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Die Erfindung betrifft einen Laufski
zur Fortbewegung auf der Wasseroberfläche mit über die Wasseroberfläche bewegten
Brettern bzw. Boards.
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Es gibt Fortbewegungsmittel auf dem
Wasser in Form eines Brettes oder Boards, z. B. in Form eines Surfboards,
bei dem der Sportler mit beiden Beinen auf einem einzigen Board
steht und balanciert, und das Board durch die Strömung (Wellenreiten)
fortbewegt wird. Ferner gibt es Fortbewegungsmittel in Form von
Flössen,
bei denen ein oder mehrere Personen eine sitzende, stehende oder
liegende Position einnehmen, um sich auf dem Wasser ebenfalls durch
Strömungsbewegung
treiben zu lassen. Bei den Fortbewegungsmitteln ist gemeinsam, dass zum
Gleiten eines Brettes oder Boardes auf dem Wasser eine Strömung erforderlich
ist, um das Brett bzw. Board von einer Stelle A zu einer Stelle
B zu bewegen, sodass mit den bekannten Fortbewegungsmitteln eine
aktive Bewegung relativ zu ruhendem bzw. stehendem Wasser nicht
möglich
ist bzw. eine Fortbewegung in einer gewünschten Richtung, die nicht
mit der Strömung übereinstimmt,
nicht erzielbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist, Fortbewegungsmittel
anzugeben, mit denen es durch Gleitbewegung relativ zu und auf einer
Wasseroberfläche
möglich
ist, durch Gleiten bzw. Gehen über
eine Wasseroberfläche
Strecken zurückzulegen
und ein aktives Gehen bzw. Laufen auf einer Wasseroberfläche zu realisieren.
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Gemäß der Erfindung wird dies mit
den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruchs 1 erreicht. Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Fortbewegungsmittel nach der
Erfindung ist ein Gerät,
das vergleichbar mit einem Paar Ski ausgebildet ist und bei dem
ein Brett oder Board an jedem Fuß des Läufers befestigt wird, z. B.
entweder mit Hilfe einer Schlaufe, die mit der Oberseite des Brettes
oder Boards befestigt ist und in die der Fuß des Läufers nach Art einer Sandale schlüpft, oder aber
ein mit dem Brett bzw. Board befestigter gamaschenartiger Schuh,
in den der Läufer
schlüpfen kann,
vergleichbar mit einem Schuh eines Wasserskis. Der Bindungsteil
für ein
derartiges Brett bzw. Board besteht in der Regel aus Gummi oder
Kunststoff, also einem wasserabweisenden Material; diese bindungsähnliche
Verbindung zwischen Brett oder Board und dem Fuß des Läufers kann zum Einstieg, beispielsweise
mittels Klettverschluss, an die jeweiligen Körpermaße angepasst werden, und ergibt
auch die erforderliche Nachgiebigkeit, die aus Sicherheitsgründen und
zur Vermeidung einer Unfallgefahr zweckmäßig ist.
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Die Form eines derartigen Brettes
bzw. Boards entspricht in etwa der eines Snowboards oder eines Surfboards,
soweit es dessen Proportionen in Länge und Breite entspricht,
hat jedoch eine größere Höhe, da das
Innere des Brettes bzw. Boards mit Hohlkammern ausgelegt ist, die
mit Luft, Gas oder dergleichen gefüllt sind, oder in denen ein
Vakuum hergestellt wird, um möglichst
hohe Auftriebskräfte zu
erreichen. Die Kammerwandungen und Trennwände sind stegartige Versteifungen
des Brettes bzw. Boards, und das Material, aus dem das Board bzw.
Brett hergestellt ist, ist entweder Leichtkunststoff, glasfaserverstärkter Kunststoff,
Holz, Schaumstoff, aufblasbarem Gummi oder dergleichen, damit das
Gewicht des Brettes bzw. Boards extrem gering gehalten werden kann
und trotzdem eine hohe Steifigkeit erreicht wird. Das vordere Ende
des Brettes bzw. Boards ist leicht aufgebogen, damit der Widerstand
gegen Wasser beim Gleiten möglichst
gering gehalten werden kann. Das Brett bzw. Board kann wahlweise
auch aus porenreichen Schaumstoffmaterial bestehen, dessen Außenseite
mit einem wasserdichten Film überzogen
ist, sodass die Auftriebskräfte
im Wasser möglichst
groß gehalten
werden können.
