DE1030825B - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Di- und Polycarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aromatischen Di- und Polycarbonsaeuren

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DE1030825B
DE1030825B DEH28232A DEH0028232A DE1030825B DE 1030825 B DE1030825 B DE 1030825B DE H28232 A DEH28232 A DE H28232A DE H0028232 A DEH0028232 A DE H0028232A DE 1030825 B DE1030825 B DE 1030825B
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Dr Hartwig Schuett
Dr Werner Stein
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
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    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von aromatischen Di- und Polycarbonsäuren Wie die Erfinder früher gefunden haben, kann man die Alkalisalze von Carbonsäuren, deren Carboxylgruppen an aromatische Ringsysteme oder an heterocyclische Ringe mit aromatischer Struktur gebunden sind, durch Erhitzen auf erhöhte Temperatur in Gegenwart eines inerten Schutzgases in Salze anderer Carbonsäuren mit mindestens zwei Carboxylgruppen im Molekül umwandeln. Bei dieser Reaktion können die Carboxylgruppen sowohl innerhalb eines Moleküls als auch zwischen mehreren Molekülen die Plätze wechseln. Als Reaktionsprodukte werden technisch wertvolle Di- und Polycarbonsäuren erhalten, z. B. Terephthalsäure. Daneben werden in manchen Fällen, insbesondere dann, wenn man Alkalisalze von Monocarbonsäuren als Ausgangsstoffe verwendet, als Beiprodukte die carboxylgruppenfreien Ringsysteme gebildet.
  • Die Erfinder haben weiterhin. gefunden da.ß man die Umwandlung von Salzen aromatischer Carbonsäuren bzw. von heterocyclischen Carbonsäuren mit aromatischer Struktur in Salze anderer Carbonsäuren durch Erhitzen auf erhöhte Temperatur unter Kohlensäuredruck dadurch besonders vorteilhaft durchführen kann, daß man, vorzugsweise in Anwesenheit säurebindender Mittel, bei einem Druck über 400 at arbeitet. Hierbei werden, insbesondere bei der Verwendung von aromatischen oder heterocyclischen Monocarbonsäuen als Ausgangsstoffe, erheblich verbesserte Ausbeuten an Polycarbonsäuren, vorzugsweise Dicarbonsäuren, erhalten, während die Menge der als Nebenprodukte anfallenden carboxylgruppenfreien aromatischen bzw. heterocyclischen Verbindungen abnimmt oder sogar völlig verschwindet. Auf Grund der erhaltenen Ausbeuten muß angenommen werden, daß Kohlendioxyd entweder aus der Gasphase oder aus dem als säurebindendes Mittel anwesenden Carbonat unter Bildung neuer Carboxylgruppen an den aromatischen bzw. heterocyclischen Ring tritt.
  • Die Erfinder haben nunmehr gefunden, d.aß es möglich ist, bei diesem Verfahren auch bei einem unterhalb 400 at liegenden Druck ebenso gute Ausbeuten zu erhalten, wenn man die Umsetzung in Anwesenheit von Alkalisalzen, vorzugsweise Kaliumsalzen, oder von Derivaten der Cyansäure oder ihrer Polymeren vornimmt. Geeignete Polymere bzw. Derivate sind z. B. Cyanursäure, Cyanamid und Dicyandiamid. Auch die Derivate der Cyansäure werden, sofern sie mit Alkalien Salze bilden, mit Vorteil in Form ihrer Kaliumsalze eingesetzt.
