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Warenzubringegerät, insbesondere zur Lieferung von Stückgut in Stockwerke
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem der Zulieferung von Stückgut und insbesondere
von Gütern des täglichen Bedarfs, wie beispielsweise von Kohlen oder Kartoffeln
an einzelne Haushaltungen. DieseVerbrauchsgüter werden bisher in oft nur wenige
Kilogramm betragenden Packungen mittels Lastkraftwagen ausgefahren, wobei diese
Packungen den einzelnen Empfängern in deren Wohnungen getragen werden müssen. Mit
der zunehmenden Zahl der Stockwerke führt dies zu einer erheblichen Belastung der
diese Verteilung durchführenden Personen und bedingt ferner einen erheblichen Zeitaufwand.
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An sich sind Höhenfördergeräte in der gewerblichen Wirtschaft, der
Landwirtschaft und des Transportwesens bekannt, die aus einem ausschiebbaren Teleskopmast
zur Einreglung der Förderhöhe und einem an diesem geführten endlosen Fördermittel
bestehen. das über eine Längenausgleichsvorrichtung geführt ist. Diese Einrichtungen
arbeiten dabei mit den jeweiligen Überschuß des Fördermittels aufnehmenden Durchhängen,
in denen das Fördermittel durch lose Kletterrollen belastet ist. Mit diesen Einrichtungen
ist jedoch ein ordnungsgemäßes Arbeiten nur dann gewährleistet, wenn das Gewicht
der jeweils zu be fördernden Last geringer ist als das Gewicht der Kletterrollen.
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Demgegenüber ist bei einem Warenzubringegerät, insbesondere zur Lieferung
von Stückgut in Stockwerke, aus einem ein- und ausschiebbaren Teleskopmast, der
schwenkbar und drehbar von einem Fahrgestell aufgenommen ist und über seine Förderlänge
ein endloses Fördermittel aufnimmt, das über eine Längenausgl'eichsvorrichtung geführt
ist, die Längenausgleichsvorrichtung von emer losen Fl aschenrolle gebildet, die
von einer Kette getragen ist, welche über eine am Oberrand des ersten Teleskoprohres
angeordnete Rolle geführt und mit dem Innenende des ersten ausschiebbaren Rohres
gekuppelt ist. Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß mit dem Ein-oder Ausschieben
des Teleskop rohres die Flaschenrolle mehr oder weniger angehoben bzw. abgesenkt
wird, so daß die Förderlänge des Fördermittels stets der Wirkhöhe der Teleskopsäule
entspricht.
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Die neue Ausbildung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt Fig. 1 die vereinfachte Darstellung des Zubringegerätes in Arbeitsstellung,
Fig. 2 die vereinfachte Darstellung des Zubringegerätes während der Fahrt, Fig.
3 die schematische Ansicht der Höhenverstelleinrichtung.
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Fig. 4 einen Schnitt durch das Teleskoprohr in etwa halb ausgefahrener
Lage, Fig. n die Draufsicht auf einen Teil des Teleskop-
rohres, in Richtung des
Pfeiles V der Fig. 4 gesehen, Fig. 6 die Anordnung des Antriebes der Förderein richtung,
Fig. 7 die Seillängenausgleichseinrichtung, in Richtung des Pfeiles VII der Fig.
6 gesehen.
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Auf der Plattform 20 eines mit geringer Motorleistung ausgestatteten
Fahrzeuges 22 mit verhältnismäßig kleiner Höchstgeschwindigkeit ist ein senkrecht
stehender Ständer 24 befestigt, in dessen um die senkrechte Achse drehbarem Mantel
26 an Auslegearmen 28 ein Rohr 30 um eine Drehachse 32 schwenkbar eingehängt ist.
In dem Rohr 30 steckt ein zweites Rohr 34, das in gleicher Weise ein weiteres Rohr
36 auf nimmt. Jedes der Rohre ist etwa 5 bis 6m lang. In dem Anhänger38 des Fahrzeuges
22 wird die zu liefernde Ware lose oder fertig verpackt mitgeführt.
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Unter und über dem aus den drei Rohren gebildeten Teleskoprohr befindet
sich das über Rollen geführte endlose Förderseil 40.
