die Ver- und Entsorgungsleitungen einzugliedern.
Die Horizontalpressbohranlagen umfassen Schneidköpfe mit nachfolgenden Transportschnecken
und Pressrohre. Die Schneidköpfe
sind dabei vor den Pressrohren oder in dem vordersten Pressrohr
positioniert. Der Antrieb der Schneidköpfe und die Abförderung
des gelösten
Bohrkleins erfolgt über
die rotierenden Transportschnecken in den Pressrohren. Je nach Länge der
aufzufahrenden Bohrungen – sind
sowohl die Pressrohre als – auch die
Transportschnecken entsprechend dem jeweiligen Bohrfortgang verlängerbar.
Beim Auffahren der Bohrungen rotieren ausschließlich die Schneidköpfe. Die
Pressrohre werden ohne Drehung mit der Presskraft der Horizontalpressbohranlage
in ihrer Längsrichtung
vorgetrieben.
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Das
mit Horizontalpressbohranlagen durchführbare Verfahren ist zwar vergleichsweise
kostengünstig,
bietet jedoch nicht die Möglichkeit
einer Überwachung
des Bohrlochverlaufs und gegebenenfalls einer Korrektur.
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Das
Verfahren wird mithin nur dort angewandt, wo relativ geringe oder
keine Zielgenauigkeiten der aufzufahrenden Bohrungen verlangt werden.
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Des
Weiteren ist es zum Auffahren von unterirdischen Bohrungen bekannt,
Pressbohranlagen in Verbindung mit steuerbaren Pilotgestängen einzusetzen.
Hierbei werden zunächst
die Pilotgestänge mit
vergleichsweise geringem Durchmesser in den Baugrund gepresst. Die
Steuerung erfolgt mittels Schrägen
an den vorderen Enden der Pilotgestänge. Im kurzen Abstand zu diesen
Enden sind üblicherweise
auch Laser bzw. beleuchtete Zieltafeln eingebaut. Abweichungen von
dem vorgegebenen Bohrlochverlauf werden durch die freien inneren
Querschnitte der Pilotgestänge
von im Bereich der Antriebe angeordneten Kameras erkannt und auf
Bildschirmen sichtbar gemacht. Durch entsprechendes Positionieren
der Steuerschrägen
an den Enden der Pilotgestänge
können
anschließend
Richtungskorrekturen durchgeführt
werden.
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Der
Einsatz solcher Pilotgestänge
ermöglicht zwar
das Auffahren von unterirdischen Bohrungen mit einer hohen Zielgenauigkeit,
hat jedoch den Nachteil, dass sie aufgrund des Pressvortriebs ausschließlich in
solchen Baugründen
zum Einsatz kommen können,
wo die Böden
auch verdrängbar
sind.
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Darüberhinaus
zählt es
zum Stand der Technik, Imlochhammer in Verbindung mit Bohrkronen und
Bohrgestängen
einzusetzen, wobei die Überwachung
der Zielgenauigkeit der aufzufahrenden Bohrungen durch optische
Systeme bzw. Messsonden über
freie Innenquerschnitte der Bohrgestänge vom Antrieb bis zum Imlochhammer
erfolgt.
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Bei
einer anderen Vorrichtung zur Überwachung
der Zielgenauigkeit beim Auffahren von unterirdischen Bohrungen
werden in die Bohrgestänge
integrierte Sender eingesetzt, welche entsprechende Signale über die
Lage und Tiefe der Bohrungen Empfängern übermitteln. Von den Empfängern werden die
Daten zu den Antrieben weitergeleitet und hier auf Displays angezeigt.
Korrekturen des Bohrverlaufs sind hierbei nur im Stillstand der
gesamten Bohranlage möglich.
Zum Ablenken einer aufzufahrenden Bohrung werden die Bohrköpfe entweder
in eine vorbestimmte Richtung mit nicht symmetrischen Bohrköpfen oder
mittels Ablenkkeilen gesteuert.
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Bei
den nicht symmetrischen Bohrköpfen sind
die Stirnflächen
abgeschrägt.
Beim Vorpressen der Bohrgestänge
erfahren die Bohrköpfe
dadurch entsprechende Auslenkungen in die gewünschte Richtung. Ist keine
Auslenkung erforderlich, wird durch kontinuierliches Drehen und
Vorpressen ein im Prinzip gerades Auffahren der Bohrlöcher der
Bohrungen erreicht.
