DE10305064A1 - Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements, umfassend ein Verbundmaterial mit einer ersten Schicht, die als Trägerschicht dient und eine höhere Härte aufweist, und mit mindestens einer weiteren Schicht aus einem weicheren Material, die sich mindestens über einen Teilbereich der ersten Schicht (Trägerschicht) erstreckt, wobei man zur Bildung der mindestens einen weiteren Schicht ein Pad (16) aus einer Weichkomponente herstellt, welches sich nur über einen Teilbereich des Trägerteils (10) erstreckt und danach Trägerteil (10) und Pad (16) vorzugsweise über eine Zwischenschicht mit einer Dekorschicht (15) verbunden werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements umfassend ein Verbundmaterial mit einer ersten Schicht, die als Trägerschicht dient und eine höhere Härte aufweist und mit mindestens einer weiteren Schicht aus einem weicheren Material, die sich mindestens über einen Teilbereich der ersten Schicht (Trägerschicht) erstreckt.
- Bei der Herstellung von Verkleidungselementen aus Verbundmaterial, die beispielsweise für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen verwendet werden, hat man einen Materialaufbau umfassend eine Trägerschicht, die dem als Verkleidungselement dienenden Verbundmaterial die erforderliche Festigkeit verleiht, sowie einen in der Regel mehrschichtigen Aufbau umfassend beispielsweise eine Schaumschicht und eine gegebenenfalls mehrschichtige Dekorschicht für die Sichtseite des Verkleidungselements. Die Schaumschicht wird häufig auf die Trägerschicht dadurch aufgebracht, dass letztere hinterspritzt wird. Die Funktion der Schaumschicht liegt unter anderem darin, dem Verkleidungselement insgesamt eine ausreichende Flexibilität und Weichheit zu verleihen. Wenn nun bei einem solchen Verkleidungselement unterschiedliche Haptikanforderungen im Hinblick auf verschiedene Teilbereiche bestehen, konnte man dies nach dem Stand der Technik nur dadurch lösen, dass man die Schaumdicke der Schaumschicht im Materialverbund insgesamt erhöhte, so dass man zu einer Erhöhung der Materialstärke insgesamt kam und einem erhöhten Verbrauch an Material. Dies ist unökonomisch, wenn nur in Teilbereichen des Verkleidungselements eine größere Weichheit gefordert ist.
- Aus der
DE 197 43 134 A1 ist es grundsätzlich bekannt, Verbundkörper aus mehreren Schichten herzustellen, bei denen die die einzelnen Schichten bildenden Komponenten eine unterschiedliche Härte aufweisen. Bei diesem bekannten Verfahren wird beispielsweise zunächst ein Material mit einer höheren Härte in einem Formwerkzeug vorgespritzt und anschließend kann gegebenenfalls in dem gleichen Werkzeug das gebildete Formteil in einem zweiten Schritt durch Aufspritzen eines Materials mit geringerer Härte zu einem Verbundkörper geformt werden. Die nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Verbundkörper werden für Bauteile im Automobilbau eingesetzt, bei denen der harte Werkstoff die Festigkeit des Bauteils bewirkt und der weiche Werkstoff aufgrund seiner elastischen Eigenschaften Funktionen zur Dichtung oder Vibrations- und Geräuschdämpfung übernimmt. Derartige Anforderungen bestehen beispielsweise bei Getriebeteilen, Umlenkrollen, Zahnrädern und dergleichen. Bei diesem bekannten Verfahren ist nicht vorgesehen, Verkleidungselemente herzustellen, die nur in Teilbereichen eine größere Weichheit aufweisen. - Die
DE 198 25 844 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem Verbundmaterial, wobei eine erste Schicht als Trägerschicht dient und ein Belag mit dieser Trägerschicht verbunden wird, der sich nur über einen Teilbereich der Trägerschicht erstreckt. Dazu verwendet man ein sogenanntes Belag-Ausgangsteil, welches in der Formkammer eines Formwerkzeugs plaziert und durch Spritzgießen mit dem Trägerteil derart verbunden wird, dass Randbereiche des Belags in den Tragabschnitt eingebettet werden, indem diese Randbereiche den Tragabschnitt durchgreifen. Das bekannte Verfahren erscheint recht aufwendig und kann bei Karosserieverkleidungsteilen wie beispielsweise Türinnenverkleidungen nur in bestimmten Anwendungsfällen eingesetzt werden, insbesondere, da der Belag, der beispielsweise aus Leder oder einem Textilmaterial besteht die Sichtseite des Verkleidungselements bildet. Nach diesem bekannten Verfahren ist es demnach nicht möglich, beispielsweise ein Verkleidungselement herzustellen, welches an seiner Sichtseite ein über die gesamte Fläche gleichbleibendes Dekor aufweist, aber dennoch über Bereiche unterschiedlicher Weichheit verfügt. - Die
