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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Verfahren zum Einrichten eines Fertigteiles, insbesondere einer
Fertigteilplatte zum Bau einer Festen Fahrbahn, das zusammen mit
mehreren hintereinander angeordneten Fertigteilen eine Strecke bildet,
mit Polygonpunkten, welche eine äußere Geometrie
des Verlaufs der Strecke bestimmen und eine Vorrichtung zur Aufnahme
von mehreren Messprismen, welche an einem Fertigteil, insbesondere
einer Fertigteilplatte zum Bau einer Festen Fahrbahn angeordnet
ist.
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Aus der
EP 0 780 514 B1 ist ein
Verfahren zum räumlich
genauen Positionieren von Fertigungseinrichtungen bekannt, welche
unter Verwendung von Referenzpunkten so gesteuert wird, daß Schienenbefestigungskörper mit
der gewünschten
Genauigkeit an der gewünschten
Stelle angeordnet werden. Die Fertigungseinrichtung ist ortsveränderlich
und kann messtechnisch bei ausgewählten Positionen mindestens
einen Referenzpunkt erfassen. Das Anordnen der Schienenbefestigungskörper wird
von der Fertigungseinrichtung aus in Abhängigkeit von der Lage zu den
Referenzpunkten gesteuert. Auf der Fertigungsvorrichtung sind hierzu
Sensoren als Fernsehkameras ausgebildet, welche die Höhenlage
der Fertigungseinrichtung im Vergleich zur Höhe des jeweiligen zugehörigen Referenzpunktes
feststellt. Die Abweichung der Ist- von der Soll-Position wird berechnet,
woraufhin die Fertigungsvorrichtung in Längs- und Querrichtung in die
Soll-Position verschoben wird. Anschließend wird der Schienenbefestigungskörper positioniert
und befestigt.
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Nachteilig bei dieser Vorrichtung
ist es, daß für eine präzise Verlegung
der Schienenbefestigungskörper
eine Vielzahl von Referenzpunkten erforderlich ist, um die Positionierung
des Schienenbefestigungskörpers
in der für
Hochgeschwindigkeitsbahnen erforderlichen Genauigkeit durchführen zu können. Die
Referenzpunkte müssen
entlang der Strecke angeordnet werden, damit sich die Fertigungseinrichtung
daran orientieren kann. Es ist daher ein hoher Arbeitsaufwand erforderlich,
um die Referenzpunkte zu erstellen. Darüber hinaus wird mit dem vorgeschlagenen
Verfahren zwar die Position einer Fertigungseinrichtung exakt bestimmt.
Ob die Fertigungseinrichtung anschließend jedoch den Schienenbefestigungskörper richtig
positioniert, wird mit dem vorgeschlagenen Verfahren nicht überprüft.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit
welchen oben genannte Nachteile vermieden und insbesondere eine
schnelle und zuverlässige Einrichtung
von Fertigteilplatten mit wenig Personalaufwand ermöglicht wird.
