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Die
Erfindung betrifft einen Firstentlüfterziegel in üblicher
Flächenziegelform
mit einer firstseitigen Kopfrandleiste und einer davon beabstandeten Kanalleiste
und einem zwischen diesen Leisten angeordneten Kanal zur Belüftung und
Entwässerung, in
welchem Stege zum Aufsetzen der Unterkante eines Firstziegels stoffschlüssig mit
dem Kanalboden verbunden sind, wobei der verfalzte Firstentlüfterziegel
zwischen seiner Deckkrempen- und seiner Wasserfalzseite mit einer
abschließenden
Kanalleiste versehen ist und die in einer Fluchtlinie liegenden Oberkanten
der Stege deutlich unterhalb des oberen Randbereiches der Kanalleiste
enden.
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Ein
Firstentlüfterziegel
dieser Art ist aus der
DE
33 20 850 C2 bekannt. Es handelt sich dabei um einen Entlüfterziegel,
der mit einer halbkreisförmigen Deckkrempe
versehen ist, von dessen Boden aus sich eine ebene Mittelfläche bis
hin zur Wasserfalzseite erstreckt. Die Kanalleiste wird dort zutreffend als
Stauleiste bezeichnet, weil der Stirnwiderstand dieser Stauleiste
einer senkrecht zum First verlaufenden Luftströmung einen erheblichen Strömungswiderstand
entgegensetzt. Wie aus dem Artikel „Windkanaluntersuchungen zur
Wirkungsweise und Optimierung von Firstentlüftungssystemen" aus der Zeitschrift „Ziegelindustrie
international" aus
6/89 hervorgeht, baut sich auf der Frontseite der Stauleiste in Strömungsrichtung
ein Staudruck auf, der zu dem Druck hinter dieser Stauleiste im
Kanal als Überdruck bezeichnet
werden kann (siehe Bild 3). Aufgrund dieser Druckdifferenz vor und
hinter der Stauleiste entweicht die Luft aus dem Dachinnenraum.
Bei größeren Windgeschwindigkeiten
führt dies
jedoch zu einer Strömungsablösung von
der Oberkante der Stauleiste, mit der Folge einer Rezirkulation
(siehe Bild 17), welche der Entlüftung
aus dem Dachraum entgegenwirkt. Dadurch wird die Entlüfterwirkung
vermindert.
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Außerdem ist
die Kopfrandleiste niedriger als die Stauleiste ausgebildet, was
bei eindringendem Niederschlag in Form von Regen, Schnee und Graupel
bei parallel zum First verlaufenden Luftströmungen ein dann leicht zu überwindendes
Hindernis darstellt.
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Weiterhin
sind noch zahlreiche Firstziegel bekannt, die mit einem Adapter
und daher mit einem zusätzlichen
Teil der Kontur des Firstes angepaßt werden, um einerseits eine
Belüftung
zu gewährleisten
und um andererseits auch eine Abweisung von eindringendem Niederschlagswasser
sicherzustellen. Statt vieler wird an dieser Stelle als Zusatzteil eine
Biber-Firstanschluß-Lüfterplatte
gemäß der
DE 38 10 206 A1 sowie
ein First-Einstecker für
einen Flächenziegel
gemäß der
DE 40 11 070 A1 genannt.
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Weitere
zusätzliche
Dicht- bzw. Lüfterelemente
sind aus der
GB 2 159
851 A und
GB
2 186 606 A bekannt. Diese Vorrichtungen sind einerseits mit
dem Nachteil eines noch größeren Stirnwiderstandes
und andererseits mit dem weiteren Nachteil eines zusätzlichen
Bauteiles, hier eines Adapters, behaftet, der sowohl an die an den
First angrenzenden Dacheindeckungsplatten als auch dem aufsitzenden
Firstziegel entsprechend angepaßt
werden muß.
