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Rost mit Normalstäben und Fallstäben, insbesondere für Sinteranlagen
Bei Sinterpfannen und Sinterbändern hat sich der Nachteil gezeigt, daß sich die
Rostspalte mit flachen Splitkörnern u. dgl. zusetzen und dadurch den freien Saugquerschnitt
zwischen den Roststäben verringern. Die Roste müssen deshalb häufiger, gegebenenfalls
unter Verwendung von Preßluftwerkzeugen, gereinigt «erden. Diese Reinigungsarbeit
stört die laufende Produktion und verursacht zusätzliche Kosten.
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Um diesem Mangel abzuhelfen, wird jeder zweite Roststab als Fallstab
ausgebildet, der beim Kippen der Sinterpfanne oder beim Umkehren des Sinterbandes
unter dem Einfluß der Schwerkraft relativ zum benachbarten Normalstab senkrecht
zur Roststabfläche bewegt wird, um anschließend vor der Neubeschickung des Rostes
wieder in die Roststabfläche zurückzukehren.
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Durch eine solche Relativbewegung der benachbarten Stäbe gegeneinander
soll einem Zusetzen der Rostspalte ohne irgendwelchen zusätzlichen Aufwand an Arbeit,
Zeit und Kosten vorgebeugt werden.
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Gleichwohl lassen die älteren Ausführungen dieser Art zu wünschen
übrig, weil bei ihnen der Ausschlag der Fallstäbe gegen die Normalstäbe nur klein
ist und z. B. die Größenordnung von nur 10 mm hat. Infolgedessen vollzieht sich
die Bewegung verhältnismäßig langsam und nahezu stoßfrei, so daß die angestrebte
Reinigungswirkung nicht immer gewährleistet ist.
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Der Gedanke, den Ausschlag der Fallstäbe wesentlich - auf z. B. 30
mm - zu vergrößern, läßt sich bei den gegebenen konstruktiven und baulichen Bedingungen
nicht ohne weiteres realisieren, es sei denn mit einem Aufwande, der die Wirtschaftlichkeit
in Frage stellt oder betrieblich andere Mängel mit sich bringt. Dies gilt z. B.
für eine Ausführung, bei der die Fallstäbe an Stützhebeln gelagert sind, die ihnen
die Ausschlagbewegung gegenüber den Normalstäben aufzwingen. -.
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Stand der Technik ist weiter ein Kipprost mit zwei Roststabgruppen,
deren Einzelstäbe miteinander abwechselnd angeordnet sind. Für die Stäbe der einen
Gruppe ist ein Fallweg von etwa 10 mm und für die Stäbe der anderen Gruppe ein Fallweg
von etwa 20 mm vorgesehen. Es beträgt also der Verlagerungsweg der Stäbe mit 20
mm Ausschlag nur etwa 10 mm relativ zu den Nachbarstäben, so daß die beabsichtigte
Reinigungswirkung ebenfalls unvollkommen bleibt.
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Der Erfindung gemäß kann ein genügend großer Ausschlag von z. B. 30
mm und damit eine einwandfreie Reinigungswirkung dadurch erreicht werden, daß die
Normalstäbe mit seitlichen Anschlägen versehen sind, auf welche die Fallstäbe beim
Kippen des Rostes auftreffen. Der vergrößerte Fallweg bedingt beim Auftreffen auf
die Anschläge der Normalstäbe eine kräftige Stoßwirkung, die ein Lösen etwa noch
an den Stäben haftender Teilchen gewährleistet. Dabei ist es vorteilhaft, d@aß die
eine Stabgruppe, nämlich die Normalstäbe, bezüglich ihres Führungsspieles an den
Roststabträgern die übliche Ausführung beibehalten kann, indem nur für die Fallstäbe
das für den Fallweg notwendige Spiel vorzusehen ist.
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Um den freien Saugquerschnitt durch die seitlichen Anschläge an den
Normalstäben nicht zu beeinträchtigen, empfiehlt es sich nach der Erfindung, diese
Anschläge an den Enden der Normalstäbe vorzusehen.
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In Weiterentwicklung der Erfindung ist es zweckmäßig, die Lagerung
der Fallstäbe so zu gestalten, daß ihre Bewegung durch Reibungswiderstände tunlichst
nicht beeinträchtigt wird. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, die Fallstäbe an
den Normalstäben mit seitlichem Spiel zu führen. Dazu erhalten die Fallstäbe einen
verbreiterten und nach unten verjüngten Kopf und die Normalstäbe einen sinngemäß
nach unten erweiterten Kopf, so daß die Fallstäbe bei Rückkehr in ihre Normallage
zwanglos gewissermaßen eingefädelt werden.
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Die etwa auf halber Länge an den Stäben vorgesehenen seitlichen Abstandansätze
können erfindungsgemäß gleichzeitig zu einer solchen Führung herangezogen werden,
indem die Stirnflächen der Ansätze wie die einander zugekehrten Kopfflächen der
Stäbe geneigt sind.