Weiterhin ist es eine Aufgabe der Erfindung einfache und standardisierte
Messgeräte
für eine
präzise
Messung und Einrichtung der Fertigteile verwenden zu können.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den
Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Einrichten
eines Fertigteiles, insbesondere einer Fertigteilplatte zum Bau
einer Festen Fahrbahn. Mehrere hintereinander angeordnete Fertigteile
bilden eine Strecke. Die aus den Fertigteilen zusammengesetzte Strecke
weist Polygonpunkte auf, welche eine äußere Geometrie des Verlaufs
der Strecke bestimmen. Erfindungsgemäß wird an einem ersten Polygonpunkt
ein Messgerät,
insbesondere ein Tachymeter aufgestellt und bezüglich mindestens eines Zielpunktes
orientiert. Anschließend
werden Messpunkte des Fertigteiles ausgehend von dieser Zielpunktorientierung
hinsichtlich ihrer Ist-Position vermessen und mit ihrer Soll-Position
verglichen. Entsprechend der Differenz zwischen Ist- und Soll-Position
wird das Fertigteil anschließend
eingerichtet. Die Orientierung des Tachymeters und die Vermessung
der Ist-Position der Messpunkte des Fertigteiles geschieht dadurch,
daß zwischen
dem Tachymeter und dem Zielpunkt eine Ziellinie bzw. Orientierungslinie
geschaffen wird, von welcher ausgehend die Position der Messpunkte
ermittelt wird. Hierzu wird der Winkel zwischen der Orientierungslinie
und der Linie zwischen Tachymeter und Messpunkt sowie die Entfernung
des Messpunktes von dem Tachymeter festgestellt und mit Sollwerten
verglichen. Stimmen diese Sollwerte nicht mit den geforderten Istwerten überein,
so wird das Fertigteil in seiner Lage korrigiert. Im Gegensatz zu
den einzelnen Polygonpunkter, welche die äußere Geometrie des Streckenverlaufs
bestimmen, sind die Ziellinien der einzelnen Fertigteile Bestandteile
der inneren Geometrie des Streckenverlaufs, d.h. sie bestimmen die
Nachbarschaftsgenauigkeit aufeinander folgender Fertigteile.
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Vorteilhafterweise werden die Polygonpunkte
nahe der Achse der Strecke gewählt.
Diese achsnahen Polygonpunkte unterliegen den Parametern der einzuhaltenden
inneren Geometrie in bezug auf deren Nachbarschaftsgenauigkeit.
Dies bedeutet, daß benachbarte
Polygonpunkte nur eine äußerst geringe
Abweichung von der geforderten inneren Geometrie aufweisen. Insgesamt
stellen die Polygonpunkte die äußere Geometrie
des Streckenabschnittes dar und können diesbezüglich eine
größere Toleranz
zulassen. Größenordnungen
für die
Toleranz, die mit dem erfinderischen Messsystem ohne weiteres erreichbar
sind, sind bei Fertigteilen für
den Bau einer Festen Fahrbahn hinsichtlich der Nachbarschaftsgenauigkeit
bzw. inneren Geometrie etwa +/– 0,2
mm. Die achsnahen Polygonpunkte haben den Vorteil, daß sie die äußere Geometrie
der Strecke abbilden und somit die tatsächliche Verlegung der Strecke
auf der durch die Polygonpunkte festgelegten Achse ermöglichen.
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Vorteilhafferweise werden die Messpunkte hinsichtlich
ihrer Lage zur Linie zwischen Tachymeter und Zielpunkt vermessen.
Maßgebend
hierfür
ist die Strecke zwischen Tachymeter und Messpunkt und der Winkel
zwischen der Ziellinie und der Linie von Tachymeter zum Messpunkt.
Für die
Streckenmessung des Abstandes zwischen Tachymeter und Messpunkt
ist eine Toleranz von etwa +/– 1
mm bei der Verlegung einer Festen Fahrbahn unbedeutend. Anstelle
der Winkelabweichung von der Ziellinie kann auch die Querabweichung
von der Ziellinie zur Beurteilung der Genauigkeit des Messpunktes
herangezogen werden. Dies ist häufig
sogar der bessere und einfachere Weg die Position des Messpunktes
zu bestimmen. Eine Toleranz von +/– 0,1 mm kann hierbei zulässig sein.
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Mit diesen Toleranzen ist die Lage
des Fertigteiles bzw. dessen Messpunkte von der Soll-Linie, d.h.
bezüglich
der inneren Geometrie mit sehr hoher Genauigkeit gegeben. Die Knicke
zwischen den einzelnen Streckenabschnitten, welche durch die Fertigteile
bestimmt werden, sind hierdurch besonders gering. Es wird dabei
davon ausgegangen, daß die
Fertigteile in sich sehr genau gefertigt sind. Der Betrieb schnell
fahrender Züge
auf den Fertigteilen der Festen Fahrbahn ist somit sehr komfortabel
und sicher durchzuführen.
