DE10306851A1 - Stuhl, insbesondere Büro- oder Arbeitsstuhl - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Stuhl, insbesondere Büro- oder Arbeitsstuhl oder dergleichen, bereitgestellt, bei welchem ein Rückenlehnenteil um eine erste Drehachse von einer Ausgangsposition oder Ruheposition in eine Neigungsposition gebracht werden kann. Synchron mit der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils führt ein Sitzteil um eine zweite Drehachse eine Längsverschiebebewegung und um eine dritte Drehachse eine Neigungsbewegung aus. Zur Rückführung des Rückenlehnenteils und/oder des Sitzteils in die Ausgangsposition oder Ruheposition ist eine Rückführungseinrichtung vorgesehen. Der Bürostuhl hat ein Traggestell, welches zentrisch an einem Fußgestell angebracht ist und welches ortsfest die erste Drehachse fußgestellmittig trägt, welche in einem konstanten, vorbestimmten Abstand über dem Sitzteil in der Ruheposition und in allen Neigungspositionen des Rückenlehnenteils ist und bleibt. Diese erste Drehachse ist über einen Schwenkhebel fest mit dem Rückenlehnenteil verbunden. Durch diese Auslegung kann auch bei einem großen Neigungswinkel des Rückenlehnenteils - von bis zu 45 DEG und mehr - bezüglich seiner Ruheposition der Körperschwerpunkt einer auf dem Bürostuhl sitzenden Person in allen Positionen und auch in allen Neigungspositionen des Rückenlehnenteils des Bürostuhls mittig mit stabiler Schwerpunktslage verbleiben, um auch bei einem möglichst großen Neigungswinkel des Rückenlehnenteils eine komfortable Körperlage ohne ein Gefühl des Kippens zu vermitteln.
Description
- Die Erfindung befaßt sich mit einem Stuhl, insbesondere einem Büro- oder Arbeitsstuhl, sowie in äquivalenter Weise mit Relaxliegen, Polstersesseln, Polstermöbeln oder dergleichen.
- Aus
DE 199 27 691 A1 ist ein Stuhl, insbesondere ein Bürostuhl, bekannt, welcher einen als ein Traggestell dienenden Sitzträger hat. An diesem Sitzträger ist um eine erste Drehachse drehbar angeordnet ein Rückenlehnenteil, welches aus einer Ruheposition um diese erste Drehachse um mehrere Neigungspositionen verschwenkt werden kann. Ein Sitzteil ist um eine zweite Drehachse synchron zum Rückenlehnenteil neigbar und längs verschieblich sowie um eine dritte Drehachse bezüglich des Traggestells unter Zwangsführung neigbar. Ferner gibt es auf diesem Anwendungsgebiet bei Stühlen, wie Bürostühlen oder dergleichen, sogenannte Rückführungsein richtungen, welche die Rückstellung des Rückenlehnenteils und/oder des Sitzteils in ihre jeweilige Ruhepositionen bewirken. - Bei allen bisher bekannten Konstruktionen wird zwar versucht, auch bei einer weitreichenden Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils mit einer Neigung von beispielsweise bis zu 40° – bezogen auf die Ausgangsposition oder Ruheposition des Rückenlehnenteils – unter Vermeidung der nach hinten gerichteten Kippbewegung des Stuhls solche Neigungsbewegungen für eine auf dem Stuhl sitzende Person zuzulassen, ohne daß diese Person das Gefühl eines baldigen Umkippens oder ein instabiles und unangenehmes Gefühl vermittelt bekommt. Bei dem Stuhl nach der
DE 199 27 791 A1 wird die Auslegung derart getroffen, daß die erste Drehachse in der Ruheposition des Rückenlehnenteils in etwa auf gleicher Höhe oder höher positioniert ist, wie bzw. als die zweite Drehachse. Ferner soll die erste Drehachse höher als die Unterkante des Sitzteils liegen. Wie sich jedoch aus dieser Druckschrift zum Stand der Technik ersehen läßt, bewegt sich bei diesem ausDE 199 27 691 A1 bekannten Stuhl die erste Drehachse im Zuge der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils bezüglich des Traggestells bzw. des Sitzträgers über das Sitzteil nach oben. Bei diesem bekannten Stuhl ist die Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils ausgehend von der Ausgangsposition zur Ruheposition auf einen Neigungswinkelwert von höchstens 40° beschränkt. - Demgegenüber zielt die Erfindung darauf ab, einen Stuhl, insbesondere einen Büro- oder Arbeitsstuhl oder dergleichen bereitzustellen, bei welchem der Neigungsbereich des Rückenlehnenteils auf mindestens bis zu 45° auf konstruktiv einfache Weise erweiterbar ist, und ein solcher Stuhl in allen Positionen des Rückenlehnenteils und/oder des Sitzteils eine verbesserte Stabilität besitzt, sowie den darauf Platz nehmenden Personen kein Instabilitätsgefühl oder Umkippgefühl vermittelt.