Diese Auftriebskräfte
müssen
im Verhältnis
zu dem Körpergewicht
des Sportlers stehen, sodass die Fläche, mit der das Brett bzw.
Board auf dem Wasser aufliegt, umso größer ausgelegt wird, je größer das Körpergewicht
des Läufers
ist, wobei die übrigen
Auftriebsfaktoren, nämlich
Gassfüllung,
spezifisches Gewicht des Brettes bzw. Boards usw. entsprechend gewählt werden.
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Die Unterseite des Brettes bzw. Boards
kann aus Stabilitätsgründen einen
Kiel bzw. Steg aufweisen, der mittig ausgebildet ist und in Längsrichtung verläuft. Entscheidend für die Funktion
des Brettes bzw. Boards ist eine optimale Leichtbauweise, bei der die
Kriterien der Stabilität
und Tragfestigkeit sowie des Gewichtes des Brettes bzw. Boards optimal
ausgenutzt sind.
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Zur Fortbewegung des Brettes bzw.
Boards auf der Wasseroberfläche
benutzt der Läufer
Stöcke, deren
Teller als Auftriebskammern ausgebildet sind, sodass er ähnlich wie
beim Skilaufen die Stöcke
in das Wasser einsetzt und die mit Luft bzw. Gas gefüllten Kammern
der Teller die Möglichkeit
geben, durch Auflegen der Teller auf die Wasseroberfläche eine Reaktionsbewegung
zu erreichen, die der Läufer
mit den Brettern bzw. Boards nach vorwärts bewegt, wobei im Gegensatz
zu den Bewegungen des Langlaufes z. B. die Bretter bzw. Boards beim
Gleiten soweit wie möglich
in Eingriff mit der Wasseroberfläche
bleiben, damit ein ruhiges Gleiten auf der Wasseroberfläche sichergestellt
ist. Zur Unterstützung
der Vorwärtsbewegung
ist es zweckmäßig, die
Unterseite der Bretter bzw. Boards schuppen- oder zackenartig auszubilden,
sodass beim Vorwärtsbewegen
der Bretter bzw. Boards die Unterseite sich abstoßen und einen
Widerstand finden kann, durch den verhindert wird, dass das Brett
bzw. Board ohne Widerhalt nach rückwärts rutscht,
wie dies beispielsweise bei Langlauf-Skis übliche Praxis ist.
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Auf der Oberseite der Bretter bzw.
Boards sind zur besseren Handhabung und zum Verstauen der Stöcke Klemmvorrichtungen
bzw. Klammerelemente vorgesehen, in die der Stab der Stöcke eingedrückt werden
kann, sodass die Stöcke
mit den Brettern bzw. Boards leicht wieder lösbar verbunden werden können. Diese
Klammer- bzw. Klemmvorrichtungen können in einer Position in Längsachse
der Bretter oder in einer 90° gedrehten
Position einstellbar sein, sodass in der einen Stellung die Längsachse der
Stöcke
parallel zu der Längsachse
der Bretter liegt, in der rechtwinklig dazu gedrehten Position jedoch
die beiden Stöcke
als Querverbindungen für
die beiden Bretter bzw. Boards dienen können und damit eine etwa rechtwinklige
Verbindung der Bretter und der Stöcke möglich ist.
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Des Weiteren können die beiden parallel zueinander
angeordneten Bretter bzw. Boards jeweils im vorderen und im hinteren
Bereich wahlweise durch gelenkig angeord nete Querstäbe miteinander verbunden
sein, sodass diese Querstäbe
in Parallelogrammform ein Verschieben der Bretter relativ zueinander
in Längsrichtung
ermöglichen,
ohne das die Bretter ihren Abstand zueinander wesentlich verändern, und
damit eine Zuordnung der Bretter zueinander beim Gleiten sichergestellt
ist, was insbesondere für
Anfänger
das Erlernen des Gleitens auf der Wasseroberfläche erheblich vereinfacht.