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Die Messpunkte des Fertigteiles sind
vorteilhafterweise Messprismen, welche an dem Fertigteil angeordnet
sind. Sie können
entweder mit einer Lehre, welche beispielsweise die Oberkante der
Schienen simuliert, auf dem Fertigteil aufgesetzt sein und somit
indirekt die Position des Fertigteiles angeben, oder direkt an dem
Fertigteil angeordnet sein und somit die Lage des Fertigteiles unmittelbar
angeben.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
als Zielpunkt ein an einem Polygonpunkt angeordnetes Messprisma
verwendet wird. Das Messprisma eignet sich besonders gut zum Anvisieren
durch das Messgerät
bzw. das Tachymeter. Ist das Messprisma an einem Polygonpunkt angeordnet,
so bildet die Linie zwischen Tachymeter und Polygonpunkt die Orientierungs-
bzw. Ziellinie, an welcher das Fertigteil ausgerichtet wird. Bei
einer entsprechend genauen Positionierung der einzelnen Polygonpunkte,
des Tachymeters und des Messprismas an dem jeweiligen Polygonpunkt
wird eine ausreichend genaue Ziellinie geschaffen, welche die Verlegung
von Fertigteilen mit nur geringen Knicken ermöglicht.
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Ist der Zielpunkt an einem fein gerichteten, vorzugsweise
an dem zuletzt fein gerichteten Fertigteil aufgestellt, so wird
die Verlegung der aufeinanderfolgenden Fertigteile noch genauer
ermöglicht
als dies bei der Anordnung des Zielpunktes an einem Polygonpunkt
der Fall ist. Eine mögliche
Ungenauigkeit bei der Verlegung des zuletzt fein gerichteten Fertigteiles
wird damit ausgeglichen. Die tatsächliche innere Geometrie wird
hierdurch zusätzlich
geglättet.
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Vorteilhafterweise wird das Fertigteil
mittels Justierelementen, insbesondere Spindeln auf einem Untergrund,
insbesondere einer hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) getragen.
Durch ein Verdrehen der Spindeln wird das Fertigteil entsprechend den
Vorgaben der Vermessung in seine Soll-Position gebracht.
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Werden die Justierelemente, insbesondere Spindeln
vor dem Messen der Ist-Position auf Bodenkontakt geschraubt, so
wird eine definierte Lage der Spindeln und des Fertigteiles geschaffen,
von welcher ausgehend das Einrichten des Fertigteiles vorgenommen
werden kann.
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Besonders einfach ist es, wenn der
Bodenkontakt der Spindel über
ein vordefiniertes Drehmoment an der Spindel festgestellt wird.
Sobald dieses Drehmoment an der Spindel bzw. dem Schrauber anliegt,
wird eine definierte Position der Spindel und des Fertigteiles erhalten,
von welcher ausgehend die Einstellung des Fertigteiles anschließend erfolgt.
Um eine zusätzliche
Sicherheit beim Feinrichten der Fertigteile zu erhalten, ist es
vorteilhaft, wenn die Differenz zwischen Ist- und Soll-Position
zuerst angezeigt wird und vor dem tatsächlichen Einrichten des Fertigteiles
freigegeben wird. Hierdurch wird vermieden, daß bei einer fehlerhaften Messung
das Fertigteil falsch eingerichtet wird und die Messung und das Einrichten
des Fertigteiles komplett neu durchgeführt werden muß. Durch
die Anzeige kann eine Plausibilitätskontrolle durchgeführt werden
und ggf. die Messung erneut erfolgen.
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Werden die Spindeln mit automatisch
angesteuerten Stellschraubern verstellt, so ist eine sehr personalsparende,
schnelle und zuverlässige
Einrichtung des Fertigteiles möglich.
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Besonders einfach und vorteilhaft
ist es, wenn die Vermessung der Messpunkte automatisch erfolgt.
