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Die
Erfindung betrifft eine zweischalige Wand eines Gebäudes. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verbesserung der Schalldämmung von
zweischaligen Wänden.
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Es
ist bekannt, daß Schall
in einen Raum dadurch eindringen oder aus diesem austreten kann, daß Wände und
Decken des Raumes durch benachbarte bzw. in diesem auftretende Schallereignisse
in Schwingung versetzt werden. Um dem zu begegnen, werden Wände und
Decken häufig
zweischalig aufgebaut, wobei eine zwischen den Schalen liegende Luftschicht
die Schallübertragung
behindern soll. Als Beispiel für
eine solche zweischalige Wand sei auf die in dem "Hebel Porenbeton
Handbuch" (9. Auflage,
Seite 291) gezeigte Außenwand
verwiesen.
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Eine
zweischalige Bauweise wird insbesondere bei Reihen- und Doppelhäusern angewendet, um
die Schallübertragung
zwischen den einzelnen Gebäudeteilen
zu vermindern. Zur Verminderung der Ausbreitung von Körperschall
(Längsleitung
auf Bauteilen) ist es ferner bekannt, an Wandenden oder Deckenenden
Trennfugen vorzusehen.
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Aus
DE 91 16 233 U1 ist
eine schallabsorbierende Verglasung bekannt. Bei dieser schallabsorbierenden
Verglasung sind eine erste mit Durchbrechung versehene Glasscheibe
und eine zweite Glasscheibe vorgesehen, wobei zwischen den beiden Glasscheiben
Schallschluckelemente vorgesehen sind. Durch diese Gestaltung soll
erreicht werden, daß ein
in einem Raum auftretendes Schallerreignis nur mehr zu einem geringen
Teil von der Verglasung reflektiert wird, wodurch in dem Raum eine
Schalldämpfung
erreicht wird. Dementsprechend wird die schallabsorbierende Verglasung
auch als Schallabsorber bezeichnet.
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Wie
die zuvor genannte
DE
91 16 233 U1 , befaßt
sich auch die
AT 352
957 A mit der Schallabsorption. Gemäß
AT
352 957 ist eine Schallschutzwand in kastenbauweise mit
einer geschlossenen Rückwand
und einer Öffnungen
aufweisenden Frontwand vorgesehen, wobei die Rückwand und die Frontwand einen
luftgefüllten
Hohlraum einschließen,
in welchen durch die Öffnungen
der Frontwand eintretende Schallwellen aufgenommen werden.
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Gemäß der
US 4 071 989 A ist
eine Schalldämpfung
vorgesehen, wobei dazu Wandbauquader aus Beton vorgeschlagen werden,
in deren Innern in einer Kammer Schalldämpfungsmaterial vorgesehen ist.
Die Wandbauquader weisen an einer ihrer die Öffnung begrenzenden Wandung
durchgehende Öffnungen
auf, die ein Eintreten von Schallwellen in die Kammer ermöglichen,
in welcher dann durch das Schalldämpfungsmaterial und durch Interferenzen eine
Schalldämpfung
erfolgt.
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Im
Gegensatz zu den zuvor genannten Schriften befaßt sich die
AT 390 630 B mit der Schalldämmung. Um
eine gute Schalldämmung
zu erreichen, werden Bausteine vorgeschlagen, deren Stirnseiten
derart konturiert sind, daß sich
beim Aufmauern einseitig offene Mörteltaschen bilden, die dann dicht
zu vermauern sind.
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In
der
DE 101 25 190
A1 werden zur Schalldämpfung
von Gebäudesegmenten
Resonatoren vorgesehen, welche im Inneren von Hohlräumen von Bausteinen
angeordnet sind. Mit diesen Resonatoren soll eine Schallabsorption
von Erregerwellen durch Energidisipation infolge des Mitschwingens
der Resonatoren erreicht werden.
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In
FR 1 379 057 A sind
Wandbauelemente und zugehörige
Zentriermittel beschrieben, die es erlauben, mit den Wandbauelementen
eine versatzlose Wand aufzubauen.