  • Als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren werden Salze aromatischer Monocarbonsäuren verwendet. Derartige Säuren sind z. B. Benzoesäure, a- und ,B--Naphthoesäure oder Diphenylmonocarbonsäuren. Auch Monocarbonsäuren, bei welchen die Carboxylgruppen sich an einem anderen aromatischen Ringsystem, z. B. Anthracen, Terphenyl, Diphenyltnethan oder Benzophenon, befinden, sind als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet. Weiterhin kommen als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren Salze ein- oder mehrbasischer heterocyclisch-aromatischer Monocarbonsäuren in Frage. Derartige Säuren leiten sich z. B. vom Pyridin, Pyrazin, Pyrimidin, Pyridazin, a-Pyran, Furan, Thiophen, Thiazol, Pyrazol, Imidazol, Chinolin, Isochinolin, Indol, Benztriazol oder Benzimidazol ab. Bei allen diesen Carbonsäuren kann der aromatische Ring bzw. der heterocyclische Ring mit aromatischer Struktur neben den Carboxylgruppen auch noch andere Substituenten tragen, z. B. Halogenatome oder Alkylreste, soweit nicht hierdurch eine Zersetzung des Moleküls bereits unterhalb der Reaktionstemperatur eintritt.
  • Aus den genannten Monocarbonsäuren werden technisch wertvolle Dicarbonsäuren bzw. ihre Salze erhalten, und zwar in vielen Fällen solche Dicarbonsäuren, welche symmetrisch gebaut sind, z. B. Terephthalsäure, Naphthalin-2, 6-dicarbonsäure, Pyridin-2, :5-dicarbonsäure, Thiophen-2, 5-dicarbonsäure und andere. Als Nebenprodukte entstehen in manchen Fällen Tricarbonsäuren. In vielen Fällen wandert hierbei die ursprüngliche Carboxylgruppe im Molekül, so daß beispielsweise beim Einsatz von heterocyclischen Monocarbonsäuren die erhaltenen Endprodukte in ihrer Konstitution nicht immer den Ausgangsstoffen entsprechen.
  • Die genannten Carbonsäuren werden in Form ihrer Alkalisalze für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt. Vorzugsweise werden die Kalium-, ferner auch die Natriumsalze verwendet. Die Rubidium-und Cäsiumsalze, die an sich auch geeignet sind, kommen aus wirtschaftlichen Gründen im allgemeinen nicht in Betracht. An Stelle der Salze können auch Gemische verwendet werden, welche beim Erhitzen in -die Salze übergehen, z. B. Gemische aus Carbonsäureanhydriden und Alkalicarbonaten. In derartigen Gemischen brauchen die Komponenten nicht im stöchiometrischen Verhältnis .vorzuliegen. Oft ist es auch vorteilhaft, Gemische von Salzen zweierverschiedener Metalle zu verwenden, z. B. Gemische der Natrium-und Kaliumsalze, da hierdurch in vielen Fällen die mechanischen Eigenschaften der Reaktionsgemische verbessert werden.
  • - Zur Erzielung guter Ausbeuten ist es notwendig, dem Reaktionsgemisch neben den Alkalisalzen oder Derivaten der Cyansäure bzw. ihrer Polymeren säurebindende Mittel zuzusetzen, vorzugsweise die Carbonate, ferner die Bicarbonate, Formiate oder Oxalate der Alkalimetalle, insbesondere des Kaliums. Die genannten säurebindenden Mittel brauchen nicht in stöchiometrischen Mengen angewandt zu werden. Sie können im Unterschuß oder im Überschuß so eingesetzt werden.