Der Tachymeter führt
die Feststellung der Ist-Position in aller Messpunkte selbständig durch und
zeigt anschließend
die Justier- bzw. Stelldaten der Justierelemente, insbesondere der
Spindeln mittels einer Anzeigevorrichtung an. Das manuelle Anzielen
der einzelnen Messpunkte durch einen Bediener ist hierdurch nicht
mehr erforderlich.
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Nachdem die Ist-Position festgestellt,
mit der Soll-Position verglichen und die Differenz errechnet wurde,
wird die Einrichtung des Fertigteiles, insbesondere durch die Verstellung
der Justierelemente, insbesondere der Spindeln vorgenommen. Anschließend werden
die Messpunkte erneut vermessen und mit deren Soll-Position verglichen.
Ist die Differenz immer noch außerhalb
der zulässigen
Toleranz, so wird der Feinrichtvorgang wiederholt, bis die Differenz
zwischen Ist- und Soll-Position einen vorbestimmten Wert nicht mehr überschreitet.
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Die letzten Messwerte des Feinrichtvorganges
werden vorteilhafterweise als Messprotokoll abgespeichert, um die
Lage des Fertigteiles dokumentieren zu können und ggf. gegenüber dem
Bauherren belegen zu können.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
welche bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Einrichten eines Fertigteiles eingesetzt werden kann, weist
eine Aufnahme von mehreren Messprismen auf, welche zur Anordnung
an einem Fertigteil, insbesondere einer Fertigteilplatte zum Bau
einer Festen Fahrbahn vorgesehen ist. Die Vorrichtung weist einen
Messprismenträger
auf, welcher zumindest ein Messprisma an einer vorbestimmten Stelle
des Fertigteiles oder in einem vorbestimmten Abstand zu dem Fertigteil
hält, wenn
die Vorrichtung auf dem Fertigteil angeordnet ist.
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Die Vorrichtung weist den besonderen
Vorteil auf, daß sie
insbesondere bei mehreren Messprismen die Zuordnung der einzelnen
Messprismen zueinander schafft und somit eine Einstellung dieser Messprismen
zueinander bei dem Feinrichten eines Fertigteiles nicht mehr erforderlich
macht. Die Vorrichtung bildet sozusagen eine Messlehre für das Einrichten
des Fertigteiles. Die Messprismen befinden sich hierbei an definierten
Positionen in bezug auf das Fertigteil und können somit bei der Vermessung
einer beliebigen Anzahl von Fertigteilen eingehalten werden. Nachdem
ein Fertigteil eingerichtet worden ist, wird die Vorrichtung von
diesem Fertigteil entfernt und auf das nächste Fertigteil verbracht.
Dort muß sie
nur grob positioniert werden, um in der Lage zu sein, die Zielpunkte
für die
Vermessung des Fertigteiles zu schaffen.
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Vorteilhafterweise ist das Messprisma
der Vorrichtung im Bereich einer Tragspindel des Fertigteiles angeordnet.
Hierdurch kann der gemessene Wert an dem Messprisma direkt in eine
Verstellung der Tragspindel umgesetzt werden. Es liegt hierdurch fest,
daß bei
einer Verstellung der Spindel um einen bestimmten Betrag auch die
Position des Messprismas um diesen Betrag verändert wird. Eine zusätzliche
Umrechnung ist damit nicht erforderlich.
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Ist das Messprisma im Bereich eines
Schienenstützpunktes
angeordnet, so kann hierdurch die Auflagerung einer Schiene auf
dem Fertigteil einer Festen Fahrbahn vermessen werden. Das Messprisma
kann dabei direkt auf dem Schienenstützpunkt aufgesetzt werden oder
gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführung
in einem vorbestimmten Abstand von dem Schienenstützpunkt
angeordnet sein und hierdurch beispielsweise dem Abstand der Oberkante
der Schiene von dem Fertigteil entsprechen.