- Nach der Erfindung wird hierzu ein Stuhl, insbesondere Büro- oder Arbeitsstuhl bereitgestellt, welcher ein bezüglich eines Traggestells um eine erste Drehachse drehbar angeordnetes, aus seiner Ruheposition in mehrere Neigungspositionen neigbares Rückenlehnenteil, ein mit dem Rückenlehnenteil um eine zweite Drehachse drehbar verbundenes, synchron zum Rückenlehnenteil längs verschiebliches, und um eine dritte Drehachse bezüglich des Traggestells zwangsgeführtes neigbares Sitzteil, und eine Rückführungseinrichtung zur Rückstellung des Rückenlehnenteils und/oder des Sitzteils in ihre jeweilige Ruhepositionen bzw. Ausgangspositionen hat. Dieser Stuhl zeichnet sich dadurch aus, daß die erste Drehachse am Traggestell in der Ruheposition und in allen Neigungspositionen des Rückenlehnenteils und/oder des Sitzteils immer ortsfest mit einem vorbestimmten, konstanten Abstand, vorzugsweise in einem Bereich von 50 bis 200 mm, oberhalb des Sitzteils fußgestellmittig angeordnet ist, und daß ein um die erste ortsfeste Drehachse beweglicher Schwenkhebel wenigstens mit dem Rückenlehnenteil an seinem unteren Bereich verbunden ist.
- Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion des Stuhls ist die Drehachse für die Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils immer ortsfest und in einem vorbestimmten Abstand von der Oberfläche des Sitzteils angeordnet, und zwar derart, daß diese erste Drehachse fußgestellmittig liegt. Bei dem erfindungsgemäßen Stuhl werden daher bei der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils gegebenenfalls synchron mit einer Längsverschiebung und/oder Neigungsbewegung des Sitzteils keine Kippmomente erzeugt, da die erste Drehachse ortsfest vorgesehen ist und in Achsrichtung des Stuhls unverändert in der Ruheposition und in allen Neigungspositionen ortsfest ist und bleibt. Ferner wird durch diese Auslegung nach der Erfindung auch erreicht, daß sich der Neigungswinkel für das Rückenlehnenteil wesentlich bis zu 45° und weiter erweitern läßt, ohne daß sich Instabilitätsverhältnisse ergeben. Hierdurch kann der Stuhl in eine für die darauf Platz nehmende Person sehr entspannende Neigungslage bezüglich des Rückenlehnenteils verbracht werden, und durch die fußgestellmittige ortsfeste Lage der ersten Drehachse treten keine Kippmomente bei der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils des Stuhls auf, welche der auf dem Stuhl Platz nehmenden Person ein unangenehmes und unsicheres Gefühl vermitteln könnten. Mit der erfindungsgemäßen Auslegung des Stuhls läßt sich also der Komfort wesentlich verbessern, und insbesondere läßt sich auch eine größere Längsverschiebungsstrecke für das Sitzteil ohne jegliche Stabilitätseinbußen verwirklichen.