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Ferner
sind aus der Zeitschrift DAB 4/92, S. 573–576, K. Gösele Maßnahmen zur Verbesserung der
Schalldämmung
von zweischaligem Mauerwerk bekannt, wobei (S. 575, Spalte 3, Absatz
1) vorgeschlagen wird, die Schalen verschieden dick zu machen oder
die Schalen gleich dick zu machen, jedoch mit verschieden schweren
Steinen auszuführen.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, daß trotz
der bisher erzielten Schalldämmung
laute Schallereignisse nicht zufriedenstellend abgeschirmt werden
können.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Schalldämmung bei
zweischaligen Wänden
zu verbessern.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw.
13.
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Dazu
ist gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung bei einer zweischaligen Wand mit einer
ersten Schale und mit einer von der ersten Schale beabstandeten,
zweiten Schale vorgesehen, in der ersten Schale mindestens einen
Schlitz auszubilden, der sich über
mindestens 1/9 der Dicke der ersten Schale erstreckt und eine das
Schwingungsverhalten beeinflussende Störzone bildet.
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Im
Gegensatz zur bekannten Bauweise mit Trennfugen an den Enden von
einschaligen Wänden und
Decken ist gemäß der Erfindung
ein Schlitz als Störzone
in einer der Schalen vorgesehen, wobei dieser vorzugsweise vom Rand
der Schale beabstandet ist.
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Während also
bei bekannten Wandungen sich im allgemeinen identische Schalen oder
Wandhälften,
die ein im wesentlichen identisches Schwingungsverhalten aufweisen,
in einer im wesentlichen parallel verlaufenden Anordnung oder quer
zueinander gegenüberstehen,
sind die beiden Schalen gemäß der Erfindung
durch den mindestens einen Schlitz in einer der Schalen zu einander
akustisch verstimmt. Die mit der Erfindung erzielte Schalldämmung ist
so ausgeprägt,
daß sie
den Effekt einer Schalldämmung
nach der Gösele-Formel,
die auf einer erhöhten
flächenbezogenen
Masse der Schalen beruht, übertrifft.
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Vorzugsweise
sind die erste und die zweite Schale aus dem gleichen Material mit
im wesentlichen gleicher Wandstärke
hergestellt. Bei dieser an sich üblichen
Bauweise, die hinsichtlich der Dimensionierung für die zu tragenden Lasten und
unter den Gesichtspunkten des Raumverbrauches und des Gewichtes
optimal ist, wird durch den mindestens einen vorgesehenen Schlitz
dennoch eine hohe Schalldämmung
erreicht.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der mindestens eine Schlitz zu einer zwischen den
Schalen ausgebildeten Fuge hin offen. Da eine zwischen den Schalen
befindliche Fuge, insbesondere wenn es sich um eine Fuge zwischen
benachbarten Doppelhaushälften oder
Reihenhäusern
handelt, von der Umgebung getrennt ist, ist es bei dieser Lage des
mindestens einen Schlitzes nicht erforderlich, diesen abzudecken
oder zu verschließen.
Diese Lage führt
also zu einem niedrigen Herstellungsaufwand.
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Wenn
die mit dem mindestens einen Schlitz versehene Schale an der der
Fuge gegenüberliegenden
Raumseite glatt ausgebildet ist, kann die Schale ohne weitere Maßnahmen,
wie sie ist, als Sichtwand verwendet oder mit einem dekorativen
Wandbelag versehen werden, was wiederum einen niedrigen Herstellungsaufwand
zur Folge hat.
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Eine
gute Schalldämmung
wird erreicht, wenn der mindestens eine Schlitz sich über 40 bis
60 %, insbesondere 50 % der Dicke der ersten Schale erstreckt.
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Um
die gewünschte
Schalldämmung
zu erreichen, sollte die Breite des mindestens einen Schlitzes mindestens
1 mm betragen. Da eine solche Dimensionierung sich auf Baustellen
nur schwer einhalten läßt, ist
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
zur Erleichterung der Herstellung eine Breite von 5 bis 50 mm, insbesondere
10 mm vorgesehen.
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Besonders
gute Schalldämmungseigenschaften
lassen sich erzielen, wenn die Länge
des mindestens einen Schlitzes bei vertikaler Erstreckung der Geschoßhöhe und bei
horizontaler Erstreckung der Wandlänge entspricht. Dadurch wird
die Schale, die den mindestens einen Schlitz aufweist, akustisch
in zwei oder – bei
mehrerer Schlitzen in mehrere Schalen geteilt, deren Schwingungseigenschaften
sich deutlich von denen der nicht geschlitzten Schale unterscheiden.
