DE584358C - Gesteinsdrehbohrer - Google Patents
GesteinsdrehbohrerInfo
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Description
Um beim drehenden Bohren im Gestein möglichst hohe Leistungen zu erzielen, wird
vielfach ein mit mehreren Schneidzähnen versehener Bohrer verwendet, durch den gleichzeitig
eine Schneid- und Brechwirkung hervorgerufen wird. Zur Verbesserung der Lebensdauer hat man bereits versucht, die
Schneidzähne mit einer Auflage aus Hartmetall, z. B. Carbiden des Wolframs, Tantals,
Titans usw., zu versehen, und zwar wurden hierbei die Hartmetallstücke in Aussparungen
des Bohrerschaftes eingelötet. Eine derartige unmittelbare Befestigung der Hartmetallstücke
an dem Bohrerschaft hat den Nachteil, daß die Hartmetallstücke infolge der beim Bohren im Gestein auftretenden
starken Stoßbeanspruchung leicht ausbrechen, wodurch der Bohrer unbrauchbar wird.
Durch die Erfindung wird die Verwendung von Hartmetallschneiden für derartige Brechbohrer
ermöglicht und eine erhebliche Steigerung der Bohrleistung dadurch erzielt, daß die die Schneidkanten bildenden Hartmetallstücke
in einen Träger eingelassen werden, der in einem durchgehenden Schlitz des Bohrers
angeordnet wird. Dieser Zwischenträger kann mit Aussparungen zur Aufnahme sämtlicher
die Schneidkanten bildender Hartmetallstücke versehen sein; es genügt aber auch, wenn nur das mittlere Hartmetallstück
in einer Aussparung des Zwischenträgers angeordnet wird, während die äußeren Hartmetallstücke
unmittelbar in dem Schlitz des Bohrerschaftes befestigt werden. Durch Anordnung des mittleren Hartmetallstückes in
dem Zwischenträger wird erreicht, daß die als Brechkanten wirkenden Seitenkanten des
Schneidzahnes in das Hartmetallstück verlegt werden und deshalb stets scharfkantig
bleiben. Außerdem werden die beiden Unterstützungslappen der Bohrer durch den
Zwischenträger noch verstärkt. Der Zwischenträger wird zweckmäßig aus einem zähen, aber weicheren Werkstoff als Hartmetall,
z. B. Siemens-Martin-Stahl ο. dgl., hergestellt, aus dem auch der Bohrerschaft
besteht. Die Verwendung des mit den einzelnen Hartmetallstücken versehenen Zwischenträgers
hat den weiteren Vorteil, daß das Nachschleifen nur an den Schneidkanten vorgenommen zu werden braucht, während
die als Brechkanten wirkenden und verhältnismäßig wenig beanspruchten Seiten der
Schneidzähne von Anfang an scharf bleiben, da die Hartmetallstücke an den Seiten scharfkantig
ausgebildet sind. Die zwischen den einzelnen Schneidzähnen liegenden Nuten brauchen nicht eingeschliffen zu werden, sondern
können in einfacher Weise mittels einer Rundfeile nachgearbeitet werden. Die durch
die Erfindung ermöglichte Vereinfachung des Nachschleifens ist besonders für die Grubenbetriebe
von erheblicher Bedeutung und ermöglicht eine erhebliche Arbeits- und Zeitersparnis.
Wollte man die Schneidzähne aus einer einzigen durchgehenden Hartmetall-
platte ausbilden, so müßten auch die zwischen den Schneidzähnen liegenden Nuten nachgeschliffen
werden, was besonders ausgebildete und einem sehr starken Verschleiß unterworfene
Schleifscheiben erfordern, also mit großen Schwierigkeiten verbunden sein würde.