  • Die zu verarbeitenden Salze bzw. Salzgemische werden vorzugsweise in trockenem und möglichst feinverteiltem Zustand eingesetzt. Liegen die Salze als wäßrige Lösungen vor, so kann man sie nach an sich bekannten Verfahren, vorzugsweise durch Zerstäubungstrocknung, in trockene Pulver überführen und gegebenenfalls zur Entfernung geringer Restmengen an Feuchtigkeit nachtrocknen.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß die erfindungsgemäße Reaktion durch die Anwesenheit von Katalysatoren beeinflußt wird. Als Katalysatoren können Metalle, wie Zink, Cadmium, Quecksilber, Blei und Eisen, sowie Verbindungen dieser Metalle dienen, z. B. ihre Oxyde oder ihre Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, unter anderem ihre Carbonate, Bicarbonate, Halogenide, Sulfate, Phosphate, Acetate, Formiate, Oxalate, fettsauren Salze oder auch die Salze der genannten Metalle mit denjenigen Säuren, welche als Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäße Reaktion verwendet werden oder die bei dieser Reaktion entstehen, z. B. ihre Benzoate oder Terephthalate. Die Menge des Katalysators kann in weiten Grenzen schwanken und 0 bis 15, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch, betragen. Die Katalysatoren lassen sich im Reaktionsgemisch dadurch besonders fein verteilen, daß man eine wäßrige Lösung der als Ausgangsmaterial dienenden Salze, welche die Katalysatoren gelöst oder suspendiert enthalten, durch Zerstäubung oder auf andere Weise in ein trockenes Pulver überführt. Die genannten Katalysatoren können auch in Verbindung mit bekannten Trägerstoffen, z. B. Kieselgur, verwendet werden.
  • Nach dein erfindungsgemäßen Verfahren werden die genannten Ausgangsstoffe in Gegenwart von Kohlendioxyd, welches auch in gebundener Form, z. B. als Carbonat, vorliegen kann, erhitzt. Das Erhitzen erfolgt vorzugsweise in Gegenwart von gasförmigem Kohlendioxyd unter Druck. An Stelle von Kohlendioxyd können auch Gasgemische verwendet werden, die neben C02 inerte Gase, z. B. Stickstoff, Methan oder Argon, enthalten. Die Anwesenheit größerer Mengen von Sauerstoff wird zweckmäßig vermieden. Zur Erzielung guter Ausbeuten ist schon ein verhältnismäßig niedriger Druck ausreichend, z. B. ein Anfangsdruck von 5 bis 100 at. Die Anwendung eines höheren Druckes ist jedoch nicht schädlich. Die Reaktion setzt in der Regel bei einer Temperatur oberhalb 300° C ein, bei einigen heterocyclischen Carbonsäuren auch schon bei einer Temperatur zwischen 250_ und 300° C. Die optimale Reaktionstemperatur ist je nach den verwendeten Ausgangsstoffen verschieden. Sie liegt z. B. bei der Herstellung von Kaliumterephthalat aus Kaliumbenzoat bei etwa 370 bis 400° C. Die obere Temperaturgrenze für das Verfahren ist im allgemeinen nur durch die Zersetzungstemperatur der organischen Substanz gegeben, welche in vielen Fällen oberhalb 500° C liegt.' Da die Reaktionsgemische zum Verbacken neigen, ist es oft vorteilhaft, das Verfahren in Gegenwart inerter flüssiger oder fester Zusatzstoffe durchzuführen, welche geeignet sind, das Verbacken zu verhindern und die Gasdurchlässigkeit des Reaktionsgemisches zu verbessern. Derartige Zusatzstoffe sind z. B. Sand, Bimssteinpulver, Metallpulver, Metallspäne, Kieseljur, Aktivkohle, feinverteiltes Aluminiumoxyd, feinverteilte Kieselsäure oder auch inerte Salze, wie Natriumsulfat. An Stelle dieser festen inerten Stoffe können auch inerte Flüssigkeiten verwendet werden, welche sich unter den angewandten Bedingungen nicht zersetzen, z. B. Diphenyl oder Diphenyläther.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es zur Vermeidung örtlicher Überhitzungen und der dadurch hervorgerufenen Zersetzung sowie zur Verhinderung des Zusammenbackens der Reaktionsmischung zweckmäßig sein, das Reaktionsgut in Bewegung zu halten. Dies kann z. B. durch Arbeiten in Rührgefäßen, mit Schnecken oder Redlern versehenen Gefäßen oder in Schüttel- oder Rollautoklaven erfolgen. Das gleichmäßige Erhitzen kann aber auch dadurch bewirkt werden, daß man in dünner Schicht arbeitet, wobei das Reaktionsgut, beweglich oder unbeweglich gelagert sein kann. Man erhält jedoch gute Ausbeuten auch ohne diese Maßnahmen, wenn man dafür Sorge trägt, daß örtliche Überhitzungen vermieden werden.
