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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Immunologie. Insbesondere betrifft die Erfindung
die Verwendung von Immuntherapie in Kombination mit Chemotherapie.
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Zusammenfassung
des verwandten Stands der Technik
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Trotz
des Fortschritts, den die moderne Medizin bei der Behandlung von
Krebs erzielt hat, bleibt das erneute Auftreten von Krebs eine Sorge.
Für eine Mehrheit
von Krebsarten umfasst eine typische Behandlung Chirurgie, gefolgt
von Chemotherapie in hohen Dosierungen. Eine Mehrzahl dieser Patienten erleidet
einen Rückfall
und spricht auf andere chemotherapeutische Behandlungen nicht an.
Diese Patienten machen dann von experimentellen Behandlungen oder
Rettungsbehandlungen Gebrauch.
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Derzeitige
experimentelle Protokolle konzentrieren sich auf eine Mischung von
Chemotherapien, in einem Versuch, Resistenzprobleme zu überwinden.
Die meisten dieser Behandlungen führen zu schwerwiegenden Bluttoxizitäten wie
etwa Neutropenie und Thrombozytopenie. Andere für den Patienten schwerwiegende
und frustrierende Symptome umfassen Haaraus fall und Übelkeit.
Forscher suchen nunmehr nach Wegen, das Immunsystem durch weniger
toxische Mittel zu verstärken,
dabei immer noch den Krebs zu eliminieren.
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Viele
haben sich der Verwendung von Chemotherapie in Verbindung mit Behandlungen
mit Antikörper
zugewandt. Viele von diesen haben ebenfalls ähnliche Toxizitäten wie
die Chemotherapie gezeigt.
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Somit
bleibt ein Bedarf, neue Behandlungen zu identifizieren, die nicht
nur die anfänglichen
Symptome einer Krankheit behandeln, sondern auch ein erneutes Auftreten
dieser Symptome abmildern und/oder verhindern.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von Krebs bereit, umfassend die gleichzeitige Verabreichung eines
xenotypischen monoklonalen Antikörpers
und eines chemotherape8utischen Arzneimittels an einen Patienten,
der an Krebs erkrankt ist. Bevorzugt ist der Patient ein Mensch.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von Krebs bereit, umfassend chirurgische Krebsentfernung, die gleichzeitige
Verabreichung eines chemotherapeutischen Arzneimittels und eines
xenotypischen monoklonalen Antikörpers
in einer Dosis von gleich oder kleiner 2 mg.
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In
einem dritten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von Krebs bereit, umfassend chirurgische Krebsentfernung, die Verabreichung
eines xenotypischen monoklonalen Antikörpers in den Wochen 1, 3, 5,
9, gefolgt von der gleichzeitigen Verabreichung eines chemotherapeutischen Arzneimittels
und eines xenotypischen monoklonalen Antikörpers in Woche 12, in einer
Dosis von gleich oder kleiner 2 mg.
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In
einem vierten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Induzieren
einer Wirtsimmunreaktion in einem Patienten gegen ein in vivo Tumorantigen
mit mehreren Epitopen bereit, wobei das Antigen keine effektive
Wirtsimmunreaktion hervorruft, umfassend das gleichzeitige Verabreichen
an den Patienten eines chemotherapeutischen Arzneimittels und einer
Zusammensetzung, umfassend ein Bindemittel, das spezifisch an ein
erstes Epitop auf dem Antigen bindet, und Zulassen, dass das Bindemittel
ein Bindemittel/Antigen-Paar bildet, wobei eine Wirtsimmunreaktion
gegen ein zweites Epitop auf dem Antigen hervorgerufen wird.
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In
einem fünften
Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Krebs
bereit, umfassend das gleichzeitige Verabreichen eines chemotherapeutischen
Arzneimittels, eines Bindemittels und eines Antigens.
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In
einem sechsten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Induzieren
einer Wirtsimmunreaktion in einem Patienten gegen ein in vivo Tumorantigen
mit mehreren Epitopen bereit, wobei das Antigen keine effektive
Wirtsimmunreaktion hervorruft, umfassend das gleichzeitige Verabreichen
an den Patienten eines chemotherapeutischen Arzneimittels und einer
Zusammensetzung, umfassend ein Bindemittel, das in einer Menge von
0,1 μg bis
2 mg pro kg Körpergewicht
des Wirts vorhanden ist, und wobei das Bindemittel spezifisch an
ein Epitop auf dem Antigen bindet und eine effektive Wirtsimmunreaktion gegen
ein zweites Epitop auf dem Antigen hervorgerufen wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist eine Tabelle, welche
die Ergebnisse von drei klinischen Studien zeigt, bei denen Alt-2 gleichzeitig
mit einem chemotherapeutischen Arzneimittel verabreicht wird.
