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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einrichten der Lage einer Betonfertigteilplatte,
insbesondere für
eine feste Fahrbahn für
Hochgeschwindigkeitsverkehrsmittel, wobei eine erste Fertigteilplatte in
eine Lage entsprechend einer vorbestimmten Trasse und einer bereits
eingerichteten zweiten Fertigteilplatte gebracht wird sowie eine
Meßlehre
zum Einrichten der ersten Fertigteilplatte.
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Bekannt
ist für
das Einrichten von festen Fahrbahnen die Verwendung von geodätischen
Verfahren. Es handelt sich dabei beispielsweise um einen Meßwagen,
auf dem zumindest ein Reflektor aufgebaut ist, welcher mittels Präzisionstachymeter, welcher
diesen Reflektor automatisch verfolgt, geführt wird. Zwischen dem Tachymeter
und dem Meßwagen
werden dreidimensionale Koordination übermittelt, aus welchen in
Verbindung mit den Trassierungselementen die jeweilige Korrektur
im Meßpunkt,
d. h. der entsprechenden Position des Meßwagens, berechnet wird. Die
Genauigkeit dieses Verfahrens ist sehr stark von Witterungseinflüssen und
Refraktionseigenschaften (Flimmern der Luft) beeinflußt. Die
unter Baustellenbedingungen erreichbaren Toleranzen der Messung
sind so groß,
daß die
Herstelltoleranz des Gleises auf der Baustelle nur mehr sehr gering
sein kann.
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Das
Einrichten der Fertigteilplatte findet bisher durch sequentielles
bzw. iteratives Einrichten der Punkte am Plattenbeginn und -ende
mittels des beschriebenen Meßverfahrens
statt. Das Einrichten der Fertigteilplatte ist sehr zeit- und arbeitsintensiv,
da die Meßvorrichtungen
immer wieder umgebaut werden müssen.
Würden
zwei Meßsysteme,
eines am Anfang und eines am Ende der Platte eingesetzt werden,
so müßten darüber hinaus
die Meßdifferenzen zwischen
den beiden Meßsystemen
berücksichtigt werden,
was die Meßqualität nochmals
verschlechtern würde.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren und eine Meßlehre zu
schaffen, mit welchen Betonfertigteilplatten einer Fahrstrecke sehr präzise und
schnell eingerichtet werden können.
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Die
Aufgabe wird gelöst
mit einem Verfahren und einer Meßlehre mit den Merkmalen der
unabhängigen
Ansprüche.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Lage einer Betonfertigteilplatte, insbesondere für eine feste
Fahrbahn für
Hochgeschwindigkeitsverkehrsmittel mit Schienenfahrzeugen eingerichtet.
Die Fertigteilplatten werden häufig
von einem Unterbau aus einer aushärtbaren Untergußmasse und
einer Tragschicht des Untergrundes getragen. Vor dem Einbringen
der Untergußmasse
ist die Lage der Fertigteilplatte veränderbar. Erfindungsgemäß wird die erste
Fertigteilplatte entsprechend einer vorbestimmten Trasse und einer
bereits eingerichteten und üblicherweise
fixierten zweiten Fertigteilplatte in die gewünschte Position gebracht. Hierfür wird das
an die zweite Fertigteilplatte angrenzende Ende der ersten Fertigteilplatte
hinsichtlich des Achs- und/oder Winkelversatzes bzgl. der zweiten
Fertigteilplatte vermessen und danach eingerichtet. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird sehr schnell und einfach der vorbestimmte Trassenverlauf mit
Betonfertigteilplatten hergestellt. Die aufeinanderfolgenden Fertigteilplatten
bilden eine kontinuierlich verlaufende Trasse in der vorbestimmten
Lage. Die erzielbaren Toleranzen sind hierbei äußerst gering, so daß für die Herstellung
des Gleises ein ausreichender Spielraum bleibt, um die geforderte
Gesamttoleranz einhalten zu können.