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Werden
hingegen Ablenkkeile verwendet, so werden diese in die die Bohrstränge umfassenden Verrohrungen
im Bereich der Bohrköpfe
eingesetzt. Wird durch das jeweilige Überwachungssystem eine Abweichung
von der vorgesehenen Richtung des Bohrlochverlaufs angezeigt, können durch
Drehen der Verrohrungen die Ablenkkeile so positioniert werden,
dass sie in die Gegenrichtung zur Abweichung stehen. Durch Vorpressen
der Verrohrungen werden dann die Ablenkkeile auf die Bohrköpfe geschoben und
bringen diese damit in einen Versatz zu der bisherigen Bohrachse.
Durch diese Außermittigkeit
der Bohrköpfe
werden die Freischnitte für
die mitgeführten
Verrohrungen auf der einen Seite eingeengt und in Richtung zur anderen
Seite vergrößert. Die
Bohrungen werden dadurch zu den vergrößerten Freischnitten hin abgelenkt.
Durch ein Zurückziehen
der Verrohrungen lösen
sich die Ablenkkeile wieder von den Bohrköpfen und der Versatz zu den
Bohrachsen ist aufgehoben. Die Steuervorgänge sind damit beendet.
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Durch
die
DE 197 31 517
C1 gehört
eine Bohrvorrichtung für
den Einsatz unter Tage zum Stand der Technik, bei welcher ein längskanalisiertes Bohrgestänge ein
Steuerrohrgestänge
mit radialem Abstand durchsetzt. Im Abstand zur Bohrkrone des Bohrgestänges ist
in das mit einem exzentrischen Innenquerschnitt versehene Steuerrohrgestänge ein längliches,
zylinderartiges Verstellgehäuse
eingesetzt. Das Verstellgehäuse
weist eine im Querschnitt nierenförmige Längsausnehmung auf und umfasst ein
Bohrgestänge
mit einer ebenfalls exzentrischen Längsbohrung. Um den Richtungsverlauf
der Bohrkrone ändern
zu können,
wird das Steuerrohrgestänge
in Längsrichtung
verschoben. Hierdurch wird das Verstellgehäuse im Steuerrohrgestänge verdreht, und
zwar dadurch, dass ein Stift, der in der Wandung des Steuerrohrgestänges befestigt
ist, in eine schraubenlinienförmige
Nut am Außenumfang
des Verstellgehäuses
eingreift.
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Aus
der
EP 0 674 093 A2 geht
eine Vorrichtung zum Bohren eines Loches mit einer Richtungssteuerung
hervor. Die Vorrichtung weist einen Körper mit einer Längsachse
und einem Vorderende auf. Ein Bohrmeißel ist an dem Vorderende des
Körpers
für eine
Drehbewegung um eine Bohrmeißelachse
angebracht. Eine Drehkonstruktion ist vorgesehen, um den Bohrmeißel kontinuierlich
zu drehen und um das Loch zu bohren. Ein Ablenkungssteuerungskonstruktion
ist an einer Seite des Körpers
angeordnet und wird verwendet, um den Körper wahlweise unabhängig von
dem Bohrmeißel
zu drehen und um den Ablenkungsschuh zu positionieren. Somit kann
die Vorrichtung innerhalb der Bohrung abgelenkt werden. Es wird
mithin eine Steuerung der Vorrichtung während der Durchführung einer
Bohrung bereitgestellt.
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Der
Erfindung liegt – ausgehend
vom Stand der Technik – die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Auffahren einer unterirdischen
Bohrung zu schaffen, die kostengünstig
und bei Integration in weitgehend alle bekannten Bohranlagen, insbesondere
für sehr
harte Bodenformationen und Gesteinsarten, mit präziser Steuerung Bohrungen auch
mit vorgegebenem Krümmungsverlauf
herstellen kann.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.
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Bei
dieser Vorrichtung ist an einem Ende der Bohrgestänges eine
Bohrkrone und am anderen Ende ein Antrieb zum Drehen und zum Vorschub
des Bohrgestänges
vorgesehen, wobei das Bohrgestänge
unter Ausbildung eines Ringraums von einem Steuerrohrgestänge ummantelt
ist. In dem der Bohrkrone benachbarten Bereich des durch Schüsse verlängerbaren
Bohrgestänges
ist ein Imlochhammer vorgesehen. Das Bohrgestänge ist doppelwandig gestaltet
und besteht unter Ausbildung eines Ringraums aus einem Innenrohr
sowie einem Außenrohr.