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Das Abfangen der Fallstäbe an seitlichen Anschlägen der Normalstäbe
braucht nach der Erfindung keineswegs zu dem Nachteil zu führen, daß der auf den
Fallstäben ruhende Anteil der Rostbeschickung von den Normalstäben getragen werden
muß. Vielmehr können die Fallstäbe in ihrer Normallage genau so wie die Normalstäbe
an den Roststabträgern abgestützt sein und damit ihren Anteil an der Gesamtrostbeschickung
genauso tragen wie die festen Normalstäbe.
Die Zeichnung veranschaulicht
ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Abb. 1 das eine
Ende eines Roststabpaares mit dem Roststabträger im Querschnitt, Abb.2 ein Roststabpaar
im Querschnitt gemäß I I-I I der Abb. 1, Abb. 3 eine Draufsicht auf die Roststäbe.
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Die Normalstäbe 1 liegen mit ihrem Kopfende 2 auf einem Roststabträger
3 auf, der zur Verstärkung mit Längsrippen 4 und Ouerrippen 5 versehen ist.
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Unterhalb des Kopfendes tragen die Normalstäbe 1 seitliche Anschläge
6 zum Abfangen der Fallstäbe 7 in ihrer Ausschlaglage. In dieser stützen sich die
Fallstäbe 7 mit ihren Endvorsprüngen 8 auf den Anschlägen 6 ab, wie in Abb. 1 angedeutet
ist. In diese Ausschlaglage gelangen die Fallstäbe 7 unter dem Einfluß der an ihnen
unmittelbar angreifenden Schwerkraft beim Kippen der Sinterpfanne oder Umkehren
eines Sin.terbandes. Dabei fallen die Stäbe 7 mit ihren Vorsprüngen 8 auf die Anschläge
6, so daß sich eine kräftige Stoßwirkung ergibt, die den an den Stäben - und zwar
auch an den Normalstäben 1 - anhaftenden Rostbelagsplitt restlos entfernt. Beim
Zurückkippen führt die Schwerkraft die Fallstäbe 7 wieder in ihre Normallage, d.
h. in die Höhenlage der Normalstäbe 1, zurück. Die Fallstäbe 7 stützen sich dann
gleichfalls an dem Roststabträger 3, nicht also an den Anschlägen 6, ab und verursachen
mithin keine zusätzliche Belastung der Stäbe 1.
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Zwischen den Normalstäben 1 und dem Roststabträger 3 ist nur ein kleines
Spiel vorgesehen, das nach Maßgabe von Fertigungstoleranzen, Wärmedehnungen und
Schwefeleisenansätzen gewählt ist.
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Sowohl die Fallstäbe 7 als auch die Normalstäbe 1 haben einen verbreiterten
Kopf (Abb. 2). Der verbreiterte Kopf 7' der Fallstäbe 7 ist nach unten keilförmig
verjüngt. Die keilförmig geneigten Flanken 7" des Kopfes 7' führen den Fallstab
7 bei seiner Rückkehr in die Normallage an den benachbarten Normalstäben. Die Köpfe
2 der Normalstäbe 1 sind in Anpassung an das keilförmige Profil der Köpfe 7' nach
unten erweitert und bilden Gegenflanken 2' zur Führung der Fallstäbe. Zwischen den
einander zugekehrten Flanken 2' der Köpfe 2 und 7' verbleibt ein kleines Spiel von
etwa 1 mm, damit die Fallstäbe bei ihrer Rückbewegung in die Normallage gegen Klemmen
oder Zwängen zwischen den Normalstäben geschützt sind.
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Auf halber Länge haben sowohl die Normalstäbe 1 als auch die Fallstäbe
7 Abstandansätze 9. Diese können zur Unterstützung der Führung durch die Köpfe 2
und 7' herangezogen werden und haben demgemäß Stirnflächen, die genauso geneigt
sind wie die einander zugekehrten Seitenflächen der Köpfe 2 und 7'. Die sentlichen
Anschläge 6 der Normalstäbe 1 sind bei der dargestellten Ausführung auch als Abstandhalter
ausgebildet. Dazu sind die Fallstäbe 7 um die Ansätze 6 herum ausgespart (Abb. 1).
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Wie aus Abb. 3 ersichtlich, sind die Normalstäbe 1 an den Enden beiderseits
mit Queransätzen 10 versehen (vgl. auch Abb. 2), die teils als Abstandhalter der
Normalstäbe gegeneinander, teils als Führung der Fallstäbe 7 dienen.
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Die Vorzüge der erfindungsgemäßen Roststabausbildung sind grundsätzlich
nicht nur für Sinteranlagen, sondern auch für Roste anderer Anlagen wertvoll, z.
B. für Kesselwanderroste und ähnliche Feuerungen ebenso wie für Röstanlagen.