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Vorteilhafterweise
wird das freie Ende der Fertigteilplatte mittels herkömmlichen
geodätischen Verfahren
eingerichtet. Es wird hierdurch sichergestellt, daß der Trassenverlauf
in der geforderten Lage erfolgt und andererseits durch die Vermessung
und Einrichtung gemäß dem Achs-
und Winkelversatz der bereits eingerichteten zweiten Fertigteilplatte
die erste Fertigteilplatte ordnungsgemäß zu liegen kommt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das freie und das angrenzende Ende der
Fertigteilplatte simultan eingemessen wird. Während das freie Ende der Fertigteilplatte
mit den herkömmlichen
Verfahren eingerichtet wird, wird gleichzeitig das Ende der ersten Fertigteilplatte,
welches an die bereits eingerichtete zweite Fertigteilplatte angrenzt,
mit dem erfindungsgemäßen Achs- und/oder Winkelversatz
vermessen und eingerichtet. Durch das simultane, gleichzeitige Vermessen
und Einrichten der beiden Enden der Fertigteilplatte wird ein besonders
schnelles und exaktes Einrichten der Fertigteilplatte ermöglicht.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Fertigteilplatte erst bezüglich ihrer Höhe und Richtung
und anschließend
bezüglich
ihrer Durchbiegung eingerichtet wird. Bezüglich Höhe und Richtung wird die Fertigteilplatte dabei
mittels des geodätischen
und des erfindungsgemäßen Achsversatzverfahrens
eingerichtet. Die Einrichtung erfolgt dabei beispielsweise über vier Spindeln,
welche an den vier Ecken der Fertigteilplatte angeordnet sind. Nachdem
die Höhe
und Richtung der Fertigteilplatte festliegt, wird mittels zwei weiterer Spindeln,
welche etwa mittig der Fertigteilplatte angeordnet sein können, die
Durchbiegung der Fertigteilplatte eingerichtet und mit dem erfindungsgemäßen Winkelversatzverfahren
gemessen und ggf. durch die Spindeln korrigiert.
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Wird
der Achs- oder Winkelversatz der ersten Fertigteilplatte zur zweiten
Fertigteilplatte mittels einer Meßlehre gemessen, so ist ein
sehr einfaches, schnelles und doch präzises Messen des Achs- und/oder
Winkelversatzes möglich.
Die Meßlehre kann
einfach aufgebaut und transportiert werden und darüber hinaus
relativ kostengünstig.
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Wird
ein erstes Teil der Meßlehre
an der ersten Fertigteilplatte und ein zweites Teil der Meßlehre an
der zweiten Fertigteilplatte befestigt, so ist eine Basis der Meßlehre,
welche sich an der Ist-Lage der beiden Fertigteilplatten orientiert,
geschaffen. Wird eines der beiden an einer der Fertigteilplatten
befestigten Teile der Meßlehre
mit einer Verlängerung
versehen, welche das andere Teil in Art einer seitlich versetzen
geradlinigen Verlängerung überbrückt und der
Unterschied der geradlinigen Verlängerung zum anderen Teil in
bezug auf ihren Winkel- und/oder Seiten- und/oder Höhenversatz
festgestellt, so kann ermittelt werden, ob die erste Fertigteilplatte
in bezug auf die zweite Fertigteilplatte geradlinig weiterläuft bzw.
einen gewünschten
vorbestimmten Versatz und Winkel aufweist. Soll der Verlauf der
Trasse im Bereich der beiden Fertigteilplatten geradlinig sein,
so muß die
Verlängerung,
welche das andere Teil der Meßlehre überbrückt, exakt
parallel zu diesem anderen Teil verlaufen. Ist diese Parallelität nicht
gegeben, d. h. verlaufen die beiden Teile der Meßlehre versetzt oder windschief
zueinander, so muß die
erste Fertigteilplatte in ihrer Lage solange verändert werden, bis die Verlängerung
und das andere Teil der Meßlehre genau
parallel und in einer Achse zueinander verlaufen.
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Die
Exaktheit der Lage der Fertigteilplatten ist insbesondere im Bereich
der Gleise einzuhalten. Es ist deshalb vorteilhaft, wenn der Achs-
und/oder Winkelversatz im Bereich einer Reihe von Schienenauflagen
gemessen wird.