DE 199 35 354 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines herkömmlichen Innenwandverkleidungsteils eines Kraftfahrzeugs, bei dem ein Weichmaterial, welches beispielsweise ein Textilmaterial ist mit einem Strukturteil in Form eines Spritzschaumkörpers hinterspritzt wird, wodurch dann ein Verbundkörper erhalten wird. Auch bei diesem bekannten Verfahren erstreckt sich das Weichmaterial über die gesamte Fläche des Verkleidungsteils, so dass die Herstellung von Bereichen mit unterschiedlicher Weichheit nicht möglich ist. - Die
DE 197 52 786 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Ablagefächern und ähnlichen Einbauteilen für Kraftfahrzeuge, bei dem ein Innenteil aus einem weichen Kunststoff in einer Gießform mit einem Formnest und einem in das Formnest eingesetzten Formkern geformt wird und nach der Aushärtung des weichen Innenteils dieses auf dem Formkern befindliche Innenteil in ein zweites Formnest mit einer größeren Kontur eingesetzt wird, um dann auf dem weichen Innenteil ein hartes Außenteil zu spritzen. Das harte Außenteil hat hier die Funktion des Trägerteils und der Innenbereich des Ablagefachs ist weich, da er durch das weiche Innenteil gebildet wird, allerdings über den gesamten Flächenbereich des Innenteils mit gleicher Haptik. - Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mittels dessen sich Verkleidungselemente aus Verbundmaterial mit Bereichen unterschiedlicher Weichheit mit vertretbarem Verfahrensaufwand wirtschaftlich und kostengünstig herstellen lassen.
- Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements der eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Eine weitere alternative Lösung der Aufgabe liefert ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind weiterhin Verkleidungselemente für die Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs, die nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 11 hergestellt wurden.
- Das erfindungsgemäße Verfahren sieht in seiner ersten alternativen Variante vor, dass man zur Bildung der mindestens einen weiteren Schicht aus einem weicheren Material ein Pad aus einer Weichkomponente herstellt, welches sich nur über einen Teilbereich des späteren Trägerteils erstreckt und man danach das Trägerteil aus Kunststoff an das Pad spritzt. Das genannte Pad ist eine Art flaches Kissen, welches aus einem weicheren Material, beispielsweise aus Schaumstoff oder dergleichen besteht. Dieses Pad aus einer Weichkomponente wird erfindungsgemäß in das Verkleidungselement eingearbeitet, vorzugsweise eingebettet. Das Pad aus der Weichkomponente bildet also eine Art Einlegeteil, so dass das Pad anders als bei dem aus der
DE 198 25 844 A1 bekannten Stand der Technik nach dem Einbau des Verkleidungselements nicht an dessen Sichtseite unmittelbar in Erscheinung tritt. Vielmehr kann das Verkleidungselement sichtseitig ein einheitliches Aussehen aufweisen, wobei vorzugsweise die Sichtseite des Verkleidungselements durch eine Dekorschicht gebildet wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich also erreichen, dass ein Verkleidungselement aus einem Verbundmaterial nach dem Einbau sichtseitig über die gesamte Fläche ein einheitliches Aussehen aufweist, dabei aber eine in Teilbereichen seiner Fläche unterschiedliche Weichheit hat. Dabei ist der Materialaufwand dadurch reduziert, dass man das Material aus der Weichkomponente in Form des Pads nur dort anordnet, wo für die spätere Anwendung tatsächlich ein Bereich mit größerer Weichheit erforderlich ist. Dies kann beispielsweise bei einer Türinnenverkleidung eines Kraftfahrzeugs ein Armauflagenbereich sein, bei dem eine zusätzliche Polsterung sinnvoll ist, während die übrigen Bereich des Türverkleidungselements eine solche erhöhte Weichheit nicht aufweisen müssen. - Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bestehen verschiedene Möglichkeiten zur Herstellung eines Verkleidungselements aus Verbundmaterial der zuvor genannten Art.
