-
Die Erfindung besteht darin, daß bei einem Kippstuhl dieser Art die
vorzugsweise mit Rollen versehene Lastfläche eine durchgehende Förderbahn, vorzugsweise
eine Rollbahn, ergänzt und daß eine senkrecht zur Lastfläche liegende Anschlagfläche
vorgesehen ist, die aus dem Bereich der Förderbahn entfernt werden kann, um wahlweise
ein Durchlaufen des Fördergutes oder ein Ablaufen des Fördergutes quer zur Förderbahn
zu ermöglichen. b) An die Stelle der bisherigen Patentansprüche 1 bis 7 sind folgende
Ansprüche 1 bis 4 getreten: 1. Kippvorrichtung für Fässer, Kisten u. dgl., vorzugsweise
auch für zylindrische Blechbunde in Blechwalzwerken mit einer in einem Dreh kranzgestell
angeordneten schwenkbaren Lastfläche, deren Schwenkachse oberhalb der Lastfläche
liegt und vorzugsweise durch den Schwerpunkt des Fördergutes geht, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorzugsweise mit Rollen versehene Lastfläche eine durchgehende Förderbahn,
vorzugsweise eine Rollbahn, ergänzt und daß eine senkrecht zur Lastfläche liegende
Anschlagfläche vorgesehen ist, die aus dem Bereich der Förderbahn entfernt werden
kann, um wahlweise ein Durchlaufen des Fördergutes oder ein Ablaufen des Fördergutes
quer zur Förderbahn zu ermöglichen.
-
2. Kippvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Außensite des Drehkranzes eine Laschenkette befestigt ist, mit der ein Antribeskettenrad
im Eingriff steht.
-
3. Kippvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Drehkranzgestell eine um eine senkrechte Achse schwenkbare Anschlagtür
gelagert ist, die wahlweise parallel oder quer zur Drehkranzebene einstellbar ist.
-
4. Kippvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
quer zur Drehkranzebene eingestellte anschlagtür nach dem Kippen einen Teil einer
geneigten Ablaufbahn bildet.
-
Angezogene Druckschriften: Zeitschr. »Stahl und Eisen«, 14.3. 1940,
S. 229, Bild 2.
-
Kippvorrichtun für Fässer, Kisten u. dgl.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Kippen von Fördergut,
z.B. von Fässern, Kisten u.dgl. Im besonderen ist die Erfindung in Walzwerken anwendbar,
in denen aufrecht stehende zylindrische Blechbunde um 90° gekippt werden müssen,
um dann auf einer Ablaufbahn abrollen zu können. Kippvorrichtungen für solche Zwecke
müssen notwendigerweise mit einer um eine waagerechte Achse schwenkbaren Lastfläche
ausgerüstet sein. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Kippen solcher
schweren Gegenstände sowohl ein Umfallen zu vermeiden als auch die Aufwendung erheblicher
Kräfte zum Anheben des Gegenstandes unnötig zu machen. Die Erfindung besteht in
erster-Linie darin, die Schwenkachse der Lastfläche oberhalb der Lastflächenebene
vorzugsweise so anzuordnen. daß sie etwa durch den Schwerpunkt des zu kippenden
Fördergutes geht. Man erreicht das zweckmäßigerweise dadurch, daß die Lastifläche
in einem schwenkbaren, vorzugsweise auf Rollen gelagerten Drehkranzgestell angeordnet
ist. Auf diese Weise ist für den Kippvorgang nur ein sehr kleiner Kraftaufwand erforderlich.
