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Vorrichtung zum Querfördern und gleichzeitig stossfreien Wenden oder
Kanten von Walzgut
Bei der Herstellung und Verarbeitung von Werkstoffstäben,-strängen,-platten,-tafeln od. ähnl., verhältnismässig langgestreckten Körpern, insbesondere bei der Walzgutfertigung, besteht häufig die Notwendigkeit, das einzeln zulaufende oder sonstwie zugeführte Gut in einem durch dieZufuhrungbestimm- ten Rhythmus quer zu seiner Längsrichtung weiterzuleiten, ohne dass aufeinanderfolgend zugeführte Körper miteinander in Berührung kommen. Dabei tritt häufig noch der Umstand auf, dass das Gut während seines Transportes auf seiner ganzen Länge gegenüber der Zuführebene zumindest zeitweilig abgesenkt oder angehoben werden muss.
So ist beispielsweise für das Kühlen, Härten, Beizen od. ähnl. Nachbehandeln von Walzgut erforderlich, dieses während seiner Transportbewegung in ein Flüssigkeitsbad abzusenken. Anderseits kann es beispielsweise für das Wenden und Stapeln des Gutes notwendig sein, dass dieses während seiner Transportbewegung angehoben werden muss.
Mit den allgemein üblichen Transportmitteln, wie Rollgängen, Transportbändern, Schlepperbahnen
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aus ihrer aufrechten oder geneigten Lage'nach der einen oder andern Seite hin umzulegen. Da derartige Kippvorrichtungen stets nur eine Walzgut-Einheit kippen können, ist ihre Verwendung an der Auslaufseite eines Walzwerkes nicht möglich, wo in verhältnismässig kurzen Zeitabständen Walzgut-Einheiten anfallen (österr. Patentschrift Nr. 2 01544).
Es sind ferner Blocktransportwagen mit einer Kippeinrichtung bekannt, bei denen der Blockbehälter einen etwa quadratförmigen Querschnitt aufweist und um eine horizontale Achse kippbar ist. Der Blockbehälter arbeitet mit einer bogenförmigen Umgrenzung zusammen, an der sich der Block während des Transportes und des ersten Teiles der Kippbewegung abstützt. Mit derartigen Einrichtungen kann ebenfalls immer nur eine einzelne Walzguteinheit befördert und gekippt werden, so dass sie auch nicht an der Auslaufseite eines Walzwerkes verwendet werden können. Derartige Einrichtungen dienen als Zubringer für die in grösseren Zeitabständen in das Walzwerk einlaufenden Blöcke (USA-Patentschriften Nr. 1, 931,354 und Nr. l, 936,486).
Weiterhin'ist eine Speichenrad-Transportvorrichtung für Walzgut bekannt, bei der gleichzeitig in mehr als einer Speichenlücke Walzgut-Einheiten enthalten sind, und die mit Fördermitteln zusammenarbeiten, von denen eines die Walzgut-Einheiten in die Speichenlücken radial einschiebt, während das andere die Walzgut-Einheiten aus den Speichenlücken an einer andern Stelle wieder radial ausschiebt. Diese Transportvorrichtung hat den Zweck, das auslaufseitig ein Duo-Walzgerüst verlassende Walzgut aufzunehmen und dann so weit anzuheben, dass es über die Oberwalze hinweg wieder nach der Einstichseite des Walzgerüstes gebracht werden kann. Diese Vorrichtung ist jedoch keineswegs zum Querfördern und gleichzeitig stossfreien Wenden oder Verkanten von Walzgut geeignet (deutsche Patentschrift Nr. 896032).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Querfördern und gleichzeitigen Wenden oder Kanten von Walzgut zu schaffen, bei der vermieden wird, dass das Walzgut beim Durchlaufen des höchsten oder tiefsten Punktes des Speichenrad-Drehkreises sich unter der Wirkung der Schwerkraft von der einen Speiche abhebt und schlagartig gegen die benachbarte Speiche kippt.