- Beispielsweise kann man das genannte Pad aus der Weichkomponente sowie vorzugsweise auch die Dekorschicht in ein Werkzeug einlegen, wobei man dann das Trägerteil an das Pad spritzt. Wenn das Verbundmaterial eine einheitliche Dekorschicht erhält die die spätere Sichtseite des Verbundmaterials bildet, wird diese Dekorschicht in geeigneter Weise mit den übrigen Elementen des Verbundmaterials verbunden. Dabei kann die Dekorschicht selbst einen mehrschichtigen Aufbau aufweisen und somit in sich bereits ein Verbundmaterial bilden. Die Verbindung mit der Dekorschicht kann zum Beispiel durch Anschmelzen mittels der Wärme im Spritzwerkzeug erfolgen.
- Um ein Verrutschen des Pads aus der Weichkomponente in der Aufnahme des Werkzeugs zu vermeiden, wird dieses vorzugsweise durch geeignete Mittel beim Spritzvorgang im Werkzeug fixiert.
- Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man das Verkleidungselement aus Verbundmaterial so fertigen, dass die Materialstärke in dem Bereich, in dem sich das eingelegte Pad befindet und in dem daran angrenzenden Bereich in etwa gleichbleibend ist. Das Pad ist also in ein Verbundmaterial aus Trägerschicht und Dekorschicht eingeschlossen, ohne in der Materialstärke aufzutragen. Man kann auch zum Beispiel so vorgehen, dass man durch entsprechende Ausbildung des Werkzeugs zunächst eine partielle Aussparung in dem Trägerteil erzeugt und in einem separaten Fertigungsschritt ein weiteres Trägerteil herstellt, auf das man das Pad aus der Weichkomponente aufbringt. Das weitere Trägerteil wird dann entsprechend der Aussparung in dem übrigen Trägerteil dimensioniert und man verbindet das das Pad aufweisende separate Trägerteil danach mit diesem übrigen Trägerteil. Diese Verbindung kann beispielsweise durch Verschweißen vorgenommen werden. Das weitere Trägerteil kann dabei auch das übrige Trägerteil an der der Dekorseite abgewandten Rückseite bereichsweise überlappen, während das Pad selbst so dimensioniert werden kann, dass es in etwa passend in die Aussparung in dem Trägerteil eingreift.
- Gemäß einer möglichen alternativen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man auch durch wenigstens einen Schieber im Werkzeug einen begrenzten Bereich der Kavität aussparen und dadurch eine partielle Aussparung in dem Trägerteil erzeugen. Dabei kann man beispielsweise durch Zurückfahren dieses Schiebers in dem Bereich der Aussparung eine zweite Kavität erzeugen und in diese dann ein eine Weichkomponente bildendes Material einspritzen, durch welche das Pad in der Aussparung des Trägerteils gebildet wird.