- Vorzugsweise ist bei der Erfindung die Auslegung derart getroffen, daß die zweite Drehachse zur drehbaren synchronen Verbindung von Rückenlehnenteil und Sitzteil in Höhe des Sitzteils liegt. Hierdurch wird auf konstruktiv einfache Weise eine synchrone Mitnahme unter Ausführung einer Drehbewegung um die zweite Drehachse bei der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils und die Längsverschiebung des Sitzteils erreicht. Um die dritte, beabstandet hierzu am Traggestell ebenfalls ortsfest vorgesehene Drehachse wird dann mittels einer Zwangsführung eine entsprechend geeignete Neigungsbewegung kombiniert mit der Längsverschiebungsbewegung des Sitzteils bewirkt. Insbesondere kann mittels dieser dritten Drehachse das Sitzteil bei der Längsverschiebung synchron zu der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils beispielsweise geringfügig nach oben geneigt werden, um eine Einschnüren im Knie- bzw. Unterschenkelbereich bei der Einnahme der Neigungsposition bei einer auf dem Stuhl sitzenden Person wirksam zu vermeiden. Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion des Stuhls ist und bleibt der Körperschwerpunkt einer auf dem Stuhl sitzenden Person unabhängig von der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils im wesentlichen immer fußgestellmittig dank der ortsfesten, fußgestellmittigen Anordnung der ersten Drehachse. Auch hierdurch wird der auf dem Stuhl sitzenden Person ein behagliches Gefühl bei der Ausführung einer Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils vermittelt.
- Vorzugsweise ist an dem Rückenlehnenteil wenigstens ein Verbindungsglied angebracht, welches das Sitzteil bei der Ausführung der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils in Längsrichtung unter Ausführung einer Drehbewegung um die zweite Drehachse relativ zum Traggestell mitnimmt. Über dieses wenigstens eine Verbindungsglied wird die synchrone Mitführung des Sitzteils bei der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils auf konstruktiv einfache Weise verwirklicht, und das Sitzteil kann somit synchron mit der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils durch eine Zwangsmitnahme unter einem großen Freiheitsgrad hinsichtlich der Auslegung der Bewegungen des Sitzteils in Längsrichtung und/oder Neigungsrichtung bewegt werden.
- Vorzugsweise ist die dritte Drehachse zur Ausführung einer Neigungsbewegung des Sitzteils ortsfest am Traggestell angeordnet, und arbeitet über eine Gleitführung oder Zwangsführung mit der Unterseite des Sitzteils zusammen. Hierdurch lassen sich Verletzungsgefahren wirksam vermeiden, und die dritte Drehachse sowie die zugeordnete Gleitführung lassen sich in geeigneter Weise an dem Traggestell des Stuhls anordnen.
- Vorzugsweise ist die Auslegung bei dem erfindungsgemäßen Stuhl derart getroffen, daß beidseitig am Rückenlehnenteil jeweils ein Verbindungsglied angebracht ist, und/oder beidseitig am Sitzteil je eine Gleitführung zum Zusammenarbeiten mit der dritten Drehachse am Traggestell vorgesehen ist. Hierdurch erhält man eine symmetrische Anordnung von Verbindungsgliedern und Gleitführungen für die zwangsweise geführte Bewegung des Sitzteils, so daß das Sitzteil bei seiner Zwangsführung in Verbindung mit der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils immer gleichmäßig und kippsicher unterstützt ist.
- Vorzugsweise ist die Rückführungseinrichtung zwischen dem Traggestell und dem Sitzteil insbesondere zentral unterhalb des Sitzteils angeordnet, wodurch man eine platzsparende Anordnung der Rückführungseinrichtung erhält. Die Rückführungseinrichtung wird vorzugsweise von einer Federeinrichtung gebildet. Natürlich sind im Bedarfsfall auch andere an sich bekannte Rückführungseinrichtungen auf diesem Gebiet einsetzbar.
- Bei dem erfindungsgemäßen Stuhl wird das Traggestell insbesondere von einem im wesentlichen U-förmig gebogenen Bügel gebildet, dessen horizontaler Schenkel unterhalb des Sitzteils verläuft, und dessen Schenkelenden über das Sitzteil überstehen, an denen die erste Drehachse für die Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils gelagert ist. Bei dieser Auslegung untergreift das Traggestell das Sitzteil und ähnlich wie Lagerstützen stehen die seitlichen Schenkelenden in vertikaler Richtung über das Sitzteil in einer vorbestimmten Höhe über, um die erste Drehachse an der gewünschten, vorbestimmten beabstandeten ortsfesten Lage zu dem Sitzteil oberhalb desselben anzuordnen. Durch diese Auslegung kann dem Traggestell auch eine ausreichende Eigenstabilität bei möglichst geringen Materialquerschnitten verliehen werden. Vorzugsweise ist der horizontale Schenkel und zwar mittig mit einem Fußgestell verbunden, welches in Form eines Zentralfußgestells, eines Schwingergestells oder dergleichen, ausgelegt sein kann. Der horizontale Schenkel dient hierbei zur fußgestellmittigen zuverlässigen Anordnung des Traggestells, um auf konstruktiv einfache Weise Kippmomente bei einem solchen Stuhl mit neigbarem Rückenlehnenteil zu vermeiden.
- Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Stuhl der horizontale Schenkel des Traggestells mit einem im wesentlichen senkrecht hierzu verlaufenden Tragarm für die dritte mit dem Sitzteil zur Ausführung einer Neigungsbewegung zusammenarbeitenden Drehachse versehen. Durch diesen Tragarm kann somit die dritte Drehachse ortsfest am Traggestell und daher auch ortsfest der ersten Drehachse zugeordnet an einer geeigneten Stelle beabstandet von der Mittelachse des Traggestells und des Fußgestells in auskragender Weise angeordnet werden. Die Länge des Tragarms für die dritte Drehachse kann in Abhängigkeit von der Länge des Sitzteils und dessen Längsbewegungsbereich in geeigneter Weise gewählt werden. In Verbindung mit der beidseitig symmetrisch zur Längsmittelachse angeordneten Zwangsgleitführung des Sitzteils erfolgt somit eine zuverlässige und stabile Abstützung des Sitzteils in allen Bewegungspositionen des Sitzteils. Vorzugsweise ist die dritte Drehachse für die Neigungsbewegung des Sitzteils am freien Ende des Tragarms angeordnet, und erstreckt sich parallel zum Sitzteil. Hierdurch erhält man eine Schwerpunktabstützung an der Unterseite des Sitzteils mit einer stabilen Auflage.
- Vorzugsweise ist die Rückführungseinrichtung einerseits mit dem freien Ende des Tragarms für die dritte Drehachse und andererseits mit dem Sitzteil an einer geeigneten Stelle, beispielsweise in der Nähe des Rückenlehnenteils, verbunden. Durch diese Auslegung kann die Rückführungseinrichtung auf weitgehend verlusffreie Weise die Rückführungsbelastungen auf das Sitzteil und/oder das Rückenlehnenteil übertragen.
- Um die einzelnen Bauelemente des erfindungsgemäßen Stuhls so gering wie möglich zu halten, bildet das oder die Verbindungsglieder am Rückenlehnenteil und Sitzteil mit dem Schwenkhebel für das Rückenlehnenteil eine Baueinheit, oder sind einteilig ausgelegt, und das Verbindungsglied oder die Verbindungsglieder von Rückenlehnenteil und Sitzteil sind vorzugsweise mit dem Schwenkhebel an dessen rückenlehnenteilseitigem Ende verbunden. Somit kann man durch die entsprechende Auslegung und Anordnung des oder der Verbindungsglieder von Rückenlehnenteil und Sitzteil mit dem Schwenkhebel für das Rückenlehnenteil unter entsprechender Abstimmung die Bewegungsabläufe hinsichtlich der Synchronisierung der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils oder die Längsbewegung des Sitzteils unter fester räumlicher Zuordnung bestimmen.
- Insbesondere ist der Schwenkhebel L-förmig gebogen ausgebildet, und sein freies Ende arbeitet mit der ersten, ortsfesten Drehachse des Traggestells zusammen.
- Zusammenfassend wird daher nach der Erfindung ein Stuhl, insbesondere Büro- oder Arbeitsstuhl angegeben, bei welchem das Rückenlehnenteil neigbar und das Sitzteil längsverschieblich und ebenfalls neigbar sind, und der darauf Platz nehmenden Person eine ausreichende Stabilität auch bei der Ausführung der entsprechenden Bewegungen von Rückenlehnenteil und Sitzteil vermittelt. Natürlich läßt sich die Erfindung auch bei anderen Sitzgelegenheiten, wie Relaxliegen, Polstersesseln, Polstermöbeln oder dergleichen, verwirklichen und anwenden. Bei allen diesen Auslegungen und Anwendungen ist es aber nach der Erfindung wichtig, daß die erste Drehachse zur Ausführung einer Neigungsbewegung der Rückenlehne ortsfest unbeweglich in einem vorbestimmten Abstand über dem Sitzteil angeordnet ist, und diese Drehachse in Verlängerung der vertikalen Mittelachse der Stuhlkonstruktion angeordnet ist.