Dabei sollte der Schlitz durch eine asymmetrische Lage die eine
Schale möglichst
in zwei sich unterscheidende akustische Teilschalen unterteilen,
um die Wechselwirkung zwischen den akustischen Teilschalen zu minimieren.
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Um
zu verhindern, daß die
mit dem mindestens einen Schlitz versehene Schale durch Feuchtigkeit,
Mikroorganismen oder Ungeziefer Schaden nimmt, ist bei weiter bevorzugten
Ausführungsformen
vorgesehen, daß der
mindestens eine Schlitz mit einem schwingungselastischen Material,
insbesondere mit einer Versiegelungsmasse mindestens teilweise,
vorzugsweise ganz ausgefüllt
ist.
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Um
die vorgenannten Ziele zu erreichen, kann alternativ vorgesehen
sein, daß der
mindestens eine Schlitz mit einem Gewebe und/oder mit einer Putzschicht
abgedeckt ist. Eine Abdeckung mit einem Gewebe und oder mit einer
Putzschicht ist auch dann vorteilhaft, wenn der mindestens eine
Schlitz in der Sichtseite der Schale vorgesehen ist, was insbesondere
dann der Fall sein kann, wenn der Schlitz Teil eines nachträglichen
Sanierungsverfahrens ist.
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Die
Vorteile der Erfindung lassen sich mit besonders geringem Aufwand
erzielen, wenn bereits beim Bau eines Gebäudes entsprechende Maßnahmen
getroffen werden. Um dies zu erleichtern, werden Wandbauquader aus
Kunststein zur Verfügung gestellt,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß in mindestens einer der Seitenflächen ein
Schlitz ausgebildet ist, der eine das Schwingungsverhalten einer
aus diesen gebildeten Schale beeinflussende Störzone bildet. Dadurch daß bereits
vor der Erstellung einer Schale die erfindungsgemäße Maßnahme zur Schalldämmung berücksichtigt
worden ist, läßt sich
eine erfindungsgemäße zweischalige
Wand besonders kostengünstig
mit den genannten Wandbauquadern errichten.
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Alternativ
zu dem vorgenannten ist für
eine Gestaltung von Wandbauquadern aus Kunststein vorgesehen daß mindestens
eine der Stirnseiten eine gestufte Kontur aufweist, so daß in der
Einbausituation zwischen benachbarten Wandbauquadern ein Schlitz
ausgebildet ist, der eine das Schwingungsverhalten einer so gebildeten
Schale beeinflussende Störzone
bildet.
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Die
vorgenannten Wandbauquader lassen sich besonders kostengünstig herstellen,
wenn der mindestens eine Schlitz bzw. die gestufte Kontur während der
Fertigung eines Rohlings für
den Wandbauquader vor dessen Härtung
ausgebildet worden ist. In einem solchen Falle läßt sich zum Beispiel ein Schlitz
mit einem glatten Werkzeug einfach aus dem noch weichen Rohling
herausstreichen oder eine Stufe durch eine Lehre abziehen oder aufprägen.
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Wenn
großformatige
Wandbauquader, zum Beispiel geschoßhohe Wandelemente als Material für eine Schale
mit einem Schlitz versehen sein sollen, ist es vorteilhaft, wenn
der mindestens eine Schlitz bzw. die gestufte Kontur in dem Wandbauquader
nach dessen Härtung
durch Materialabtrag, insbesondere durch Sägen öder Fräsen ausgebildet ist. Auf diese
Weise kann gewährleistet
werden, daß der Rohling
für einen
solchen Wandbauquader nicht vor der Härtung im Bereich des Schlitzes
bricht. Für
eine solche Fertigung ist insbesondere Porenbeton geeignet, da dies
ein Werkstoff ist, der sich auch nach der Härtung noch leicht verarbeiten
läßt.
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An
den Wandbauquadern sollte sich der mindestens eine Schlitz in einer
Einbaulage vertikal erstrecken, um das Tragverhalten der Schale
möglichst wenig
zu beeinflussen. Die Vorteile, die sich ergeben, wenn an einem Wandbauquader
die Breite des mindestens einen Schlitzes bzw. die Tiefe der Stufe
mindestens 1 mm, vorzugsweise 5 bis 50 mm, insbesondere 10 mm beträgt, sind
bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung der zweischaligen Wand
erläutert
worden, auf welche hiermit verwiesen wird.