- Eine alternative Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Verkleidungselements aus Verbundmaterial sieht vor, dass mindestens ein Trägerteil vorgesehen ist sowie mindestens ein Teilbereich des Verbundmaterials eine weichere Haptik aufweist und dass man in das Trägerteil eine Nut einbringt, die den in dem Verbundmaterial herzustellenden Teilbereich mit weicherer Haptik vorzugsweise an drei Seiten begrenzt, wobei man einen linienartigen Bereich des Trägerteils partiell ausdünnt, beziehungsweise mit geringerer Materialstärke ausbildet, so dass sich eine Art Scharnier (Filmscharnier) ergibt. Vorzugsweise ist dabei der durch die Nut von dem übrigen Trägerteil getrennte Teilbereich über das Scharnier mit einem weiteren Teilbereich des Trägerteils verbunden. Man kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung im Bereich der Nut geeignete Federelemente vorsehen, die einerseits an dem Trägerteil und andererseits an dem Teilbereich jenseits der Nut angebracht sind. Diese Federelemente bilden dann eine Rückhaltekraft, die den Teilbereich und das übrige Trägerteil zusammenhält. Vorzugsweise sind dabei die genannten Federelemente jeweils an Anformungen des Trägerteils einerseits beziehungsweise Anformungen des Teilbereichs andererseits angebracht. Bei dieser Variante des Verfahrens erzielt man die gefühlte weiche Haptik eines Teilbereichs des Verkleidungselements demnach dadurch, dass man diesen Teilbereich durch den Scharniereffekt nachgiebig gestaltet. Durch Verwendung der vorgenannten Federelemente kann man eine definierte Dämpfung erreichen und gleichzeitig verhindern, dass der durch die Nut vom übrigen Trägerteil abgetrennte Bereich bei Belastung wegschwenkt.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verkleidungselement einer Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs, welches nach einem der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde. Das erfindungsgemäße Verkleidungselement ist insbesondere eine Türinnenverkleidung eines Kraftfahrzeugs oder ein Teil davon.
- Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
- Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
-
1 eine schematisch vereinfachte Schnittansicht durch ein Werkzeug zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Verkleidungselements gemäß einer ersten Variante der Erfindung, -
2 eine schematisch vereinfachte Schnittansicht durch ein gemäß einer alternativen Variante des Verfahrens hergestelltes Verkleidungselement, -
3 eine weitere schematisch vereinfachte Schnittdarstellung durch ein Verkleidungselement gemäß einer weiteren alternativen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, -
3a eine vergrößerte Detailansicht eines Ausschnitts aus dem Verkleidungselement von3 , -
4 eine schematisch vereinfachte Schnittansicht durch ein Verkleidungselement gemäß einer weiteren alternativen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens. - Zunächst wird auf
1 Bezug genommen und anhand dieser schematisch stark vereinfachten Darstellung das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements in einer ersten beispielhaften Variante näher erläutert. Das in1 dargestellte herzustellende Verkleidungselement ist beispielsweise eine Türinnenverkleidung eines Kraftfahrzeugs oder ein Teil davon. Dieses Verkleidungselement umfasst ein Trägerteil10 , welches in einer Aufnahme eines mehrteiligen Werkzeugs gespritzt wird. Dieses mehrteilige Werkzeug umfasst ein Werkzeug11 an der Schließseite, ein Werkzeug12 an der Düsenseite mit einem Einspritzbereich13 zum Einspritzen von Kunststoff sowie als Teil des Werkzeugs auf der Düsenseite einen Schieber14 zur Angussentformung. - In der Kavität des Werkzeugs befindet sich nach dem Spritzvorgang, wie man in