  • Die Aufarbeitung der Reaktionsgemische erfolgt in bekannter Weise z. B. auf folgendem Weg: Zunächst löst man das Rohprodukt in Wasser oder verdünnten Säuren und reinigt es gegebenenfalls durch Filtration oder durch Behandlung mit Aktivkohle oder mit anderen Entfärbungsmitteln. Anschließend kann man beispielsweise die gebildeten Salze durch Ansäuern mit organischen oder anorganischen Säuren oder auch durch Einleiten von C 02 mit oder ohne Druck in die freien Säuren überführen. Diese können dann auf Grund ihrer verschiedenen Löslichkeit oder Flüchtigkeit getrennt und in reiner Form isoliert und gegebenenfalls in ihre Derivate übergeführt werden. Man kann auch die erhaltenen Salzgemische direkt in Derivate der Säuren, z. B. in deren Ester oder Halogenide, überführen und diese gegebenenfalls durch fraktionierte Destillation reinigen. Beispiel 1 Ein Gemisch aus 10,0 g Kaliumbenzoat, 30,0 g handelsüblichem technischem Kaliumcyanat, 30,0 g wasserfreiem Kaliumcarbonat und 3,0 g Cadmiumfluorid wurde in einer Kugelmühle vermahlen und in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen 5 Stunden auf 380° C erhitzt. Vor Beginn des Erhitzens wurden 50 at Kohlendioxyd aufgedrückt. Der Druck stieg während des Auf heizens auf 124 at, fiel dann im Verlauf von 2 Stunden auf 100 at und veränderte sich darauf bis zum Ende des Erhitzens nicht mehr.
  • Nach dem Abkühlen und Entspannen des Autoklavs wurde das rohe, hellgraugefärbte Reaktionsprodukt, welches 73,1 g wog, in 500 cm3 Wasser gelöst und die Lösung filtriert. Das Filtrat wurde in der Hitze mit Salzsäure angesäuert und die ausgefallene Terephthalsäure in der Hitze abfiltriert und mit heißem- Wasser gewaschen. Es wurden 7,5g Terephthalsäure erhalten. Beispiel 2 Die gleichen Ausgangsstoffe wie im Beispiel 1, jedoch ohne Zusatz von Cadmiumfluorid, wurden unter den gleichen Bedingungen zur Reaktion gebracht. Die Ausbeute an Terephthalsäure betrug 6,6g.
  • Beispiel 3 Die gleichen Ausgangsstoffe wie im Beispiel 1 wurden in einen Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen gegeben und unter einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 30 at 4 Stunden auf 380° C erhitzt. Während des Erhitzens stieg der Druck auf 52 at an und fiel dann auf etwa 40 at. Das hellgraue Reaktionsprodukt wurde in der oben beschriebenen Weise aufgearbeitet und ergab 7,5 g Terephthalsäure.
  • Beispiel 4 Die gleichen Ausgangsstoffe wie im Beispiel l wurden in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen bei einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 50 at 8 Stunden auf 375° C erhitzt. Der Druck stieg hierbei auf 115 at an und fiel dann auf 98 at. Das Hellgraue Reaktionsprodukt, welches 76,5 g wog, wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 aufgearbeitet und lieferte 7,8 g Terephthalsäure.
  • Beispiel s Ein Gemisch aus 10,0 g Kaliumbenzoat, 15,0 g Kaliumcyanat, 30,0 g Kaliumcarbonat und 3,0g Cadmiumfluorid wurde in einem Rollautdklav von 200 cm3 Fassungsvermögen bei einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 50 at 4 Stunden auf 380° C erhitzt. Während der Reaktion wurde keine Druckabnahme beobachtet. Das weißgefärbte rohe Reaktionsprodukt wurde in der beschriebenen Weise aufgearbeitet und ergab 7,0 g Terephthalsäure.
