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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein brennkraftbetriebenes Setzgerät, der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 genannten Art.
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Bei brennkraftbetriebenen Setzgeräten und insbesondere
bei gasbetriebenen Setzgeräten
ist es aus der
DE 31
51 661 A1 bekannt, eine direkt am Kolben angreifende oder
direkt auf den Kolben einwirkende Kolbenhalterung als Kolbenhemmungseinrichtung
vorzusehen. Über
diese Kolbenhemmungseinrichtung wird der Kolben, zu Beginn der,
in dem Brennraum des Setzgerätes
ablaufenden Verbrennung in seiner Position gehalten, so dass dieser
in der Hauptphase der Verbrennung mit ausreichend hoher Energie
durch die expandierenden Verbrennungsgase vorangetrieben werden
kann. Dieses Prinzip ist vergleichbar mit Verkehrsflugzeugen die beim
Start zunächst
ihre Turbinen auf volle Leistung bringen, bevor die Bremsen gelöst werden,
um vom Stand weg mit voller Leistung starten zu können.
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Diese bekannte Kolbenhemmungseinrichtung,
welche über
am Kolbenschaft angreifende Kugeln auf den Kolben einwirkt, hat
jedoch den Nachteil, dass sie bei der Kolbenrückführung ebenfalls bremsend wirkt,
so dass der Kolben ggf. nicht vollständig zurückgesetzt wird. Bei dem nachfolgenden Setzvorgang
kann die Setzenergie dadurch erheblich reduziert sein, so dass es
zu Fehlanwendungen kommt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
liegt daher darin, ein Setzgerät
der vorgenannten Art zu entwickeln, das die vorgenannten Nachteile
vermeidet. Dieses wird erfindungsgemäss durch die in Anspruch 1
genannten Massnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung
zukommt.
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Die Besonderheit der vorliegenden
Erfindung liegt darin, dass die Bolzenführung einen ersten Bereich
mit einem Innendurchmesser und einen, sich an den ersten Bereich
in Richtung des setzrichtungsseitigen Endes der Bolzenführung anschliessenden zweiten
Bereich mit einem Innendurchmesser aufweist, der kleiner ist als
der Innendurchmesser des ersten Bereiches. Durch diese Verengung
der Bolzenführung
wird bei einem Setzvorgang ein, in der Bolzenführung befindliches Befestigungselement, welches
zur Führung
mit einer, auf den Schaft des Befestigungselementes aufgezogenen
Kunststoffrondelle versehen ist, im Bereich der Verengung zunächst durch
erhöhte
Reibung und Verformungsarbeit an der Führungsrondelle gebremst. Diese
Verzögerung
hemmt den Setzkolben für
ein bestimmtes Zeitintervall, so dass in der ersten Phase der Verbrennung
in der Brennkammer zunächst
eine ausreichend hohe Energie aufgebaut werden kann, um den Setzkolben
im Anschluss daran mit voller Kraft in Setzrichtung vorantreiben
zu können.
Bei der Kolbenrückführung wirkt
die vorgeschlagene Kolbenhemmung nicht bremsend, da sie nur über ein
Befestigungselement auf den Treibkolben einwirken kann.
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Weiterhin von Vorteil ist es, wenn
der Innendurchmesser des ersten Bereiches grösser ist als der Aussendurchmesser
des Kolbenschaftes und grösser
ist als der Aussendurchmesser eines, an einem Befestigungselement
angeordneten Führungselementes
wie z.B. einer Führungsrondelle
aus Kunststoff und wenn der Innendurchmesser des zweiten Bereiches
kleiner ist als der Aussendurchmesser des Führungselementes, der Innendurchmesser
des zweiten Bereiches aber grösser
ist als der Aussendurchmesser des Kolbenschaftes. Durch diese Massnahme
wird eine fehlerfreie, insbesondere ohne Verkantungen des Befestigungselementes
ablaufende Funktion des Setzgerätes
mit vorteilhafter Kolbenhemmung in der frühen Verbrennungsphase gewährleistet.