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Demgegenüber beschreitet
der Erfinder des Gegenstandes der gattungsfremden
DE 44 27 066 C1 einen gänzlich anderen
Weg zur Schaffung einer längs-
und querverfalzten Dacheindeckungsplatte zur Entlüftung eines
darunterliegenden Dachraumes, wobei die Belüftungs- und auch zugleich Dichtungszone
zwischen der Wasserfalzseite und der Deckkrempenseite des benachbarten
Ziegels angeordnet ist. Zu diesem Zweck gleicht diese Dacheindeckungsplatte
in Größe und Umfangskontur
einer herkömmlichen
Dacheindeckungsplatte ohne Entlüftung und
ist entweder gemeinsam mit weiteren Dacheindeckungsplatten mit Entlüftung oder
mit herkömmlichen
Dacheindeckungsplatten gleicher Umfangskontur verlegbar, so daß bei gleicher
Längsschnittform der
Dacheindeckungsplatten bei der Dacheindeckungsplatte mit Entlüftung an
ihrer Deckfalzseite zur Bildung des Luftdurchtrittsbereiches an
deren Unterseite an der Stelle einer Deckfalzrippe einer herkömmlichen
Dacheindeckungsplatte mehrere voneinander beabstandete Nocken als
Vorsprünge
angeformt sind, die unter Freilassung von Luftdurchtrittskanälen zwischen
den längsseitig
benachbarten Dacheindeckungsplatten auf je einer Auflagerfläche auf
der Wasserfalzseite der angrenzenden Dacheindeckungsplatte aufsetzen.
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Von
diesem nächstkommenden
Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Firstentlüfterziegel
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der sich insbesondere bei
senkrecht zum First verlaufenden Luftströmungen durch einen geringen
Stirnwiderstand und damit aber auch durch einen erhöhten Belüftungseffekt
des Dachinnenraumes selbst bei tiefverfalzten Ziegeln auszeichnet
und zugleich ein Eindringen von Niederschlagswasser sicher verhindert.
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Firstentlüfterziegel
mit einer von zwischen seinem Mittenbereich und seinem Fußbereich
her bis zum oberen Randbereich der Kanalleiste stetig ansteigenden
Luftleitfläche
versehen ist, in welche der obere Randbereich eingebunden ist. Durch
die Luftleitfläche
von etwa der Ziegelmitte her wird eine senkrecht zur Firstlängsachse verlaufende
Luftströmung
ohne einen Stirnwiderstand und daher mit einer erhöhten Geschwindigkeit sowie
ablösungs-
und wirbelfrei von diesem Firstentlüfterziegel zu der anschließenden Oberfläche des Gratziegels
geleitet. Aufgrund der nahezu ablösungsfreien Strömung entsteht
im Spalt zwischen der Unterkante des aufsetzenden Firstziegels und
den darunter befindlichen Kanälen
des Firstanschlußziegels
nach dem Venturieffekt ein Unterdruck, der eine entsprechende Schubwirkung
auf die unter dem Firstziegel befindlichen Luftmengen ausübt. Diese Schubwirkung
führt zu
einer Erhöhung
der austretenden Luftströmung
aus dem Kanal mit der Folge einer verbesserten Dachentlüftung.
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Dazu
trägt auch
bei, daß die
in einer Fluchtlinie liegenden Oberkanten der Stege deutlich unterhalb
der Kanalleiste enden. Dadurch schließt sich der mit seiner Unterkante
auf diesen Oberkanten der Stege aufsetzende Firstziegel mit seiner
Außenkontur kontinuierlich
der Luftleitfläche
an, weil auch er aufgrund seiner abgerundeten Form der anströmenden Luft
keinen nennenswerten Stirnwiderstand entgegensetzt und der Spalt
zwischen der Unterkante des Firstziegels und dem Kanalboden überbrückt wird
mit der Folge einer Strömungsbarriere
durch die umströmende Außenluft
gegenüber
den in diesen Spalt einzudringen versuchenden Niederschlägen.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht die Luftleitfläche aus
einer Ebene. Dies ist zwar mit einer Materialanhäufung im tiefverfalzten Mittenbereich
verbunden, die aber auch zu einer erhöhten Stabilität beiträgt.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist die Luftleitfläche als
Teil einer sanft ansteigenden Parabel oder Hyperbel ausgebildet.
Da dieser Teil der Parabel oder der Hyperbel gleichfalls zwischen
der Mitte des Längenbereiches
und dem Fußbereich
des Firstentlüfterziegels
bis zur Kanalleiste hin kontinuierlich ansteigt, kann bei vermindertem
Material eine idealisierte Luftleitfläche für die jeweilige Luftströmung geschaffen
werden.