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2 ist ein Diagramm, welches
eine nicht-einschränkende
Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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3 ist ein Graph, welcher
den Zahlenunterschied zwischen Ab2-Respondern (weiße Quadrate)
(effektive Immunreaktion) und Ab2-Nichtrespondern (schwarze Quadrate)
(nicht effektive Immunreaktion) im Zeitverlauf zeigt.
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4 ist eine Tabelle, welche
die unterschiedlichen Krankheitscharakteristika von Ab2-Respondern
und Ab2-Nichtrespondern
zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung rührt
von der Entdeckung her, dass eine Kombination von Immuntherapie
mit herkömmlicher
Chemotherapie und/oder Radiotherapie das erneute Auftreten von Krebs
abmildert und/oder verhindert. Die Gegenwart einer Wirtsreaktion
in einem Patienten gegen einen xenotypischen Antikörper wird
eine Immunreaktion stimulieren. Die Erfinder haben diese Entdeckung
ausgenützt
um Therapeutika zu entwickeln, enthaltend Bindemittel, die in Immuntherapie
nützlich
sind, und chemotherapeutische oder radiotherapeutische Arzneimittel,
sowie Verfahren zur Verwendung dieser Therapeutika. Die hierin zitierten
Patente und Veröffentlichungen
geben das Niveau des Fachwissens auf diesem Gebiet wieder und werden
hiermit in ihrer Gesamtheit aufgenommen, im gleichen Ausmaß, wie wenn
bei jedem bzw. jeder spezifisch und individuell angegeben werden
würde,
dass es bzw. sie durch Bezugnahme aufgenommen wird. Im Falle eines Konflikts
zwischen einem zitierten Dokument und dieser Beschreibung ist diese
Beschreibung maßgeblich.
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von Krebs bereit, umfassend die gleichzeitige Verabreichung eines
xenotypischen monoklonalen Antikörpers
und eines chemotherapeutischen Arzneimittels an einen Patienten,
der an Krebs erkrankt ist. In manchen Ausführungsformen der Erfindung
legt die Bindung des xenotypischen monoklonalen Antikörpers an
ein erstes Einzelepitop ein zweites gesondertes Epitop auf dem Antigen
frei. In manchen Ausführungsformen
der Erfindung bildet der xenotypische monoklonale Antikörper, wenn
an das Antigen gebunden, einen immunogenen Komplex. Beispiele für xenotypische
monoklonale Antikörper
("MAb") umfassen bevorzugt IgG1-Antikörper, Chimäre monoklonale
Antikörper ("C-MAb"), humanisierte Antikörper, gentechnisch konstruierte
monoklonale Antikörper
("G-MAb"), Fragmente von
monoklonalen Antikörpern
(umfassend, aber nicht beschränkt
auf "F(Ab)2", "F(Ab)" und "Dab"), und Einzelketten,
welche den reaktiven Anteil von monoklonalen Antikörpern repräsentieren ("SC-MAb"). Das Bindemittel
kann markiert oder nicht markiert sein.
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Wenn
der Patient ein Mensch ist, umfassen bevorzugte xenotypische monoklonale
Antikörper ohne
Einschränkung
monoklonale Antikörper
aus Maus. Besonders bevorzugte monoklonale Antikörper aus Maus umfassen Alt-1
(IgG1 aus Maus, bindet spezifisch an MUC-1; ATCC Nr. PTA-975; American Type
Culture Collection, Manassas, VA), Alt-2 (OvaRex® mAb
843.13, IgG1 aus Maus; bindet spezifisch an CA125; ATCC Nr. PTA-1883),
Alt3 (IgG3 aus Maus, bindet spezifisch an CA19.9; ATCC Nr. PTA-2691),
Alt-4 (IgM aus Maus, bindet spezifisch an CA19.9; RTCC Nr. PTA-2692),
Alt-5 (IgG1 aus Maus, bindet spezifisch an CA19.9; ATCC Nr. PTA-2690), und
Alt-6 (IgG1 aus Maus, bindet spezifisch an Prostata-spezifisches
Antigen (PSA); ATCC Nr. HB-12526).
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
sind geeignet, um Patienten, die an Krebs erkrankt sind, einen therapeutischen
Nutzen bereitzustellen. Wie hierin verwendet bedeutet der Begriff "Krebs" einen Zustand, bei
dem eine Zelle im Körper
eines Patienten eine abnormale, unkontrollierte Proliferation eingeht.