Dies wird bei einer
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Vorrichtung zum Querf3rdern und gleichzeitig stossfreien Wender oder Kanten von Walzgut um Winkel von mindestens 90 , mit mehreren koaxial auf einer gemeinsamen Antriebswelle angeordneten Speichenrädern, die in jeder Lücke zwischen benachbarten Speichenreihen eine Walzgutemheit aufnehmen, wobei ein Ein- und Ausschieber zum Bewegen der Walzgut-Einheiten radial in die und aus den Speichenlücken vorgesehen ist, dadurch erreicht, dass die einzeln an den Radnaben sitzenden Speichen eine solche Kreissektorform aufweisen, dass deren die Speichenlücken begrenzenden Auflagen mit einem der Stärke des Walzgutes angepassten Abstand zueinander parallel verlaufen.
Es ist zwar bei Zellenrad-Flaschenwasch- vorrichtungen bekannt, die Zellen so auszugestalten, dass während der Drehung der Zellenräder eine schädliche Verlagerung der Flaschen vermieden wird, jedoch stellen sich bei derQuerförderung von schwerem Walzgut gänzlich andere Verhältnisse ein, als dies bei der Bewegung von zu reinigenden Flaschen mittels eines Zellenrades zutrifft (deut. sche PatentschÍift Nr. 481537, brite Patentschrift Nr. 11, 972 AD 1912).
Falls die Forderung auftritt, das Entlangschleifen des Gutes an den Umgrenzungen zu vermeiden, sei es, um Beschädigungen des Gutes durch die auftretende Reibung zu verhindern, oder auch, um den Antrieb der Transportvorrichtung zu entlasten, dann können die Umgrenzungen gemäss einer Weiterbildung der Erfindung durch an den Enden der Speichen angebrachte, den zwischen zwei Speichenreihen gebildeten Raum selbsttätig öffnende und schliessende Verschlussglieder gebildet werden. Diese können im Rahmen der Erfindung als an den Speichen einendig schwenkbar aufgehängte Traghebel für das Transportgut ausgebildet werden. Die Traghebel tragen an ihren freien Enden Laufrollen, mittels deren sie sich an bogenförmigen, den Speichenrädern zugeordneten Umgrenzungen abstützen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand mehrerer schematisch dargestellter Ausführungsbei - spiele veranschaulicht. Fig. l zeigt im Radialschnitt die einfachste Ausführungsform einer erfindungsge- mässen Transportvorrichtung, bei welcher das Transportgut während der Transportbewegung durch an das Speichenrad angrenzende Gleitflächen gegen Entweichen abgestützt ist, Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie II-II durch die Anordnung gemäss Fig. l, Fig. 3 zeigt im Radialschnitt eine andere Ausführungsform einer Transportvorrichtung, welche sich besonders für den Transport von Gut grosser Länge eignet, wogegen Fig. 4 wieder im Radialschnitt eine andere Ausführungsform einer Transportvorrichtung zeigt, bei welcher das Gut während der Transportbewegung zur Verminderung der Gleitreibung auf Rollen läuft.
Fig. 5 stellt eine Transportvorrichtung im Radialschnitt dar, bei welcher das Transportgut während der Transportbewegung durch Traghebel unterstützt ist, die an denRadspeichen schwenkbar aufgehängtsind und sich über Laufrollen an der bogenförmigen Umgrenzung abstützen, Fig. 6 zeigt eine der Fig. 5 entsprechende Ausführung einer Transportvorrichtung, bei welcher die das Transportgut unterstützenden Traghebel in ihrer Stützlage durch eine bogenförmige Rollengruppe gehalten sind, Fig. 7 stellt die Zuordnung einer erfindungsgemässen Transportvorrichtung zu einem endlos umlaufenden Rollgang dar.
Auf einer beispielsweise an ihren Enden in Stützlagern laufenden Welle 1 sitzen mit Abstand voneinander mehrere Naben 2, an deren jeder an ihrem Umfang eine Anzahl radial gerichteter Speichen 3 befestigt sind. Die so gebildeten Speichenräder 4 haben eine solche Anordnung auf der Welle 1, dass die Speichen 3 aller Speichenräder 4 in Achsrichtung Deckungslage zueinander einnehmen.
Somit haben auch die jeweils zwischen benachbarten Speichen 3 gebildeten Lücken 5 in Richtung der Speichenradachsen Deckungslage.