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Trotz
dieser ausgezeichneten Entlüftung
soll der erfindungsgemäße Firstentlüfterziegel
gleichwohl das Eindringen von Niederschlagswasser in Form von Regen,
Schnee und Graupel sicher verhindern. Zu diesem Zweck sind vorteilhaft
nach einer ersten Alternative die Stege in quer zur Längsachse,
jedoch mit ihren Scheitellinien parallel zur Längsachse des Ziegels verlaufenden
zickzack- oder sinusförmigen Wellen
integriert. Durch diese Wellen entsteht unterhalb der aufsitzenden
Unterkante des Gratziegels ein Strömungsgitter, welches nicht
nur aufgrund seiner Stirnflächen
und der anschließenden
Kopfrandleiste ein Eindringen von Niederschlag in den Dachraum verhindert,
sondern auch wegen der aufgrund eines erhöhten Venturi-Effektes aus dem
Dachraum ausströmenden
Luft. Durch letztere wird ein evtl. zwischen der Kanalleiste und
dem aufsitzenden Rand des Gratziegels eindringender Niederschlag mitgesaugt
bzw. mitgerissen. Denn durch die idealisierte Luftleitfläche wird
die Luft widerstandsarm unter der beschriebenen Schubwirkung mit
entsprechender Geschwindigkeit über
den Gratziegel geleitet, so daß mit
steigender Luftgeschwindigkeit auch zwangsläufig der Sogeffekt vom Dachinnenraum
zur Außenseite
hin zunimmt. Nur bei geringer oder gar nicht vorhandener Luftströmung kann
Niederschlagswasser in den Kanal eindringen, in dem es von der Kopfrandleiste
an einem Eindringen in den Dachraum gehindert wird.
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Nach
einer dritten Ausführungsform
werden die Stege von gleich beabstandeten, parallel zur Längsachse
des Ziegels verlaufenden Rippen mit abgerundeten Endbereichen gebildet.
Beide dieser Ausführungsformen
sind mit dem Vorteil verknüpft, daß die Unterkante
des Firstziegels eine sichere Auflage findet und der Strömungswiderstand
für die
aufgrund des Venturi-Effektes aus dem Dachraum nach außen strömende Luft
auf nur geringe Strömungswiderstände trifft.
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Nach
einer vierten Ausführungsform
verlaufen die Stege quer zur Längsachse
des Firstentlüfterziegels,
weisen zur Traufe hin konkave Stirnflächen auf und sind in mehreren
Reihen, die Lücken
zwischen zwei Stegen durch einen weiteren Steg der nachfolgenden
Reihe überlappend
angeordnet. Diese Anordnung setzt dem eindringenden Niederschlag einen
erheblichen Strömungswiderstand
entgegen, allerdings auch der aus dem Dachraum angesaugten Luft.
Jedoch wird der Strömungswiderstand
der aus dem Dachraum angesaugten Luft durch die in deren Strömungsrichtung
konvexe Form der Stege herabgesetzt, hingegen der Strömungswiderstand gegenüber einzudringen
versuchenden Niederschlägen durch
die konkave Form vergrößert.
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Nach
einer fünften
Ausführungsform
sind die Stege mit einer an sich bekannten, quer zur Längsachse
des Firstentlüfterziegels
verlaufenden Zickzack-Kontur versehen. Diese Ausführungsform
ist grundsätzlich
aus der
DE 33 20 850
C2 (s.
4b) bekannt.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die
Kanalleiste mit einer Höhe über dem
Kanalboden versehen, welche den Spalt zwischen der Unterkante des
Firstziegels und dem Kanalboden unabhängig von der jeweiligen Dachneigung
strömungstechnisch überlappt.
Durch diese Überlappung
entsteht eine Strömungsbarriere, die
einerseits zu einer erhöhten
Luftansaugung aus dem Dachraum führt
und andererseits die Eindringmöglichkeit
von Niederschlag in den vorbeschriebenen Spalt erheblich herabsetzt,
wenn nicht gar vereitelt. Dabei gilt die Regel, daß bei um
so größerer Strömungsgeschwindigkeit
diese Strömungsbarriere ein
Eindringen von Niederschlag in den vorbeschriebenen Spalt verhindert
und bei Windstille oder geringen Strömungsgeschwindigkeiten auch
nur ein geringer Niederschlag in den Kanal eindringen läßt, von wo
er über
den Wasserfalz und durch Öffnungen
zur Luftleitfläche
abgeführt
wird.
