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Die Erfindung betrifft einen Handkarren
zum Transportieren von Gegenständen,
insbesondere von Reifenstapeln, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Handkarren haben den Zweck, Gegenstände transportieren
zu können.
Ein besonderes Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Handkarrens ist
das Transportieren von übereinander
gestapelten Reifen. Jedoch sind auch weitere Anwendungsgebiete des
erfindungsgemäßen Handkarrens
denkbar, sofern die zu transportierenden Gegenstände dazu geeignet sind, mit
dem erfindungsgemäßen Handkarren
aufgenommen zu werden.
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Handkarren sind in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt. Das Grundprinzip einer dieser Ausführungsformen besteht in einem
L-förmigen
Gestell, wobei der vertikale Schenkel des Gestells einen Handgriff
und der horizontale Schenkel des Gestells eine Auflagefläche für die zu
transportierenden Gegenstände
definiert. Außerdem
ist im Bodenbereich des Gestells an diesem eine Achse mit Rädern angeordnet. – Das Problem
bei diesem bekannten Handkarren besteht darin, daß die Auflageeinrichtung
unter die zu transportierenden Gegenstände geschoben werden muß. Zu diesem
Zweck müssen
die zu transportierenden Gegenstände
etwas angehoben, nämlich
gekippt werden, damit die Auflageplattform des Handkarrens darunter
geschoben werden kann. Dies ist in der Handhabung umständlich und
teilweise auch gefährlich,
weil die Gegenstände
bei unsachgemäßer Handhabung
umkippen können,
insbesondere wenn es sich um gestapelte Gegenstände wie Reifen handelt.
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Die
DE 90 01 468 U1 zeigt eine Handkarre zum
Transportieren von Fässern
der eingangs angegebenen Art. Bei der Ausführungsform in
3 sind am
unteren Ende eines Gestells zwei Tragarme im wesentlichen in horizontaler
Richtung verschwenkbar angeordnet. Durch Verschwenken der Tragarme ändert sich
die Größe der von
den Tragarmen gebildeten Aufnahme für die Fässer, so daß es möglich ist, die Handkarre an
Fässer
verschiedenen Durchmessers durch Verstellen der Tragarme anzupassen. Zum
Verschwenken der beiden Tragarme sind diese jeweils doppelhebelig
ausgebildet und weisen rückseitig
Laschen auf. Diese Laschen sind gelenkig an Stangen angeschlossen,
welche sich nach oben hin erstrecken. Die beiden Stangen münden in
einem gemeinsamen Drehpunkt, an welchem eine senkrecht nach oben
ragende Stellstange gelenkig angreift. Das obere Ende dieser Stellstange
weist eine Lochreihe auf, deren Löcher in einen Zapfen des Gestells eingehängt werden
können.
Zum Verschwenken der beiden Tragarme wird die Stellstange entweder
nach oben oder nach unten bewegt, so daß über den Hebelmechanismus die
Tragarme entweder nach außen
oder nach innen verschwenkt werden. – Der Nachteil bei dieser bekannten
Handkarre besteht in der Betätigungseinrichtung
für die
Tragarme. Eine Verstellung der Tragarme ist nur von Hand möglich, indem
die Stellstange entweder nach oben oder nach unten bewegt wird.
Diese Mechanik ist in erster Linie dazu ausgelegt, die Tragarme
entsprechend der Größe der zu
transportierenden Fässer
einzustellen, nicht jedoch während
des Aufnahmevorganges die Tragarme so zu bewegen, daß sie unter
die Fässer greifen.
Da die Aufnahme eines Fasses eine instabile Lage darstellt und der
Benutzer daher beide Hände am
Handgriff haben sollte, ist es gefährlich, wenn er während dieses
Aufnahmevorganges des Fasses mit der einen Hand losläßt, um die
Stellstange zu betätigen.
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Die
DE 199 29 850 A1 zeigt eine Vorrichtung zum
Transportieren von Gegenständen,
vorzugsweise von Behältnissen.
Dabei ist ein Gestell in Form eines Rahmenbügels vorgesehen, welches einen
nach oben ragenden Handgriff aufweist. Das Gestell weist weiterhin
zwei Räder
auf. Schließlich
sind an dem Gestell zwei Armelemente verschwenkbar angeordnet, wobei
zwischen den Armelementen und dem Gestell jeweils eine Schraubenfeder
angeordnet ist. Aufgrund der Federkraft der beiden Schraubenfedern legen
sich die Armelemente seitlich an dem zu transportierenden Gegenstand
an.