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In einer kostengünstigen Ausbildung des erfindungsgemässen Setzgerätes kann
sich der zweite verjüngte
Bereich bis zu dem in Setzrichtung liegenden Ende der Bolzenführung erstrecken.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des
erfindungsgemässen
Setzgerätes
schliesst sich an den zweiten Bereich ein dritter Bereich an, dessen Innendurchmesser
im Wesentlichen dem Innendurchmesser des ersten Bereiches entspricht,
dessen Innendurchmesser aber zumindest grösser ist als der Innendurchmesser
des zweiten Bereiches. Um einen reibungsfreien Übergang des oder der Führungselemente
sowie des Befestigungselementes von einem Bereich zum nächsten Bereich
der Bolzenführung
zu ermöglichen,
können
in den Übergangsbereichen
zwischen den Bereichen unterschiedlichen Innendurchmessers Schrägflächen ausgebildet
sein.
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Gute Werte für die Kolbenhemmung wurden beispielsweise
erreicht, wenn der Innendurchmesser des zweiten, verjüngten Bereiches
0,05 bis 0,5 mm kleiner ist als der Aussendurchmesser der mit dem Setzgerät zu verwendenden
Führungselementen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung sind innerhalb des zweiten Bereiches Elemente vorgesehen,
die in dem Innenraum der Bolzenführung
hinein- und aus diesem wieder hinausbewegt werden können. Vorteilhafterweise
ist die Eindringtiefe in die Bolzenführung dabei stufenlos regelbar.
Durch diese Massnahme kann das Setzgerät mit Befestigungselementen
und daran angeordneten Führungselementen
unterschiedlichen Durchmessers betrieben werden, wobei die Kolbenhemmung durch
die verstellbare Verengung der Kolbenführung im zweiten Bereich justierbar
ist.
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Zum automatischen Ausfahren der Elemente aus
der Bolzenführung
heraus, können
Federelemente zwischen den Elementen und der Bolzenführung angeordnet
sein, durch welche die Elemente in Ausrückrichtung aus der Bolzenführung heraus
elastisch beaufschlagt sind.
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In einer günstig herzustellenden mechanischen
Variante der Erfindung können
die Elemente über
ein, optional als Rändelrad
ausgebildetes Stellmittel in die Bolzenführung stufenlos hinein bewegt werden.
Durch ein Lösen
des Rändelrades,
können die
Elemente dann aufgrund der Kraft der auf sie einwirkenden Federelemente
wieder aus der Bolzenführung
ausgerückt
werden.
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Weitere Vorteile und Massnahmen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung in drei
Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Es zeigen:
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1 schematisch
ein Setzgerät
im Längsschnitt,
mit einem in der Bolzenführung
befindlichen Befestigungselement,
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2 schematisch
die Bolzenführung
aus 1 mit dem Befestigungselement
in der Ausgangsstellung (gestrichelt) und in einer ersten Zwischenstellung
(durchgezogen),
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3 schematisch
die Bolzenführung
aus 2 mit dem Befestigungselement
in einer zweiten Zwischenstellung,
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4 schematisch
eine Variante der Bolzenführung
aus 2 mit einem Befestigungselement
in einer Zwischenstellung,
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5 schematisch
eine weitere Variante der Bolzenführung aus 2 mit einer einstellbaren Verengung in
einer ersten Lage und mit einem Befestigungselement in der Ausgangsstellung,
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6 schematisch
die Bolzenführung
aus 5 mit der einstellbaren
Verengung in einer zweiten Lage.
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In den 1 bis 3 ist ein erstes erfindungsgemässes brennkraftbetriebenes
Setzgerät 10 dargestellt.
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1 zeigt
eine vollständige
Ansicht eines, mit einem gasförmigen
Brennstoff antreibbaren, Setzgerätes 10.
Dieses Setzgerät 10 umfasst
ein ein- oder mehrteiliges Gehäuse 15 mit
einem Handgriff 16 und einem daran angeordneten Auslöseschalter über den
ein Setzvorgang ausgelöst
werden kann. In dem Gehäuse 15 ist
eine Brennkammer 12 angeordnet, in der ein Luft-Brennstoffgemsich über eine
hier nicht dargestellte Zündeinrichtung
gezündet
werden kann. In einem sich an die Brennkammer 12 anschliessenden
Führungsraum 11 ist
ein Setzkolben 13 mit seinem Kolbenschaft 14 versetzbar
geführt.