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Eine zusätzliche Vorrichtung zum Fortbewegen
auf der Wasseroberfäche
mit Hilfe eines Bretts oder Boards nach der Erfindung besteht darin,
dass auf der Unterseite des Bretts oder Boards eine oder mehrere
Flossen angebracht sind, die ihre Position aus einer parallel zur
Brettebene verlaufenden Lage in eine etwa im rechten Winkel zur
Brettebene angeordnete Lage verändern
kann, wobei die Lagenveränderung
durch Wirkung einer Federkraft selbsttätig erfolgt, sobald durch Anheben
des Brettes beim Gehen bzw. Laufen die Flosse aus dem Wasser bewegt wird
und die ausgeschwenkte Position (90° zur Brettebene) einnimmt. Taucht
die Flosse in dieser Position wieder in das Wasser ein, stellt sie
bei einer Vorwärtsbewegung
des Brettes eine Abstoßfläche dar und
wird durch den Wasserwiderstand und entgegen der Federwirkung wieder
gegen die Brettunterseite verschwenkt. Um zu erreichen, dass die
Flosse über einen
optimalen Winkel von 90° hinausverschwenkt wird,
ist der Flosse ein Begrenungsanschlag zugeordnet. Die Flosse ist
vorzugsweise über
ein Drehgelenk, ein Gelenkband oder dergleichen am Brett befestigt,
und zwischen Flosse und Brett ist eine Federanordnung vorgesehen,
die als Druckfeder, Spiralfeder, Hydraulikzylinder oder dergleichen
ausgebildet ist und die selbsttätig
ihre Wirkung entfaltet.
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Nachstehend wird die Erfindung in
Verbindung mit der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
Aufsicht auf ein Brett oder Board gemäß der Erfindung
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2 eine
Seitenansicht des Brettes nach 1 in
schematischer Schnittdarstellung
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3 zwei
parallele Bretter bzw. Boards, die gelenkig miteinander durch Querstäbe verbunden sind,
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4 eine
schematische Schnittansicht durch ein Brett,
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5 eine
schematische Darstellung einer Seitenansicht eines Brettes mit gezackter
Unterseite,
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6 eine
schematische Darstellung eines Stockes, und
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7 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
Das Brett oder Board 1 eines Laufski zum Fortbewegen auf
der Wasseroberfläche
hat etwa die Form eines Surfbrettes, jedoch im Gegensatz zu diesem
ein minimales Gewicht. Das Brett oder Board ist so aufgebaut, dass es
im Wasser einen optimalen Auftrieb erfährt, ist ein dünnwandiges
Hohlgebilde, mit einer Anzahl von Kammern 3', 3'', 3''' aufweist,
die durch dünne,
leichte und steife Zwischenwände
voneinander getrennt sind. Die Kammern 3 sind dabei mit
Luft oder Gas gefüllt,
oder können
auch ein Vakuum besitzen, sodass eine optimale Auftriebswirkung
erzielt wird, die das Gewicht des Läufers kompensiert. Das Brett
bzw. Board 1 besteht aus einem allseitig geschlossenen hohlen
Körper,
dessen Innenwände
als versteifende Trennwände
ausgebildet sind. Das Board weist als Bindung eine Schlaufe 5 oder
einen Schuh auf, in den der Fuß des
Läufers
eingreift und einen ausreichenden Halt für die Fortbewegung findet.
Die Schlaufe oder der Schuh 5 besteht aus elastischem Material,
z. B. Gummi oder Kunststoff, und kann zweiteilig mit Klettverschluss
ausgebildet sein, damit ein verstellbarer Sitz erzielt wird.
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Das vordere Ende des Brettes 1 ist
an der Spitze skiartig bei 6 aufgebogen, damit das Brett an der
vorderen Begrenzung beim Gleiten nicht in das Wasser eingreift,
sondern über
die Oberfläche
weg gleitet. Im vorderen und im hinteren Bereich des Brettes bzw.
Boards ist jeweils eine Klemmvorrichtung 7, 8 vorgesehen,
in die ein Skistock 9 eingesetzt werden kann. Die Klemmvorrichtung 7, 8 kann
so ausgebildet sein, dass der Skistock in Längsrichtung der Achse eines
Brettes geklemmt werden kann, jedoch andererseits auch so, dass
die beiden Stöcke
eine Querverbindung zwischen zwei parallelen Brettern ausbilden
können,
um die beiden Bretter miteinander auf dem Wasser zu verbinden.
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In 3 ist
in Verbindung mit den beiden Brettern 10 und 11 eine
Hilfsvorrichtung dargestellt, die es dem Anfänger erlaubt, das Bewegen auf
der Wasseroberfläche
zu üben.
