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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Faltverdeck der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art
mit einem verstellbaren Verdeckgestänge und einer daran angeordneten
Verdeckplane. In der Öffnungsstellung
ist das Verdeckgestänge
und die daran angeordnete, zusammengefaltete Verdeckplane im allgemeinen
in einem im rückwärtigen Bereich
des Fahrzeuges angeordneten Verdeckkasten abgelegt. Beim Schließen des
Faltverdecks wird das Verdeckgestänge nach vorne geschwenkt,
wobei es die Verdeckplane über
den Fahrgastraum des Fahrzeuges spannt. Die Querspriegel verleihen
der Verdeckplane die gewünschte
Form und Spannung in Querrichtung.
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Ein Problem derartiger Faltverdecks
besteht darin, dass beim Öffnen
des Faltverdecks die Verdeckplane in bestimmten Bereichen des Verdeckgestänges stark
gespannt wird, was zu einer Materialüberdehnung und gelegentlich
zu einer Beschädigung
der Verdeckplane führt,
und was außerdem
das Zusammenlegen des Faltverdecks behindert.
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Durch die
DE 199 42 427 A1 ist bereits
ein Faltverdeck der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art
bekannt, bei welchem durch das Verdeckgestänge zwangsgesteuerte Mittel
zum Spannen der Verdeckplane in der Schließstellung und zum Entspannen
in der Öffnungsstellung
vorgesehen sind. Diese Mittel umfassen einen an einer Hauptsäule des
Verdeckgestänges über eine
Kulissenfüh rung verschiebbar
angeordneten Zusatzlenker, welcher mittels einer an diesem Zusatzlenker
einerseits und an einer sogenannten Dachkassette andererseits angreifenden
Koppelstange zwischen einer Spannstellung und einer Entspannstellung
verschoben wird. Diese Lösung
ist konstruktiv und montagetechnisch verhältnismäßig aufwendig und deshalb teuer.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Faltverdeck der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten
Art zu schaffen, bei welchem die Mittel zum Spannen und Entspannen
der Verdeckplane bei der Schließ-
bzw. Öffnungsbewegung
konstruktiv und montagetechnisch einfacher ausgeführt sind.
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Diese Aufgabe ist bei dem eingangs
genannten Faltverdeck erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der Querspriegel aufgeteilt ist, und zwar in einen Mittelabschnitt,
dessen beide Enden direkt mit dem Verdeckgestänge verbunden sind, sowie in
jeweils an den beiden Enden des Mittelabschnittes angeordnete Endabschnitte,
die zwischen einer die beiden Randbereiche der Verdeckplane spannenden Spannstellung
und einer diese Randbereiche entlastenden Entlastungsstellung verstellbar
sind.
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Die Erfindung nutzt dabei die Erkenntnis, dass
es im wesentlichen die Endbereiche des Querspriegels bzw. der Querspriegel
sind, bei denen die eingangs beschriebenen Probleme einer Materialüberdehnung
und der damit verbundenen Nachteile auftreten. Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion lassen
sich mit konstruktiv und montagetechnisch einfachen Mitteln diese
kritischen Bereiche gezielt so weit beeinflussen, dass die beschriebenen
Probleme nicht mehr auftreten.
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Die beiden Endabschnitte eines Querspriegels
werden bei der Schließbewegung
des Verdeckgestänges
zwangsläufig
in eine Spannstellung eingestellt, bei der der Querspriegel das
gewünschte
Profil und die Verdeckplane die gewünschte Kontur in Querrichtung
haben. Bei der Öffnungsbewegung werden
die Endabschnitte von der Verdeckplane abgehoben, so dass sie in
diesem Bereich keine Spann kraft auf die Verdeckplane aufbringen
und die Verdeckplane sich ohne örtliche Überdehnung
falten lässt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung sind die Endabschnitte um eine zur Längserstreckung
des Querspriegels querstehende, im wesentlichen zur Dachebene parallele
Schwenkachse verschwenkbar am Mittelabschnitt angelenkt. Bei einer
derartigen Anordnung genügen
bereits kleine Schwenkwinkel, um die Endabschnitte zwischen der Spannstellung
und der Entlastungsstellung zu verstellen.