Die Speichenräder 4 sind mittels der Welle 1 so gelagert, dass immer ihre untere Umfangshälfte in einer Grube 6 zu liegen kommt, in welcher zumindest im Bereich eines jeden Speichenrades 4 kreisbogenförmige Umgrenzungen i vorgesehen sind, die bis dicht an die freien Enden der Speichen 3 heranreichen. Die Grube 6 kann dabei das Flüssigkeitsbecken, eine Anlage zum Kühlen, Härten,.
Beizen oder sonstigen Nachbehandeln des Transportgutes sein, mit welcher die Transportvorrichtung zusammenarbeitet. Zuführebene 8 und Abführebene 9 für das Transportgut sind in solcherweiseseit- lich vor und hinter der Grube 6 angeordnet, dass ein stossfreie Ein- und Ausschieben des Transportgutes T in die und aus den Speichenlücken 5 gewährleistet und damit die Drehung der Speichenräder 4 nicht blockiert wird.
Sowohl während der Absenkbewegung des Transportgutes T gegenüber der Einschubebene 8 in die Grube 6 als auch bei der Anhebebewegung des Transportgutes aus der Grube auf die Höhe der Ausstossebene 9 stützt sich bei der Anordnung gemäss Fig. 1 das Transportgut T zur Sicherung gegen Entweichen aus den Speichenlücken 5 an den Umgrenzungen 7 in der Grube 6 ab und wird dabei gleitend entlang diesen bewegt.
Bei einer Transportvorrichtung für verhältnismässig langgestrecktes Gut von hohem Gewicht ist es zweckmässig, an den äussersten Enden jeder der Speichen 3 der Speichenräder 4 Rollen 10 an-
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zuordnen (Fig. 3), welche sich bei der Drehung an den Umgrenzungen 7 in der Grube 6 abwälzen und damit die Speichenräder unterstützen. Diese Rollen 10 verhindern ein schädliches Durchbiegen der die Speichenräder 4 tragenden Welle, welches insbesondere dann eintritt, wenn diese Welle eine grosse Längenabmessung aufweist.
Eine solche grosse Längenabmessung ist aber dann notwendig, wenn langge- strecktes Transportgut mit Hilfe der Speichenräder 4 durch die Grube 6 bewegt werden soll, da ja die Welle 1 notwendigerweise so lang ausgebildet werden muss, dass sie mit ihren Enden ausserhalb der
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und ähnlich wie diese ausgebildet sind, kann bei der erfindungsgemässen Vorrichtung nicht ohne weiteres durchgeführt werden, da nur eine hängende Anordnung dieser Zwischenlager möglich wäre. Es müsste dann für die Befestigung dieser Zwischenlager ein besonderes Hängegerüst vorgesehen sein, welches einen beträchtlichenMehraufwand erforderlich macht.
Durch die Anordnung der frei drehbaren Rollen 10 anden Enden jeder der Speichen 3 wird mit wesentlich geringerem Aufwand eine zumindest gleichwertige Abstützung der Welle 1 erhalten, insbesondere deshalb, da das Gewicht des Transportgutes über die Speichenräder 4 gleichmässig verteilt auf die Umgrenzungen 7 abgesetzt und damit die Welle 1 auch auf der ganzen Länge gleichmässig gegen Durchbiegung abgestützt wird.
Die Gleitreibung zwischen dem in den Speichenlücken 5 liegenden Transportgut T und den den Speichenenden benachbarten Umgrenzungen 7 in der Grube 6 kann, wie Fig. 4 zeigt, dadurch wesentlich vermindert werden, dass die Umgrenzungen 7 durch entlang einer Kreisbogenlinie in der Gru- be 6 dicht nebeneinanderliegende Rollen 11, beispielsweise Kammrollen, gebildet sind, über die das Transportgut T ablaufen kann.
Für den Fall, dass eine Berührung zwischen dem in den Speichenlücken 5 lagernden Transportgut T und den in der Grube 6 befindlichen Umgrenzungen 7 der Speichenräder 4 gänzlich vermieden werden soll, ist es gemäss den Fig. 5 und 6 möglich, an den äussersten Enden einer jeden Speiche 3 nahe der benachbarten Speichenlücke 5 einen Traghebel 12 schwenkbar anzulenken, dessen freies Ende sich innerhalb der Grube 6 an den Umgrenzungen 7 abstützt und durchden wieder das Transportgut T unterstützt wird.