Der Imlochhammer ist über
den Ringraum mit einem Arbeitsmedium beaufschlagbar. Das durch Schüsse verlängerbare
Steuerrohrgestänge
ist unter den Einfluss des Antriebs gestellt.
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Das
Steuerrohgestänge
ist im Bereich des Antriebs mit dem Bohrgestänge drehmomentübertragend
koppelbar. Das Steuerrohrgestänge
ist benachbart zur Bohrkrone ein Führungsabschnitt für das Bohrgestänge auf
und der radiale Abstand zwischen der Mittelachse des Führungsabschnitts
und der äußeren Oberfläche des
Steuerrohrgestänges
ist im Bereich des Führungsabschnitts
in einem umfangsseitigem Oberflächensegment
größer als
der radiale Abstand in dem anderen Oberflächensegment bemessen. Das Innenrohr
des Bohrgestänges
weist einen freien Innenquerschnitt für die optische Vermessung des
Verlaufs der Bohrung auf.
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Soll
eine geradlinige Bohrung aufgefahren werden, so sind das Bohrgestänge und
das Steuerrohrgestänge
drehfest miteinander gekuppelt. Auf diese Weise erfolgt ein Gleichlauf
zwischen dem Bohrgestänge
und dem Steuerrohrgestänge.
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Wird
nun entweder eine Krümmung
im Bohrlochverlauf verlangt oder zeigt die optische Vermessung im
Bohrgestänge
eine Abweichung vom vorgesehenen geradlinigen Bohrlochverlauf an,
so wird das Steuerrohrgestänge
von dem Bohrgestänge
abgekuppelt. Anschließend
wird das Steuerrohrgestänge
um seine Längsachse
gedreht, bis dass das den größten Abstand
von der Mittelachse des Bohrgestänges
aufweisende Oberflächensegment
des Steuerrohrgestänges
diametral zum momentanen Krümmungsverlauf
und damit die Mittelachse der Bohrkrone in die angestrebte Korrekturrichtung
weist. Erfolgt nun in dieser Relativposition von Steuerrohrgestänge und
Bohrgestänge
ein weiteres Auffahren der Bohrung bei rotierendem Bohrgestänge und
lediglich axialem Vorschub des Steuerrohrgestänges, wird durch die geschaffene
Exzentrizität
des Bohrgestänges zum
Oberflächensegment
des Steuerrohrgestänges der
durch die Bohrkrone erzeugte Freischnitt für das mitgeführte Steuerrohrgestänge auf
der einen Seite unter Null verkleinert und auf der anderen Seite
entsprechend vergrößert. Bei
weiterem Vorschub der gesamten Einrichtung wird mithin das Steuerrohrgestänge von
der Bohrlochwand ohne Freischnitt abgelenkt und damit die Richtung
des Bohrlochverlaufs verändert.
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Ergibt
später
die optische Vermessung, dass die Abweichung von der vorgesehenen
oder in die gewünschte
Bohrrichtung entsprechend korrigiert ist, werden das Steuerrohrgestänge und
das Bohrgestänge
wieder drehfest miteinander gekuppelt und beide Gestänge drehend
vorgeschoben.
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Der
Imlochhammer ist über
den Ringraum zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr des Bohrgestänges mit
dem Arbeitsmedium, beispielsweise mit Druckluft, beaufschlagbar.
Der Ringraum zwischen dem Außenrohr
und dem Steuerrohrgestänge
wird auch in diesem Fall dazu genutzt, um Spülflüssigkeit unter Druck einbringen
zu können
zur Erhöhung
der Bohrleistung, zur Kühlung
der Bohrkrone und auch zum Fördern
des Bohrkleins.
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In
eine derart zielgenau eingebrachte Bohrung kann anschließend eine
Ver- oder Entsorgungsleitung eingebracht werden. Die Bohrung kann
aber auch als Pilotbohrung dienen, die dann anschließend der
Führung
geeigneter Bohrwerkzeuge für
die Aufweitung der Bohrung entsprechend dem vorgegebenen Durchmesser
in Abhängigkeit
von der jeweils einzubringenden Ver- oder Entsorgungsleitung dient.
