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Die Erfindung geht aus von einem Verdeck eines Cabrio-Fahrzeugs, bei dem ein faltbares Dachsystem zwischen einer Offen- und Schließstellung beweglich angebracht ist und das Spriegel zum Verspannen und Tragen des Verdeckbezugs aufweist, wobei mindestens ein Spriegel mit einer Fixiereinrichtung von oben und von unten fixiert ist, wenn sich das Verdeck in Schließstellung befindet.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind ganz unterschiedliche Ausführungsformen an Verdecken für Cabriofahrzeuge bekannt. Diese bewegbaren Verdecke sind über gelenkig angebundene Lenker relativ zur Fahrzeugkarosserie angeordnet. Im Allgemeinen weist ein solches Verdeck einen vorderen, mittleren, und hinteren Bereich auf und wird bei geschlossenem Faltdach von einem Verdeckstoff überspannt. Im Allgemeinen wird der Verdeckstoff frontseitig des Fahrzeuges von einer Dachkappe gehalten und gespannt. Um den Stoff des Verdecks zu führen und gespannt zu halten, verlaufen quer zur Fahrzeuglängsachse Spriegel, die das Verdeck tragen und im geschlossenen Zustand den Stoff spannen. Diese Spriegel werden zusammen mit dem Verdeckstoff beim Öffnen des Verdecks in eine Ablagestellung bewegt. Dadurch, dass der Verdeckstoff mit den Spriegeln zur Gänze vom Fahrzeug entfernt werden muss, um das Verdeck vollständig zu öffnen, sind die Spriegel im geschlossenen Zustand nicht vollständig fixiert.
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Aus der
DE 103 08 230 B4 ist ein Faltverdeck eines Cabriofahrzeugs bekannt, bei dem die Spannung auf den Verdeckstoff reduziert wird, indem ein Spriegel des Faltverdecks einen drehbar gelagerten Endabschnitt umfasst, und wobei eine Drehung des Spriegels um die Drehachse die Spannung aus dem Verdeckstoff reduzieren kann.
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Die Druckschrift
DE 200 05 180 U1 zeigt ein Faltverdeck mit einer mehrteiligen Dachspitze.
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Aus der
DE 100 53 236 A1 ist eine Fixierung bekannt, mit der Spriegel, im geöffneten Zustand verrastet werden. Dadurch vermeidet man, dass das aufgeklappte Verdeck während der Fahrt klappert oder sich aufbläht. Allerdings kann eine solche Verrastung im geöffneten Zustand einen anderen Effekt nicht verhindern. Fährt das Fahrzeug mit großer Geschwindigkeit im geschlossenen Zustand, kommt es zu einem Balloneffekt, in dem sich das Verdeck durch den Staudruck der auf der Oberseite des Daches geringer ist als am Dachinneren, nach außen bläht. Dieser Effekt ist einerseits ist ästhetisch nicht ansprechend und wirkt anderseits als hohe Belastung auf den Verdeckbezug bzw. auf dem Gestell und erhöht den Luftwiderstand.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verdeck herzustellen, das im geschlossenen Zustand den Balloneffekt minimiert.
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Gelöst wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs sowie mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem Verdeck für ein Cabriofahrzeug bei dem ein faltbares Dachsystem zwischen einer Offen-und Schließstellung beweglich ist und das mindestens einen Spiegel zum Verspannen und Tragen des Verdeckbezuges aufweist. Der Spriegel ist zwischen einem ersten beweglichen Verdeckbestandteil und einem zweiten beweglichen Verdeckbestandteil in Schließstellung des Verdecks gegen eine vertikale Bewegung verklemmt gelagert. Dadurch dass der Spriegel zwischen zwei Verdeckbestandteilen verklemmt ist, kann er sich in vertikaler Richtung nicht bewegen. Damit wird dem Balloneffekt entgegenwirkende Kraft eingebracht, da sich der Spriegel nicht vom Gestell bzw. Fahrzeug wegbewegen kann.