  • Beispiel 6 Ein Gemisch aus 10,0 g Kaliumbenzoat, 10,0 g Kaliuxncyanat, 30,O g Kaliumcarbonat und 3,0g Zinkoxyd wurde in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen bei einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 50 at 4 Stunden auf 380° C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde in der oben beschriebenen Weise aufgearbeitet und lieferte 7,2g Terephthalsäure. Beispiel 7 Ein Gemisch aus den gleichen Ausgangsstoffen wie im Beispiel l wurde in einem kollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen unter einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 10 at 5 Stunden auf 380° C erhitzt. Hierbei stellte sich ein Maximaldruck von 23 at ein. Das Reaktionsprodukt wurde in der üblichen Weise aufgearbeitet und ergab 5,4 g Terephthalsäure. Beispiel 8 50 g eines Gemisches aus äquimolaren Mengen Kaliumcarbonat und Dikaliumcyanamid wurden mit 10,0g Kaliumbenzoat und 3,O g Cadmiumfluorid in einer Kugelmühle fein vermahlen. Anschließend wurde das Gemisch in einen Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen gefüllt und bei einem Kohlendioxyddruck von etwa 100 at 5 Stunden auf 380°C erhitzt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgte in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise. Es wurden 7,3 g Terephthalsäure erhalten.
  • Beispiel 9 Ein Gemisch aus 10 g Kaliumbenzoat, 20 g Kaliumcarbonat, 20g Kaliumcyanat, 20g aktiviertem Bentonit und 3 g Cadmiumfluorid wurde in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen bei einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 50 at 5 Stunden auf 380° C erhitzt. Das rohe Reaktionsprodukt wurde in 11 Wasser gelöst und filtriert. Der Filterrückstand wurde sorgfältig ausgewaschen. Das Waschwasser wurde mit dem Filtrat vereinigt. Durch Ansäuern mit Salzsäure in der Hitze wurden 8,3 g Terephthalsäure erhalten.
  • Beispiel 10 Ein Gemisch aus 10 g Kaliumbenzoat, 5 g Kaliumcyanat, 30,0g Kaliumcarbonat und 3,0g Cadmiumfluorid wurde in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen bei einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 50 at 4 Stunden auf 380° C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde in der üblichen Weise aufgearbeitet. Es wurden 5,8 g Terephthalsäure erhalten. Beispiel 11 Die gleichen Ausgangsstoffe wie in Beispiel 1 wurden in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen unter einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 20 at 5 Stunden auf 380° C erhitzt. Hierbei stellte sich ein Maximaldruck von 41 .at ein.. Das Reaktionsgemisch wurde in der üblichen Weise aufgearbeitet. Es wurden 6,7 g Terephthalsäure erhalten.
  • Beispiel 12 Aus Harnstoff dargestellte Cyanursäure wurde in wäßriger Lösung mit einem solchen Überschuß an Kaliumcarbonat neutralisiert, daß nach dem schonenden Eindampfen der erhaltenen Lösung ein Gemisch aus 1 Gewichtsteil des Trikaliumsalzes der Cyanursäure und 3 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat vorlag. Dieses Gemisch wurde sorgfältig getrocknet. Anschließend wurden 10,0g Kaliumbenzoat, 40,0g des vorerwähnten Gemisches und 3,0g Cadmiumfluorid durch Vermahlen innig vermischt und in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen unter einem Kohlendioxyddruck von etwa 130 at (bei 390°C) 2 Stunden auf 390°C erhitzt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgte in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise. Es wurden 5,7 g Terephthalsäure erhalten.
  • Beispiel 13 20,0 g des im Beispiel 12 beschriebenen Gemisches aus Kaliumcyanurat und Kaliumcarbonat wurden mit 10,O g Kaliumbenzoat und 3,0g Cadmiumfluorid vermahlen und in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen unter einem Kohlendioxyddruck von 130 at (bei 390° C) 5 Stunden auf 390° C erhitzt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgte in der oben beschriebenen Weise. Es wurden 6,7 g Terephthalsäure erhalten.