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Durch die Anordnung des Messprismas
in einem definierten Abstand von dem Fertigteil wird die später eingebaute
Schiene simuliert und nach diesem für den Fahrbetrieb des Zuges
maßgebenden Punkt
ausgerichtet.
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Sind an dem Messprismenträger zumindest zwei
Messprismen angeordnet, welche den Abstand zweier paralleler Schienen
zueinander beschreiben, so wird die Fertigteilplatte entsprechend
dem Schienenverlauf ausgerichtet. Dies sorgt für einen besonders komfortablen
Betrieb des Schienenfahrzeuges, da Stöße vermieden werden. Außerdem sind
zusätzliche
besondere Einstellmaßnahmen
und Ausgleichsmaßnahmen
an den Schienen bei deren Montage kaum mehr erforderlich. Durch
diese Anordnung werden auch Höhenunterschiede
in der Oberfläche des
Fertigteiles in Spindelnähe
ausgeglichen und bewirken somit einen gleichmäßigen definierten Verlauf der
Schienen.
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Besonders vorteilhaft für die Vermessung und
die Positionierung der Vorrichtung ist es, wenn der Messprismenträger eine
Einrichtung für
das Messprisma aufweist, welche auf einen Schienenstützpunkt
aufsetzbar ist und dann dem Abstand eines Schienenkopfes von dem
Schienenstützpunkt
entspricht. Die Einrichtung definiert somit einen Schienenkopf in
dem vordefinierten Abstand von seinem Lagerpunkt. Es kann hierbei
auch ein Unterbau, welcher beispielsweise in Form von Gummiplatten
unter dem Schienenfuß angeordnet
wird, bei dem entsprechenden Abstand mit berücksichtigt werden.
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Um mehrere Fertigteile nacheinander
vermessen zu können,
ist es besonders vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf dem Fertigteil verschiebbar ist. Hierzu können beispielsweise Räder mit
der Vorrichtung verbunden sein, welche die Vorrichtung auf dem Fertigteil
führen
und nach dem Einrichten des Fertigteiles auf das nachfolgende Fertigteil
geschoben werden kann.
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Ist an der Vorrichtung zumindest
ein Stellmotor zum Verstellen einer Tragspindel des Fertigteiles angeordnet,
so ist das Einrichten des Fertigteiles sehr schnell und einfach
durchzuführen.
Bei einem entsprechenden Signal an den Stellmotor wird dieser in
Bewegung versetzt und dreht die Tragspindel des Fertigteiles um
ein vorbestimmtes Maß,
um das Fertigteil anzuheben oder abzusenken.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der Stellmotor das Fertigteil sowohl in der Höhe als auch quer zur Längsachse
des Fertigteiles ausrichtet. Hierzu kann der selbe oder ein weiterer
Stellmotor vorgesehen sein, wobei ein Stellmotor für die Höhenverstellung
und ein weiterer Stellmotor für
die Querverstellung des Fertigteiles bestimmt ist.
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Für
eine automatische Einstellung der Position des Fertigteiles ist
vorteilhafterweise vorgesehen, daß der Stellmotor über einen
Computer oder eine Auswerteeinrichtung des Tachymeters gesteuert
ist. Die aus dem Tachymeter erhaltenen Messwerte können dabei über die
Steuerung direkt an die Stellmotoren weitergegeben werden und eine
entsprechende Verstellung des Fertigteiles in seine Soll-Position bewirken.
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Mit einem Querneigungssensor kann
in vorteilhafter Weise die Messung in Verbindung mit einem aus drei
in Reihe angeordneten Messprismen erfolgen und somit alternativ
die Lage des Fertigteiles bestimmen.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind
in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Messeinrichtung,
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2 eine
Querschnitt durch eine Fertigteilplatte mit einer Messvorrichtung
und
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3 die
Draufsicht auf eine weitere Messanordnung.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Messanordnung an drei aufeinanderfolgenden
Fertigteilplatte 1 einer Festen Fahrbahn für schienengeführte Fahrzeuge.
