DE10307200B4 - Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn - Google Patents

Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn (2), insbesondere Kunststoffolienbahn, in der die Materialbahn (2) kontinuierlich durch ein Vorzugswalzenpaar (4) und intermittierend durch ein Abzugswalzenpaar (7) geführt ist, mit einem zwischen den Walzenpaaren (4, 7) angeordneten Speicherwalzensystem (5), in dem die Materialbahn (2) im Speicherwalzensystem (5) parallel geführt ist und in dem mindestens eine Speicherwalze (8) zum Längenausgleich der Materialbahn (2) hin und her positionierbar in der Vorrichtung befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegen der positionierbaren Speicherwalze (8) über einen elektrischen Antrieb weggesteuert erfolgt und dass die jeweilige Positionierbewegung über die Vorschubkurve des Abzugwalzenpaars (7) errechnet und als Vorgabekurve an den elektrischen Antrieb übermittelt wird und dass zwischen den Walzenpaaren (4, 7) eine weitere Einrichtung zur Bahnspannungsregelung (6) angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn, insbesondere Kunststoffolienbahn, in der die Materialbahn kontinuierlich durch ein Vorzugswalzenpaar und intermittierend durch ein Abzugswalzenpaar geführt ist, mit einem zwischen den Walzenpaaren angeordneten Speicherwalzensystem, in dem mindestens eine Speicherwalze zum Längenausgleich der Materialbahn hin und her positionierbar in der Vorrichtung befestigt ist.
  • Bei der Herstellung von Beuteln, Tragetaschen oder dergleichen wird die Materialbahn, beispielsweise eine Kunststoffolienbahn, mittels eines Vorzugsaggregats, in der Regel ein Vorzugswalzenpaar, kontinuierlich abgewickelt und der Maschine zugeführt. In der Beutelmaschine werden dann mittels einer oder mehrerer Schweiß- und Trenneinrichtungen aus der Materialbahn Beutel hergestellt. Dabei erfolgt das Zuführen der Materialbahn in die Schweißeinrichtung intermittierend. Um aus der kontinuierlichen Bewegung der Materialbahn zur intermittierenden Bewegung zu gelangen ist es allgemein üblich, zwischen dem Vorzugsrollenpaar unmittelbar hinter der Wickelrolle und dem Abzugsrollenpaar vor der Schweißeinrichtung Materialbahnspeichersysteme und -schwingen einzusetzen. Diese Elemente ermöglichen es, während des Schweißens, d. h. des Stillstands des Abzugswalzenpaars, die Materialbahn zwischen zu speichern und ermöglichen es gleichzeitig die Bahnspannung beim Beschleunigen der Materialbahn in der Weise zu reduzieren, das die Materialbahn nicht überlastet wird.
  • Aus der DE 39 00 503 C2 ist eine Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn bekannt. Die Kunststofffolienbahn wird dabei kontinuierlich mit vorgegebener Transportgeschwindigkeit in den Herstellungsautomaten eingeführt. Da die Schweiß – und Trenneinrichtung taktweise arbeitet und eine Stapelpause verwirklicht wird, ist ein Längenpuffer, in Form von einer sogenannten Schwinge oder Ausgleichsschlaufe vorgeschaltet.
  • Aus der DE 35 34 846 C2 ist eine weitere Vorrichtung zum Geschwindigkeitausgleich von unterschiedlichen Bewegungsabläufen einer Materialbahn, die in verschiedenen Bearbeitungsstationen bearbeitet wird, bekannt. Dazu wird das Bahnmaterial in Form einer Schlaufe über eine quer zur Achse verschiebbare Schleifenlegwalze geführt, die so verschoben wird, dass entsprechend der Zuführgeschwindigkeit und der Abzuggeschwindigkeit des Bahnmaterials die Spannung in der Schlaufe konstant bleibt. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeitsdifferenz wird dabei die Schlaufe entweder verkleinert oder vergrößert.
  • Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 35 07 142 bekannt. Diese Vorrichtung weist Einrichtungen zum kontinuierlichen Zuführen des Materials, Einrichtungen zum Verschließen und Trennen der ausgewählten und zugeführten Länge und Einrichtungen auf, die mit dem intermittierenden Nachführen des Bandes synchronisiert und zwischen den kontinuierlichen und den intermittierenden Zuführeinrichtungen gelegen sind, die dazu dienen, das Band unter im wesentlichen konstanter Spannung zu halten. Dabei wird die Materialbahn über Vorzugsrollen von der Wickelrolle abgezogen und einem stationären Materialbahnspeicher zugeführt. Hinter dem Materialbahnspeicher, der aus stationären Führungsrollen besteht, ist eine in Längsrichtung verstellbare Rolle angeordnet, von der aus die Materialbahn zu den intermittierend angetriebenen Abzugsrollen gelangt. Während des Stillstands der Abzugsrollen verfährt die längsverstellbare Rolle und speichert so die kontinuierlich zugeführte Materialbahn. Der stationäre Materialbahnspeicher besteht einerseits aus Rollen die fest an der Vorrichtung befestigt sind und andererseits aus an einem Hebel drehbar gelagerten Rollen. Die Materialbahn wird abwechselnd über eine stationäre Führungsrolle an der Vorrichtung und am Hebel geführt, so daß bei einem Schwenk des Hebels entweder mehr Materialbahn zur Verfügung steht oder Materialbahn gespeichert werden kann. Dieser Materialbahnspeicher mit quasi stationären Führungsrollen ist notwendig, weil die in Längsrichtung verstellbare Rolle über eine Synchronisationswelle unmittelbar positioniert wird. Dabei dreht sich die Synchronisierungswelle im Takt und in Abhängigkeit von der hinter den Abzugswalzen angeordneten Schweißeinrichtungen. Die Synchronisierungswelle überträgt die Bewegung der Schweißeinrichtung über einen Riemenantrieb und eine Nockenwelle an die Hebelmechanik zum Antrieb der in Längsrichtung verstellbaren Rolle. Zum genauen Abgleich zwischen kontinuierlicher Förderung der Vorzugsrollen und dem intermittierenden Fördern der Abzugsrollen wird das beschriebene Hebelsystem über Stellschrauben mechanisch abgeglichen. Fehler beim mechanischen Abgleichen werden über den Materialbahnspeicher eliminiert.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn zu schaffen, die den konstruktiven Aufbau der Vorrichtung wesentlich vereinfacht und die in der Lage ist Bahnspannungsschwankungen in Abhängigkeit von der Vorschubkurve des Abzugswalzenpaars zu eliminieren.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bewegen der positionierbaren Bahn- Speicherwalze über einen elektrischen Antrieb weggesteuert erfolgt und das die jeweilige Positionierbewegung über die Vorschubkurve des Abzugwalzenpaars errechnet und als Vorgabekurve an den elektrischen Antrieb übermittelt wird und das zwischen den Walzenpaaren eine weitere Einrichtung zur Bahnspannungsregelung, insbesondere eine Tänzerschwinge, angeordnet ist.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
  • Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn ist nun die Möglichkeit geschaffen, mit minimalem konstruktiven Aufwand die Spannung in der zugeführten Materialbahn in Abhängigkeit von der Vorschubkurve der Abzugswalzen sehr genau zu steuern. Dabei wird die Vorschubkurve der Abzugswalzen gemessen und in einem Rechner gespeichert. Der Rechner ermittelt dann die Positionierbewegung der Speicherwalze. Das Positionieren der Speicherwalze erfolgt dabei über einen Antriebsmotor, wobei bevorzugt ein Servomotor eingesetzt wird, dessen Drehbewegung unmittelbar in eine lineare Positionierbewegung der Speicherwalze umgewandelt wird. Der Antriebsmotor steuert somit unmittelbar die Bewegung der Speicherwalze.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt
  • 1 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht auf die Bahnführung einer Vorrichtung zum Zuführen einer Materialbahn zum Zuführen in eine Schweißeinrichtung einer Beutelherstellmaschine.