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Zu
diesem Zweck ist die Kanalleiste vorteilhaft mit zur Luftleitfläche führenden
Durchbrechungen zur Wasserableitung aus dem Kanal versehen. Dadurch
werden neben den Wasserfalzen zusätzliche Strömungswege zur Wasserableitung
geschaffen. Diese Durchbrechungen sind so angeordnet, daß sie firstseitig
auf eine Stirnfläche
der Stege treffen, die mit diesem Endbereich eine Prallkante für den in
den Kanal eindringenden Niederschlag bilden.
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Um
den zwischen der Unterkante des auf der Firstlatte und/oder auf
den Oberkanten der Stege aufsitzenden Firstziegels und dem Kanalboden
befindlichen Spalt stets sicher durch die Kanalleiste überlappen
zu können
und damit die vorbeschriebene Strömungsbarriere zu schaffen,
ist es vorteilhaft, den Winkel β zwischen
dem Kanalboden und der angrenzenden Luftleitfläche etwa zwischen 100° und 150° zu gestalten.
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Da
die an die Firstlatte angrenzende Dachlatte einen unterschiedlichen
Abstand zu dieser aufweisen kann, jedoch gleichwohl die Unterkante
des aufsitzenden Firstziegels eine stets sichere Auflage finden
soll, ist die lichte Weite des Kanals zwischen der Kopfleiste und
der Kanalleiste vorteilhaft zwischen 80 mm und 100 mm bemessen,
so daß entsprechend
unterschiedliche Abstände
problemlos ausgeglichen werden können.
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Der
erfindungsgemäße Firstentlüfterziegel kann
sowohl aus keramischen Werkstoffen als auch aus Kunststoff hergestellt
werden und ist an seiner Oberfläche
in jeder beliebigen RAL-Farbe einfärbbar.
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Mehrere
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigen:
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1 die
perspektivische Teilansicht auf den First mit mehreren Firstentlüfterziegeln
gemäß der Erfindung
sowie den aufsitzenden Firstziegeln,
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2 die
Draufsicht einer ersten Ausführungsform
des Firstentlüfterziegels
mit parallel zu seiner Längsachse
verlaufenden zickzackförmigen
Wellen als Stege,
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3 die
Ansicht in Richtung des Pfeiles III auf die Kopfrandleiste des Firstziegels
von 2,
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4 die
Ansicht in Richtung des Pfeiles IV auf den Fußbereich des Firstentlüfterziegels
von 2,
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5 die
Seitenlängsansicht
in Richtung des Pfeiles V von 2,
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6 die
Seitenlängsansicht
in Richtung des Pfeiles VI von 7,
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7 die
Unteransicht des Firstentlüfterziegels
von 2,
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8 die
Schnittansicht entlang der Linie VIII-VIII des Firstentlüfterziegels
von 2 mit einer ebenen Luftleitfläche,
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9 einen
Schnitt entlang der Linie VIII-VIII von 2 durch
einen Firstentlüfterziegel
mit einer sanft ansteigenden Luftleitfläche in Form einer Teilparabel
oder Teilhyperbel,
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10 die
Draufsicht auf den Kopfbereich einer zweiten Ausführungsform
eines Firstentlüfterziegels
mit parallel zur Längsachse
des Ziegels verlaufenden, sinusförmigen
Wellen als Stege,
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11 die
Draufsicht auf den Kopf einer dritten Ausführungsform eines Firstentlüfterziegels
mit gleich beabstandeten, parallel zur Längsachse des Ziegels verlaufenden
Rippen als Stege mit abgerundeten Endbereichen,
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12 die
Draufsicht auf den Kopfbereich einer vierten Ausführungsform
eines Firstentlüfterziegels
mit zur Längsachse
des Ziegels zickzackförmig verlaufenden
Stegen,
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13 die
Draufsicht auf den Kopfbereich einer fünften Ausführungsform eines Firstentlüfterziegels
mit quer zu seiner Längsachse
verlaufenden und zur Traufe hin konkav verformten Stegen,
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14 einen
Schnitt entlang der Linie VIII-VIII von 2 durch
einen Firstentlüfterziegel
mit einer vom Fußbereich
sanft ansteigenden Luftleitfläche
und einer den Spalt zwischen Kanalboden und Unterkante des Firstziegels
deutlich überlappenden Kanalleiste,
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15 die
Querschnittsansicht durch einen Firstbereich bei einer Dachneigung
von 60° und
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16 die
Querschnittsansicht durch einen Firstbereich bei einer Dachneigung
von 45°.