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Eine
kostengünstige
Errichtung eines Gebäudes
wird erleichtert, wenn Wandbauquader geschoßhoch ausgebildet sind. Solche
Wandbauquader, die auch als Systemwandelemente bezeichnet werden
können,
eignen sich besonders zur schnellen Errichtung von Gebäuden.
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Die
Herstellung der Wandbauquader selbst wird durch eine Herstellung
als Porenbetonstein, Porenbetonelement, Kalksandstein, Kalksandsteinelement,
Betonwandelement, Bimsstein, Bimssteinwandelement, Tonziegel oder
Tonziegelelement erleichtert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Verbesserung der Schalldämmung
von zweischaligen Wänden
erlaubt es, kostengünstig
Gebäude
mit einem nicht zufriedenstellenden Schallschutz hinsichtlich der
Schalldämmung
zu verbessern.
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Dazu
kann in einem Verfahren zur Analyse der Schallausbreitung die Transferfunktion
der Schalen bestimmt werden. Diese Bestimmung gibt Auskunft darüber, ob
das modale Verhalten der Schalen Ursache der ungewünschten
Schallübertragung
ist.
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Ist
das modale Verhalten der Schalen als Ursache bestimmt, wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
in einer der beiden Schalen mindestens ein Schlitz, der sich über mindestens
1/9 der Dicke der ersten Schale erstreckt, ausgebildet, der eine das
Schwingungsverhalten beeinflussende Störzone bildet.
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Insbesondere
wird zunächst
ein etwaiger Wandbelag entfernt. Anschließend wird mit einem Werkzeug,
insbesondere einer Kettensäge
ein Schlitz in die Wand eingebracht. Dieser Schlitz wird anschließend mit
einem Gewebeband abgedeckt, wonach dann die gesamte Wand erneut mit
einem Wandbelag, insbesondere einem Putz versehen werden kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnungen.
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Es
zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen zweischaligen
Wand mit vertikal verlaufenden, sich über die gesamte Geschoßhöhe erstreckenden
Schlitzen in einer schematischen Darstellung,
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2 eine
zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen zweischaligen
Wand mit vertikal verlaufenden, sich nur über einen Teil der Geschoßhöhe erstreckenden
Schlitzen in einer schematischen Darstellung,
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3 eine
dritte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen zweischaligen
Wand mit horizontal verlaufenden, sich über die gesamte Raumbreite erstreckenden
Schlitzen in einer schematischen Darstellung,
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4 eine
vierte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen zweischaligen
Wand mit vertikal verlaufenden, sich über die Höhe eines Wandbauquaders erstreckenden
Schlitzen in einer schematischen Darstellung,
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5 einen
Schnitt durch die zweischalige Wand gemäß der Linie V-V in 1 in
einer schematischen Darstellung,
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6 einen
dem Schnitt in 5 entsprechenden Schnitt durch
eine erfindungsgemäße zweischalige
Wand gemäß einer
fünften
Ausführungsform
in einer schematischen Darstellung,
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7 einen
dem Schnitt in 5 entsprechenden Schnitt durch
eine erfindungsgemäße zweischalige
Wand gemäß einer
sechsten Ausführungsform
in einer schematischen Darstellung,
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8 eine
Detaildarstellung einer bevorzugten ersten Ausführungsform der Versiegelung
eines Schlitzes,
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9 eine
Detaildarstellung einer bevorzugten zweiten Ausführungsform der Versiegelung
eines Schlitzes,
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10 einen
Wandbauquader gemäß einer ersten
Ausführungsform
in einer schematischen Darstellung im Schnitt,
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11 einen
Wandbauquader gemäß einer zweiten
Ausführungsform
in einer schematischen Darstellung im Schnitt,
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12 einen
Schnitt durch die zweischalige Wand gemäß der Linie XII-XII in 4 in
einer schematischen Darstellung,
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13 einen
dem Schnitt in 12 entsprechenden Schnitt durch
eine erfindungsgemäße zweischalige
Wand gemäß einer
siebten Ausführungsform
in einer schematischen Darstellung,
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14 einen
vertikalen Schnitt durch eine erfindungsgemäße zweischalige Wand gemäß einer achten Ausführungsform,
bei der jeweils eine erste Schale einen umlaufenden Schlitz aufweist,
und
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15 eine
Ansicht einer der Schalen in 14 gemäß dem Pfeil
XV in 14.