  • In der 1 ist die schematische Darstellung einer Vorrichtung 1 zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn 2 in die Schweißeinrichtung 3 einer Beutelherstellmaschine dargestellt. Die Materialbahn 2 wird von einer nicht dargestellten Wickelrolle kommend über das Vorzugswalzenpaar 4 einem Speicherwalzensystem 5 zugeführt. Über eine Schwinge 6 wird die Materialbahn 2 dann dem Abzugswalzenpaar 7 zugeführt. Hinter dem Abzugswalzenpaar ist schematisch die Schweißeinrichtung 3 dargestellt.
  • Ausgehend von der Wickelrolle wird die Materialbahn 2 über das Vorzugswalzenpaar 4 kontinuierlich in das Speicherwalzensystem 5 gefördert. Das Speicherwalzensystem 5 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus vier Speicherwalzen 8 und 9. Dabei sind die Speicherwalzen 9 stationär angeordnet und die Speicherwalzen 8 linear, in Richtung der Pfeile 10 beweglich befestigt. Die Positionierung der Speicherwalzen 8 erfolgt dabei über einen Antriebsmotor 11. Dazu kann beispielsweise an die Antriebswelle des Antriebsmotors 11 ein Zahnriemen befestigt sein der unmittelbar auf die nicht dargestellte Verstelleinheit für die Speicherwalzen 8 wirkt. Die Speicherwalzen 8 führen während des Positionierens eine lineare Bewegung aus, wobei der Positionierweg der beiden Speicherwalzen 8 identisch aber in entgegengesetzte Richtung ausgerichtet ist, so daß sich die Speicherwalzen 8 entweder voneinander oder zueinander hin bewegen. Die Materialbahn 2 wird im Speicherwalzensystem parallel geführt. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß der Umschlingungswinkel der Materialbahn um die bewegbaren Speicherwalzen 8 während des Positionierens unverändert bleibt. Die parallele Materialbahnführung und der unveränderte Umschlingungswinkel von 180° bietet den Vorteil, daß der Vorschub der Materialbahn sehr genau berechnet werden kann.
  • Vom Speicherwalzensystem 5 wird die Materialbahn über eine Umlenkrolle 12 über eine Schwinge 6 zu einer weiteren Umlenkwalze 13 gefördert. Die Schwinge 6 besteht aus einem in einem Drehpunkt 14 gelagerten Hebel 15, einer Druckfeder 16 und der am äußeren Ende des Hebels 15 befestigten Walze 17. Diese kleine massearme Schwinge 6 kann Bahnspannungsspitzen eliminieren. Sollten sich während der Bewegung der Materialbahn 2 zu große Zugspannungen in der Materialbahn 2 aufbauen, so ist die Schwinge 6 in der Lage, gegen die Druckfeder 16, die in diesem Fall als pneumatischer Druckzylinder ausgebildet ist, in Richtung des Druckzylinders 16 zu schwenken und so die Spannungsspitzen abbauen. Hinter der Schwinge 6 wird die Materialbahn 2 über die Umlenkwalze 13 zum Abzugswalzenpaar 7 geführt. Hinter dem Abzugswalzenpaar 7 ist die Bearbeitungseinheit 3 für die Materialbahn angeordnet. Die Bearbeitungseinheit kann eine Einrichtung zum Perforieren, Verschweißen oder Trennen der Materialbahn sein.
  • Zum Bearbeiten der Materialbahn 2 in der Bearbeitungsstation 3 muß die Materialbahn 2 stillstehen. Die dazu erforderliche Beschleunigungs- und Verzögerungskurve des Abzugsrollenpaars 7 ist in 1 als Diagramm 18 dargestellt. Das Diagramm 18 zeigt den quasi sinusförmigen Verlauf der Beschleunigungs- und Verzögerungskurve des Abzugwalzenpaars 7. Die gemessenen Verzögerungs- und Beschleunigungswerte des Abzugwalzenpaars 7 werden in einer Rechnereinheit 19 erfaßt. Aus diesen Meßwerten berechnet die Rechnereinheit 19 die Vorgabewerte für den Servomotor der Antriebseinheit 11. Diese Vorgabewerte bestimmen somit direkt die Position der bewegbaren Speicherwalzen 8.