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Die
Exzentrizität
der Mittelachse des Bohrgestänges
zum Oberflächensegment
des Steuerrohrgestänges
kann dadurch hergestellt werden, dass gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
2 die äußere Oberfläche des
Steuerrohrgestänges
in dem Oberflächensegment
durch eine Beschichtung aus einem gegenüber dem Werkstoff des Steuerrohrgestänges härteren Material
gebildet ist. Diese Beschichtung kann z.B. durch eine Aufpanzerung
erfolgen.
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Die
Korrektur des Bohrlochverlaufs kann sicher dadurch bestimmt werden,
dass gemäß Patentanspruch
3 die Umfangslänge
des Oberflächensegments
im Vergleich zu der Umfangslänge
der äußeren Oberfläche des
Steuerrohrgestänges
etwa wie 1:7 bis 1:10 bemessen ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform zur
Bildung der Exzentrizität
der Mittelachse des Bohrgestänges
und damit auch der Bohrkrone relativ zur äußeren Oberfläche des
Steuerrohrgestänges kann
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 erzielt werden. Hierbei
wird die Mittelachse des Führungsabschnitts
für das
Bohrgestänge
zur Mittelachse des Steuerrohrgestänges radial parallel versetzt.
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Um
das Steuerrohrgestänge
einwandfrei nachzuführen,
ist entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 5 die Bohrkrone
im Durchmesser mit Übermaß auf den
Außendurchmesser
des Steuerrohrgestänges
abgestimmt.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 im
schematischen vertikalen Längsschnitt,
teilweise unterbrochen, eine Vorrichtung zum Auffahren einer unterirdischen
Bohrung;
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2 einen
vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der 1 entlang
der Linie II-II in Richtung der Pfeile IIa gesehen;
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3 die
Vorrichtung der 1 nach einer Drehung um 90° um ihre
Längsachse;
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4 einen
vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der 3 entlang
der Linie IV-IV in Richtung der Pfeile IVa gesehen;
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5 den
vorderen Endabschnitt einer Vorrichtung zum Auffahren einer unterirdischen
Bohrung im vertikalen Längsschnitt
gemäß einer
weiteren Ausführungsform;
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6 einen
vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der 5 entlang
der Linie VI-VI in Richtung der Pfeile VIa gesehen und
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7 eine
Darstellung entsprechend der 6, jedoch
um 90° im
Uhrzeigersinn versetzt.
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Mit 1 ist
in den 1 und 3 eine Vorrichtung zum Auffahren
einer unterirdischen Bohrung 2 bezeichnet. Die aufgefahrene
Bohrung 2 dient, gegebenenfalls nach einer radialen Erweiterung,
zum Verlegen mindestens einer Ver- oder Entsorgungsleitung.
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Die
Vorrichtung 1 umfasst an einem Ende eines durch einzelne
Schüsse
verlängerbaren
Bohrgestänges 3 eine
Bohrkrone 4 und am anderen Ende einen nicht näher veranschaulichten
Antrieb 5 zum Drehen und zum Vorschub des Bohrgestänges 3. Das
Bohrgestänge 3 ist
doppelwandig ausgebildet. In der Nähe der Bohrkrone 4 befindet
sich in dem Bohrgestänge 3 ein
Imlochhammer 6, der über
den Ringraum 7 zwischen dem Innenrohr 8 des Bohrgestänges 3 und
dem Außenrohr 9 mit
Druckluft beaufschlagbar ist. Das Innenrohr 8 weist einen
freien inneren Querschnitt 10 für eine optische Vermessung des
Bohrlochverlaufs auf. Die für
die optische Vermessung notwendigen Aggregate sind in den Zeichnungen
nicht veranschaulicht.
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Das
Bohrgestänge 3 ist
mit radialem Abstand von einem ebenfalls unter den Einfluss des
Antriebs 5 gestellten, durch Schüsse verlängerbaren Steuerrohrgestänge 11 ummantelt.
Das Steuerrohrgestänge 11 ist
im Bereich des Antriebs 5 mit dem Bohrgestänge 3 drehmomentübertragend
kuppelbar. Als Beispiel ist eine axial verschiebbare Klauenkupplung 12 angedeutet.