Vorteilhafterweise erfolgt das Verklemmen des Spriegels ohne ein weiteres zusätzliches Bauteil unter Benutzung von in einem Verdeckgestänge vorhandenen Verdeckbestandteilen, die dabei eine zweite Funktion nämlich die Funktion des Verklemmens des Spriegels erhalten.
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Es ist dabei von Vorteil, dass der Spriegel zwischen einem oberen Anschlag und einem unteren Anschlag, die sich jeweils auf dem ersten und dem zweiten Verdeckbestandteil befinden verklemmt ist. Die Anordnung von Anschlägen auf schon vorhandenen Bauteilen des Verdecks ermöglicht eine einfache und kosteneffiziente Lösung für das erfindungsgemäße Verdeck.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn mindestens eines der Verdeckbestandteile als elastisches Bauelement ausgebildet ist oder wenigstens teilweise elastische Bereiche aufweist. Durch die Verwendung von elastischen Bauteilen oder elastischen Bereichen kann ein Toleranzausgleich erfolgen und der Spriegel auf einfache Art und Weise fixiert werden.
Als vorteilhafte Alternative kann mindestens eines der Verdeckbestandteile, zwischen denen der Spriegel verklemmt ist, als einstellbares Bauteil ausgebildet sein.
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In einer speziellen vorteilhaften Ausführungsform ist das erste Verdeck Bestandteil ein Dachkappenlenker.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besteht das zweite Verdeckbestandteil aus einer Dichtungshalteleiste.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn das zweite Verdeckbestandteil nicht die Dichtungshalteleiste direkt ist, sondern ein Teil der Dichtungshalteleistenträgers in Form eines Flügels.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, dass das zweite Verdeckbestandteil die Dachkappe selbst ist, an der bauliche Vorkehrungen getroffen werden, um eine Anlage für den Spriegel zu ermöglichen.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Verdecks von oben
- 2 zeigt eine Aufsicht
- 3 zeigt eine Ansicht von Innen
- 4 zeigt ein Schema während des Öffnungsvorgangs.
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1 zeigt eine Aufsicht auf ein Verdeck im geschlossenen Zustand. Dabei wurde der Verdeckbezug weggelassen. Auf der rechten Seite ist eine Dachkappe 1 zu erkennen, die den Abschluss des Verdecks in Richtung Frontscheibe darstellt. In der Figur sind zwei Spriegel 13 und 13' angedeutet. Entlang der Fahrzeuglängsachse verläuft der Dachrahmen wobei ein vorderer Dachrahmenabschnitt und ein mittlerer Dachrahmenabschnitt 12 zu erkennen sind. Der erfindungsgemäße Gegenstand befindet sich in einem Viergelenk 20. Die erfindungsgemäße Lösung lässt auch in einer Ausführungsform des Dachsystems mit vorderen und hinteren Dachrahmenabschnitt einsetzen.