Hierzu sind im vorderen und im hinteren Bereich der beiden Bretter 10 und 11 jeweils
eine Gelenkstelle 12, 13, und 12', 13' angeordnet,
die über
jeweils eine Querstrebe 14, 14' miteinander verbunden sind, sodass
die beiden Querstreben 14, 14' mit den beiden Brettern 10, 11 ein
Parallelogramm bilden, das beim Vorwärtsbewegen der beiden Bretter
zur Durchführung
der Laufbewegung eine Parallelogrammverschiebung ausführen können, sodass
das eine Brett 10 gegenüber
dem anderen Brett 11 nach vorne geschoben werden kann,
wie bei dem Brett 11' schematisch
angedeutet.
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4 zeigt
schematisch auf der Unterseite des Brettes 2 und in Verlängerung
einer versteifenden Längstrennwand 3 ein
schwertähnliches
Stabilisierelement 15, das dem Brett eine einwandfreie Lage
auf der Wasseroberfläche
gibt. Zur Erhöhung der
Stabilisierung können
ferner an den Seitenenden eines jeden Brettes stabilisierende Flossen 16, 17 vorgesehen
sein, die ein Kippen des Bretten 1 erschweren und damit
dem Anfänger
die Gleitbewegung erleichtern. Des Weiteren ist eine Fortbewegungshilfe
in 5 durch schuppenförmige oder
zackenförmige
Ausbildung 18 auf der Unterseite des Brettes 1 dargestellt,
mit deren Hilfe ein Reibungswiderstand auf dem Wasser zur Vorwärtsbewegung
erzielt werden, und der Läufer
sich im Wasser abstoßen
kann.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
eines Stockes 19, mit dem der Läufer bei beidarmigem Einsatz (ähnlich der
Gebrauch von Skistöcken)
sich im Wasser abstoßen
kann. Der Stock 19 weist eine Handschlaufe 20 sowie
einen Schaft 21 und ein als Auftriebskammer ausgebildetes,
mit Luft oder Gass gefülltes
oder Vakuum enthaltendes Teller 22 auf, das auf die Wasseroberfläche aufgesetzt
wird und ein Abstoßen
aufgrund der damit erzielbaren Auftriebswirkung erreichen lässt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist das Brett oder Board nach Art einer Luftmatratze flexibel und
zusammenlegbar bzw. zusammenrollbar ausgebildet und mit einer zumindest
teilweise verteiften Unterseite ausgebildet, wobei die Versteifung
insbeson dere im mittleren Abschnitt des Brettes unterhalb der Bindung
bzw. Standfläche
angeordnet ist. Auch bei dieser Ausführungsform ist das Brett bzw. Board
in Einzelkammern aufgeteilt, die in ihrer Gesamtheit bzw. einzeln
aufblasbar sind. Die Versteifung der Unterseite muss dem Körpergewicht
des Sportlers entsprechend angepasst bzw. ausgelegt sein, damit
eine einwandfreie Auflage des Brettes oder Boards auf der Wasseroberfläche gewährleistet ist
und durch das Gewicht des Läufers
das Brett nicht in der Mitte, also unterhalb der Standfläche, durchgedrückt wird.
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Bei der Ausführungsform nach 7 weist das Brett 1 auf
seiner auf dem Wasser aufliegenden Unterseite eine oder mehrere
Flossen 22 auf, die bei 23 mit dem Brett 1 gelenkig
verbunden sind und die unter der Druckwirkung einer Feder, z. B.
einer Spiralfeder 24, einer Druckfeder 25 oder
einer hydraulischen oder pneumatischen Feder 26 stehen.
Die Flosse 22 steht unter ständigem Druck der Feder 24 oder 25 oder 26 und
wirkt auf die Flosse im aufstellenden Sinn, wie in Position 2 oder
Position 3 dargestellt, wenn der entsprechende Teil des
Brettes 1 vom Läufer
bei seiner Lauf- oder Gehbewegung aus dem Wasser gehoben wird. Taucht
das Brett mit der Flosse wieder in das Wasser ein, und bewegt sich
das Brett in Pfeilrichtung P, schwenkt die Flosse aufgrund des Wasserwiderstandes
gegen die Unterseite des Brettes, wie in Position 1 gezeigt.
Die Position III ist die Stellung, in der die Flosse maximal aufgestellt
ist. In dieser Position kann der Läufer sich im Wasser abstoßen und
damit seine Vorwärtsbewegung
beschleunigen.