Eine besonders günstige Schneidwirkung ergibt sich, wenn sämtliche Schneidkanten in
ίο einer Ebene liegen, die durch die Mittelachse des Bohrers hindurchgeht. Hierdurch wird
das Eindringen des Bohrers in das Gestein erheblich erleichtert. Ferner empfiehlt es sich,
die den durchgehenden Schlitz des Bohrers begrenzenden Lappen so auszubilden, daß
sämtliche Schneidzähne, und zwar auch der mittlere, auf jeder Rückseite völlig durch
diese Lappen unterstützt werden, die auch den vollen Bohrdruck aufnehmen, wodurch ein
Ausbrechen der Hartmetallauflagen der Schneidzähne vermieden wird. Die völlige Unterstützung der Rückseite des mittleren
Schneidzahnes wird hierbei durch Verwendung des in dem durchgehenden Schlitz an-
*5 geordneten Zwischenträgers ermöglicht, da sonst bei Anbringung der Hartmetallstücke
in einzelnen Ausnehmungen des Bohrers der mittlere Schneidzahn keine genügende Abstützung
erfahren könnte. Auch würde hierbei der entsprechende Unterstützungslappen des äußeren Schneidzahnes durch die Einarbeitung
der Nut für den mittleren Schneidzahn zu stark geschwächt werden.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Fig. ι zeigt in der Draufsicht ein zum Einsetzen
auf das Ende einer Bohrstange dienendes Einsatzstück vor dem Einfügen der Hartmetallscheibe.
Das Einsatzstück 10 hat an der Spitze die beiden Lappen 11 und 12, zwischen
denen ein durchgehender Schlitz 19 eingefräst ist. Ferner sind die beiden Lappen
Ii und 12 an der Spitze mit je einer Nut 20 und 21 versehen, so daß drei Zähne 22, 23
und 24 gebildet werden. In dem Schlitz 19 wird der in Fig. 2 dargestellte Zwischenträger
13 befestigt, in dessen Aussparungen drei Hartmetallstücke 14, 15, 16 eingelassen und
mit diesem verlötet oder in anderer Weise fest verbunden sind. Die drei Hartmetallstücke
14, 15, 16 sind annähernd keilförmig ausgebildet, ihre Schneidkanten 17 liegen hierbei
in einer gemeinsamen Ebene 25, die durch die Mittelachse des Bohrers hindurchgeht.
Der fertige Bohrer ist in Fig. 3 und 4 in zwei Seitenansichten dargestellt. Wie hieraus
zu entnehmen ist, haben die in dem Zwischenträger 13 eingelassenen Hartmetallstücke
eine größere Länge und bilden an der Spitze die Schneidkanten 17 und an ihren
parallel zur Bohrerachse verlaufenden Längskanten die Brechkanten 18, Das mittlere
Hartmetallstück 15 ist hierbei auf beiden Seiten durch die von dem Bohrerschaft gebildeten
Lappen 11 und 12 unterstützt, und zwar
ist, wie Fig. 4 zeigt, der obere, auf der Vorderseite des Hartmetallstückes 15 liegende
Teil des Lappens 12 abgeschliffen, wodurch die Schneidkanten als auch die Brechkanten
18 des mittleren Hartmetallstückes 15 freigelegt sind. Zur Erzielung einer hohen Bohrleistung
ist es hierbei von großer Bedeutung, daß die Brechkanten des mittleren Schneidzahnes
durch das Hartmetallstück gebildet werden und scharfkantig sind, da es zur Erleichterung
des Eindringens des Bohrers in das Gestein von Wichtigkeit ist, daß in der Mitte eine hohe Schneid- und Brechwirkung
erzielt wird.
Wie Fig. 5 in der Draufsicht zeigt, ragen die äußeren Brechkanten der Hartmetallstücke
14 und 16 etwas über den Rand der Lappen 11 und 12 hervor, wodurch eine gute
Schneidwirkung auch an den Seiten erreicht wird. Ferner zeigt die Draufsicht der Fig. 5,
daß der Querschnitt des Schaftes nur einen geringen Teil des gesamten Querschnittes des
Bohrloches ausfüllt, so daß genügend Raum für ein Abführen des Bohrmehles frei bleibt.
Dies ist bei den hohen, gegenwärtig angewendeten Vorschüben der Bohrmaschinen von
erheblicher Bedeutung, da hierdurch das Eindringen des Bohrers in das Gestein weiterhin
erleichtert wird.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind sämtliche drei Hartmetallstücke in
einem die ganze Breite des Schlitzes 19 anfüllenden Zwischenträger 13 angeordnet. Statt
dessen kann auch, wie Fig. 6 und 7 zeigt, nur das mittlere Hartmetallstück 26 für den mittleren
Schneidzahn 23 in einem Zwischenträger 27 eingelassen werden, während die beiden
äußeren Hartmetallstücke 28 und 29 unmittelbar in dem Schlitz 9 angeordnet und mit
den Unterstützungslappen 11 und 12 verbunden werden. Auch bei dieser Ausführungsform erhält der mittlere Schneidzahn an den
Seiten scharfe Brechkanten.