  • Beispiel 14 In einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen wurde ein Gemisch aus 20,0g des Kaliumsalzes der Thiophen-2-carbonsäure, 20,0g wasserfreiem Kaliumcarbonat, 20,O g Kaliumcyanat und 3,O g Cadmiumoxyd unter einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 50at 3 Stunden auf 320°C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde in 500 cm3 Wasser gelöst und filtriert. Das Filtrat wurde mit Aktivkohle gereinigt und mit Salzsäure angesäuert. Hierbei kristallisiert ein Teil der erhaltenen Thiophen-2, 5-dicarbonsäure aus. Eine weitere Menge wurde aus dem Filtrat durch Ausäthern gewonnen. Die Gesamtausbeute an Thiophen-2, 5-dicarbonsäure betrug 9,3 g. Beispiel 15 In einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen wurde ein Gemisch aus 20,0 g Kaliumpyromuconat, 20,0g wasserfreiem Kaliumcarbonat, 20,O g Kaliumcyanat und 3,0 g Cadmiumfluorid unter einem Kohlendioxyd-Anfangsdruck von 50 at 1 Stunde auf 320° C erhitzt. Die Aufarbeitung des Reaktionsproduktes erfolgte in der gleichen Weise, wie in Beispiel 14 beschrieben. Es wurden 8,0 g Furan-2, 5-dicarbonsäure erhalten.
  • Beispiel 16 Ein Gemisch aus 10,0 g Natriumbenzoat und 25,0 g Natriumcy anat wurde in einem Rollautoklav von 200 cm3 Fassungsvermögen unter einem Kohlendioxyddruck von etwa 190, at (bei Reaktionstemperatur) 5 Stunden auf 400° C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde in 200- cm3 Wasser gelöst und von unlöslichen Anteilen abfiltriert. Das Filtrat wurde mit Salzsäure angesäuert und ausgeäthert. Nach dem Trocknen der Ätherlösung mit Natriumsulfat wurde der Äther verdampft. Der Rückstand wurde durch Behandlung mit Chloroform in bekannter Weise in Benzoesäure und o-phthalsäure zerlegt. Es wurden 3,5 g nicht umgesetzte Benzoesäure und 1,6 g o-phthalsäure erhalten.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von aromatischen Di- und Polycarbonsäuren bzw. ihrer Salze oder Derivate durch Erhitzen der Alkalisalze aromatischer Monocarbonsäuren unter Druck in Gegenwart von Kohlendioxyd, welches auch in gebundener Form vorliegen kann, sowie in Anwesenheit säurebindender Mittel und gegebenenfalls in Anwesenheit von Katalysatoren, wobei man die erhaltenen Salze nach an sich bekannten Methoden in die freien Säuren bzw. deren Derivate überführen kann, dadurch gekennzeichnet, daß mann das Erhitzen in Gegenwart von Alkalisalzen der Cyansäure oder ihrer Polymeren oder Derivate durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe Salze von heterocvclisch-arotnatischen Monocarbonsäuren verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe die Kaliumsalze oder Gemische aus den Kalium- und den Natriumsalzen aromatischer bzw. aromatischheterocyclischer Monocarbonsäuren verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen in Gegenwart der Kaliumsalze der Cyansäure oder ihrer Polymeren durchführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Derivate der Cyansäure das Cyanamid oder das Dicyandiamid in Form ihrer Kaliumsalze verwendet.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen unter Kohlendioxyddruck durchführt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als säurebindende Mittel Alcalicarbonate, insbesondere Kaliumcarbonat, verwendet. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart fester, flüssiger oder gasförmiger inerter Stoffe durchführt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren Schwermetalle bzw. deren Verbindungen verwendet.
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