Jede der Fertigteilplatten 1 weist Schienenstützpunkte 2 auf,
auf welchen nach dem Einrichten der Fertigteilplatte 1 Schienen
für das
schienengeführte
Fahrzeug montiert werden. Die links in der Figur teilweise eingezeichnete
Fertigteilplatte 1 befindet sich bereits in ihrer Soll-Lage,
während
die mittlere und rechte Fertigteilplatte 1' und 1'' noch
eingerichtet werden müssen.
Die 1 zeigt das Einrichten
der mittleren Fertigteilplatte 1'.
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Zwischen den Fertigteilplatten 1 sind
Polygonpunkte 3 bzw. 3' angeordnet. Die Polygonpunkte markieren
im wesentlichen die äußere Geometrie
der Fahrstrecke. Innerhalb der äußeren Geometrie,
welche relativ große
Abweichungen von der Soll-Geometrie aufweisen kann, muß die innere
Geometrie, d.h. der Verlauf des Polygons, das sich aus der Aneinanderreihung
einer Vielzahl von Fertigteilplatten 1 ergibt, möglichst
gleichmäßig sein,
um den Fahrbetrieb des Fahrzeugs besonders komfortabel durchführen zu
können.
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Der Polygonpunkt 3 befindet
sich zwischen der bereits eingerichteten Fertigteilplatte 1 und
der einzurichtenden Fertigteilplatte 1'. Er diente für die Einrichtung der Fertigteilplatte 1 als
Standpunkt für einen
Tachymeter 4.
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Dieser Tachymeter 4 befindet
sich nunmehr auf dem Polygonpunkt 3' zum Einrichten der Fertigteilplatte 1'. Zum Orientieren
des Tachymeters 4 zielt der Tachymeter 4 mit einem
Strahl auf ein Zielprisma 5, welches sich auf dem Polygonpunkt 3 befindet. Zwischen
dem Tachymeter 4 und dem Zielprisma 5 wird hierdurch
eine Orientierungslinie 6 aufgebaut, nach welcher die Fertigteilplatte 1' ausgerichtet
wird.
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Auf der Fertigteilplatte 1' befindet sich
eine Messvorrichtung 10. An der Messvorrichtung 10 sind sechs
Messprismen 11.1 bis 11.6 angeordnet. Die Messprismen 11.1 bis 11.6 befinden
sich an Stützpunkten 2 der
Fertigteilplatte 1'.
Außerdem
befinden sich die Messprismen 11.1 bis 11.6 in
der Nähe
von Spindeln 12, welche für die Justierung der Fertigteilplatte 1' vorgesehen
sind. Die Justierung der Spindeln 12 erfolgt mit Stellmotoren 13,
welche die Spindel 12 mehr oder weniger weit in einem Gewinde dreht
und somit die Fertigteilplatte 1' hebt oder senkt.
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Zum Messen der Ist-Lage der Fertigteilplatte 1 wird
ausgehend von der Orientierungslinie 6 die Abweichung der
einzelnen Messprismen 11.1 bis 11.6 mit Hilfe
des Tachymeters 4 ermittelt. Hierzu wird der Abstand der
einzelnen Messprismen 11.1 bis 11.6 vom Tachymeter 4 gemessen
sowie der Winkel α zwischen
der Orientierungslinie 6 und dem Messstrahl 14.1 bis 14.6 zu
den einzelnen Messprismen 11.1 bis 11.6 festgestellt.
Die Werte werden verglichen mit einem vorgegebenen Soll-Wert. Liegen
die beiden Werte innerhalb einer zulässigen Toleranz, so ist die
Fertigteilplatte 1' eingerichtet.
Andernfalls wird über
ein Signal an die Stellmotoren 13 die jeweilige Spindel 12 betätigt und
die Fertigteilplatte 1' in
ihrer Lage verändert.