1 erkennt, das Trägerteil10 , welches aus einem härteren Kunststoff besteht und somit dem Verkleidungselement insgesamt die erforderliche Stabilität verleiht. Dieses Trägerteil10 wird in dem in1 dargestellten Werkzeug gespritzt hinter eine Schicht aus Kunststoff, beispielsweise Schaumstoff9 , die sich an der dem Trägerteil zugewandten Seite der Dekorschicht befindet. An der späteren Sichtseite des Verkleidungsteils befindet sich eine Dekorschicht15 , die ebenfalls eine Verbundschicht sein kann, was in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist. Durch den Vorgang des Hinterspritzens wird der Verbund zwischen der Dekorschicht15 und der Trägerschicht10 hergestellt, zum Beispiel indem die Kunststoffschicht9 durch die Hitze im Werkzeug angeschmolzen wird. - Um nun in dem herzustellenden Verkleidungselement einen Teilbereich mit einer weicheren Haptik zu erzeugen, wird in das Werkzeug
11 ,12 ein Pad16 aus einem weicheren Material eingelegt, welches sich wie man in1 sieht in dem Bereich befindet, in dem der Schieber14 angeordnet ist. Letzterer ist mit einer geeigneten Aussparung für die Aufnahme des Pads16 ausgerüstet. Zusätzlich dazu wird ein Heißkanal zentriert in der Padaufnahme positioniert (nicht dargestellt). Das eingelegte Pad16 wird mittig angespritzt, wobei dessen Verrutschen während des Spritzvorgangs verhindert wird. Außerdem wird das Eindringen von Spritzmaterial zwischen dem Pad16 und der Dekorschicht15 (Oberware) verhindert. Das eingelegte Pad16 kann zusätzlich durch Nadeln fixiert werden, die so in der Aufnahme angebracht sind, dass ein Verrutschen beim Zufahren des Werkzeugs in diesem Bereich nicht möglich ist.1 zeigt außerdem Fixiermittel17 zur Fixierung des Trägerteils10 . Nach Beendigung des Vorgangs des Hinterspritzens befindet sich das Pad16 als Einlegeteil in dem gewünschten Teilbereich zwischen dem Trägerteil10 und der Schaumstoffschicht9 , die wiederum mit der Dekorschicht15 verbunden ist, so dass das Verkleidungselement in diesem Teilbereich eine weichere Haptik aufweist, wobei die Materialstärke des Verkleidungselements in den übrigen Bereichen unverändert bleibt. -
2 zeigt eine alternative Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines derartigen Verkleidungselements. In der schematisch vereinfachten Darstellung ist das Werkzeug nicht dargestellt, sondern nur die einzelnen Teilkomponenten des Verkleidungselements während des Herstellungsvorgangs. Es ist wiederum das Trägerteil10 vorhanden sowie die Dekorschicht15 , die die spätere Sichtseite des Verkleidungselements bildet. Bei dieser Variante des Verfahrens wird durch einen geeigneten Schieber im Werkzeug zunächst eine partielle Aussparung18 im Trägerteil10 erzeugt, in dem Bereich, in dem später das Pad16 anzuordnen ist. Vor dem Einspritzvorgang fährt der Schieber (nicht dargestellt) gegen die mit der Dekorschicht15 verbundene Schicht9 und verhindert somit das Eindringen von Schmelze zwischen dem Vlies der Dekorschicht und dem Werkzeug. Die Kavität des Werkzeugs wird somit in dem Bereich der in dem Trägerteil10 herzustellenden Aussparung abgesperrt. - Danach wird in einem separatem Fertigungsschritt ein weiteres Trägerteil
19 hergestellt, auf dem das in das Verkleidungselement einzubringende Pad16 aus dem weichen Material aufgebracht ist. Das Pad16 ist dabei, wie man aus2 erkennt, entsprechend der Aussparung18 in dem Trägerteil dimensioniert, so dass es in diese hineinpasst. Das Pad16 ist hier somit eine Auflage auf dem separaten Trägerteil19 . Letzteres bildet ein Einlegeteil, welches schließlich gegen das Trägerteil auf der der Dekorschicht15 abgewandten Seite bewegt und mit diesem durch geeignete Verfahren, wie beispielsweise durch Schweißen verbunden werden kann. - Nachfolgend wird eine weitere alternative Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung des Verkleidungselements unter Bezugnahme auf
3 näher erläutert. Auch bei dieser Variante wird ein Schieber (nicht dargestellt) eingesetzt, der einen begrenzten Bereich der Kavität im Werkzeug ausspart, wodurch wieder ähnlich wie in2 das Trägerteil10 eine partielle Aussparung18 erhält. Danach wird anders als bei der zuvor beschriebenen Verfahrensvariante zunächst der Schieber zurückgefahren, so dass in dem Bereich der Aussparung18 eine zweite Kavität entsteht. In diese zweite Kavität des Werkzeugs wird dann eine elastische Komponente aus einem weichen Material eingespritzt, wodurch in der Aussparung18 des Trägerteils10 das Pad16 aus der Weichkomponente gebildet wird. Bei dieser Verfahrensvariante wird somit das Pad16 nicht in einem separaten Arbeitsgang vorgefertigt, sondern in dem Werkzeug, in dem der Vorgang des Hinterspritzens stattfindet, gespritzt. -