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Um
die Teile der Meßlehre
genau und wiederholbar positionieren zu können, ist es vorteilhaft, wenn
das erste und das zweite Teil der Meßlehre im Bereich von jeweils
zwei, vorzugsweise den zwei letzen Schienenbefestigungen der jeweiligen
Fertigteilplatte, befestigt wird. Die beiden Schienenbefestigungen
der jeweiligen Fertigteilplatte sind vorzugsweise direkt aufeinanderfolgend,
d. h. es handelt sich vorzugsweise um die Schienenbefestigungen, welche
im Bereich des Stoßes
der ersten und der zweiten Fertigteilplatte einander gegenüberliegen.
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Besonders
gute Meßergebnisse
werden erzielt, wenn der Achsversatz im Bereich des Stoßes, vorzugsweise
direkt über
dem Stoß zwischen
der ersten und zweiten Fertigteilplatte gemessen wird. Hierdurch
ist das Einrichten der ersten Fertigteilplatte sehr präzise möglich. Lageveränderungen
der Fertigteilplatte zur Korrektur des Achsversatzes können hierdurch
sehr einfach und präzise
durchgeführt
werden.
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Vorzugsweise
wird der Winkelversatz aus der Durchbiegung der Fertigteilplatte
in Abhängigkeit der
Lage der Meßlehre
im Stoß und
einem vom Stoß vorzugsweise
mehr als 40 cm entfernten Punkt der Meßlehre über der ersten Fertigteilplatte
gemessen. Mit diesen Meßpunkten
ist darüber
hinaus auch eine vorbestimmte winkelige Anordnung der ersten Fertigteilplate
in bezug auf die zweite Fertigteilplatte ermittel- bzw. einstellbar.
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Eine
erfindungsgemäße Meßlehre zum
Einrichten von Fertigteilplatten, insbesondere für eine feste Fahrbahn für Hochgeschwindigkeitsverkehrsmittel,
beispielsweise auf Schienen, ist vorgesehen, um eine erste Fertigteilplatte
in eine Lage entsprechend einer vorbestimmten Trasse und einer bereits eingerichteten
zweiten Fertigteilplatte zu bringen. Die Meßlehre weist hierfür ein erstes
und ein zweites Meßlineal
und ein Meßprofil
auf, wobei das Meßprofil mit
einem der Meßlineale
verbunden ist. Durch eine entsprechende Anordnung der erfindungsgemäßen Meßlehre auf
den Fertigteilplatten ist es möglich,
daß durch
eine Abweichung des Meßprofils,
welches eine geradlinige Verlängerung
eines der beiden Meßlineale
darstellt, die Achsabweichung und Winkelabweichung der Achse des
anderen Meßlineals
feststellbar ist. Verlaufen die beiden Meßlineale in einer Achse und
ohne Winkelversatz zueinander, so zeigt dies, daß die beiden Fertigteilplatten
ebenfalls geradlinig in Höhe,
seitlicher Richtung und bezüglich
ihres Winkels zueinander verlaufen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Meßprofil
ein Meßwinkel
ist. Ist der Meßwinkel über zwei Flächen der
Meßlineale
gelegt, so ist ein Höhenversatz
und ein Seitenversatz mit einem Meßprofil feststellbar.
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Sind
an dem Meßprofil
Meßuhren,
vorzugsweise digitale Meßuhren,
angeordnet, so kann die Abweichung der Lage der beiden Fertigteilplatten
zueinander sehr schnell und einfach festgestellt werden, indem die
Meßuhren
den Abstand des Meßprofils
von dem Meßlineal
anzeigen. Durch eine Veränderung
der Lage der ersten Fertigteilplatte wird die Anzeige der Meßuhren verändert. Dies
geschieht so lange, bis die Meßuhren
ein vorbestimmtes Soll-Maß anzeigen.
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Ist
das Meßprofil
an dem der zweiten Fertigteilplatte zugeordneten zweiten Meßlineal
angeordnet, so wird eine Verlängerung
der bereits eingerichteten zweiten Fertigteilplatte über die
noch nicht eingerichtete erste Fertigteilplatte hinweg erhalten.
Die Verlängerung
durch das Meßprofil
bleibt hierdurch beim Einrichten der ersten Fertigteilplatte stationär. Das erste
Meßprofil,
welches auf der ersten Fertigteilplatte angeordnet ist, bewegt sich
hierbei zusammen mit der ersten Fertigteilplatte entsprechend ihrer Bewegung
beim Einrichten und verändert
sich in Bezug auf das Meßprofil.