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Die
in den 1 und 5 gezeigte erfindungsgemäße zweischalige
Wand 100 gemäß einer ersten
Ausführungsform
weist eine erste Schale 102 sowie eine zweite Schale 104 auf,
wobei die erste Schale 102 die Abschlußwand einer ersten Gebäudehälfte eines
Doppelhauses bildet und die zweite Schale 104 die Abschlußwand einer
zweiten Gebäudehälfte dieses
Doppelhauses bildet. Beide Schalen 102, 104 erstrecken
sich zwischen einem Geschoßboden 106 und
einer Geschoßdecke 108,
wobei sich an den horizontal gegenüberliegenden Enden der Schalen 102, 104 Außenwände 110, 112, 114, 116 der
Doppelhaushälften
anschließen.
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Zwischen
der ersten Schale 102 und der zweiten Schale 104 ist
eine Luftfuge 118 ausgebildet, welche sich über die
gesamte Gebäudehöhe und -breite
erstreckt. Durch den beiden Doppelhaushälften gemeinsame Außenwandbekleidungen 120, 122 in
Form eines Putzes ist die Fuge, die als Luftfuge 118 ausgebildet
ist, gegenüber
der Umgebung abgeschlossen, wobei die Außenwandverkleidung 120, 121 jeweils
durch ein insbesondere elastisches Fugenprofil 123 unterbrochen
sein kann. In der Fuge kann ein Dämmaterial angeordnet sein.
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In
der ersten Schale 102 sind vier Schlitze 124, 126, 128, 130 ausgebildet,
welche sich in vertikaler Richtung über die gesamte Geschoßhöhe zwischen
dem Boden 106 und der Decke 108 erstrecken. Durch
die Schlitze 124, 126, 128, 130,
die jeweils eine Tiefe von 50 % der Wandstärke der ersten Schale 102 und
eine Breite von 20 mm aufweisen, wird die erste Schale 102 in
fünf akustische
Teilschalen unterteilt, so daß die
erste Schale 102 und die zweite Schale 104 ein
verstimmtes Schwingungssystem aus einem ersten und einem zweiten
Schwingkörper
bilden, die unterschiedliche Eigenfrequenzen aufweisen. Die Schlitze 124, 126, 128, 130 bilden
dabei Störzonen,
die ein Schwingen der ersten Schale 102 entsprechend der
zweiten Schale 104 verhindern. Der Schlitzabstand kann
an dem Material der Schale 102 orientiert sein und sich
an der Stein- oder Elementbreite orientieren, um etwaige Schnitte
zu erleichtern.
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Beide
Schalen 102, 104 sind einstückig als Wandelemente aus Porenbeton
gefertigt und weisen eine identische Wandstärke von 175 mm auf. Durch die
Herstellung aus Porenbeton können
die Sichtseiten 132 und 134 der ersten bzw. zweiten
Schale 102, 104 als Sichtwände ohne Verputz verwendet
werden, da sie jeweils glatt und ohne Fugen ausgebildet sind.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung eine zweischalige Wand 200 gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
welche sich von der ersten Ausführungsform
lediglich dadurch unterscheidet, daß sich die Schlitze 224, 226, 228, 230 nicht über die
gesamte Geschoßhöhe, sondern
lediglich über
etwa 70 % der Geschoßhöhe erstrecken.
Da die Raumwandung 200 gemäß der zweiten Ausführungsform
im übrigen
der Raumwandung 100 gemäß der ersten Ausführungsform
entspricht, wird auf deren Beschreibung hiermit verwiesen.
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Bei
der in 3 gezeigten zweischaligen Wand 300 gemäß einer
dritten Ausführungsform
erstrecken sich vier Schlitze 324, 326, 328, 330 in
horizontaler Richtung zwischen den Außenwänden 310, 312 über die
gesamte Breite einer der beiden Schalen 302 einer doppelschaligen
Trennwand eines Doppelhauses. Wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
erstrecken sich die Schlitze wiederum über etwa 50 % der Wandstärke der
ersten Schale 302. Die Schlitze 324, 326, 328, 330 sind
wiederum in Tiefenrichtung zu einer Luftfuge (nicht gezeigt) hin
offen, so daß ein
insgesamt verstimmtes Schwingungssystem aus einer ersten Schale 302 und
einer zweiten Schale (nicht gezeigt) gebildet ist.