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Die
FR 1 114 586 A schließlich zeigt eine Vorrichtung
zum Transportieren von Müllbehältern. Dabei
ist ein Gestell auf Rädern
sowie mit einem Handgriff vorgesehen. Das Gestell weist an nach oben
ragenden Streben Aufnahmehaken auf, die unter entsprechende Ösen des
Müll behälters ragen. Durch
Kippen des Gestells nach hinten wird der Müllbehälter angehoben und kann so
transportiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Handkarren zum Transportieren von Gegenständen, insbesondere von Reifenstapeln,
der eingangs angegebenen Art mit einer verbesserten Betätigungseinrichtung
für die
beiden Zangenelemente der Auflageeinrichtung zu schaffen.
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Die technische Lösung ist gekennzeichnet durch
die Merkmale des Anspruchs 1.
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Dadurch ist ein Handkarren zum Transportieren
von Gegenständen,
insbesondere von Reifenstapeln, mit einer verbesserten Auflageeinrichtung
für die
zu transportierenden Gegenstände
geschaffen. Das Grundprinzip besteht darin, daß die Auflageeinrichtung durch
zwei Zangenelemente gebildet ist, welche sich in der Grundstellung
in einer aufgespreizten Position befinden, in der die beiden Zangenelemente
nach außen
verschwenkt sind. Dadurch kann der Handkarren so in Richtung der
zu transporierenden Gegenstände
verfahren werden, daß diese
sich im Öffnungsbereich
der beiden Zangenelemente befinden. In dieser Position werden dann
die Zangenelemente synchron nach innen verschwenkt, so daß sie unter
den zu transportierenden Gegenstand greifen und dieser somit auf
den Zangenelementen aufliegt. Anschließend kann der Handkarren in
der herkömmlichen
Weise nach hinten gekippt und verfahren werden. Sobald die Endposition
erreicht wird, wird der Handkarren wieder in die senkrechte Ausgangsstellung
zurückgekippt.
Die Zangenelemente werden nach außen verschwenkt, so daß sie nicht
mehr unter den zu transportierenden Gegenstand greifen. Schließlich kann
der Handkarren wieder nach hinten weggefahren werden. Dadurch ist
insgesamt ein Handkarren geschaffen, mit dem auf einfache Weise
die zu transportierenden Gegenstände
aufgenommen werden. Es ist nicht erforderlich, daß die zu
transportierenden Gegenstände gekippt
werden müssen,
um die Auflageeinrichtung unter die Gegenstände fahren zu können. Voraussetzung
für den
erfindungsgemäßen Handkarren
ist lediglich, daß die
Zangenelemente unter die zu transportierenden Gegenstände greifen
und diese auf den Zangenelementen aufliegen können. Zum Verschwenken der
Zangenelemente ist ein Hebelsystem vorgesehen. Dieses Hebelsystem
ist dabei derart auszubilden, daß die beiden Zangenelemente
synchron betätigbar
sind. Ein derartiges Hebelsystem läßt sich technisch einfach mit
wenigen Bauteilen realisieren und arbeitet zuverlässig. Die
konkrete technische Realisierung dieses Hebelsystems schlägt einen
zentralen, propellerartigen Doppelhebel vor, welcher gelenkig mittels
entsprechenden Verbindungsstreben mit den Zangenhebeln verbunden
ist. Durch eine Drehbewegung dieses Doppelhebels werden die Zangenefemente
(je nach Drehrichtung des Doppelhebels) nach innen oder nach außen ver schwenkt.
Um den Doppelhebel in eine Drehbewegung zu versetzen, ist es lediglich
erforderlich, daß an
dem Hebelsystem eine entsprechende mechanische Betätigungseinrichtung
angreift, welche diese Drehbewegung auslöst. Die Grundidee der Betätigungseinrichtung
liegt in einer Art Pedalsystem mit einem V-förmigen Doppelhebel. Dieser
Fußdoppelhebel
ist über
eine Verbindungsstange gelenkig mit dem vorbeschriebenen Hebelsystem
verbunden. Wird auf das eine Pedal gedrückt, bewegen sich die Zangenelemente
nach innen. Wird auf das andere Pedal gedrückt, bewegen sich die Zangenelemente wieder
nach außen.
Dies bedeutet, daß mittels
einer einfachen Fußbewegung
die Bedienungsperson die zu transportierenden Gegenstände aufnehmen
und wieder frei geben kann.
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Die Weiterbildung gemäß Anspruch
2 hat den Vorteil, daß durch
die nach innen gerichteten Flügel
der Zangenelemente eine vergrößerte Auflagefläche für die zu
transportierenden Gegenstände
geschaffen ist. Während
die Zangenelemente im wesentlichen rohrförmig ausgebildet sein können, können die
Flügel
relativ flach ausgebildet werden, so daß sie problemlos unter die
auf dem Boden stehenden Gegenstände
greifen können.
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Die Weiterbildung gemäß Anspruch
3 hat den Vorteil, daß durch
die Abwinklung der Zugelemente die zu transportierenden Gegenstände optimal
umschlossen werden.