3 zeigt das erfindungsgemäße Viergelenk in einer vergrößerten Ansicht. Entlang der Fahrzeuglängsachse erstreckt sich eine Dichtungshalteleiste 10, die eine Dichtung 9 trägt. Die Dichtungshalteleiste sowie die Dichtung dienen zum Anschluss der Seitenfenster des Fahrzeugs und zur Abdichtung des Verdecks gegenüber diesen Fenstern, sowie zu den A-, B-und C- Säulen. Die Dichtungshalteleiste 10 erstreckt sich in mehreren Abschnitten entlang der Fahrzeuglängsachse. Wie in 4 zu erkennen ist, teilt sich die Dichtungshalteleiste 10 des vorderen Bereichs gegenüber dem mittleren Dachrahmenabschnitt 12, so dass das Verdeck geöffnet werden kann. Die Dichtungshalteleiste 10 mündet in Richtung des Fahrzeughecks in einem Flügel 11, der sich nahezu s-förmig entlang der Längsachse des Fahrzeugs erstreckt. Der Flügel 11 umgreift wie aus 3 zu ersehen ist, dabei einen Anlenkpunkt, was seine Form erklärt. Am Ende des Flügels 11 befindet sich ein oberer Anschlag 3, der im geschlossenen Zustand auf einem Lenker 18 des Spriegels 13 aufliegt. In Richtung Fahrzeuginnenseite gesehen befindet sich neben dem Lenker 18 des Spriegels ein Dachkappenlenker 14. Am Dachkappenlenker 14, der wie der Name schon sagt die Dachkappe 1 aus ihrem geschlossenen Zustand in einen geöffneten Zustand überführt, ist ein unterer Anschlag 2 in Form einer nasenförmigen Ausbildung angebracht. Der Drehpunkt 16 des Spriegels 13 liegt wie aus 2 zu erkennen ist in einem Abstand d1 vom Spriegel 13 entfernt. Je größer dieser Abstand des Drehpunkts 16 vom Spriegel 13 ist, umso größer ist die Gefahr, dass ein Balloneffekt den Spriegel 13 während der Fahrt vom Fahrzeug wegbewegt und das Verdeck auf bläht.
Im geschlossenen Zustand, wie er in 2 und 3 dargestellt ist, ist der Lenker 18 des Spriegels 13 und damit der Spriegel 13 zwischen dem Flügel 11 und dem Dachkappenlenker 14 und damit zwischen unterem Anschlag 2 und oberen Anschlag 3 verklemmt. Der obere Anschlag 3 verhindert, dass der Lenker 18 mit dem Spriegels 13 sich nach oben bewegen kann. Da die Dichtungshalteleiste 10 mit ihrem Flügel 11 über die Dachkappe 1 im geschlossenen Zustand mit dem Windschutzscheibenrahmen verriegelt ist, kann sich die Dichtungshalteleiste 10 nicht bewegen. Damit ist auch der Flügel 11 mit dem oberen Anschlag 3 fixiert und kann den Spriegel 13 festhalten. Durch die Positionierung des oberen Anschlags 3 und unteren Anschlags 2 ober- und unterhalb des Lenkers 18 des Spriegels 13 wird eine Vertikalbewegung des Lenkers 18 deutlich reduziert.
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Unter Vertikalbewegung sind dabei auch Bewegungen zu verstehen die nahezu senkrecht zu der Fahrzeuglängsachse erfolgen, aber von der reinen Vertikale abweichen. Im Zusammenhang mit der Erfindung ist unter Vertikalbewegung die Bewegung senkrecht oder nahezu senkrecht zu dem Lenker 18 des Spriegels 13 gemeint.
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4 zeigt den Mechanismus, während des Öffnens des Verdecks. Dabei wird auch klar, warum die erfindungsgemäße Lösung so vorteilhaft ist. Das Fixieren des Spriegels 13 in einem geschlossenen Zustand ist nur ein Aspekt der Realisierung eines Verdeckes. Der Spriegel 13 muss sich ja beim Öffnen des Verdeckes aus seiner Position herausdrehen können, d.h. anderseits aber auch, dass ein oberer Anschlag den Lenker 18 des Spriegels 13 freigeben muss. In der erfindungsgemäßen Ausführungsform wird durch Bewegung eines Steuerlenkers 15 mit einem ersten Hebel 19 sowie dem Dachkappenlenker 14 die Dachkappe 1 und die Dichtungshalteleiste 10 relativ zueinander verschränkt. Dadurch wird die Dichtungshalteleiste 10 aus der horizontalen Richtung verdreht und der Lenker 18 des Spriegels 13 freigegeben. Damit lässt sich der Spriegel 13 um seinen Drehpunkt 16 verschwenken.