- Die Erfindung wird nachstehend an Hand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung ohne jeglichen beschränkenden Charakter näher erläutert. Bei der bevorzugten Ausführungsform wird als Anwendung auf einen Bürostuhl Bezug genommen, jedoch kann in gleicher oder ähnlicher Weise das erfindungsgemäße Lösungsprinzip auch bei allen anderen geeigneten Sitzgelegenheiten und Sitzmöbeln ohne Schwierigkeiten eingesetzt werden. In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine perspektivisch auseinander gezogene Darstellung eines Stuhls zur Verdeutlichung seiner Einzelheiten, -
2 eine perspektivische, skeletthafte Darstellung eines Stuhls im zusammengebauten Zustand mit dem Rückenlehnenteil in Ruheposition oder Ausgangsposition, -
3 eine schematische Seitenansicht des Stuhls nach2 in einer ersten Teilneigungsposition des Rückenlehnenteils, und -
4 eine perspektivische skeletthafte Darstellung eines Stuhls mit einer maximalen Neigungsposition des Rückenlehnenteils. - In den Figuren der Zeichnung sind gleiche oder ähnliche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
- Unter Bezugnahme auf die
1 und2 werden die Bauelemente der Grundkonstruktion an Hand eines Ausführungsbeispiel in Form eines insgesamt mit 1 bezeichneten Bürostuhls näher erläutert. - Wie aus
1 zu ersehen ist, ist ein einem Fußgestell2 , beispielsweise in Form eines Zentralfußgestells, mittig über ein säulenförmiges Teil3 , welches beispielsweise eine Gasfeder oder dergleichen zur Höhenverstellung des Stuhls enthalten kann, fußgestellmittig um eine zentrale Mittelachse4 drehbeweglich mit einem Traggestell5 verbunden. Das Traggestell5 wird von einem im wesentlichen U-förmig gebogenen Bügel6 gebildet, welcher einen horizontalen Schenkel7 und an den Enden des horizontalen Schenkels7 hochstehende Schenkelenden8 hat. Etwa in der Mitte des horizontalen Schenkels7 des Traggestells5 ist ein Tragarm9 angebracht, welcher in etwa senkrecht hierzu verläuft, und an seinem auskragenden freien Ende10 ortsfest eine dritte Drehachse11 trägt. Die beiden hochstehenden Schenkelenden8 tragen ortsfest eine erste Drehachse12 . Ferner ist aus1 , sowie in Verbindung mit2 , eine Rückführungseinrichtung13 zu ersehen, welche beispielsweise in Form eines Federelements ausgebildet ist, und dessen eines Ende fest mit dem auskragenden freien Ende10 des Tragarms9 und dessen anderes Ende (siehe2 ) in horizontaler Richtung hierzu beabstandet fest mit einem Sitzteil14 verbunden ist. - Ferner umfaßt der Bürostuhl
1 ein insgesamt mit 15 bezeichnetes Rückenlehnenteil, an welchem beim dargestellten Beispiel beidseitig fest verbunden ein vorzugsweise L-förmig ausgebildeter Schwenkhebel16 angebracht ist. In der Nähe der Unterseite des Rückenlehnenteils5 ist ferner ein Verbindungsglied17 angebracht, welches vorzugsweise einteilig mit dem L-förmigen Schwenkhebel16 ausgebildet ist und zur Verbindung mit dem Sitzteil14 dient. Obgleich in den Figuren der Zeichnung beidseitig am Rückenlehnenteil15 je ein Verbindungsglied17 vorgesehen ist, kann natürlich auch nur ein zentrales, mittig angeordnetes Verbindungsglied17 zum Zusammenarbeiten mit dem Sitzteil14 in entsprechend geeigneter Weise vorgesehen sein. - Wie aus
1 in der Einzelteildarstellung zu ersehen ist, hat das Sitzteil14 an seiner Unterseite beidseitig je eine Gleitführung18 in der Nähe des vom Rückenlehnenteil15 abgewandten Endes des Sitzteils14 . Obgleich in der Figur zwei Gleitführungen18 dargestellt sind, kann natürlich auch nur als Zentralanordnung eine Gleitführung am Sitzteil14 vorgesehen sein. Ferner hat das Sitzteil14 an einer geeigneten Stelle eine geeignete Befestigungseinrichtung19 für ein Ende der Rückführungseinrichtung13 . - Aus der in