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Zur Steuerung der Endabschnitte zwischen der
Spannstellung und der Entlastungsstellung ist gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass am Verdeckgestänge einerseits
und an den Endabschnitten des Querspriegels andererseits zusammenwirkende
Steuerflächen
ausgebildet sind, die bei der Schließbewegung des Verdeckgestänges miteinander
in Eingriff kommen und die Endabschnitte in ihrer Spannstellung
verstellen, und die bei der Öffnungsbewegung
wieder außer
Eingriff kommen. Die Endabschnitte werden demnach nicht aktiv in ihre
Entlastungsstellung bewegt; sie werden vielmehr lediglich durch
Außereingriffbringen
der Steuerflächen
entlastet und durch die Spannung der Verdeckplane selbst in ihre
Entlastungsstellung bewegt.
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Bei herkömmlichen Faltverdecks weist
das Verdeckgestänge
im allgemeinen auf jeder Fahrzeugseite eine an der Fahrzeugkarosserie
angeordnete verschwenkbare Hauptsäule sowie einen an der Hauptsäule mittels
eines dieser zugeordneten Hauptlenkers verschwenkbaren Dachrahmenlenker
auf, der seinerseits Teil einer sogenannten, etwa nach Art einer
Nürnberger
Schere zusammenfaltbaren bzw. auseinanderfaltbaren Dachkassette
ist. Bei einer derartigen Konstruktion ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dass der Mittelabschnitt des Querspriegels über Überbrückungsbeschläge direkt
an dem Dachrahmenlenker befestigt ist, und dass die mit den Steuerflächen der Endabschnitte
zusammenwirkenden Steuerflächen des
Verdeckgestänges
an der Hauptsäule
ausgebildet sind. Die Hauptsäule,
der Hauptlenker und der Dachrahmenlenker bilden mit einem Abschnitt
der Fahrzeugkarosserie ein Viergelenkgetriebe. Der Dachrahmenlenker
behält
im allgemeinen bei einer Verstellung des Faltverdecks zwischen der
Schließstellung
und der Öffnungsstellung
seine Lage im Raum bei, d.h. er führt keine oder nur eine geringe Schwenkbewegung
in der zugeordneten vertikalen Längsebene
des Fahrzeuges aus. Durch die Befestigung des Querspriegels am Dachrahmenlenker
behält
auch dieser im wesentlichen seine Lage im Raum bei, d.h. er wird
nicht um eine in Querrichtung (Y-Richtung) des Fahrzeuges liegende
Achse verschwenkt, so dass er keine für das Zusammenlegen des Faltverdecks
ungünstige
Bewegung macht. Andererseits führen
die Hauptsäule
einerseits und der Dachrahmenlenker andererseits bei der Schließ- bzw. Öffnungsbewegung
eine relative Schwenkbewegung aus. Diese Schwenkbewegung wird zur Steuerung
der Endabschnitte des Querspriegels mittels der am Dachrahmenlenker
einerseits und an der Hauptsäule
andererseits ausgebildeten Steuerflächen genutzt.
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Die an der Hauptsäule angeordneten Steuerflächen werden
gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung durch einen an dieser Hauptsäule angeordneten
Nockenfortsatz gebildet, wie in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
im einzelnen dargestellt wird. Um nach der Montage des Faltverdecks
eine Justierung der Steuerflächen
zu ermöglichen
und um sicherzustellen, dass die Endabschnitte in der Schließstellung
des Faltverdecks ihre optimale Spannstellung einnehmen, ist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Nockenfortsatz
ein verstellbar an der Hauptsäule
montierbares Bauteil ist.
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Um die Lage der Endabschnitte in
ihrer Entlastungsstellung zu begrenzen und damit beispielsweise
zu verhindern, dass sich die Endabschnitte in der Schließstellung
des Faltverdecks in Falten der Verdeckplane verfangen und ein korrektes
Zusammenlegen verhindern, sind gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung am Mittelabschnitt und an den Endabschnitten des Querspriegels
Anschlä ge zur
Begrenzung des Verstellweges der Endabschnitte in der Entlastungsstellung
vorgesehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
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1 in
einer Seitenansicht einen auf einer Fahrzeugseite angeordneten Teil
eines Verdeckgestänges;
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2 in
einer perspektivischen Darstellung das Verdeckgestänge der 1 im Bereich der Verbindung
zwischen einer Hauptsäule
und einem Dachrahmenlenker, und zwar bei der Schließstellung des
Faltverdecks;
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3 eine
perspektivische Ansicht entsprechend der 2, jedoch bei einer aus der Schließstellung
in Richtung der Öffnungsstellung
verstellten Lage des Verdeckgestänges.