Wenn der Abstand des Meßprofils
von dem ersten Meßlineal
das vorbestimmte Maß aufweist,
ist die Position der ersten Fertigteilplatte korrekt und sie kann
in dieser Lage fixiert werden.
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Vorteilhafterweise
sind die Meßuhren
im Bereich des Endes des zweiten Meßlineals bzw. dem Anfang des
ersten Meßlineals
angeordnet. Mit dieser Anordnung läßt sich sehr einfach der Höhen- oder Seitenversatz
der ersten Fertigteilplatte zur zweiten Fertigteilplatte ermitteln.
Ist darüber
hinaus am Ende des Meßprofils
bzw. etwa in der Mitte des ersten Meßlineals eine weitere Meßuhr angeordnet,
so ist zusätzlich
ein Winkelversatz der ersten Fertigteilplatte in Bezug auf die zweite
Fertigteilplatte bzw. des ersten Meßline als in Bezug auf die Verlängerung
des zweiten Meßlineals
festzustellen. Der Winkelversatz ergibt sich durch eine Abweichung
des Meßwertes dieser
am Ende des Meßprofils
angeordneten Meßuhr
im Vergleich mit der Meßuhr,
welche im Bereich des Endes des zweiten Meßlineals angeordnet ist.
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Sind
zwei Meßuhren
um 90° versetzt
zueinander angeordnet, so läßt sich
hierdurch der Achs- und/oder Winkelversatz in horizontaler und vertikaler Richtung
feststellen.
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Um
die Meßlineale
fest auf den Fertigteilplatten befestigen zu können, ist es vorteilhaft, wenn
die Meßlineale
jeweils mindestens zwei Befestigungseinrichtungen aufweisen.
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Wirkt
die Befestigungseinrichtung mit Schienenbefestigungen und/oder definierten
Flächen
der Fertigteilplatte, wie beispielsweise Schienenauflageflächen zusammen,
so ist sichergestellt, daß die
zulässigen
Toleranzen der auf den Fertigteilplatten montierten Schienen entsprechend
der Einrichtung der Fertigteilplatten mit der erfindungsgemäßen Meßlehre eingehalten
werden.
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Um
eine schnelle, einfache und präzise
Befestigungseinrichtung auf der Fertigteilplatte zu erreichen, ist
es vorteilhaft, wenn die Befestigungseinrichtung über die
Feder gegen die Schienenbefestigung oder die definierte Fläche der
Fertigteilplatte spannbar ist. Die Befestigungseinrichtung wird
hierdurch stets an eine vorbestimmte Fläche angepreßt und sorgt somit für Wiederholgenauigkeit
bei den Messungen sowie vergleichbaren Messungen beim Einrichten
mehrerer Stöße zwischen
Fertigteilplatten einer Trasse.
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Eine
besonders stabile und sichere Befestigung der Befestigungseinrichtungen
wird erhalten, wenn die Befestigungseinrichtungen einen Abstand voneinander
aufweisen, welcher etwa dem äußeren Abstand
von Schienenauflageflächen,
beispielsweise etwa 85 cm entspricht.
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Um
eine Messung des Achsversatzes im Bereich des Stoßes zwischen
erster und zweiter Fertigteilplatte durchführen zu können, ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Befestigungseinrichtungen an dem ersten Meßlineal
derart angeordnet sind, daß das
erste Meßlineal
etwa 3–5
cm über
den Plattenstoß hinwegragt,
während
die Befestigungseinrichtungen an dem zweiten Meßlineal derart angeordnet sind,
daß das
zweite Meßlineal
vor dem Plattenstoß endet.
Durch die Anordnung des Meßprofils
auf dem zweiten Meßlineal
ist hierdurch eine Messung des ersten Meßlineals im Plattenstoß ermöglicht.
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Weitere
Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschreiben. Es zeigt:
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1 eine Draufsicht auf zwei
Fertigteilplatten einer festen Fahrbahn,
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2 eine Seitenansicht der 1,
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3 einen Schnitt durch eine
Meßlehre,
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4 einen weiteren Schnitt
durch eine Meßlehre,
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5 eine Skizze einer Befestigungseinrichtung.