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Der
Firstentlüfterziegel 1 gemäß den 2 bis 7 weist
eine Deckfalzseite 2, eine Wasserfalzseite 3 sowie
einen dazwischen befindlichen Mittelteil 3 mit einer Luftleitfläche 4 auf.
Am Kopfbereich 5 ist der Firstentlüfterziegel 1 mit einer
firstseitigen Kopfrandleiste 6 und einer davon beabstandeten
Kanalleiste 7 mit einem zwischen diesen Leisten 6, 7 angeordneten
Kanal 8 zur Belüftung
und Entwässerung
versehen. Im Kanal 8 sind in der Darstellung der 2 Stege 9 angeordnet,
die parallel zur Längsachse 10 des
Firstentlüfterziegels 1 verlaufen.
Diese Stege 9 sind in quer zur Längsachse 10 verlaufende zickzackförmige Wellen 11 integriert.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 10 haben diese Wellen 11 einen sinusförmigen Verlauf.
Diese Stege 9 sind an ihren Stirnflächen 9a geschlossen, so
daß Luft
und auch Wasser nur durch die zwischen den Stegen 9 befindlichen
Rinnen 12 ausströmen bzw.
ablaufen kann. Diese zickzack- oder sinusförmigen Wellen 11 und
damit die Stege 9 sind stoffschlüssig mit dem Kanalboden 8a verbunden.
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Wie
am anschaulichsten aus den 4 bis 6 entnehmbar
ist, liegen die Oberkanten 9b der Stege 9 in einer
Fluchtlinie 13 (s. 4) und enden ein
wenig unterhalb des oberen Randbereiches 7a der Kanalleiste 7.
Dabei verlaufen die Scheitellinien 9c der Stege 9 stets
parallel zur Längsachse 10 des Firstentlüfterziegels 1.
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Wie
aus 8 in Verbindung mit den 5 und 6 hervorgeht,
ist die Luftleitfläche 4 in
diesem Ausführungsbeispiel
als eine Ebene ausgebildet, die stetig von einem Bereich 14 etwa
im Mittenbereich 15 des Firstentlüfterziegels 1 kontinuierlich
in Form einer Geraden zum oberen Randbereich 7a der Kanalleiste 7 hin
ansteigt und dort endet.
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In 9 ist
die Luftleitfläche 4 als
Teil einer sanft ansteigenden Parabel oder Hyperbel ausgebildet.
Ansonsten sind mit der 8 übereinstimmende Teile mit gleichen
Bezugsziffern bezeichnet.
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Wie
weiterhin den 2 und 10 bis 12 entnommen
werden kann, ist die Kanalleiste 7 mit zur Luftleitfläche 4 führenden
Durchbrechungen 16, 17 zur Wasserableitung aus
dem Kanal 8 versehen. Dabei ist die lichte Weite W des
Kanals 8 zwischen der Kopfrandleiste 6 und der
Kanalleiste 7 vorteilhaft zwischen 80 mm und 100 mm bemessen.
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Diese
Durchbrechungen 16, 17 sind vorteilhaft so angeordnet,
daß sie
firstseitig auf eine Stirnfläche 9a der
Stege 9 treffen, die mit diesem Endbereich eine Prallkante
für den über diese
Durchbrechungen 16, 17 in den Kanal 8 eindringenden
Niederschlag bilden.
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In 11 sind
die Stege 9 zueinander mit dem gleichen Abstand a versehen,
verlaufen parallel zur Längsachse 10 des
Firstentlüfterziegels 1 und werden
von Rippen 9 mit abgerundeten Endbereichen 18, 19 gebildet.
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In 12 ist
eine weitere Ausführungsform der
Stege 9 dargestellt. Darin sind die Stege 9 mit
einer zur Längsachse 10 des
Firstentlüfterziegels 1 verlaufenden
Zickzack-Kontur 20 versehen.
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In 13 ist
eine Ausführungsform
der Stege 9 dargestellt, die zur Längsachse 10 quer verlaufen
und eine zur Traufe hin konkave Stirnfläche 9a und zur Firstseite
hin eine konvexe Fläche 9d aufweisen.
