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Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Faltverdeck für ein Cabriolet, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein solches Faltverdeck ist aus der
EP 1 745 959 A2 bekannt. Es besitzt einen flexiblen Verdeckbezug, der in Schließstellung des Faltverdecks an einem Verdeckgestänge aufgespannt gehalten ist. Das Verdeckgestänge besitzt zumindest seitliche Dachrahmen und zumindest einen zwischen den seitlichen Dachrahmen angeordneten Querspriegel, der seitlich außenliegende Enden aufweist, die mit seitlichem Abstand zu den Dachrahmen liegen, wenn das Haltverdeck die Schließstellung einnimmt. Außerdem besitzt das Faltverdeck einen beweglichen und formgebenden Stützkörper für den Verdeckbezug, der bei dem bekannten Faltverdeck seitlich außen am Dachrahmen, also im Bereich der seitlichen Dachrahmen angeordnet ist. Der bewegliche Stützkörper wird über eine Antriebseinrichtung in eine Stützstellung nach oben und außen verschwenkt, wenn das Faltverdeck die Schließstellung einnimmt. Dabei stützt und formt der Stützkörper den daran anliegenden Verdeckbezug. Wird das Verdeck aus der Schließstellung in eine Offen- bzw. Ablagestellung bewegt, sorgt die Antriebseinrichtung dafür, den Stützkörper in eine Ruhestellung zu bewegen, in der er wieder an dem seitlichen Gestänge des Dachrahmens anliegt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Faltverdeck der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem in Schließstellung die Formgebung des Verdeckbezugs optimiert ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Faltverdeck, welches die in Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass ein freier Bereich zwischen dem seitlichen Ende des Querspriegels und dem Dachrahmen von dem Stützkörper überbrückt wird, wodurch dem Verdeckbezug auch in diesem Bereich zwischen dem Ende des Querspriegels und dem Dachrahmen eine gewünschte Form aufgeprägt werden kann. Dadurch, dass der erfindungsgemäße Stützkörper zwischen seiner Stützstellung und seiner Ruhestellung bewegbar ist, wenn das Faltverdeck abgelegt werden soll, behindert der Stützkörper das Verdeckgestänge nicht, wenn es zusammengeklappt abgelegt werden soll. Außerdem wird mit dem erfindungsgemäßen Stützkörper in Schließstellung des Faltverdecks eine Abzeichnung der Enden des Querspriegels an dem Verdeckbezug vermindert, so dass sich ein optisch hochwertiger Verlauf des Verdeckbezugs im Bereich zwischen dem Querspriegel und dem Dachrahmen ergibt.
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Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Querspriegel etwa U-förmig ausgebildet ist und einen Stützabschnitt für den Verdeckbezug sowie seitliche Verbindungsabschnitte aufweist, die den Querspriegel mit dem Verdeckgestänge verbinden. Die freien Enden des Querspriegels liegen also im Übergangsbereich zwischen dem Stützabschnitt und den seitlichen Verbindungsabschnitten.
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Bevorzugt wird weiterhin ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Antriebseinrichtung für den Stützkörper zwischen dem Stützkörper und dem Verbindungsabschnitt des Querspriegels angeordnet ist. Dadurch lässt sich der Stützkörper leicht von seiner Ruhestellung in seine Stützstellung bewegen.
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Besonders bevorzugt wird für die Antriebseinrichtung ein zumindest zwei Hebel umfassendes Gestänge verwendet, das für die Ruhestellung des Stützkörpers zusammenklappbar und für die Stützstellung in eine Strecklage überführbar ist, wobei bevorzugt die Strecklage eine Übertotpunktlage ist, die ein ungewolltes Zusammenklappen der beiden Hebel des Gestänges verhindert. Dadurch kann der Stützkörper sicher in der Stützstellung gehalten werden.