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1 zeigt eine Draufsicht
auf zwei Fertigteilplatten 1 und 2. Die Fertigteilplatte 2 ist
in ihrer Lage bereits eingerichtet, während die Fertigteilplatte 1 noch
einzurichten ist. Die beiden Fertigteilplatten 1 und 2 liegen
an einem Stoß 3 nahe
aneinander. Das jeweilige vom Stoß 3 abgewandte Ende
jeder Fertigteilplatte 1 ist hier nicht dargestellt. Die
Fertigteilplatten 1 und 2 sind somit jeweils nur
teilweise dargestellt.
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Auf
den Fertigteilplatten 1 und 2 sind Schienenauflagerflächen 4 angeordnet.
Die Schienenauflagerflächen 4 dienen
der späteren
Befestigung der Schienen.
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In
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der 1 ist auf jede Reihe der
Schienenauflagerflächen 4,
welche für
jeweils eine Schiene das Auflager bilden, eine Meßlehre 5 vorgesehen.
Die Meßlehre 5 dient
zum Einrichten des Achs- und/oder Winkelversatzes einer Achse 6,
welche durch die Fertigteilplatten 1 und 2 im Bereich der
Schienenauflagerflächen 4 verläuft. Bei
einem geradlinigen Trassenverlauf darf die Achse 6 keinen
Versatz aufweisen. Die Fertigteilplatte 1 muß demnach
geradlinig an die bereits eingerichtete Fertigteilplatte 2 anschließen. Die
Achse 6 hat hierbei sowohl horizontal als auch vertikal bezüglich der
Fertigteilplatte 1 und der Fertigteilplatte 2 zu
fluchten. Darüber
hinaus hat sie geradlinig zu verlaufen und darf nicht, beispielsweise
durch eine Durchbiegung der Fertigteilplatte 1, gebogen
sein. Um dies zu gewährleisten
ist die Meßlehre 5 vorgesehen.
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Die
Meßlehre 5 besteht
aus zwei Meßlinealen 11 und 12.
Das erste Meßlineal 11 ist
mittels zweier Befestigungseinrichtungen 13 an den beiden
letzten, dem Stoß 3 zugewandten
Schienenauflagerflächen 4 angeordnet.
Die Befestigungseinrichtungen 13 befinden sich an dem voneinander
abgewandten Ende der Schienenauflagerflächen 4, um eine breite und
stabile Abstützung
des Meßlineals 11 zu
erreichen. Das zweite Meßlineal 12 ist
ebenso auf der zweiten Fertigteilplatte 2 befestigt. Das
zweite Meßlineal 12 endet
unmittelbar vor dem Stoß 3,
während das
erste Meßlineal 11 etwa
3 bis 5 cm über
das Ende der Fertigteilplatte 1 hinausragt und über dem Stoß 3 endet.
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Auf
dem zweiten Meßlineal 12,
welches auf der bereits eingerichteten Fertigteilplatte 2 fest
angeordnet ist, befindet sich ein Meßprofil 14. Das Meßprofil 14 ist
parallel und fest mit dem Meßlineal 12 verbunden.
Es stellt somit eine seitlich versetzte Verlängerung des Meßlineals 12 dar.
Das Meßprofil 14 überdeckt
teilweise das Meßlineal 11 der
Fertigteilplatte 1.
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Im
Bereich des Stoßes 3 sind
an dem Meßprofil 14 zwei
Meßuhren 15' und 15'' um 90° versetzt zueinander angeordnet.
Eine weitere Meßuhr 15'' befindet sich am Ende des Meßprofils 14 und
damit etwa in der Mitte zwischen den zwei Schienenauflagerflächen 4,
an welchen das Meßlineal 11 befestigt ist.
Die beiden Meßuhren 15' und 15'' im Bereich des Spaltes 3 messen
einen Achsversatz des Meßlineals 11 in
bezug auf das Meßlineal 12.
Liegt ein horizontaler Achsversatz vor, so zeigt die Meßuhr 15' eine Abweichung
von einem vorbestimmten Sollwert auf. Dies bedeutet, daß die Fertigteilplatte 1 in
bezug auf die Fertigteilplatte 2 seitlich verschoben angeordnet ist.