Die Stege 9 sind in mehreren Reihen hintereinander angeordnet,
wobei die – auch
unterschiedlich breiten – Lücken 34 zwischen
zwei Stegen 9 durch einen weiteren Steg 9 der
nachfolgenden Reihe überlappt
sind. Ansonsten sind mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
identische Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Außerdem ist
diese Ausführungsform
noch mit zwei Seitenleisten 35, 36 versehen, von
denen die Leiste 36 zur Wasserfalzseite 3 mehrere
Durchbrechungen 37 zur Wasserableitung aufweist. Diese
Stege 35, 36 dienen vornehmlich zur Verbesserung
der Auflage der Unterkante 24b des aufsitzenden Firstziegels 24.
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In 14 ist
die Höhe
H der Kanalleiste 7 so gestaltet, daß der Spalt S zwischen der
Unterkante 24b des Firstziegels 24 und dem Kanalboden 8a unabhängig von
der jeweiligen Dachneigung α strömungstechnisch überlappt
wird. Aus diesem Grunde endet der obere Randbereich 7a der
Kanalleiste 7 deutlich über
der Unterkante 24b des Firstziegels 24. Dadurch
wird eine äußerst effektive
Strömungsbarriere 38 gegenüber den
in Pfeilrichtung 29 erfolgenden Eindringungsversuchen der
Niederschläge
geschaffen, deren Größe selbstverständlich von
der Größe der Geschwindigkeit
der Außenluft
abhängt.
Außerdem
ist dieser Firstentlüfterziegel 1 dünner gestaltet als
die Ausführungsformen
der 8 und 9. Ansonsten sind mit den 8 und 9 übereinstimmende
Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
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In 15 ist
eine Dachneigung α von
60° und
in 16 eine Dachneigung α von 45° dargestellt. Der Firstziegel 24 sitzt
einerseits auf der Firstlatte 39 und mit seinen Unterkanten 24b auf
den Stegen 9 auf. Wie diese Figuren zeigen, verschiebt
sich je nach Dachneigung bei ein und demselben Firstentlüfterziegel 1 die
Lage des oberen Randbereiches 7a der Kanalleiste 7 zum
Spalt S. Um dennoch bei unterschiedlichen Dachneigungen α eine stets
sichere Überlappung
des Spaltes S mit der Kanalleiste 7 zu gewährleisten,
ist der Winkel β gemäß 14 zwischen
dem Kanalboden 8a und der angrenzenden Luftleitfläche 4 zwischen
100° und
150° bemessen.
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Wie
aus den 15 und 16 zu
entnehmen ist, wird bei beiden Ausführungsbeispielen ein und derselbe
Firstentlüfterziegel 1 verwendet.
Die eingesetzten Dachsparren 40 und Dachlatten 41 entsprechen
den bekannten Ausführungsformen.
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Die
Funktion des Firstentlüfterziegels 1 wird nachfolgend
anhand der 1, 8, 9 und 14 erläutert:
Bei
einer angenommenen Luftströmung
der Außenluft
in Richtung der Strömungspfeile 21 etwa
senkrecht zur Firstlatte 22 wird diese Luftströmung über den
unteren Bereich 23 des Firstentlüfterziegels 1 zur Luftleitfläche 4 geführt, auf
welcher die Luftströmung 21 kontinuierlich
zum oberen Randbereich 7a der Kanalleiste 7 entlanggleitet,
wo sie mit erhöhter
Geschwindigkeit die Oberfläche 24a des
Firstziegels 24 umströmt
und auf die andere Dachseite gelangt. Da die Unterkante 24b des
Firstziegels 24 auf den Oberkanten 9b der Stege 9 aufsetzt,
die wiederum deutlich unterhalb des oberen Randbereiches 7a der
Kanalleiste 7 enden, bildet die Luftleitfläche 4 mit
der Oberseite 24a des Firstziegels 24 eine nahezu
kontinuierliche Luftleitfläche 25 (s. 8, 9 und 14),
wodurch die Geschwindigkeit der Luftströmung 21 nicht gebremst,
sondern ganz im Gegenteil sogar beschleunigt wird, weil eine bremsende
Stirnwand wie beim Stand der Technik fehlt. Dadurch wird im Bereich 26 eine
Schubwirkung erzeugt, die einen Entlüfterstrom 27 aus dem Dachinnenraum 28 bewirkt.