3a zeigt eine vergrößerte Detailansicht eines Ausschnitts aus dem in3 dargestellten Verkleidungselement. Es handelt sich um ein mehrschichtiges Verbundmaterial, wobei wie man in3a gut erkennen kann die Trägerschicht10 mit der an der Sichtseite angeordneten Dekorschicht15 nicht unmittelbar verbunden wird, sondern nur mittelbar über entsprechende Zwischenschichten. Dabei wird ausgegangen von einem Dekorverbundmaterial, welches die eigentliche sichtseitige Dekorschicht15 umfasst, eine Zwischenschicht9 , die beispielsweise eine Kunststoffschicht aus einem Schaum oder dergleichen ist und als weitere Schicht noch eine Vliesschicht8 , die sich auf der Schaumschicht9 befindet und die der Trägerschicht10 zugewandt ist. Bei dieser bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also ein Dekorverbund aus Vliesschicht8 , Schaumschicht9 und Dekorschicht15 mit der Trägerschicht10 verbunden, wobei, wie sich in Verbindung mit3 ergibt, das Pad16 aus dem weichen Material von der Sichtseite her gesehen unter dem dreischichtigen Dekorverbund liegt. Bei der Variante gemäß1 ist das Pad16 vollständig zwischen dem Dekorverbund und der Trägerschicht10 eingebettet. - Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf
4 eine weitere erfindungsgemäße Verfahrensvariante zur Herstellung eines Verkleidungselements erläutert. Die Darstellung ist wiederum stark schematisch vereinfacht und das Werkzeug ist nicht dargestellt. Man erkennt auch hier das Trägerteil10 und die Dekorschicht15 , die durch den Vorgang des Hinterspritzens mit diesem Trägerteil10 verbunden wird. Bei dieser Variante erhält das Trägerteil10 eine Nut20 , die den in dem Verkleidungselement herzustellenden Teilbereich mit weicher Haptik vorzugsweise an drei Seiten begrenzt. Die vierte Seite wird in dem Material des Trägerteils10 nur partiell ausgedünnt, so dass sich eine Art Scharnier21 ergibt. Der untere Teilbereich22 des Trägerteils10 ist also mit dem übrigen Trägerteil nur über das Scharnier21 verbunden. Im Bereich der Nut20 werden vorzugsweise geeignete Federelemente23 zwischen Anformungen24 des Trägerteils angeordnet, so dass die jeweils diesseits beziehungsweise jenseits der Nut20 angeordneten Teile des Trägerteils10 zusammengehalten werden. Durch die Federelemente23 kann man so eine definierte Dämpfung erzielen und dabei gleichzeitig verhindern, dass der über das Scharnier21 mit dem unteren Teilbereich22 verbundene eine Art Klappe bildende Teilbereich25 des Trägerteils in der Zeichnung in Richtung des angedeuteten Pfeils nach unten schwenkt. -
- 8
- Vliesschicht
- 9
- Schaumstoff
- 10
- Trägerteil
- 11
- Werkzeug an der Schließseite
- 12
- Werkzeug an der Düsenseite
- 13
- Einspritzbereich
- 14
- Schieber
- 15
- Dekorschicht
- 16
- Pad
- 17
- Fixiermittel
- 18
- Aussparung
- 19
- weiteres Trägerteil
- 20
- Nut
- 21
- Scharnier
- 22
- untere Teilbereich
- 23
- Federelemente
- 24
- Anformungen
- 25
- weiterer Teilbereich
Claims (16)
- Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements umfassend ein Verbundmaterial mit einer ersten Schicht, die als Trägerschicht dient und eine höhere Härte aufweist und mit mindestens einer weiteren Schicht aus einem weicheren Material, die sich mindestens über einen Teilbereich der ersten Schicht (Trägerschicht) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Bildung der mindestens einen weiteren Schicht ein Pad (
16 ) aus einer Weichkomponente herstellt, welches sich nur über einen Teilbereich des Trägerteils (10 ) erstreckt und Trägerteil (10 ) und Pad (16 ) vorzugsweise über eine Zwischenschicht (9 ) mit einer Dekorschicht (15 ) verbunden werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Pad (