Vorne am Setzgerät
mündet
der Führungsraum 11 in
eine Bolzenführung 20 in
die Befestigungselemente 30 einführbar sind, welche bei einem
Setzvorgang mittels des Endes des Kolbenschaftes 14 in
einen Untergrund (hier nicht dargestellt) eingetrieben werden können. Zur
Führung
der Befestigungselemente 30 innerhalb der Bolzenführung 20 weisen
diese Befestigungselemente Führungselemente 31 wie
z.B. Kunststoffrondellen auf.
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Die Bolzenführung 20 ist im Detail
in den 2 und 3 wiedergegeben. Wie daraus
ersichtlich ist, weist die Bolzenführung 20 einen ersten
Bereich 21 auf, welcher in dem vorliegenden Beispiel ungefähr mittig
der Bolzenführung 20 angeordnet
ist. In Richtung des vorderen Endes 24 der Bolzenführung 20 schliesst
sich an den ersten Bereich 21 ein zweiter Bereich 22 an.
Der Innendurchmesser D1 des ersten Bereiches 21 ist dabei
kleiner als der Innendurchmesser D2 des zweiten Bereiches 22.
Zwischen dem Ende der Bolzenführung 24 und
dem zweiten Bereich 22 befindet sich noch ein dritter Bereich 23 der
Bolzenführung 20,
dessen Innendurchmesser D3 im Wesentlichen dem Innendurchmesser
D1 des ersten Bereiches 21 entspricht. In der in 2 dargestellten Bolzenführung 20 ist
ein Befestigungselement 30 in seiner Ausgangsstellung 32 (gestrichelt)
dargestellt. Das zu diesem Befestigungselement 30 gehörende Führungselement 31,
wie z. B. eine Kunststoffrondelle, befindet sich innerhalb des ersten
Bereiches 21 in der Bolzenführung 20. Das Befestigungselement 30 kann
manuell vom Anwender in die Bolzenführung 20 – z. B.
durch seitliche Einführung – eingesteckt
worden sein oder aber aus einem hier nicht detailliert dargestellten
Magazin in die Bolzenführung
eingebracht worden sein. Wie aus 2 ersichtlich
ist, ist der Aussendurchmesser DF
1 des Führungselementes 31 grösser als
der Innendurchmesser D2 des zweiten Bereiches 22 der Bolzenführung 20,
jedoch innerhalb des Spieles etwas kleiner als der Innendurchmesser
D1 des ersten Bereiches 21, in dem sich das Führungselement 31 befindet.
Wird das Befestigungselement 30 über den Kolbenschaft 14 des Setzkolbens
(hier nicht dargestellt) nach vorne getrieben, dann muss das Führungselement 31 den verengten
zweiten Bereich 22 der Bolzenführung 20 passieren.
Das Führungselement 31 wird
dadurch auf einen Durchmesser DF2 verengt,
wie aus der Zwischenstellung 33 in 2 des Befestigungselementes 30 ersichtlich
ist. Dieses Durchquetschen des zumindest teilweise elastischen Führungselementes 31 durch
den verengten Bereich 22 bewirkt eine Hemmung des Setzkolbens 13,
wodurch in der Brennkammer 12 zunächst eine hohe Setzenergie
durch die voranschreitende Verbrennung des Brennstoffes erzeugt
werden kann, über
die im Anschluss daran eine vollständige Setzung des Befestigungselementes 30 erfolgt.
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In 3 ist
die Bolzenführung 20 an
einem Untergrund 40 angesetzt und das Befestigungselement 30 bereits
teilweise in den Untergrund 40 eingetrieben worden. Wie
ersichtlich, ist das Führungselement 31 bereits
durch den zweiten Bereich 22 hindurchgeführt worden
und hat nahezu wieder seinen ursprünglichen Aussendurchmesser
DF
1 angenommen.
Das Befestigungselement 30 kann nun durch den Kolbenschaft 14 des
Setzkolbens 13 mit voller Setzenergie bis zum Ende in den
Untergrund 40 eingetrieben werden.
