DE1030179B

DE1030179B - Verfahren zur Stabilisierung photographischer Emulsionen

Info

Publication number: DE1030179B
Application number: DEP16949A
Authority: DE
Inventors: Dr Rudolf Schmidt
Original assignee: PERUTZ PHOTOWERKE GmbH
Current assignee: PERUTZ PHOTOWERKE GmbH
Priority date: 1956-09-06
Filing date: 1956-09-06
Publication date: 1958-05-14

Description

Verfahren zur Stabilisierung photographischer Emulsionen Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bzw. zur Stabilisierung lichtempfindlicher Halogensilberschichten.
Es ist bekannt, daß man zur Verhütung des chemischen Schleiers Stabilisatoren verwendet. Diese chemischen Verbindungen haben im allgemeinen den Zweck, schwerlösliche Silbersalze zu bilden und dadurch die Haltbarkeit besonders hochempfindlicher Emulsionen, die ja bekanntlich bei der Lagerung unter anomalen klimatischen Verhältnissen mehr oder weniger stark verschleiern, zu verbessern.
Es wurde nun gefunden, daß diese Art der Schleierbildung stärker als bisher verhindert werden kann, wenn man den lichtempfindlichen Emulsionen Amminchrom-(III)-komplexe der allgemeinen Formel zusetzt. Hierin ist Am eine elektroneutrale Gruppe, z. B. N H3, Pyridin, Äthylendiamin; R ein komplexgebundener Säurerest, z. B. Cl, Br, S C N, C2 04 und Me ein Kation, z. B. N H, K, Na.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen stellen bequem zugängliche und billige Substanzen dar und beeinflussen die Empfindlichkeit und Gradation in keiner Weise. Die anzuwendende Konzentration kann je nach Emulsionstyp und Substanz schwanken, beträgt aber in keinem Fall mehr als 100 mg/kg AgN03. Ebenfalls können diese Chromiate in Mischung mit anderen bekannten Stabilisatoren angewandt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen ist weitgehend in der Literatur beschrieben, so daß im folgenden nur auf einzelne typische Beispiele Bezug genommen wird: 1. Ammoniumtetrarhodanatodiamminchromiat (Reinecke, Ann. 126 [1863] 113); 2. Kaliumtetrarhodanatodipyridinchromiat (P f e i f f e r , Ber. 39 [1906] 2123) ; 3. Kaliumdioxaloäthylendiamminchromiat (Werner-Schwarz, Dissertation Zürich 1908).
Die beanspruchten Stabilisatoren eignen sich - wie bereits erwähnt - für Emulsionen der verschiedensten Art, z. B. unsensibilisierte, chemisch und/oder optisch sensibilisierte und farbphotographische Emulsionen, die Farbstoffkuppler enthalten. Als lichtempfindliche Salze kommen die üblichen Silberhalogenide in Frage. Der Träger für das Silberhalogenid kann außer aus Gelatine aus anderem eiweißhaltigem Material, ferner aus Cellulosederivaten und synthetischen Kolloiden bestehen.
Die nachstehenden Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung nur erläutern und nicht begrenzen. Beispiel 1 Eine Bromjodsilberemulsion wird zur Nachreife mit einem Zusatz von - 5 mg Kaliumtetrarhodanatopyridinehromiat pro 1000 ccm Emulsion, d. h. äquivalent mit 50g Silbernitrat, versehen. Die fertige Emulsion, panchromatisch sensibilisiert, wird auf eine Filmunterlage vergossen und 96 Stunden bei 55°C in einen Brutschrank gebracht. Die Kontrollprobe wird in entsprechender Weise hergestellt und behandelt. Zur Ermittlung des Stabilisierungseffekteswurden diesensitometrischen Werte (Empfindlichkeit, Gamma, Schleier) beider Emulsionen geprüft und nachstehende Resultate erhalten: Die Dichte des entwickelten Schleiers ohne Stabilisator 1,0; mit Stabilisator 0,3.
Empfindlichkeit und Gradation blieben unverändert. Beispiel 2 Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß an Stelle von Kaliumtetrarhodanatodipyridinchromiat eine äquivalente Menge Kaliumdioxaloäthylendiaminchromiat gebraucht wurde.
Die Ergebnisse der sensitometrischen Werte waren mit denen von Beispiel 1 nahezu identisch.
Beispiel 3 Eine Bromjodsilberemülsion gemäß Beispiel 1 wurde zur Nachreife mit einem Zusatz von 4 mg Ammoniumtetrarhodanatodiamminchromiat/ 1000 ccm Emulsion versehen. Nach der Ofenprobe ergab sich eine Schleierdichte von 0,2. Der Vergleich einer in gleicher Weise hergestellten Emulsion, die als Stabilisator 7-oxy-5-methyl-1,3,4-Triazaindolizin in einer Menge von 80 mg/1 Emulsion enthält, ergab hingegen eine Schleierdichte von 0,55.

Claims

PATRNTANSPRÜCIM 1. Verfahren zur Herstellung photographischer Emulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der allgemeinen Formel in einer, den Schleier verhütenden Menge, der Emulsion zugesetzt werden. Hierin ist Am eine elektroneutrale Gruppe, z. B. NH3, Pyridin, Äthylendiamin; R ein komplexgebundener Säurerest, z. B. Cl, Br, S C N, C201 und Me ein Kation, z. B. N H, K, Na.
2. Verfahren zur Herstellung photographischer Emulsionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB der Stabilisator der Emulsion in einer Konzentration von weniger als 100 mg /kg Silbernitrat zugesetzt wird.