Das bedeutet bei gleichzeitigem Einfall von Niederschlägen, beispielsweise
in der ungünstigsten Einfallrichtung
gemäß dem Pfeil 29 von 8 und 14,
daß die
einfallenden Niederschläge
vom Entlüfterstrom 27 und
vom Außenluftstrom 21 mitgerissen
und an einem Eindringen in die Rinnen 12 gehindert werden,
weil der Außenluftstrom 21 eine
Strömungsbarriere 38 bildet.
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Aber
selbst unter denkbar ungünstigen
Bedingungen, also beispielsweise bei einer nicht vorhandenen Luftströmung und
bei prasselndem Niederschlag von oben, kann dieser nur bis zur Kopfrandleiste 6 in
den Kanal 8 eindringen und wird von dort über die
aus den 2 und 10 bis 13 ersichtlichen
Durchbrechungen 16, 17 und 37 aus dem
Kanal 8 entweder zur Wasserfalzseite 3 oder in den
Bereich zwischen der Deckfalzseite 2 und der Wasserfalzseite 3 nach
außen
auf die Luftleitfläche 4 geleitet.
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Der
Firstentlüfterziegel 1 wird
gemäß 7 an
seiner Unterseite 1a von ein oder zwei Aufhängenasen 30 an
der der Firstlatte 22 nächstliegenden Dachlatte 31 in
an sich bekannter Weise gehalten. Auch die Falzrippen 32 mit
den dazwischenliegenden Wasserleitrinnen 33 sind bekannter
Stand der Technik und ebenso wie die Ausbildung der Deckfalzseite 2 nicht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Es
versteht sich, daß zur
aerodynamischen Verbesserung des Firstentlüfterziegels 1 die
Luftleitfläche 4 bis
zu seinem Fußbereich 23 hinabreichen kann,
was gemäß der Ausführungsform
der 14 keineswegs mit einem erhöhten Materialaufwand verbunden
sein muß.
Erste Versuche haben gezeigt, daß schon mit einem Hinunterreichen
der Luftleitfläche 4 bis
zum Mittenbereich 15 oder knapp darunter die gewünschte aerodynamische
Wirkung erzielt werden kann.
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- 1
- Firstentlüfterziegel
- 1a
- Unterseite
des Firstentlüfterziegels 1
- 1b
- Oberseite
des Firstentlüfterziegels 1
- 2
- Deckfalzseite
- 3
- Wasserfalzseite
- 4
- Luftleitfläche
- 5
- Kopfbereich
- 6
- Kopfrandleiste
- 7
- Kanalleiste
- 7a
- oberer
Randbereich der Kanalleiste 7
- 8
- Kanal
- 8a
- Kanalboden
- 9
- Stege
- 9a
- Stirnflächen der
Stege 9
- 9b
- Oberkanten
der Stege 9
- 9c
- Scheitellinien
der Stege 9
- 9d
- konvexe
Fläche
der Stege 9
- 10
- Längsachse
des Firstentlüfterziegels 1
- 11
- zickzackförmige Wellen
- 12
- Rinnen
- 13
- Fluchtlinie
- 14
- Bereich
des Firstes der Luftleitfläche 4
- 15
- Mittenbereich
des Firstentlüfterziegels 1
- 16,
17
- Durchbrechungen
- 18,
19
- Endbereiche
der rippenförmigen
Stege 9
- 20
- Zickzack-Kontur
der Stege 9
- 21
- Strömungspfeil
- 22
- Firstlatte
- 23
- Fußbereich
des Firstentlüfterziegels 1
- 24
- Firstziegel
- 24a
- Oberfläche des
Firstziegels 24
- 24b
- Unterkante
des Firstziegels 24
- 25
- Luftleitfläche
- 26
- Bereich
der Luftzuströmung
des Entlüfterstromes
- 27
- Entlüfterstrom
- 28
- Dachinnenraum
- 29
- Pfeil
des einfallenden Niederschlags
- 30
- Aufhängenase
- 31
- Dachlatte
- 32
- Falzrippen
- 33
- Wasserleitrinnen
- 34
- Lücke zwischen
den Stegen 9
- 35,
36
- Seitenleisten
- 37
- Durchbrechungen
- 38
- Strömungsbarriere
- 39
- Firstlatte
- 40
- Dachsparren
- 41
- Dachlatten
- W
- lichte
Weite des Kanals 8
- a
- Abstand
der Stege 9
- S
- Spalt
- α, β
- Winkel