2 gezeigten skeletthaften, perspektivischen Zusammenbauansicht des Bürostuhls1 ist zu ersehen, daß in der dort dargestellten Ruheposition oder Ausgangsposition des Stuhls1 das Traggestell5 mit den hochstehenden Schenkelenden8 in Verbindung mit dem L-förmigen Schwenkhebel16 ortsfest die erste Drehachse12 bildet, um die das Rückenlehnenteil15 eine Neigungsbewegung ausführen kann. Diese erste Drehachse12 ist in einem vorbestimmten Abstand von vorzugsweise 50 bis 200 mm oberhalb der Oberkante des Sitzteils14 mittig zum Fußgestell2 angeordnet. Das Rücken lehnenteil15 ist über die Verbindungsglieder 17 um eine zweite Drehachse20 beweglich, die am Sitzteil14 gelagert ist. Die dritte Drehachse11 , welche ortsfest am auskragenden freien Ende10 des Tragarms9 vorgesehen ist, arbeitet mit den Gleitführungen18 an der Unterseite des Sitzteils14 zusammen. Die Rückführungseinrichtung13 , welche einerseits fest an dem auskragenden freien Ende10 des Tragarms9 und andererseits fest an dem Sitzteil14 angebracht ist, bringt die entsprechenden Beaufschlagungskräfte für Rückführungsbewegungen für das Sitzteil14 und das Rückenlehnenteil15 in die in2 dargestellte Ruheposition oder Ausgangsposition auf. - In
3 ist der Bürostuhl1 in einer Position mit teilweise geneigtem Rückenlehnenteil15 gezeigt. Wie aus dieser3 zu ersehen ist, ist und bleibt die erste Drehachse12 ortsfest am Traggestell5 , und um diese erste Drehachse12 führt das Rückenlehnenteil15 eine Neigungsbewegung aus. Über die Verbindungsglieder17 unter Zusammenwirken mit der zweiten Drehachse20 wird bei dieser Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils15 synchron zwangsweise das Sitzteil14 mitgenommen, und es führt eine Längsverschiebebewegung sowie eine Neigungsbewegung durch Zusammenwirken von dritter Drehachse11 und Gleitführung 18 am Sitzteil14 aus. Durch die entsprechende Auslegung der Gleitführung oder der Gleitführungen 18 am Sitzteil14 kann die Neigungsbewegung des Sitzteils 14 um die dritte Drehachse11 in geeigneter Weise vorgegeben werden. Beim dargestellten Beispiel führt beispielsweise synchron mit der Längsverschiebebewegung des Sitzteils14 in Verbindung mit den Verbindungsgliedern17 von Rückenlehnenteil15 und Sitzteil14 um die zweite Drehachse20 synchron das Sitzteil14 dank der Zwangsführung von Gleitführungen18 und der dritten Drehachse11 eine geringfügig nach oben gerichtete Neigungsbewegung aus. - In
4 ist in einer skeletthaften perspektivischen Gesamtansicht der Bürostuhl1 in seiner größten Neigungsposition von beispielsweise 45° oder mehr ausgehend von der in2 dargestellten Ruheposition gezeigt. Die erste Drehachse12 ist auch in dieser größten Neigungsposition in gleichbleibendem vorbestimmten Abstand zu dem Sitzteil14 ortsfest am Traggestell angeordnet, und zudem auch fußgestellmittig vorgesehen, so daß der Schwerpunkt einer auf dem Stuhl sitzenden Person immer weitgehend zentrisch über dem Traggestell5 in allen Neigungspositionen des Rückenlehnenteils14 bleibt. Für die Verbindungsglieder17 und unter Zusammenwirken der zweiten Drehachse20 ist synchron zu der Neigungsbewegung des Rückenlehnenteils15 das Sitzteil14 gegenüber3 noch weiter in Längsrichtung verschoben, und das Verbindungsglied17 nimmt eine etwa horizontale oder in gleicher Ebene wie