Bei einem vertikalen Versatz der Achse 6 wird die Meßuhr 15'' eine Abweichung von einem vorgegebenen
Sollwert anzeigen. Die Fertigteilplatte 1 liegt dementsprechend
in bezug auf die Fertigteilplatte 2 zu hoch oder zu niedrig.
Die Fertigteilplatte 1 kann in jedem der beiden Fälle entsprechend
verschoben und eingerichtet werden. Da das von dem Stoß abgewandte
freie Ende der Fertigteilplatte 1 der vorgegebenen Trassenführung entspricht,
ist dort ein herkömmliches
geodätisches
Meßverfahren
vorgesehen, welches simultan zu der Einrichtung des Achsverlaufes 6 im
Bereich des Spaltes angewandt wird, um die Fertigteilplatte 1 insgesamt
sowohl in bezug auf die Fertigteilplatte 2 als auch in
bezug auf den Trassenverlauf ordnungsgemäß einrichten zu können.
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Um
neben dem Achsversatz der Achse 6 im Bereich des Spaltes auch einen
evtl. vorhandenen Winkelversatz feststellen zu können, ist das Meßprofil 14 mit
der weiteren Meßuhr 15''' ausgestattet,
welche vorzugsweise mehr als 40 cm, beispielsweise 50 cm vom Stoß 3 entfernt
angeordnet ist. Die Meßuhr 15''' muß, falls
die Achse 6 geradlinig verläuft, den selben Wert anzeigen,
wie die Meßuhr 15''. Sofern Abweichungen festgestellt
werden, kann daraus der Schluß gezogen
werden, daß die
Fertigteilplatte 1 durchgebogen oder bezüglich des
freien Endes sich nicht in der vorgesehen Höhenlage befindet.
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Im
Falle einer Durchbiegung der Fertigteilplatte 1 kann dies
durch Justieren von Spindeln, welche sich beispielsweise in Längsrichtung
der Fertigteilplatte 1 etwa in der Mitte befinden, justiert
werden. Die Justierung bewirkt, daß unabhängig von der Einstellung der
Fertigteilplatte 1 über
an den vier Ecken der Fertigteilplatte 1 angeordneten Spindeln
sich die Durchbiegung der Fertigteilplatte 1 ändert und
somit so lange korrigiert werden kann, bis die Meßuhr 15''' den
selben Wert wie die Meßuhr 15'' und somit einen geradlinigen Verlauf
der Achse 6 anzeigt.
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Um
die Fertigteilplatte 1 bezüglich beider Schienenachsen 6 und 6' ordnungsgemäß einrichten zu
können,
ist eine zweite Meßlehre 5' vorgesehen, welche
entlang der Schienenauflagerflächen 4' angeordnet
ist. Die Funktionsweise entspricht der soeben beschriebenen Funktionsweise
der Meßlehre 5.
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In 2 ist eine Seitenansicht
der 1 dargestellt. Es
ist daraus ersichtlich, daß die
Fertigteilplatten 1 und 2 auf Spindeln 18 und 18' aufliegen.
Die Spindeln 18 befinden sich in den Eckbereichen der Fertigteilplatten 1 und 2,
während
die Spindeln 18' sich
im mittleren Bereich der Fertigteilplatten 1 befinden.
Durch eine Verstellung der Spindeln 18 und 18' wird die Höhen- und
Neigungslage bzw. die Durchbiegung der Fertigteilplatten 1 und 2 in
Längsrichtung der
Fertigteilplatten 1 und 2 eingestellt.
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Die
Meßlehre 5 weist
die Meßlineale 11 und 12 auf,
welche auf der Fertigteilplatte 1 bzw. 2 mit den Befestigungseinrichtungen 13 fixiert
sind. Die Befestigungseinrichtungen 13 befinden sich auf
den Schienenauflagerflächen 4,
da diese Schienenauflagerflächen 4 maßgebend
für den
Schienenverlauf sind. Die Schienenauflagerflächen 4 sind darüber hinaus
sehr präzise
gefertigt, so daß sie
eine exakte Aufnahme der Meßlineale 11 und 12 gewährleisten.