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Weiterhin wird bevorzugt die Steuerung der Antriebseinrichtung über ein Zugelement erfolgen, das mit dem Gestänge der Antriebseinrichtung verbunden ist. Bevorzugt wird dabei weiterhin, dass das Zugelement beispielsweise auch mit dem Verdeckgestänge oder einem Karosseriepunkt des Cabriolets verbunden wird, so dass bei einer Relativbewegung zwischen dem Verdeckgestänge und der Karosserie des Cabriolets eine Zugkraft zu der Antriebseinrichtung geleitet wird, die das Gestänge insbesondere in die Strecklage überführt. Für die umgekehrte Bewegung des Gestänges von der Strecklage in die zusammengeklappte Stellung wird insbesondere eine Feder verwendet, die das Gestänge aus der Übertotpunktlage drängt. Bei einem weiteren Zusammenlegen des Verdeckgestänges wird somit der Stützkörper automatisch in seine Ruhelage überführt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 in einer Perspektive ein Faltverdeck für ein Cabriolet in einer Schließstellung und
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2 eine Detailansicht der 1 mit einem Querspriegel und einem erfindungsgemäßen Stützkörper
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In 1 ist von einem in Schließstellung ST gezeigten Faltverdeck 1 ein Verdeckgestänge 2 abgebildet. Das Verdeckgestänge 2 umfasst seitliche Dachrahmen 3, 4, die über Lenkeranordnungen 5, 6 an einem hier nicht dargestellten Verdecklager schwenkbar angelenkt sind. Im Ausführungsbeispiel umfasst jede Lenkeranordnung 5, 6 einen Hauptlenker 7 und einen Dachlenker 8, die mit dem nicht gezeigten Verdecklager schwenkbar verbunden sind. Am Faltverdeck 1 vorn ist ein formsteifer Verdeckabschnitt 9 angeordnet, der sich zwischen den Dachrahmen 3 und 4 erstreckt. Der formsteife Verdeckabschnitt 9 weist eine Dachspitze 10 auf, die in Schließstellung ST des Faltverdecks mit einem hier nicht dargstellten oberen Windlauf des Cabriolets lösbar verbunden ist. Am heckseitigen Ende des Faltverdecks 1 ist ein U-förmig ausgebildeter Spannbügel 11 vorgesehen, der am hier nicht dargestellten Verdecklager und/oder an den Lenkeranordnungen 5, 6 gelagert ist.
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In der Schließstellung ST des Faltverdecks 1 ist an dem Verdeckgestänge 2 ein lediglich in 2 dargestellter Verdeckbezug 12 aufgespannt in Lage gehalten. Dabei erstreckt sich der Verdeckbezug 12 von der Dachspitze 10 bis zum heckseitigen Spannbügel 11 und von dem einen Dachrahmen 3 zum anderen, gegenüberliegenden Dachrahmen 4. Der Verdeckbezug 12 ist insbesondere flexibel als Verdeckstoff ausgebildet. In der Schließstellung ST des Faltverdecks 1 wird der Verdeckbezug 12 noch von einem oder mehreren Querspriegeln 13, 14 formgebend gestützt, wobei sich die Querspriegel 13, 14 zwischen dem Verdeckabschnitt 9 und dem heckseitigen Spannbügel 11 befinden und sich zwischen den Dachrahmen 3, 4 erstrecken. Jeder Querspriegel 13, 14 ist U-förmig ausgeführt und weist einen mittigen, den Verdeckbezug 12 stützenden Stützabschnitt 15, 16 auf, der jeweils seitlich außenliegende, zu den Dachrahmen 3, 4 benachbart angeordnete Enden 17, 18 aufweist, wenn das Faltverdeck 1 seine Schließstellung ST einnimmt. Vom jeweiligen Stützabschnitt 15, 16 gehen Verbindungsabschnitte 19, 20 für jeden Querspriegel aus, wobei über die Verbindungsabschnitte 19, 20 jeder Querspriegel 13, 14 mit dem Verdeckgestänge, insbesondere der Lenkeranordnung 5, 6 und/oder dem Dachrahmen 3, 4 verbunden ist.