das Sitzteil14 liegende Position ein. Hierdurch erreicht man dann die Endstellung hinsichtlich der Neigungsposition des Rückenlehnenteils15 . Zugleich nimmt aber das Sitzteil14 auch seine größtmögliche, vorzugsweise nach oben gerichtete Neigungsposition des Sitzteils14 durch das Zusammenwirken von dritter Drehachse11 und Gleitführungen 18 am Sitzteil14 ein. Natürlich können auch hiervon abweichende Neigungsbewegungen des Sitzteils14 um die dritte Drehachse11 ausgeführt werden, was von der entsprechenden Ausgestaltung der Gleitführung oder den Gleitführungen18 abhängig ist, welche am Sitzteil14 vorgesehen sind. - Wie ferner aus
4 zu ersehen ist, nimmt das Federelement der Rückführungseinrichtung13 eine maximal gespannte Position ein, und die beiden Enden der Rückführungseinrichtung13 haben den kleinsten Abstand voneinander, im Gegensatz zu der in der Ruheposition des Bürostuhls1 in2 gezeigten Stellung der Rückführugnseinrichtung13 . Auch in dieser maximalen Neigungsposition des Rückenlehnenteils15 des Bürostuhls1 nach4 bleibt der Körperschwerpunkt der auf diesem Bürostuhl1 sitzenden Person im wesentlichen mittig über dem Fußgestell2 , um die gewünschte Stabilität und Sicherheit zu erzielen, und die Drehlagerung des Rückenlehnenteils15 um die erste ortsfeste drehachse Achse12 bleibt in dem gewünschten vorbestimmten Abstand über der Oberkante des Sitzteils14 , so daß auch diese maximale Neigungsposition des Rückenlehnenteils15 eine ausreichende Betriebssicherheit und Stabilität sowie Standsicherheit dem gesamten Bürostuhl1 verleiht. Somit nimmt die auf dem erfindungsgemäßen Bürostuhl1 Platz nehmende Person in jeglicher Neigungsposition des Rückenlehnenteils15 auch in jeder Längsverschiebungsposition und Neigungsposition des Sitzteils14 eine schwerpunktstabile Lage ein, so daß auch in der in4 dargestellten Relaxposition die Person kein unangenehmes Gefühl vermittelt bekommt. -
- 1
- Bürostuhl insgesamt
- 2
- Fußgstell insgesamt
- 3
- säulenförmiges Teil
- 4
- Mittelachse
- 5
- Traggestell
- 6
- Bügel
- 7
- horizontaler Schenkel
- 8
- Schenkelenden
- 9
- Tragarm
- 10
- auskragendes
freies Ende des Tragarms
9 - 11
- dritte Drehachse
- 12
- erste Drehachse
- 13
- Rückführungseinrichtung insgesamt
- 14
- Sitzteil
- 15
- Rückenlehnenteil
- 16
- L-förmiger Schwenkhebel
- 17
- Verbindungsglied
- 18
- Gleitführung
- 19
- Befestigungseinrichtung für ein Ende der Rückfüh
- rungseinrichtung
13 - 20
- zweite Drehachse
Claims (16)
- Stuhl, insbesondere Büro- oder Arbeitsstuhl, mit einem bezüglich eines Traggestells (
5 ) um eine erste Drehachse (12 ) drehbar angeordneten, aus einer Ruheposition in mehrere Neigungspositionen neigbaren Rückenlehnenteil (15 ), einem mit dem Rückenlehnenteil (15 ) um eine zweite Drehachse (20 ) drehbar verbundenen, synchron zum Rückenlehnenteil (15 ) längsverschieblichen und um eine dritte Drehachse (11 ) bezüglich des Traggestells (5 ) zwangsgeführt neigbaren Sitzteil (14 ) und einer Rückführungseinrichtung (13 ) für die Rückstellung des Rückenlehnenteils (15 ) und/oder des Sitzteils (14 ) in ihre jeweilige Ruhepositionen, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Drehachse (12 ) am Traggestell (5 ) in der Ruheposition und in allen Neigungspositionen des Rückenlehnenteils (15 ) und/oder des Sitzteils (14 ) immer ortsfest in einem vorbestimmten horizontalen Abstand, vorzugsweise in einem Bereich von 50 bis 200 mm, oberhalb des Sitzteils (14 ) fußgestellmittig angeordnet ist, und daß ein um die erste, ortsfeste Drehachse (12 ) beweglicher Schwenkhebel (16 ) wenigstens mit dem Rückenlehnenteil (15 ) an seinem unteren Bereich verbunden ist. - Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Drehachse (