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3 zeigt einen Schnitt III
durch das Meßlineal 12 und
das Meßprofil 14.
Das Meßprofil 14 ist mittels
Verbindungselementen 19 fest mit dem Meßlineal 12 verbunden.
Es stellt somit eine seitlich versetzte, lineare Fortführung und
Verlängerung
des Meßlineals 12 dar.
Das Meßprofil 14 ist
als Winkel ausgeführt.
Hierdurch wird einerseits eine gute Stabilität und andererseits eine Befestigungsmöglichkeit für die Meßuhren 15 geschaffen.
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4 zeigt einen Schnitt IV
aus 1. Das an dem Meßlineal 12 befestigte
Meßprofil 14 überdeckt
das Meßlineal 11 der
Fertigteilplatte 1. Der Abstand des Meßprofils 14 von dem
Meßlineal 11 wird mittels
der Meßuhren 15' und 15'' gemessen. Je nach der Größe der Verbindungselemente 19 wird ein
bestimmtes Soll-Maß erwartet,
welches von den Meßuhren 15' und 15'' angezeigt werden soll, um festzustellen,
ob das Meßlineal 11 eine
geradlinige Fortsetzung des Meßlineals 12 ist.
Werden Abweichungen festgestellt, ist die Fertigteilplatte 1 entsprechend
einzurichten, bis die Anzeigen der Meßuhren 15' und 15'' dem Soll-Maß entsprechen.
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In 5 ist ein Schnitt durch
eine Schienenauflagerfläche 4 einer
Fertigteilplatte 2 dargestellt. Die Meßvorrichtung 5 mit
dem Meßlineal 12,
dem Meßprofil 14 und
den Verbindungselementen 19 ist auf der Befestigungseinrichtung 13 fest
angeordnet. Die Befestigungseinrichtung 13 besteht aus
einem Träger 20 mit
Auflagen 21 und einer Abstützung 22. Die Auflagen 21 liegen
dabei direkt auf der exakt bearbeiteten Schienenauflagerfläche 4 auf
und gewährleisten
eine stabile und sichere Auflage der Befestigungseinrichtung 13.
Die Abstützung 22 wird
gegen eine weitere Fläche
der Schienenauflagerfläche 4 gedrückt. Hierfür ist eine
Feder 23 vorgesehen, welche sich in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
an einer Winkelführungsplatte 24 abstützt. Bei
der Montage des Meßlineals 12 und
des Meßlineals 11 ist darauf
zu achten, daß die
Bezugsflächen,
an welchen sich die Befestigungseinrichtung 13 abstützt, bei
beiden Fertigteilplatten 1 und 2 analog sind,
um sicherzustellen, daß die
Meßlineale 11 und 12 miteinander
fluchten müßten. Die
Bezugsflächen
sind vorzugsweise Flächen,
an welchen sich die Montage der Schiene orientieren, um somit den
geradlinigen Schienenverlauf nach der Montage der Schienen sicherzustellen.
Es kann beispielsweise vorgesehen werden, daß der Richtungsbezug immer
die bogenaußenliegende
Reihe der Schienenbefestigung ist. Das Aufsetzen der Meßlehre muß immer
gleich, vorzugsweise an die Flanke der Schienenbefestigung, welche
an der Plattenaußenkante
liegt, gerichtet sein.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Insbesondere die Befestigung der Meßlineale kann unterschiedlich
ausgeführt
sein. Außerdem
ist die Erfindung ebenfalls einsetzbar bei Fertigteilplatten, an welchen
die Schienen bereits montiert sind. Die Gestaltung der Meßlineale,
Meßprofile
und Befestigungseinrichtungen sind dann entsprechend der Gegebenheiten
abzuändern.
Selbstverständlich
ist es auch möglich,
daß das
Meßprofil 14 und
das Meßlineal 12 einteilig
ausgeführt
sind. Die mehrteilige Ausführung
vereinfacht jedoch den Transport der Meßlehre. Ein Vorteil der Erfindung
ist darüber
hinaus, daß Meßfehler
gegenüber
der herkömmlichen
Einrichtungsmethode gering sind. Die Kalibrierung der Meßlehre kann
beispielsweise im Fertigteilwerk erfolgen.