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Die
in 4 gezeigte vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen zweischaligen
Wand 400 ist aus Porenbetonblöcken 440 derart aufgebaut, daß zwischen
den einzelnen Blöcken 440 jeder
Lage durch Abstandhalten Schlitze 442 entstanden sind, die
durch die gesamte erste Schale 402 der Raumwandung 400 in
Tiefenrichtung hindurchgehen. Die einzelnen Schlitze 442 erstrecken
sich bei der ersten Schale 402 dabei nur jeweils über die
Höhe der
Porenbetonblöcke 440.
Die der ersten Schale 402 gegenüber liegende zweite Schale
(nicht gezeigt) ist ohne ein Abstandhalten zwischen den entsprechenden
Porenbetonblöcken
(nicht gezeigt) aufgebaut, so daß die erste und die zweite
Schale ein verstimmtes Schwingungssystem aus einem ersten und einem zweiten
Schwingkörper
bilden.
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6 zeigt
eine fünfte
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen zweischaligen
Wand 500, die in einem Reihen- oder Mehrfamilienhaus ausgebildet
ist, welches zunächst
konventionell errichtet worden ist. Zwischen einer ersten Schale 502 aus Ortbeton
und einer zweiten Schale 504 aus Ortbeton befindet sich
eine Luftfuge 518, welche das gesamte Gebäude durchtrennt.
In der ersten Schale ist in einem Sanierungsverfahren ein Schlitz 552 durch
Sägen mittels
einer Diamantsäge
ausgebildet worden, welche sich in Tiefenrichtung über etwa
60 % der Wandstärke
der ersten Schale 502 erstreckt und in vertikaler Richtung über die
erste Schale 502 verläuft.
Um den Schlitz 522 abzudecken und eine optisch ansprechende
Sichtseite 532 zur Verfügung
zu stellen, ist eine Putzschicht 554 auf der Wand angebracht,
welche im Bereich des Schlitzes 522 von einem Gewebeband,
insbesondere einen Gewebe aus Glasfaser mit einer Maschenweite vom
5 mm abgestützt
wird. Durch den Schlitz 552 ist die erste Schale 502 etwa
im Verhältnis
2 zu 3 in zwei akustische Teilschalen unterteilt, die ein gegenüber der
zweiten Schale 404 abweichendes Schwindungsverhalten zeigen.
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7 zeigt
eine sechste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen zweischaligen
Wand 600, wobei die erste Schale 602 aus geschoßhohen Systemwandelementen 660 aus
Porenbeton aufgebaut ist, die in einem gegenseitigen Abstand von
etwa 20 mm plaziert worden sind. Dadurch weist die erste Schale
sich in vertikaler Richtung erstreckende, geschoßhohe Schlitze 662 auf,
die sich in tiefen Richtung über
die gesamte Wandstärke
der ersten Schale 602 erstrecken. Jedes der geschoßhohen Systemwandelemente
hat eine Wandstärke
von 100, 175 oder 190 mm, wobei die Breite vor einem etwaigen Sägen 625
oder 750 mm beträgt.
Bei der der ersten Schale parallel gegenüber liegenden zweiten Schale 604,
die von der ersten Schale 602 durch eine Luftfuge 618 getrennt
ist, sind die Systemwandelemente aus Porenbeton 660 mittels
eines Dünnbettmörtels mit
einander zu einer akustisch wie ein durchgehendes Element wirkenden
Schale verbunden, so daß auch
bei der Raumwandung 600 gemäß der sechsten Ausführungsform
ein verstimmtes Schwingungssystem gebildet ist.
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Wenn
sich ein Schlitz 552, 662 wie in den 6 und 7 gezeigt
bis zur Sichtseite einer der Schalen 502, 602 erstreckt
und dementsprechend mit einem Putz 554, 664 abgedeckt
ist, kann es vorteilhaft sein, anstelle eines Gewebebandes einen dauerelastischen
Verschlußkörper 801 vorzugsweise eine
Art Dichtschnur zu verwenden, welcher den Schlitz 552, 662 zur
Sichtseite hin abschließt
und dadurch eine Unterlage für
den Putz 554, 664 bildet.