  • Bei der Herstellung von Beuteln in der Beutelmaschine wird die Materialbahn 2 über die Vorzugswalzen 4 in das Speicherwalzensystem 5 kontinuierlich hinein gefördert. Ist nun die Bearbeitungseinheit 3 in Betrieb so steht das Abzugswalzenpaar 7 still. Dieser Stillstand wird von der Rechnereinheit 19 erfaßt und als elektrischer Impuls und Vorgabewert an die Antriebseinheit weitergegeben. Der in der Antriebseinheit befindliche Servomotor steuert nun die beweglichen Speicherwalzen 8 an und die Speicherwalzen bewegen sich in Richtung der Pfeile 10 aufeinander zu. Somit ist das Speicherwalzensystem 5 in der Lage die Materialbahn 2 zu speichern. Sollten sich trotz der sehr genauen Steuerung der beweglichen Speicherwalzen 8 mittels des Servomotors Spannungsspitzen in der Materialbahn 2 aufbauen, so können diese Spannungsspitzen über die Schwinge 6 eliminiert werden. Nach dem Beendigen des Bearbeitens der Materialbahn 2 durch die Bearbeitungseinheit 3 fördern die Abzugswalzen 7 die Materialbahn 2 weiter. Die Bewegung der Abzugswalzen 7 wird in der Rechnereinheit 19 in ein Signal für die Antriebseinheit umgewandelt und die positionierbaren Speicherwalzen 8 werden wiederum in Richtung der Pfeile 10 voneinander weg bewegt. Das Materialbahnspeichersystem 5 gibt somit die Materialbahn 2 frei. Die Vorschubkurve des Abzugswalzenpaars 7 ist somit Indikator und Vorgabekurve für den elektrischen Antrieb 11.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsvariante des Speicherwalzensystems 5 sind die positionierbaren Speicherwalzen 8 mit einem separaten Antrieb versehen. Bei einer Positionierung der Speicherwalzen 8 ergibt sich somit eine überlagerte translatorische, d.h. lineare und eine rotatorische Bewegung.

Claims (4)

  1. Vorrichtung zum intermittierenden Zuführen einer Materialbahn (2), insbesondere Kunststoffolienbahn, in der die Materialbahn (2) kontinuierlich durch ein Vorzugswalzenpaar (4) und intermittierend durch ein Abzugswalzenpaar (7) geführt ist, mit einem zwischen den Walzenpaaren (4, 7) angeordneten Speicherwalzensystem (5), in dem die Materialbahn (2) im Speicherwalzensystem (5) parallel geführt ist und in dem mindestens eine Speicherwalze (8) zum Längenausgleich der Materialbahn (2) hin und her positionierbar in der Vorrichtung befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegen der positionierbaren Speicherwalze (8) über einen elektrischen Antrieb weggesteuert erfolgt und dass die jeweilige Positionierbewegung über die Vorschubkurve des Abzugwalzenpaars (7) errechnet und als Vorgabekurve an den elektrischen Antrieb übermittelt wird und dass zwischen den Walzenpaaren (4, 7) eine weitere Einrichtung zur Bahnspannungsregelung (6) angeordnet ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Bahnspannungsregelung (6) eine Tänzerschwinge ist.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die positionierbar angeordnete Speicherwalze (8) angetrieben ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Speicherwalzensystem (5) mindestens vier Speicherwalzen (8, 9) angeordnet sind und das die Materialbahn (2) von den Speicherwalzen (8, 9) nahezu parallel geführt ist, so daß sich für die positionierbare Speicherwalze (8) eine lineare Bewegung ergibt.
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