20 ) zur drehbaren synchronen Verbindung von Rückenlehnenteil (15 ) und Sitzteil (14 ) in Höhe des Sitzteils (14 ) liegt. - Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rückenlehnenteil (
15 ) wenigstens ein Verbindungsglied (17 ) angebracht ist, welches das Sitzteil (14 ) bei der Ausführung der Neigungsbewegung des Rückenteils (15 ) in Längsrichtung relativ zum Traggestell (5 ) unter Ausführung einer Drehbewegung um die zweite Drehachse (20 ) mitnimmt. - Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Drehachse (
11 ) zur Ausführung einer Neigungsbewegung des Sitzteils (14 ) ortsfest am Traggestell (5 ) angeordnet ist, und über eine Gleitführung (18 ) unter Zwangsführung mit der Unterseite des Sitzteils (14 ) zusammenarbeitet. - Stuhl nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig am Rückenlehnenteil (
15 ) jeweils ein Verbindungsglied (17 ) angebracht ist, und/oder beidseitig am Sitzteil (14 ) je ein Gleitführungsteil (18 ) zum Zusammenarbeiten mit der dritten Drehachse (11 ) am Traggestell (5 ) vorgesehen ist. - Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführungseinrichtung (
13 ) zwischen dem Traggestell (5 ) und dem Sitzteil (14 ) angeordnet ist. - Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführungseinrichtung (
13 ) von einer Federeinrichtung gebildet ist. - Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (
5 ) von einem im wesentlichen U-förmig gebogenen Bügel (6 ) gebildet wird, dessen horizontaler Schenkel (7 ) unterhalb des Sitzteils (14 ) verläuft, und dessen Schenkelenden (8 ) über das Sitzteil (14 ) überstehen, an denen die erste Drehachse (12 ) für das Rückenteil (15 ) gelagert ist. - Stuhl nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Schenkel (
7 ) etwa mittig mit einem Fußgestell (2 ) verbunden ist. - Stuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußgestell
2 ) ein Zentralfußgestell, ein Schwingergestell oder dergleichen, ist. - Stuhl nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Schenkel (
7 ) des Traggestells (5 ) mit einem im wesentlichen senkrecht hierzu verlaufenden Tragarm (9 ) für die dritte mit dem Sitzteil (14 ) zur Ausführung einer Neigungsbewegung zusammenarbeitenden Drehachse (11 ) versehen ist. - Stuhl nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (
9 ) etwa mittig am horizontal verlaufenden Schenkel (7 ) des Traggestells (5 ) vorgesehen ist. - Stuhl nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Drehachse (
11 ) für die Neigungsbewegung des Sitzteils (14 ) am freien Ende (10 ) des Tragarms (9 ) angebracht ist, und sich parallel zum Sitzteil (14 ) erstreckt. - Stuhl nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführungseinrichtung (
13 ) einerseits mit dem freien Ende (10 ) des Tragarms (9 ) und andererseits mit dem Sitzteil (14 ) verbunden ist. - Stuhl nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsglieder (
17 ) von Rückenlehnenteil (15 ) und Sitzteil (14 ) fest mit dem Schwenkhebel (16 ) für das Rückenlehnenteil (15 ) an dessen rückenteilseitigem Ende verbunden ist. - Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (
16 ) L-förmig gebogen ist, und sein freies Ende mit der ersten, ortsfesten Drehachse (12 ) des Traggestells (5 ) zusammenarbeitet.
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