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Wenn
ein Schlitz 552, 662 lediglich gegen das Eindringen
von Feuchtigkeit, Mikroorganismen oder Ungeziefer geschützt werden
soll, ist es gemäß/er Erfindung
vorteilhaft, einen Verschlußkörper 903 zu
verwenden, welcher eine Abdeckleiste 905 und einen elastischen
Schlauchabschnitt 907 aufweist. Der elastische Schlauchabschnitt 907,
wird dann so in den Schlitz 552, 662 hinein gedrückt, daß er allein
aufgrund seiner Reibung an den Wandungen des Schlitzes mit der Schale 502, 602 verbunden
ist und dadurch die Abdeckleiste 905 den Schlitz 552, 662 abdeckend
hält.
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Zur
Füllung
der Schlitze sind ferner Mineralwolle, Streifen mit Selbstklebebeschichtung,
Lufttaschenfolien mit und ohne Klebestreifen, Kunststoffschäume, insbesondere
Polyurethanschäume
und extrudierte Styroporstreifen, dauerelastische Schaumstoffe und
Filze im Rahmen der Erfindung verwendbar.
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10 zeigt
einen Wandbauquader 1000 gemäß einer ersten Ausführungsform.
Dieser Wandbauquader 1000 ist ein Modulblock aus Porenbeton mit
einer Breite in Richtung des Doppelpfeiles X von etwa 60 cm und
einer Dicke in Richtung des Doppelpfeiles Y von 100 mm, 150 mm,
175 mm oder 200 mm. Die Höhe
dieses Wandbauquaders 1000 beträgt etwa 600 mm. Während der
Wandbauquader 1000 an seiner ersten Stirnseite 1021 im
wesentlichen glatt ausgebildet ist, weist er an seiner zweiten Stirnseite 1023 eine
Stufe 1025 mit einer Höhe
von 20 mm in Richtung des Doppelpfeiles X auf. Werden solche Wandbauquader 1000 zur
Errichtung einer ersten Schale einer Raumwandung verwendet, ergibt
sich durch die an der Stirnseite 1023 ausgebildete Kontur das
in 4 gezeigte Schlitzmuster.
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11 zeigt
einen Wandbauquader 2000, welcher im wesentlichen die gleichen
Abmaße
wie der Wandbauquader 1000 gemäß der ersten Ausführungsform
aufweist. Auch dieser Wandbauquader 2000 besteht aus Porenbeton.
Im Gegensatz zu dem ersten Wandbauquader 1000 weist der
Wandbauquader 2000 jedoch zwei glatte Stirnseiten 2021, 2023 auf.
Bei dem Wandbauquader 2000 gemäß der zweiten Ausführungsform
ist zur Bildung eines Schlitzes in einer aus solchen Wandbauquadern 2000 zu errichtenden
Schale ein Schlitz 2031 vorgesehen, welcher eine Breite
von 20 mm und eine Tiefe von 50 % der Dicke des Wandbauquaders 2006 in
Richtung des Doppelpfeilers Y aufweist. Um das Vermauern zu erleichtern,
wenn ein Schlitz mit einer Länge über mehrere
Wandbauquader 2000 erzeugt werden soll, sind Zentrierdorne
(nicht gezeigt) und entsprechende Vertiefungen an gegenüberliegenden
Seiten des Wandbauquaders 2000 ausgebildet.
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Um
eine erfindungsgemäße zweischalige Wand
mit einer einen Schlitz aufweisenden ersten Schale zu erstellen,
können
auch bekannte Wandbaustoffe unter Verwendung eines Abstandshalters 1251 so
mit einander vermauert werden, daß sich wie in 12 gezeigt
ein Schlitz 1253 einstellt, der etwa 20 mm breit ist und
sich über
etwa 50 % der Wandstärke
erstreckt. Um eine erfindungsgemäße Raumwandung
zu erstellen, sind ferner Wandbauquader 3000 gemäß einer
dritten Ausführungsform
verwendbar, die an beiden Stirnseiten 3021, 3023 eine
Kontur zur Aufnahme einer Abstandshalters 1351 aufweisen.