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Damit sich die Zangenelemente nicht
unbeabsichtigt öffnen,
schlägt
die Weiterbildung gemäß Anspruch
4 eine Arretiervorrichtung vor.
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Schließlich schlägt die Weiterbildung gemäß Anspruch
5 eine Dämpfungseinrichtung
vor, um so eine optimale Schließ-
und Öffnungsbewegung
der Zangenelemente zu erreichen.
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Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Handkarrens
zum Transportieren von Gegenständen,
insbesondere von Reifenstapeln, wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben. In diesen zeigt:
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1a eine
Seitenansicht des Handkarrens in geöffneter Stellung der Zangenelemente;
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1b eine
Hinteransicht des Handkarrens in 1a;
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1c eine
Draufsicht auf den Sackkarren in 1a;
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2a eine
Seitenansicht des Handkarrens in geschlossener Stellung der Zangenelemente;
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2b eine
Hinteransicht des Handkarrens in 2a;
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2c eine
Draufsicht auf den Sackkarren in 2a.
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Der Handkarren zum Transportieren
von Gegenständen
weist zunächst
im Bodenbereich ein Grundgestell 1 auf. Dieses ist im wesentlichen
als länglicher
Rahmen ausgebildet.
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An diesem Grundgestell 1 ist
ein vertikal nach oben ragender, bügelförmiger Handgriff 2 angeordnet,
welcher zugleich auch als Abstützung
für die zu
transportiereden Gegenstände
dient.
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An der Rückseite des Grundgestells 1 befindet
sich eine Achse 3 mit zwei endseitigen Rädern 4.
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Auf der anderen Seite des Grundgestells 1 befindet
sich eine Auflageeinrichtung 5 für die zu transportierenden
Gegenstände.
Diese Auflageeinrichtung 5 weist zunächst zwei Zangenelemente 6 auf.
Diese Zangenelemente 6 sind als nach innen gekrümmte Rohre
ausgebildet und weisen nach innen gerichtete Flügel 7 auf. Außerdem sind
die Zangenelemente 6 als Doppelhebel ausgebildet und um
vertikale Achsen 8 an dem Grundgestell 1 verschwenkbar gelagert.
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Zum Betätigen der verschwenkbaren Zangenelemente 6 dient
ein Doppelhebel 9 mit einer zu den Achsen 8 parallelen
Achse 10, welche im Grundgestell 1 gelagert ist.
Die beiden freien Enden des Doppelhebels 9 sind jeweils über eine
Verbindungsstrebe 11 drehbar mit den hinteren Enden der
Zangenelemente 6 verbunden. Zwischen diesem Doppelhebel 9 und
dem Grundgestell 1 ist zusätzlich noch eine Dämpfungseinrichtung 12 angeordnet.
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Zum Betätigen des so gebildeten Hebelsystems
dient eine Betätigungseinrichtung 13.
Diese weist einen im wesentlichen V-förmigen Fußdoppelhebel 14 auf,
welcher um eine horizontale Achse 15 verschwenkbar am Grundgestell 1 gelagert
ist. Die Verbindung zwischen dem Fußdoppelhebel 14 und dem
Hebelsystem erfolgt über
eine gelenkig angeordnete Verbindungsstrebe 16.
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Die Funktionsweise ist wie folgt:
In
der Grundstellung des Handkarrens befinden sich die Zangenelemente 6 in
der nach außen
verschwenkten Position, wie sie in 1c dargestellt
ist. In dieser Position kann der Handkarren an den zu transportierenden
Gegenstand herangefahren werden, so daß die beiden Zangenelemente 6 den
Gegenstand gewissermaßen
umgreifen. Durch Betätigen
des Fußdoppelhebels 14 verschwenkt
der Hebelmechanismus die beiden Zangenelemente 6 nach innen,
wie dies in 2c dargestellt
ist. In dieser Position untergreifen insbesondere die Flügel 7 der
beiden Zangenelemente 6 den Gegenstand, so daß dieser
aufliegt. Anschließend
kann der Handkarren auf den Rädern 4 nach
hinten gekippt werden, so daß die Zangenelemente 6 vom
Boden abheben. Nach Verschieben des Handkarrens und Abstellen der
Zangenelemente 6 auf dem Boden können durch Betätigung des
entsprechenden Pedals des Fußdoppelhebels 14 die
Zangenelemente 6 wieder geöffnet und der Handkarren nach
hinten weggefahren werden.
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- 1
- Grundgestell
- 2
- Handgriff
- 3
- Achse
- 4
- Räder
- 5
- Auflageeinrichtung
- 6
- Zangenelement
- 7
- Flügel
- 8
- Achse
- 9
- Doppelhebel
- 10
- Achse
- 11
- Verbindungsstrebe
- 12
- Dämpfungseinrichtung
- 13
- Betätigungseinrichtung
- 14
- Fußdoppelhebel
- 15
- Achse
- 16
- Verbindungsstrebe