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1 zeigt
in einer Seitenansicht die wesentlichen Elemente eines Verdeckgestänges auf
einer Fahrzeugseite, und zwar in einer der Schließstellung
des Faltverdecks entsprechenden Stellung. Das als Ganzes mit 2 bezeichnete
Verdeckgestänge
umfasst eine an der Fahrzeugkarosserie 4 in einer vertikalen
Längsebene
des Fahrzeuges um eine Schwenkachse 6 verschwenkbare Hauptsäule 8 und einen
in dessen oberem Bereich in einer Schwenkachse 10 schwenkbar
angeordneten Dachrahmenlenker 12. Die Verschwenkung der
Hauptsäule 8 aus der
in 1 dargestellten Schließstellung
in Richtung des Pfeiles 14 in eine Öffnungs- bzw. Ablagestellung
erfolgt mittels eines an der Hauptsäule 8 angreifenden
Stellantriebes 16. Eine Verstellung des Dachrahmenlenkers 12 relativ
zur Hauptsäule 8 erfolgt
mittels eines an der Fahrzeugkarosserie 4 um eine Schwenkachse 20 verschwenkbaren
Hauptlenkers 18, welcher mit dem Dachrahmenlenker 12 in
einer Schwenkachse 22 schwenkbar verbunden ist. Die Hauptsäule 8,
der Hauptlenker 18 und der Dachrahmenlenker 12 bilden
mit der Fahrzeugkarosserie 4 als Basis ein Viergelenkgetriebe
mit den durch die Schwenkachsen 6, 10, 20, 22 gebildeten
Gelenken. In einer Schwenkachse 23 am oberen Ende des Hauptlenkers 18 und
in einer Schwenkachse 24 des Dachrahmenlenkers 12 sind
weitere Lenker 26 bzw. 28 gelenkig angeordnet,
die in an sich bekannter und deshalb nicht näher beschriebener Weise eine
sogenannte Dachkassette bilden, die beim Schließen des Faltverdecks nach Art
einer Nürnberger
Schere auseinander gefaltet wird und die Verdeckplane spannt, und
beim Öffnen
des Faltverdecks mit der Verdeckplane zusammengefaltet wird.
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In Querrichtung wird die Verdeckplane
durch Querspriegel gespannt und geformt. 1 zeigt einen am Dachrahmenlenker 12 fest
angeordneten Hauptspriegel 30, auf den sich die vorliegende
Erfindung im wesentlichen bezieht, und einen Eckspriegel 32,
welcher von schwenkbaren Eckspriegellenkern 34 gehalten
wird. Mit 36 ist eine nicht von Lenkern gehaltene, sondern
in die Verdeckplane eingesetzte Heckscheibe bezeichnet. Der Eckspriegel 32 und
die Heckscheibe 36 werden bei der Öffnungsbewegung des Faltverdeckes
von der Verdeckplane in ihre Ablagestellung mitgenommen. Mit 36' ist die im
Ablagekasten 38 abgelegte Heckscheibe bezeichnet.
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Die 2 und 3 zeigen den Bereich des
in 1 dargestellten Verdeckgestänges 2,
wo die Hauptsäule 8 mit
dem Dachrahmenlenker 12 in der Schwenkachse 10 gelenkig
verbunden ist. Die 2 und 3 lassen neben der Hauptsäule 8 und
dem Dachrahmenlenker 12 auch den Hauptlenker 18 und
die weiteren Lenker 26 und 28 der Dachkassette
sowie die Schwenkachsen 22, 23 und 24 erkennen,
die den mit den gleichen Bezugszeichen bezeichneten Elementen der 1 entsprechen.
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Ein den Hauptspriegel bildender Querspriegel 30 besteht
aus einem Mittelabschnitt 38 und zwei an dessen Enden angeordneten
Endabschnitten, von denen in den 2 und 3 nur der eine Endabschnitt 40 dargestellt
ist. Der Mittelabschnitt 38 ist über an dessen Enden angeordnete Überbrückungsbeschläge, von denen
in 3 nur ein Überbrückungsbeschlag 42 dargestellt
ist, direkt am Dachrahmenlenker 12 befestigt (siehe 3).