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In
der Nähe
der Bohrkrone 4 weist das Steuerrohrgestänge 11 einen
Führungsabschnitt 13 für das Bohrgestänge 3 auf.
Es ist bei gemeinsamer Betrachtung der 2-4 zu
erkennen, dass die Mittelachse 14 des Führungsabschnitts 13 für das Bohrgestänge 3 zur
Mittelachse 15 des Steuerrohrgestänges 11 radial parallel
versetzt ist. Auf diese Weise ist der radiale Abstand A zwischen
der Mittelachse 14 des Führungsabschnitts 13 und
der äußeren Oberfläche 16 des
Steuerrohrgestänges 11 im
Bereich des Führungsabschnitts 13 in
einem umfangsseitigen Oberflächensegment 17 größer als
der radiale Abstand A1 in dem anderen Oberflächensegment 18 bemessen.
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Der
Ringraum 19 zwischen dem Bohrgestänge 3 und dem Steuerrohrgestänge 11 kann
dazu genutzt werden, um beim Auffahren der Bohrung 2 druckbeaufschlagte
Spülflüssigkeit
zur Erhöhung
der Bohrleistung, zur Kühlung
der Bohrkrone 4 und auch zum Fördern des Bohrkleins einzubringen.
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Soll
eine geradlinige Bohrung 2 aufgefahren werden, so sind
das Bohrgestänge 3 und
das Steuerrohrgestänge 11 entsprechend
der Darstellung der 1 drehfest miteinander gekuppelt.
Die Drehung ist durch den Pfeil PF angegeben. Ferner werden Steuerrohrgestänge 11 und
Bohrgestänge 3 durch den
Antrieb 5 gleichzeitig axial vorgeschoben. Die Vorschubkraft
ist durch die Pfeile PF1 angedeutet. Auf diese Weise erfolgt ein
Gleichlauf zwischen dem Bohrgestänge 3 und
dem Steuerbohrgestänge 11.
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Da
die Bohrkrone 4 im Durchmesser mit Übermaß auf den Außendurchmesser
des Steuerrohrgestänges 11 abgestimmt
ist, wird die Bohrung 2 einwandfrei geradlinig aufgefahren.
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Soll
die Bohrung 2 einen gekrümmten Verlauf erfahren, wie
es in der 3 im Bereich der Bohrkrone 4 durch
die strichpunktierte Linienführung LF
angedeutet ist (Krümmung
in der Zeichnungsebene), wird zunächst der Bohr- und Pressvorgang
stillgesetzt. Danach wird das Steuerrohrgestänge 11 entsprechend
der Darstellung der 3 von dem Bohrgestänge 3 abgekuppelt.
Anschließend
wird das Steuerrohrgestänge 11 so
um seine Mittelachse 15 gedreht, bis dass das den größten Abstand
von der Mittelachse 14 des Bohrgestänges 3 aufweisende Oberflächensegment 17 des
Steuerrohrgestänges 11 diametral
zum momentanen Krümmungsverlauf
und damit die Mittelachse 20 der Bohrkrone 4 in
die angestrebte Korrekturrichtung weist (3 und 4).
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Erfolgt
nun in dieser Relativposition von Steuerrohrgestänge 11 und Bohrgestänge 3 ein
weiteres Auffahren der Bohrung 2 bei rotierendem Bohrgestänge 3 und
lediglich axialem Vorschub des Steuerrohrgestänges 11 (durch die
Pfeile PF1 veranschaulicht), wird durch die geschaffene Exzentrizität der Mittelachse 14 des
Bohrgestänges 3 zum
Oberflächensegment 17 des
Steuerrohrgestänges 11 im Bereich
des Führungsabschnitts 13 der
durch die Bohrkrone 4 erzeugte Freischnitt für das mitgeführte Steuerrohrgestänge 11 auf
der einen Seite unter Null verkleinert (in der Zeichnungsebene der 3 unten liegend),
während
auf der anderen Seite der Freischnitt 21 vergrößert wird.
Bei weiterem Vorschub der gesamten Einrichtung 3, 11 wird
mithin das Steuerrohrgestänge 11 von
dem Abschnitt der Bohrlochwandung ohne Freischnitt abgelenkt und
damit die Richtung des Bohrlochverlaufs geändert.