16 ) aus der Weichkomponente in ein Werkzeug (11 ,12 ) einlegt, in dem das Trägerteil (10 ) gespritzt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundmaterial eine Dekorschicht (
15 ) erhält, die eine spätere Sichtseite des Verbundmaterials bildet. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man das eingelegte Pad (
16 ) aus der Weichkomponente in einer Aufnahme des Werkzeugs (11 ,12 ) durch geeignete Mittel (17 ) fixiert. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundmaterial eine in dem Bereich, in dem sich das eingelegte Pad (
16 ) befindet und in dem daran angrenzenden Bereich in etwa gleichbleibende Materialstärke aufweist. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man durch entsprechende Ausbildung des Werkzeugs zunächst eine partielle Aussparung (
18 ) in dem Trägerteil (10 ) erzeugt, in einem separaten Fertigungsschritt ein weiteres Trägerteil (19 ) herstellt, auf das man das Pad (16 ) aus der Weichkomponente aufbringt, wobei man das weitere Trägerteil (19 ) entsprechend der Aussparung (18 ) in dem Trägerteil (10 ) dimensioniert und schließlich das separate das Pad (16 ) aufweisende Trägerteil (19 ) mit dem übrigen Trägerteil (10 ) verbindet. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man das das Pad (
16 ) aufweisende separate Trägerteil (19 ) mit dem Trägerteil (10 ) durch Schweißen verbindet. - Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Trägerteil (
19 ) das Trägerteil (10 ) an der der Dekorseite abgewandten Rückseite bereichsweise überlappt und das auf dem separaten Trägerteil (19 ) angeordnete Pad (16 ) in etwa passend in die Aussparung (18 ) in dem Trägerteil (10 ) eingreift. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man durch wenigstens einen Schieber im Werkzeug einen begrenzten Bereich der Kavität ausspart und dadurch eine partielle Aussparung (
18 ) in dem Trägerteil (10 ) erzeugt. - Verfahren nach Anspruch (9), dadurch gekennzeichnet, dass man durch Zurückfahren des Schiebers in dem Bereich der Aussparung (
18 ) eine zweite Kavität erzeugt, in die dann ein eine Weichkomponente bildendes Material eingespritzt wird zur Bildung des Pads (16 ) in der Aussparung (16 ) des Trägerteils (10 ). - Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements aus Verbundmaterial umfassend mindestens ein Trägerteil (
10 ) sowie mindestens einen Teilbereich mit weicherer Haptik, dadurch gekennzeichnet, dass man in des Trägerteil (10 ) eine Nut (20 ) einbringt, die den in dem Verbundmaterial herzustellenden Teilbereich mit weicherer Haptik vorzugsweise an drei Seiten begrenzt und man einen etwa linienartigen Bereich des Trägerteils (10 ) partiell ausdünnt beziehungsweise mit geringerer Materialstärke ausbildet, so dass sich eine Art Scharnier (21 ) (Filmscharnier) ergibt. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Nut (
20 ) von dem übrigen Trägerteil (10 ) getrennte Teilbereich (25 ) über das Scharnier (21 ) mit einem weiteren Teilbereich (22 ) des Trägerteils verbunden ist. - Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass man im Bereich der Nut (
20 ) geeignete Federelemente (23 ) vorsieht, die einerseits an dem Trägerteil (10 ) und andererseits an dem Teilbereich (25 ) jenseits der Nut (20 ) angebracht sind, wobei die Federelemente eine den Teilbereich (25 ) und das übrige Trägerteil (10 ) zusammenhaltende Rückhaltekraft bilden. - Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (
23 ) jeweils an Anformungen (24 ) des Trägerteils (10 ) einerseits beziehungsweise des Teilbereichs (25 ) andererseits angebracht sind. - Verkleidungselement einer Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass dieses nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 hergestellt wurde.
- Verkleidungselement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine Tür-Innenverkleidung eines Kraftfahrzeugs oder ein Teil davon ist.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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