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In Fig. 3, in der die Aufhängung des ersten Rohres 30 in einer etwas
anderen Ausbildung als in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, ist ein Hydraulikzylinder
42 dargestellt. In diesem Zylinder befindet sich ein nicht abgebildeter Kolben,
dessen herausragende Kolbenstange 44 mit ihrem Ende am unteren Ende des Rohres 30
angelenkt ist. Das dem Rohrende 30 gegenüberliegende Ende des Zylinders 42 ist bei
46 am Mantel 26 so angelenkt, daß der Zylinder in der Vertikalebene schwenkbar ist.
Mit dieser Anordnung ist es möglich, die Neigung der Teleskoprohre 30, 34, 36 gegenüber
der Horizontalen stetig zu ändern. Die Schwenkung des Mantels 26 um die senkrechte
Achse erfolgt in bekannter Weise - etwa durch Zahnstangenantrieb.
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Die Ausschiebeeinrichtung des Warenzubringegerätes ist in Fig. 4
dargestellt. Ein bei 48 am unteren Rand des zweiten Rohres befestigtes Seil (oder
Kette) 50 ist in einem zwischen dem ersten und zweiten Rohr
vorgesehenen
Raum, beispielsweise einer Nut, angeordnet und über eine aih' oberen Rand des ersten
Rohres 30 gelagerte Rolle 52 geführt. Auf der Oberseite des Rohres 30 ist ein Hydraulikzylinder
54 fest angebtacht. Dr. Hub seines Kolbens beträgt ungefähr die Hälfte der Länge
des Rohres 34. Die etwamittels eines Gleitklotzes 56 geführte Kolbenstange 58 dieses
Zylinders weist an ihrem Ende eine drehbar gelagerte rolle 60 auf um die dàs Sell-50
irt der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise herumgeführt -ist Das Ende des Seiles 50,
das infolge des Gewichtes der Rohre 34 und 36 gespannt ist, ist an einem S;Dckel
62 befestigt, beispielsweise arge klemmt Durch diese Seil- und Rollenanordnung legt
das Rohr 34 den doppelten Weg der Kolbenstange 58 bei deren Betätigung zurück. Für
das volie-Ausfahren des Rohres-34 geneigt also ein Egolbenhub yon der halben Rohrlange
des Rohres 34, so daß Zylinder 54 und Kolbenstange 58' ohne Sdhwierigkeit auf dem
ersten Rohr untergebracht werden können.
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Ein weiteres Seil 64 ist in ähnlicher Weise wie das Seil 50 am unteren
Rand des dritten Rohres 36 bei 66 befestigt und über eine Rolle 68 am oberen Rand
des zweiten Rohres'34 geführt. Das andere Ende des Seiles 64 ist-bei 70 am ersten
Rohr 30 befestigt. Wenn das zweite Rohr durch die Kolbenstange 58 und den Ausfahrzylinder
54 aus dem ersten Rohr geschoben wird;- muß zwangläufig das dritte Rohr aus dem
zweiten Rohr ausfahren, da-sich die zwischen dem zweiten und dritten Rohr liegende
Seillänge des Seiles 64 verkürzt. Durch eine ähnliche Anordnung können beliebig
viele ineinandersteckende Rohre mittels eines Zylinders ein- und ausgefahren werden:
-Es sei bemerkt, daß die Rohre beliebigen Querschnitt, beispielsweise rechteckigen,
quadratischen, elliptischen oder kreisrunden Querschnitt haben können.
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Das dritte Rohr ragt mit seinem Ende -72 auch in eingefahrenem Zustand
aus dem zweiten Rohr heraus.
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Das herausragende Ende 72 ist etwas nach unten gekrümmt und trägt
auf kleinen Sockeln Führungsrollen 74, 76, 78. Außerdem ist beiderseits des Förderseiles
40 je ein nach unten ausladender Stützbügel 80 in der aus Fig. 4 ersichtliohen Weise
an dem Rohrende 72 fest angebracht. Dieser Bügel 80 wird bei Belieferung durch ein
Fenster auf die Fensterbank aufgelegt und stützt dadurch das gesamte Teleskoprohr
am oberen Ende ab. Dadurch wird vermieden, daß das obere Ende des Teleskoprohres
während des Fördervorganges und der Abnahme des gelieferten Gutes schwingt und die
Abnahme behindert. Eine derartige Schwingung könnte z. B. durch die Elastizität
der Rohre oder die Federung des Fahrzeuges hervorgerufen werden.