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Damit der Verdeckbezug 12 auch in dem Bereich zwischen dem freien Ende 17 des Querspriegels 14 und dem Dachrahmen 3 gestützt werden kann, weist der Querspriegel 14 an seinem Ende 17 einen flächigen, im Wesentlichen streifenförmigen Stützkörper 21 auf, der um eine Schwenkachse 22 am Ende 17 gelagert ist, wobei die Schwenkachse 22 im Wesentlichen sich in Fahrzeuglängsrichtung FL erstreckt. Dadurch kann der Stützkörper 21 ausgehend von einer Ruhestellung RS, die in 2 gestrichelt eingezeichnet ist, in eine ausgeklappte Stützstellung SU bewegt werden, in der der Verdeckbezug 12 zwischen dem Dachrahmen 3 und dem Ende 17 formgebend gestützt wird. In der eingeklappten Ruhestellung RS liegt der Stützkörper 21 benachbart zum Verbindungsabschnitt 19, während er in der Stützstellung SU mit größerem Abstand dazu liegt. Befindet sich das Faltverdeck 1 in der Schließstellung ST, nimmt der Stützkörper 21 seine Stützstellung SU ein. Soll das Faltverdeck 1 in eine hier nicht gezeigte zusammengeklappte Ablagestellung bewegt werden, wird der Stützkörper 21 in die Ruhestellung RS überführt, so dass er bei der Ablagebewegung des Faltverdecks 1 nicht mit dem seitlichen Dachrahmen 3 bzw. der Lenkeranordnung 5 kollidiert.
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Damit der Stützkörper 21 von der Ruhestellung RS in die Stützstellung SU, in der er den Stützabschnitt 16 des Querspriegels 14 nach seitlich außen und unten verlängert, und umgekehrt überführt werden kann, ist eine Antriebseinrichtung für den Stützkörper 21 vorgesehen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel ein zumindest zwei Hebel 24, 25 umfassendes Gestänge 26 aufweist. Der Hebel 24 ist gelenkig mit der Innenseite des Stützkörpers 21 verbunden. Der andere Hebel 25 ist gelenkig mit dem Verbindungsabschnitt 19 des Querspriegels 14 verbunden. Beide Hebel 24, 25 sind über ein Gelenk miteinander verbunden. In einer Strecklage, wie sie 2 zeigt, befindet sich das Gestänge 26 in einer sogenannten Übertotpunktlage, aus der das Gestänge 26 nur mit einer Krafteinwirkung heraus bewegbar ist. Dafür kann eine hier nicht gezeigte Federeinrichtung vorgesehen sein, die an einem der Gelenke des Gestänges 26 angreift. Um das Gestänge 26 aus seiner zusammengeklappten Position, die es in der Ruhestellung RS des Stützkörpers 21 einnimmt, in die Strecklage zu bringen, ist ein Zugelement 27 vorgesehen, welches am Gestänge 26 mit einem Ende angreift. Ein anderes, hier nicht dargestelltes Ende des Zugelements 27 kann mit einem hier nicht dargestellten separaten Antriebselement verbunden sein, welches angesteuert wird, wenn der Stützkörper 21 von der Ruhelage RS in die Stützlager SU gebracht werden soll. Anstelle des Antriebselements könnte das nicht dargestellte Ende des Zugelements jedoch auch mit dem Verdeckgestänge 2 oder dem nicht dargestellten Verdecklager verbunden sein, wodurch eine bei der Bewegung des Faltverdecks 1 entstehende Relativbewegung abgegriffen werden kann, die das Zugelement beaufschlagt und so das Gestänge 26 antreibt.
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Der Stützkörper 21 ist hier gebogen ausgeführt und erstreckt sich vom Ende 17 nach unten in Richtung Dachrahmen 3. Er ist etwa so lang ausgeführt wie die in Fahrzeuglängsrichtung FL gemessene Länge des Stützkörpers 16. Der bogenförmige Stützkörper 21 weist eine Kontur auf, die dem Verdeckbezug 12 den gewünschten Formverlauf zwischen Ende 17 und Dachrahmen 3 aufprägt. Insgesamt bildet der Stützkörper 21 eine Verlängerung des Querspriegels 13, 14 bzw. des Stützabschnitts 15, 16. Der Stützkörper 21 endet am Dachrahmen 3 oder mit Abstand dazu. Selbstverständlich kann der Querspriegel 14 auch am anderen Ende 18 mit einem Stützkörper 21 mit Antriebseinrichtung 23 ausgestattet sein. Die Stützkörper 21 könnten an jedem vorgesehenen Querspriegel 13, 14 oder nur an einem der beiden Querspriegel 13 oder 14 angebracht sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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