Anschließend
werden erneut Messungen auf die Messprismen gestartet und die nunmehr
vorliegende Position mit dem Soll-Wert verglichen. Dieses Vorgehen
geschieht solange bis sich die Soll- und die Ist-Werte in einem
zulässigen
Toleranzbereich befinden.
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Wenn die Fertigteilplatte 1' eingerichtet
ist, wird die Messvorrichtung 10 abgebaut und zur Fertigteilplatte 1'' gebracht. Dies geschieht dadurch,
daß das
Tachymeter 4 auf einen nächsten Polygonpunkt 3 umgesetzt
wird. Das Zielprisma 5 wird auf den Polygonpunkt 3' aufgesetzt
und die Messvorrichtung 10 wird von der Fertigteilplatte 1' auf die Fertigteilplatte 1'' verfahren. Hierfür weist
die Messvorrichtung 10 Räder 15 auf, welche
auf der Fertigteilplatte 1' und 1'' abrollen können. Zur Spurhaltung der Messvorrichtung 10 weist
sie neben den Rädern 15 noch
Abstützräder 16 auf,
welche seitlich an den Fertigteilplatten 1 angreifen und
somit die Messvorrichtung 10 auf der Fertigteilplatte 1 zentrieren.
Die Messvorrichtung 10 wird anschließend auf der Fertigteilplatte 1'' so positioniert, daß die Stellmotoren 13 an
den Spindeln 12 angreifen können und diese zur Positionierung
der Platte 1'' drehen können. Der
Messvorgang zum Einrichten der Fertigteilplatte 1'' wird dann in gleicher Weise wie
bei der Platte 1' durchgeführt.
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Alternativ oder zusätzlich zu
diesen Messungen kann die Messung nur eines Richtstranges, d.h. nur
der Messprismen einer Reihe, also Messprismen 11.2, 11.4 und 11.6 oder 11.1, 11.3 und 11.5 durchgeführt werden.
Als zusätzliche
Messwerte werden dabei die Werte von Querneigungssensoren 110 verwendet,
welche die Querneigung der Platte 1 ausgehend von den gemessenen
Messprismen angeben. Auch hierdurch kann eine sehr genaue Feststellung der
Lage der Fertigteilplatte 1 erfolgen. Die Querneigungssensoren,
auch Inklinometer genannt, sind beispielsweise auf den Verbindungsstreben
der Messvorrichtung 10 angeordnet. Aus deren Signalen kann in
Verbindung mit den Werten der Messprismen die erforderliche Einstellung
der Spindeln 17 errechnet werden.
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Die 2 zeigt
einen Schnitt durch eine Fertigteilplatte 1, welche mit
Spindeln 12 auf einer hydraulisch gebundenen Tragschicht 20 angeordnet
ist. Die Spindeln 12 stützen
die Fertigteilplatte 1 auf der Oberseite der Tragschicht 20 ab.
In der Tragschicht 20 ist der Polygonpunkt 3 angeordnet, welcher
die äußere Geometrie
des Streckenverlaufs definiert. An dem Polygonpunkt 3 ist
das Tachymeter 4 angeordnet. Das Tachymeter 4 schickt
einen Messstrahl 14.1 und 14.2 auf die Messprismen 11.1 und 11.2.
Aus der Lage dieser Messprismen 11.1 und 11.2 zu
einer Soll-Lage wird die Lage der Fertigteilplatte 1 bestimmt.
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Die Messprismen 11.1 und 11.2 befinden sich
an der Messvorrichtung 10. Sie sind auf die Stützpunkte 2 der
Fertigteilplatte 1 mit Hilfe von Füßen 21 angeordnet.
Die Füße 21 simulieren
das später
auf die Stützpunkte 2 montierte
Gleis. Die Messprismen 11.1 und 11.2 sind somit
auf einer Höhe, welche
dem späteren
Schienenkopf entspricht. Um die Spurweite des Gleises ebenfalls
bei der Vermessung der Fertigteilplatte 1 berücksichtigen
zu können,
sind die beiden Messprismen 11.1 und 11.2 mit einer
Verbindungsstange 22 verbunden.