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Das Förderseil 40 ist endlos und verläuft vom Förderkorb 82 aus über
die Rollen 76, 78, 74 und parallel zum Teleskoprohr auf dessen Oberseite zum hinteren
Ende des ersten Rohres. Dort wird es durch eine weitere Rolle 84 zu der in Fig.
7 dargestellten Rolle 86 umgelenkt. Diese Rolle 86 sitzt ebenso wie die Rolle 88
lose auf einer Welle 90, die über Keilriemenscheiben 92 und 94 mittels eines Keilriemens
96 oder Kettentriebes von einem ölmotor98 antreibbar ist.
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Auf der gleichen Welle 90 ist ein mit ihr umlaufendes Seiltreibrad
100 aufgekeilt. Unterhalb des ersten Rohres 30 sind zwei weitere lose auf einer
gemeinsamen Achse 106 sitzende Rollen 102 und 104 vorge-
sehen. Diese Achse 106 liegt
parallel zur Welle 90 und ist in einem Rollenbock 108 gelagert, der parallel zur
Längsachse des Rohres 30 bewegbar ist. An dem der Achse 106 gegenüberliegenden Ende
des Rollenbockes 108 ist eine Kette 112 bei 110 angelenkt, die über eine Ùmlenkkettenrolle
114 am oberen Rand des ersten Rohres 30 geführt ist. Das andere Ende der Iiette
ist am unteren Rand des zweiten Rohres bei 116 hefestigt.
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Das von der Rolle 84 herkommende und über die erste lose Rolle 86
geführte Seil 40 läuft um die erste lose Rolle 102 am Rollenbock. von dort zurück
über die zweite lose Rolle 88 auf der Welle 90 und wiederum zurück zum Rollenbock
über dessen zweite lose Rolle 104. Von hier aus geht das Förderseil 40 auf die feste
Rolle 100 und ist zweimal um diese Rolle herumgeschlungen, so daß sich das Seil
40 bei Drehung der Welle 90 infolge der Reibu-ng- :voii der einen Seite auf die
Rolle 10Q auf- und auf der anderen. Seite uon dieser-Rolle abwickelt. Von der Rolle
100 ist das Seil 40 zu seinem Anfang am-Förderlcorb 82 gespanat -und mit dem Anfang
fest verhunden.
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Bei Antrieb der Welle 90 in der einen oder anderen Richtung wird
infolge der vorstehend beschriebenen Anordnung. das Förderseil bewegt und der Förderkorb
82 nach oben oder unten mitgenommen. - Zwischen den Rollen.86, 100 einerseits und
den Rollen -102 und -104 verläuft das Seil 40 viermal hin und zurück. Beim Ausfahren
der Rohre 34 und 36 aus dem ersten Rohr 30 um eine Längeneinheit nähert sich der
Rollenbock um die gleiche Strecke der Welle 90. Dabei tritt in der als Seilspeicher
wirkenden Flaschenzuganordnung die Abgabe einer Seillänge auf, die dem vierfachen
der Bewegungsstrecke des zweiten Rohres 34 entspricht.
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Die Anordnung der Rollen 86. 104 wirkt also als Seillängenansgleichsvorrichtung
und gibt immer so viel Seil nach oben oder zieht so viel Seil ein, wie zur Einhaltung
der Seilspannung bei Ein- und Ausfahren der Rohre erforderlich ist; Der Förderkorb
ist an einer Aufhängung 118 so angelenkt, daß er frei hängt. Die Aufhängung 118
ist von oben angreifend derart mit dem Seil 40 verbunden, daß dieses in der bei
Seilbahnen bekannten Weise von unten durch Rollen gestützt werden kann, ohne daß
seine Kollision mit der Aufhängung möglich ist.