Ein solcher Kippstuhl kann in weiterer Ausbildung der Erfindung so angeordnet werden,
daß die vorzugsweise mit Rollen versehene Lastflche einen Teil einer Förderbahn,
vorzugsweise einer rollbahn, bildet, Das Fördergut kann bei einer solchen Eingliederung
den Kippstuhl passieren, ohne daß dieser in Tätigkeit zu treten braucht. Mann kann
aber das Fördergut auch auf der Lastfläche durch Anschläge festhalten und dann den
Kippstuhl in Tätigkeit treten lassen. Als Anschlag
wird vorteilhafterweise
eine an dem Drehkranzgestell um eine senkrechte Achse schwenkbare Anschlagtür verwendet,
die wahlweise parallel oder quer zur Drehkranzebene einstellbar ist. Man kann dann
dafür sorgen, daß die quer zur Drehkranzebene eingestellte Anschlagtür nach dem
Kippen einen Teil einer geneigten Ablaufbahn bildet.
-
Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
-
Abb. 1 zeigt in schematischer Darstellung den Aufriß eines in eine
Schwerkraftrollbahn eingebauten Kippstuhls; Abb. 2 stellt stärker verkleinert den
Kippstuhl in gekipptem Zustand dar; Abb. 3 ist ein Schnitt A-A der Abb.2.
-
Der Kippstuhl besteht im wesentlichen aus einem Drehkranzgestell 1,
dessen etwa halbkreisförmige Drehkränze zu beiden Seiten der Rollbahn 2 angeordnet
sind und auf ortsfest gelagerten Rolen 3,4 aufliegen. Das Drehkranzgestell 1 besitzt
eine aus Rollen 5 gebildete Lastfläche, die eine Fortsetzung der Rollbahn 2 darstellt.
Am Drehkranzgestell 1 ist in Lagern 6, 6' eine Anschlagtür 7 schwenkbar gelagert,
die in der dargestellten lage als Anschlag für das auf er Rollbahn 2 von links ankommende
Fördergut dient. Als Fördergut ist ein aufrecht stehndes zylindrisches Blechbund
8 dargestellt. Das Drehkranzgestell 1 kann nun mit dem auf der Lastfläche 5 stehenden
und an der Anschlagtür 7 anliegenden Blechbund 8 auf den Rollen 3, 4 um 90° gekippt
werden, wie in Abb. 2 schematisch dargestellt ist. Das nunmehr liegende Blechbund
8 rollt dann auf einer im rechten Winkel zur rollbahn 2 angeordneten Ablaufbahn
9 ab, wobei die Anschlagtür 7 wie in Abb. 3 dargestellt, einen Teil der geneigten
Ablaufbahn 9 bildet. Da die Schwenkachse des Drehkranzgestells 1 beim Kippvorgang
etwa durch den Schwerpunkt ds Blechbundes 8 geht, ist für die Kippbewegung des ganzen
Systems nur eine verhältnismäßig geringe Kraft erforderlich.
-
Zum Antrieb des Drehkaranzgestells 1 könnte z. B. eine Verzahnung
am Umfang des Drehkranzes vorgesehen werden, die mit einem auf der Welle der rollen
3 oder 4 sitzenden antriebszahnrad kämmt.
-
Da die herstellung einer solchen Verzahnung bei dem relativ großen
Durchmesser des Drehkranzes ziemlich teuer ist, wird eine Laschenkette 10 bei 10'
am Umfang des Drehkranzes befestigt und durch eine Spannvorrichtung 11 angezogen.
In diese Laschenkette 10 greift ein mit der Rolle 3 verbundenes Antriebskettenrad
12 ein, das über nicht dargestellte Getriebe von einem Elektromotor aus angetrieben
wird.
-
Die Anschlagtür 7 kann aber auch, bevor das Fördergut 8 auf die Lastfläche
5 aufgelaufen ist, in den Lagern 6,6' verschwenkt werden, so daß sie, 7, parallel
zur Ebene des Drehkranzes steht. Bei dieser Stellung der Anschlagtür 7 passiert
das auf der Rollbahn 2 von links ankommende Fördergut die Lastfläche 5 des Kippstuhls,
ohne angehalten zu werden, und kann deshalb ohne Störung auf der anderen Seite des
Kippstuhls auf der Rollbahn 2 weiterlaufen.