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Um das Verlegen der Messvorrichtung 10 von
einer eingerichteten Fertigteilplatte 1 zu einer neuen
Fertigteilplatte 1 zu befördern, weist die Messvorrichtung 10 Räder 15 auf.
Die Füße 21,
die Verbindungsstange 22 sowie die Stellmotoren 13 sind
an der Messvorrichtung 10 angeordnet. Die Verschiebung
der Messvorrichtung 10 kann hierdurch sehr schnell und
ohne großen
Personalaufwand durchgeführt
werden.
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3 zeigt
ein Messverfahren, welches prinzipiell dem Messverfahren der 1 entspricht, jedoch noch
genauer hinsichtlich der inneren Geometrie arbeitet. Die Festlegung
der Orientierungslinie geschieht nicht mit dem Anpeilen eines Polygonpunktes 3,
welcher nahe einer bereits eingerichteten Fertigteilplatte 1 ist.
Die Orientierungslinie 6' wird
vielmehr auf Punkte gerichtet, welche bereits exakt eingerichtet
sind und welche sich auf der Fertigteilplatte 1 befinden.
Es wird hierzu eine Hilfsvorrichtung 25 auf Stützpunkten 2 der
Fertigteilplatte 1 angeordnet, welche Zielprismen 5' aufweist. Das
Tachymeter 4 orientiert sich nunmehr an diesen Zielprismen 5', wodurch zwei
Orientierungslinien 6' entstehen.
Die Vermessung der Messprismen 11.1 bis 11.6 erfolgt
nunmehr ausgehend von den Orientierungslinien 6'. Eine Ungenauigkeit,
welche zwischen dem Polygonpunkt 3 und der tatsächlich verlegten
Fertigteilplatte 1 vorhanden ist, wird durch dieses Einrichtverfahren
eliminiert, da die tatsächliche
Fertigteilplatte 1, welche bereits eingerichtet ist, maßgebend
ist.
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Ein weitere Unterschied dieses Messverfahren
im Vergleich zum Messverfahren gemäß 1 besteht darin, daß das Tachymeter 4 nicht
am nächstgelegenen
Polygonpunkt 3, sondern an einem weiter entfernten Polygonpunkt 3 angeordnet
ist. Hierdurch entsteht ein längerer
Messstrahl, welcher eine genauere Messung und damit einen geringeren Messfehler
bewirkt. Die Fertigteilplatte 1' kann hierdurch noch genauer eingerichtet
werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht
auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt,
insbesondere kann eine Kombination der beiden in 1 und 3 dargestellten
Ausführungen
der Erfindung erfolgen. So kann beispielsweise das Tachymeter 4 näher an der
einzurichtenden Fertigteilplatte angeordnet werden als es in 3 dargestellt ist. Außerdem ist
es nicht in jedem Falle erforderlich, daß die Einstellung der Spindeln 12 mittels
Stellmotoren 13 erfolgt. Die Verstellung der Spindeln 12 kann selbstverständlich auch
manuell erfolgen. Im übrigen ist
es in den meisten Fällen
ausreichend, wenn lediglich eine Höheneinstellung mit den Spindeln 12 erfolgt.
Die seitliche Justierung der Fertigteilplatte mit den Spindeln 17 und
ggf. daran angeschlossene Stellmotoren 13 wird nicht in
jedem Falle erforderlich sein. Sie kann auch manuell über entsprechende Justiereinrichtungen
eingestellt werden. An Stelle der Spindeln kann selbstverständlich auch
ein anderes gleichwirkendes Justierelement verwendet werden. Es
eignen sich hierfür
beispielsweise Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, welche die Fertigteilplatte
in die gewünschte
Position bringen. Der Schutzumfang erstreckt sich somit auch auf
solche Justierelemente.