Die erfindungsgemäße Lösung benutzt ein konventionelles Viergelenk mit seinen vorhandenen Lenkern und den vorhandenen Profilen. Dabei werden die vorhandenen Lenker mit Anschlägen versehen, die den Spriegel 13 in geschlossener Stellung verklemmen. Die Gelenkskonstruktion muss dabei so sein, dass die Lenker mit Anschlägen den Spriegel 13 beim Öffnen des Verdeck nach oben freigegeben. Um den Effekt des Fixierens des Spriegels 13 zu optimieren sollte der obere Anschlag 3 möglichst nahe an einem idealen fiktiven Drehpunkt 17 des Spriegels 13 liegen. Der reale Drehpunkt 16 befindet sich nach 2 im Abstand d1 vom Spriegel. Der obere Anschlag 3 ist mit einem Abstand d2 näher beim idealen fiktiven Drehpunkt 17 angebracht. Um einen Effekt zu erzielen muss die Bedingungen d1 ist größer als d2 erfüllt sein. Natürlich muss dabei ein Kompromiss eingegangen werden, da nach der erfindungsgemäßen Lösung keine zusätzlichen Fixierungsbauteile im Viergelenk angebracht werden, sondern auf Lenker, die sowieso für die Ansteuerung des Verdeckes vorhanden sind, zurückgegriffen wird, um einen Anschlag und damit eine Fixierung herzustellen. Damit muss zusätzlich zu der Aufgabe, den Anschlag möglichst nahe bei einem idealen Drehpunkt 17 anzubringen, auch im Auge behalten werden, dass sich die Lenker im geöffneten Zustand von Steuerhebel des Spriegels 13 in einer Freigabe der Bewegung wegdrehen müssen.
Der untere Anschlag 2 ist in Form einer Nase ausgebildet, die sich entlang des Dachkappenlenkers 14 in Richtung z in den Innenraum des Fahrzeugs erstreckt, sowie eine Ausdehnung in Richtung x zum Lenker18 des Spriegels 13 aufweist. Der Anschlag 3 am Flügel 11 ist als in das Innere des Fahrzeugs weisende Abwinkelung (Richtung -x) ausgebildet. Zudem weist der Anschlag einen Nocken 3a auf, der sich in z-Richtung in das Fahrzeuginnere von der Abwinkelung des Anschlags 3 erstreckt. Der Nocken 3a trifft im geschlossenen Zustand auf ein Gegenlager 3b, das auf dem Lenker 18 des Spriegels aufgebracht ist.
Wie aus der 3 zu erkennen ist, kann der Nocken 3a und das Gegenlager 3b aus Schraubmuttern bestehen, die in der Höhe einstellbar sind und den oberen Anschlag 3 somit optimieren.
Als alternative Ausführungsform sind das Gegenlager 3b und/oder der Nocken 3a als elastischer Puffer ausgebildet, oder mindestens eine der verstellbaren Muttern oder Schrauben weisen einen elastischen Einsatz auf.
In einer anderen Ausführung wird das Gegenlager 3b direkt vom Lenker 18 des Spriegels 13 gebildet.
Damit weist der obere Anschlag 3 mit seinen Nocken und Gegenlager die Merkmale der Höhenverstellung in Kombination mit elastischen Elementen auf, oder Höhenverstellung ohne elastische Elemente oder auch nur elastische Elemente für beide oder nur eines der beiden Komponenten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dachkappe
- 2
- Unterer Anschlag
- 3
- Oberer Anschlag
- 3a
- Nocken
- 3b
- Gegenlager
- 4
- Vorderer Dachrahmenabschnitt
- 9
- Dichtung
- 10
- Dichtungshalteleiste
- 11
- Flügel
- 12
- Mittlerer Dachrahmenabschnitt
- 13, 13'
- Spriegel
- 14
- Dachkappenlenker
- 15
- Steuerlenker
- 16
- Drehpunkt
- 17
- idealer fiktiver Drehpunkt
- 18
- Lenker Spriegel
- 19
- erster Hebel
- 20
- Viergelenk