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Ergibt
die sukzessive oder kontinuierliche optische Vermessung in Längsrichtung
des Bohrgestänges 3,
dass die gewünschte
Abweichung von der ehemaligen Bohrrichtung erreicht ist, werden
das Steuerrohrgestänge 11 und
das Bohrgestänge 3 wieder
gemäß der Darstellung
der 1 drehfest miteinander gekuppelt und beide Gestänge 3, 11 drehend vorgeschoben.
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In
der 5 ist lediglich der der Bohrkrone 4 einer
Vorrichtung 1a zum Auffahren einer unterirdischen Bohrung 2 benachbarte
Längenabschnitt
veranschaulicht. Alle dahinter liegenden Abschnitte entsprechen
der Darstellung der 1 und 3.
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Auch
bei der Vorrichtung 1a gemäß 5 weist
das Steuerrohrgestänge 11 einen
Führungsabschnitt 13 für das Bohrgestänge 3 auf,
bei welchem der radiale Abstand A zwischen der Mittelachse 14 des
Führungsabschnitts 13 und
der äußeren Oberfläche 22 des
Steuerrohrgestänges 11 im
Bereich des Führungsabschnitts 13 in
einem umfangsseitigen Oberflächensegment 17 größer der
radiale Abstand A1 in dem anderen Oberflächensegment 18 bemessen
ist (siehe 5 und 6). Beim
Ausführungsbeispiel
ist die äußere Oberfläche 22 des
Steuerrohrgestänges 11 in
dem Oberflächensegment 17 durch eine
Beschichtung 24 aus einem gegenüber dem Werkstoff des Steuerrohrgestänges 11 härteren Material
gebildet. Das Material ist durch Schweißen auf die Oberfläche 25 des
Steuerrohrgestänges 11 aufgebracht.
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Ferner
lässt die 6 erkennen,
dass die Umfangslänge
des Oberflächensegments
17 beim Ausführungsbeispiel
im Vergleich zu der Umfangslänge
der gesamten äußeren Oberfläche 25 des Steuerrohrgestänges 11 etwa
wie 1:9 bemessen ist.
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Soll
mit der Vorrichtung 1a gemäß 5 eine Richtungsänderung
des Bohrlochverlaufs erreicht werden, wird auch dort das Steuerrohrgestänge 11 nach
dem Abkuppeln von dem Bohrgestänge 3 so
verdreht, bis dass das den größten Abstand
A von der Mittelachse 14 des Bohrgestänges 3 aufweisende
Oberflächensegment 17 des
Steuerrohrgestänges 11 diametral
zum momentanen Kurvenverlauf und damit die Mittelachse 20 der
Bohrkrone 4 in die angestrebte Korrekturrichtung weist.
Die durch die Aufpanzerung geschaffene Beschichtung 24 im Oberflächensegment 17 drückt nun
die Bohrkrone 4 in die gewünschte Richtung.
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Der
weitere Arbeitsablauf ist derjenige, der anhand der 1 bis 4 beschrieben
wurde.
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- 1
- Vorrichtung
- 1a
- Vorrichtung
- 2
- Bohrung
- 3
- Bohrgestänge
- 4
- Bohrkrone
- 5
- Antrieb
f. 3
- 6
- Imlochhammer
- 7
- Ringraum
zw. 8 u. 9
- 8
- Innenrohr
v. 3
- 9
- Außenrohr
v. 3
- 10
- freier
Querschnitt v. 8
- 11
- Steuerrohrgestänge
- 12
- Klauenkupplung
- 13
- Führungsabschnitt
f. 3
- 14
- Mittelachse
v. 13
- 15
- Mittelachse
v. 11
- 16
- Oberfläche v. 11
- 17
- Oberflächensegment
v. 13
- 18
- Oberflächensegment
v. 13
- 19
- Ringraum
zw. 3 u. 11
- 20
- Mittelachse
v. 4
- 21
- Freischnitt
- 22
- äußere Oberfläche in 17
- 23
- äußere Oberfläche in 18
- 24
- Beschichtung
- 25
- Oberfläche v. 11
- A
- Abstand
v. 14 zu 16 bzw. 22
- A1
- Abstand
v. 14 zu 18 bzw. 25
- LF
- Linienführung
- PF
- Drehung
- PF1
- Vorschub