Bei obigen Ausführungsformen sind alle drei Hartmetallstücke annähernd keilförmig, »«
und zwar ist das mittlere Stück 15 bzw. 26 am schwächsten, was sich durch die Lage des
durchgehenden Schlitzes ergibt. Um nun auch beim mittleren Hartmetallstück einen großen
Querschnitt zu ermöglichen, kann man gemäß Fig. 8 und 9 in dem Zwischenträger 31 ein
Hartmetallstück 32 von parallelen Längskanten verwenden. Hierbei wird an der Inneneite
des einen Unterstützungslappens 12 eine schräge Fläche 33 ausgefräst, die parallel zur
Ebene 25 der Schneidkanten verläuft und mit dem Schlitz 19 einen Winkel 34 einschließt
Die die Fläche 33 erzeugende Abfräsung des Unterstützungslappens 12 läßt sich hierbei
ohne Schwierigkeiten durchführen.
Der Bohrer gemäß der Erfindung wird hauptsächlich bei Drehbohrmaschinen mit
selbsttätigem Vorschub angewendet, und zwar vorzugsweise zumArbeiten in Gestein, Kohle,
Salzen usw., und hat infolge der günstigen Anordnung und Ausbildung der Hartmetallschneiden
eine große Lebensdauer sowie eine beträchtliche Bohrleistung bei geringerem Leistungsbedarf als bei den Hartmetallbohrern
mit nicht unterbrochenen Schneidkanten, sogenannten Spitzbohrern.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Gesteinsdrehbohrer mit mindestens drei Schneidzähnen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem in den Kopf des Bohrers gefrästen Schlitz ein Träger angebracht ist, in den mindestens das Hartmetallstück des mittleren Schneidzahnes eingelassen ist.
- 2. Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Hartmetallstücke der Schneidzähne· in Ausnehmungen des Trägers eingelassen und mit diesem verlötet sind.
- 3. Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger für das Hartmetallstück des mittleren Schneidzahnes auf mindestens einer Seite von dem zugleich auch einen äußeren Schneidzahn abstützenden Lappen des Bohrers in solcher Weise abgestützt ist, daß die beiden parallel zur Bohrerachse verlaufenden Seiten des Hartmetallstückes Brechkanten bilden.
- 4. Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartmetallstücke annähernd keilförmig ausgebildet sind.
- 5. Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem mittleren Schneidzahn eine in einem Winkel mit der Ebene des durchgehenden Schlitzes liegende Fläche angebracht ist, die als Auflagefläche für das mittlere, mit parallelen Flächen versehene Hartmetallstück dient.
- 6. Bohrer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einem Werkstoff von gleichen Festigkeitseigenschaften besteht wie der Schaft des Bohrers.
- 7. Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartmetallstücke vor dem Einsetzen in den Träger bzw. Schlitz des Bohrerschaftes mit scharfen, als Brechkanten wirkenden Seiten versehen sind, die kein Nachschleifen benötigen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES106661D DE584358C (de) | 1932-10-19 | 1932-10-19 | Gesteinsdrehbohrer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES106661D DE584358C (de) | 1932-10-19 | 1932-10-19 | Gesteinsdrehbohrer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE584358C true DE584358C (de) | 1933-09-18 |
Family
ID=7527581
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES106661D Expired DE584358C (de) | 1932-10-19 | 1932-10-19 | Gesteinsdrehbohrer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE584358C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3595327A (en) * | 1969-08-11 | 1971-07-27 | United States Steel Corp | Rotary drill bit and holder |
US3674101A (en) * | 1969-04-28 | 1972-07-04 | Hilti Ag | Drill construction |
US4503920A (en) * | 1981-08-10 | 1985-03-12 | Burke Clement | Masonry bit |
-
1932
- 1932-10-19 DE DES106661D patent/DE584358C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3674101A (en) * | 1969-04-28 | 1972-07-04 | Hilti Ag | Drill construction |
US3595327A (en) * | 1969-08-11 | 1971-07-27 | United States Steel Corp | Rotary drill bit and holder |
US4503920A (en) * | 1981-08-10 | 1985-03-12 | Burke Clement | Masonry bit |
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