Ein erfindungsgemäßer Abstandshalter 1351 weist
dabei als zentrales Strukturteil. ein mit mineralischem Material
gefülltes
Rohr auf, wobei sich gezeigt hat, daß sich Kunststoffrohre mit
einer Betonfüllung
besonders einfach herstellen lassen und zudem wegen ihrer Druckfestigkeit
besonders geeignet sind.
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Die 14 und 15 zeigen
eine erfindungsgemäße Wand800 gemäß einer
achten Ausführungsform.
Bei dieser sind in jedem Geschoß 870, 872 eine
erste Schale 102 und eine zweite Schale 104 durch
eine Luftfuge 818 von einander getrennt in im wesentlichen
paralleler Ausrichtung aufgestellt. Die erste Schale 802 weist
einen umlaufenden Schlitz 882 auf, so daß die erste
Schale 802 zusammen mit der zweiten Schale 804 ein
verstimmtes Schwingungssystem bildet. An der Unterseite der Schale 802 sind
jeweils elastische Lager vorgesehen, die die akustische Wirkung
des Schlitzes nicht beeinträchtigen.
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Bei
Schalen aus Porenbeton, die insbesondere aus Steinen oder Wandelementen
aufgebaut sind, haben sich insbesondere folgende Kombinationen aus
Druckfestigkeitsklasse und Rohdichte als vorteilhaft erwiesen: P4/07,
P4/06, P4/055, P2/035, P2/05, P2/0,7, P2/0,8. Die Schalen sollten
mindestens eine Wandstärke
von 100 mm aufweisen, insbesondere 175 mm oder 190 mm.
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Wenn
die Schlitze in Wandtafeln aus Beton insbesondere mit einer Wandstärke von
110 mm ausgebildet sein sollen, sollte dieser eine Rohdichte von mindestens
2,0 kg/dm3, insbesondere 2,3 kg/dm3 aufweisen. Die Erfindung läßt sich
auch bei der Verwendung von Ortbeton auf der Baustelle realisieren, vorzugsweise
dadurch, daß in
die Schalung zunächst Rippen
eingebracht werden, die nach dem Aushärten des Beton entfernt werden.
Wenn der mindestens eine Schlitz in einer Schale, die aus Tonziegeln
aufgebaut ist, realisiert sein soll, sollte schon bei der Herstellung
der Rohlinge eine entsprechende Formgebung erfolgen, da sich ausgehärteter Ton
im Verhältnis
zu Porenbeton nur sehr schwer bearbeiten läßt.
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Bei
einer Wand mit einer ersten Schale und einer zweiten Schale, die
jeweils aus Porenbeton gefertigt sind und eine Wandstärke von
175 mm mit einer dazwischen liegenden Fuge von 50 mm aufweist, läßt sich
durch einen sich über
die halbe Wandstärke einer
der Schalen erstreckenden Schlitz, der unverfugt ist, eine Schalldämmung von
RW(dB) = 70,3 erreichen, was einer Verbesserung
gegenüber
dem Stand der Technik ohne Schlitz in einer der Schalen von 3,2
dB entspricht.
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Bei
einer Wand mit einer ersten Schale und einer zweiten Schale, die
jeweils aus Porenbeton gefertigt sind und eine Wandstärke von
175 mm mit einer dazwischen liegenden Fuge von 70 mm aufweist, läßt sich
durch einen durch die gesamte Wand durchgehenden Schlitz, der elastisch
verfugt ist, eine Schalldämmung
von RW(dB) = 79,4 erreichen.
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Wenn
die Fuge zwischen den zuvor beschriebenen Schalen eine Breite von
50 mm aufweist, beträgt
Schalldämmung
RW(dB) = 74,1 erreichen, was einer Verbesserung
gegenüber
dem Stand der Technik bei der genannten Fugenbreite ohne Schlitz
in einer der Schalen von 7,0 dB entspricht Bei dem gleichen Schalenaufbau,
jedoch mit überputztem
Schlitz, beträgt
die Schalldämmung
RW(dB) = 70,8.
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Alle
zuvor beschriebenen Ausführungsformen
von Wandungen mit einer, durch mindestens einen vertikalen Schlitz
in ihrem Schwingungsverhalten beeinflußter Schale erfüllen die
Anforderungen an einen erhöhten
Schallschutz von RW(dB) > 67, 0 dB.