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Der Endabschnitt 40 ist
am Ende des Mittelabschnittes 38 zwischen einer in 2 dargestellten Spannstellung
und einer in 3 dargestellten
Entlastungsstellung um eine Schwenkachse 44 verschwenkbar
gelagert. Die Schwenkachse 44 ist so angeordnet, dass sie
im wesentlichen quer zum Hauptspriegel 30 und in einer
zur Dachebene parallelen Ebene liegt.
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2 zeigt
den Endabschnitt 40 in einer der Schließstellung des Faltverdecks
entsprechenden Spannstellung. In dieser Spannstellung bildet der
Endabschnitt 40 im wesentlichen eine kontinuierliche Fortsetzung
des Mittelabschnittes 38 und bestimmt auf diese Weise die
Kontur des geschlossenen Faltverdecks im Bereich des Hauptspriegels 38.
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Um den Endabschnitt 40 in
die in 2 dargestellte
Spannstellung zu verstellen und in dieser Spannstellung zu halten,
ist am freien Ende des Endabschnittes 40 ein Steuernocken 46 mit
einer Steuerfläche 48 und
an der Hauptsäule 8 ein
Nokkenfortsatz 50 mit einer Steuerfläche 52 ausgebildet,
die in der in 2 dargestellten
Schließstellung
des Faltverdecks bzw. der Spannstellung des Endabschnittes 40 miteinander
im Eingriff sind. Dadurch wird der Endabschnitt 40 in seiner
Spannstellung gehalten.
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Wenn das Faltverdeck in Richtung
des Pfeiles 14 (siehe 1)
in Richtung seiner Öffnungsstellung
verstellt wird, heben die Steuerflächen 48 bzw. 52 voneinander
ab und erlauben dem Endabschnitt 40, sich unter dem Druck
der gespannten Verdeckplane in die in 3 dargestellte
Entlastungsstellung zu bewegen und damit die Spannung im Faltverdeck in
diesem Bereich aufzuheben.
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Um eine Grenzstellung für den Endabschnitt 40 in
seiner Entlastungsstellung zu definieren, sind am Mittelabschnitt 38 des
Hauptspriegels 30 einerseits und am Endabschnitt 40 andererseits
zusammenwirkende Anschläge 54 bzw. 56 ausgebildet
oder angebracht, die in der in 3 dargestellten
Entlastungsstellung zur gegenseitigen Anlage kommen. Damit wird
verhindert, dass der Endabschnitt bis in eine Lage verschwenkt,
in der er ein Falten der Verdeckplane beim Öffnen des Faltverdecks behindert.
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Um die gegenseitige Lage der Steuerflächen 48 und 52 nach
der Montage des Faltverdecks nachjustieren zu können, kann der Nockenfortsatz 50 als verstellbar
an der Hauptsäule 8 angeordnetes
Bauteil ausgebildet sein. In 2 ist
eine derartige Lösung schematisch
angedeutet. Dabei ist der Nockenfortsatz 50 in einem Schwenkpunkt 58 schwenkbar
an der Hauptsäule 8 angeordnet
und über
eine Klemmschraube 60 klemmbar.
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- 2
- Verdeckgestänge
- 4
- Fahrzeugkarosserie
- 6
- Schwenkachse
- 8
- Hauptsäule
- 10
- Schwenkachse
- 12
- Dachrahmenlenker
- 14
- Pfeil
- 16
- Stellantrieb
- 18
- Hauptlenker
- 20
- Schwenkachse
- 22
- Schwenkachse
- 23
- Schwenkachse
- 24
- Schwenkachse
- 26
- Lenker
- 28
- Lenker
- 30
- Hauptspriegel
(Querspriegel)
- 32
- Eckspriegel
- 34
- Eckspriegellenker
- 36
- Heckscheibe
- 38
- Mittelabschnitt
- 40
- Endabschnitt
- 42
- Überbrückungsbeschlag
- 44
- Schwenkachse
- 46
- Steuernocken
- 48
- Steuerfläche
- 50
- Nockenfortsatz
- 52
- Steuerfläche
- 54
- Anschlag
- 56
- Anschlag
- 58
- Schwenkpunkt
- 60
- Klemmschraube