Gemäss Fig. 5 können sich die Traghebel 12 an den Umgrenzungen 7 mittels Rollen 13 abstützen, während gemäss der Anordnung nach Fig. 6 Rollen 14 in der Grube 6 selbst die Umgrenzung 7 bilden, über die hinweg die Traghebel 12 ablaufen.
Schliesslich ist es auch noch möglich, den Speichenrädern 4 einen Umlaufrollgang 15 anzuordnen, der dann ausser zur Unterstützung des Transportgutes T oder der Traghebel 12 innerhalb der Grube 6 auch noch der Zuführung des Transportgutes zu den Speichenrädern und der Wegführung desselben von diesen dienen kann (Fig. 7).
Einer jeden der mit Hilfe von Speichenrädern 4 arbeitenden Transportvorrichtung kann eine Einund Ausschiebevorrichtung. 16 zugeordnet werden, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Diese Ein- und Ausschiebevorrichtung 16 besitzt gemeinsam angetriebene Stössel 17 und 18, von denen der Stössel 17 das Ausschieben des Transportgutes aus den Speichenlücken 5 an der einen Umfangsseite der Speichenräder und der andere Stössel 18 gleichzeitig das Einschieben des Transportgutes in die Speichenlücke an der entgegengesetzten Umfangsseite der Speichenräder 4 bewirkt. Die Stösselköpfe 19 der Stössel 17 und 18 sind dabei so ausgebildet, dass sie nur in Vorschubrichtung eine Mitnahme des Transportgutes bewirken können, während sie beim Rückwärtshub frei über das Transportgut hinweggleiten können.
Der Antrieb der Stössel 17 und 18 kann entweder unmittelbar von den Speichenrädern abgeleitet werden oder aber erfolgt mittelbar, z. B. über Zylinder in Steuerungsabhängigkeit von den Speichenrädern.
Bei der Verwendung erfindungsgemässer Speichenräder 4 zum Wenden und Stapeln des Transportgutes ist es lediglich notwendig, den Speichenrädern 4 von der Einschubebene 8 weg eine Drehung in Aufwärtsrichtung zu geben und die Ausschubebene, wie in Fig. 3 gestrichelt angedeutet, geneigt zu legen, wobei gegebenenfalls zur Unterstützung des Gutablaufes zu einer Stapelvorrichtung 31 Laufrollsn 20 vorgesehen sein können.
Damit ein Verkanten und Verklemmen des Transportgutes T innerhalb der Speichenlücken 5 der Speichenräder 4 in jedem Falle vermieden wird, sind erfindungsgemäss die Speichenlücken 5 auf ihrer ganzen Länge gleich hoch ausgebildet. Dies wird durch sektorförmige Speichen 3 ermöglicht, die am Umfang der Naben 2 lösbar, z. B. mittels Flanschen 22 (Fig. l), befestigt werden können.
Besonders verwindungssteife Speichen 3 ergeben sich dadurch, dass diese in der Radialebene des Spei- chenrades liegende Stege 23 und sich an diese flanschartig anschliessende Auflagen 24 für das Trans.
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portgut besitzen.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. Vorrichtung zum Querfördern und gleichzeitig stossfreien Wenden oder Kanten von Walzgut um Winkel von mindestens 90 , mit mehreren koaxial auf einer gemeinsamen Antriebswelle angeordneten Speichenrädern, die in jeder Lücke zwischen benachbarten Speichenreihen eine Walzgut-Einheit aufnehmen, wobei ein Ein- und Ausschieber zum Bewegen der Walzgut-Einheiten radial in die und aus den Speichenlücken vorgesehen ist, gekennzeichnet durch eine solche Kreissektorform jeder einzelnen an den Radnaben (2) sitzenden Speiche (3), dass deren die Speichenlücke (5) begrenzenden Auflagen (24) mit einem der Stärke des Walzgutes angepassten Abstand zueinander parallel verlaufen.