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In 4 ist
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Bolzenführung 20 dargestellt.
Diese Bolzenführung 20 unterscheidet
sich von der vorhergehend beschriebenen dadurch, dass sich der zweite
Bereich 22 durchgehend in Richtung des Endes 24 der
Bolzenführung
erstreckt. Wegen weiterer hier nicht erläuteter Bezugszeichen wird vollumfänglicher
auf die vorhergehende Beschreibung von den 1 und 3 verwiesen.
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In den 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Bolzenführung 20 für ein erfindungsgemässes Setzgerät wiedergegeben.
Diese Bolzenführung 20 unterscheidet
sich im Wesentlichen dadurch von der in den 1 bis 3 dargestellten
Bolzenführung,
dass im zweiten Bereich 22 der Bolzenführung 20 bewegliche
Elemente 22.1 angeordnet sind, die in die Bolzenführung 20 hineingerückt oder
aus der Bolzenführung
herausgerückt
werden können.
Die Elemente 22.1 stützen
sich über
Federelemente 25 an der Bol zenführung 20 ab. Über diese
Federelemente 25 sind die Elemente 22.1 in Ausrückrichtung
aus der Bolzenführung 20 heraus unter
eine Vorspannung gesetzt. Die aus der Bolzenführung 20 austretenden
Enden der Elemente 22.1 sind mit Steuerflächen 22.2 versehen.
Gegen diese Steuerflächen 22.2 fahren
die Steuerflächen 26.2 eines
Stellmittels 26, welches hier als Rändelrad ausgebildet ist. Die
Steuerflächen 22.2 und 26.2 sind
in dem vorliegenden Beispiel als Schrägflächen ausgebildet. Das Rändelrad
bzw. das Stellmittel 26 ist auf einem Gewinde 26.1 an
der Bolzenführung 20 geführt. Durch
ein Verdrehen des Stellmittels 26 im Uhrzeigersinn kann
das Stellmittel 26 in Richtung 18 bewegt werden,
so dass durch die Steuerflächen 26.2 ein
Druck auf die gegenüberliegenden
Steuerflächen 22.2 der
Elemente 22.1 ausgeübt
wird. Die Elemente 22.1 werden hierdurch entgegen der Kraft
der Federelemente 25 in die Bolzenführung 20 in Richtung 19 in
den Innenraum der Bolzenführung 20 hineinversetzt,
wie in 6 dargestellt
ist. Wird das Stellmittel 26 entgegen dem Uhrzeigersinn
verdreht, so können die
Elemente 22.1 aufgrund der Kraft der Federelemente 25 wieder
aus der Bolzenführung 20 ausgerückt werden.
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Um ein Verkanten des Führungselementes 31 beim
Durchfahren des Befestigungselementes 30 durch den Bereich 22.2 zu
vermeiden, sind an den Kantenbereichen der Elemente 22.1 Schrägflächen 27 angeordnet,
durch die ein leichteres Einführen
des bzw. der Führungselemente 31 in
den verengten zweiten Bereich 22 ermöglicht wird. Wegen weiterer hier
nicht detailliert erläuterter
Bezugszeichen wird vollumfänglich
auf die vorhergehende Beschreibung zu den 1 bis 4 verwiesen.
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- 10
- Setzgerät
- 11
- Führungsraum
- 12
- Brennkammer
- 13
- Setzkolben
- 14
- Kolbenschaft
- 16
- Handgriff
- 17
- Auslöseschalter
- 18
- Schraubrichtung
- 19
- Stellrichtung
- 20
- Bolzenführung
- 21
- erster
Bereich
- 22
- zweiter
Bereich
- 22.1
- Elemente
- 22.2
- Steuerfläche
- 23
- dritter
Bereich
- 24
- Ende
von 20
- 25
- Federelement
- 26
- Stellmittel
- 26.1
- Gewinde
- 26.2
- Steuerfläche
- 27
- Schrägfläche
- 28
- Stellung
von 22.1
- 29
- Stellung
von 22.1
- 30
- Befestigungselement
- 31
- Führungselement
an 18
- 32
- Ausgangsstellung
von 30
- 33
- Zwischenstellung
von 30
- 40
- Untergrund