Die abnormale Zelle kann proliferieren, so dass ein fester Tumor
gebildet wird, oder kann proliferieren, so dass eine Vielzahl von
Zellen gebildet wird (z. B. Leukämie).
Es ist zu bemerken, dass der Begriff die normale Proliferation einer
Zelle, wie etwa einer Stammzelle oder eines Spermatozyten nicht
umfasst, da Krebs die abnormale, unkontrollierte Proliferation einer
Zelle eines Patienten ist.
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Unter "Behandeln eines Patienten,
der an Krebs erkrankt ist",
wird verstanden, dass die Symptome des Patienten nach einer Behandlung
gemäß der Erfindung
abgemildert sind. In einem nicht einschränkenden Beispiel wird ein Patient
behandelt, der an einem in hohem Maße metastasierenden Krebs (z.
B. Brustkrebs) erkrankt ist, wobei entweder keine zusätzliche
Metastasen auftreten oder deren Anzahl im Vergleich mit einem Patienten,
der keine Behandlung erhält,
verringert ist. In einem anderen nicht einschränkenden Beispiel wird ein Patient
behandelt, bei dem die Größe des festen
Tumors des Patienten entweder verringert wird oder dessen Größe im Vergleich
mit einem Patienten, der keine Behandlung erhält, nicht zunimmt. In einem
nochmals anderen nicht einschränkenden
Beispiel steigt die Anzahl von Krebszellen (z. B. Leukämiezellen)
in einem behandelten Patienten entweder nicht an, oder sie ist im
Vergleich zu der Anzahl von Krebszellen in einem Patienten, der
keine Behandlung erhält,
verringert. In bevorzugten Ausführungsformen
ist der Patient ein Mensch.
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Es
wird erkannt werden, dass ein "Patient, der
an Krebs erkrankt ist",
gemäß der Erfindung
das mutierte Protein exprimieren kann und dennoch nicht für die Krankheit
symptomatisch sein muss. Beispielsweise, wenn der Krebs ein Kolonkrebs
ist (der mit dem mutierten K-ras Protein assoziiert ist), ist ein Patient
mit einem mutierten K-ras Protein in manchen Zellen des Kolons ein
Patient gemäß der Erfindung, obwohl
der Patient noch nicht symptomatisch für Kolonkrebs sein muss. "Mit einem mutierten
Protein assoziiert" bedeutet,
dass in einer Mehrzahl von Patienten Krankheitsanzeichen oder -symptome
vorhanden sind, wenn das mutierte Protein in dem Körper des Patienten
vorhanden ist, aber wobei keine Krankheitsanzeichen oder -symptome
vorhanden sind, wenn das mutierte Protein nicht in dem Körper des Patienten
vorhanden ist. "Krankheitsanzeichen
oder -symptome" sind
klinisch anerkannte Manifestationen oder Indikationen einer Krankheit.
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Bevorzugt
umfassen die therapeutischen Zusammensetzungen der Erfindung weiterhin
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. Unter einem "pharmazeutisch akzeptablen
Träger" wird ein Träger verstanden,
der für
den Patienten, dem er verabreicht wird, physiologisch akzeptabel
ist. Ein Beispiel für
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger ist physiologische Salzlösung. Andere
pharmazeutisch akzeptable Träger
und deren Formulierungen sind gut bekannt und allgemein beschrieben
in beispielsweise Remington's
pharmaceutical Sciences (18. Ausgabe, Hrsg. A. Gennaro, Mack Publishing
Co., Easton, PA, 1990).
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"Verabreichen" wie hierin verwendet
bedeutet das Liefern der Zusammensetzung an den Patienten in einer
Weise, welche dazu führt,
dass die Zusammensetzung innerhalb des Körpers des Patienten ist. Eine
derartige Verabreichung kann durch jeden Weg erfolgen, umfassend
ohne Einschränkung parenteral,
subkutan, intradermal, intravenös,
intraarteriell, intraperitoneal und intramuskulär.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung ist das verwendete chemotherapeutische Arzneimittel
kommerziell erhältlich.
Einige nicht einschränkende
Beispiele umfassen Carboplatin, Cisplatin, Docetaxel, Paclitaxel,
Doxorubicin, HCL-Liposomeninjektion, Topotecan, Hydrochlorid, Gemcitabin,
Cyclophosphamid und Etoposid oder jede Kombination davon.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das chemotherapeutische Arzneimittel innerhalb einer Woche
vor oder nach dem monoklonalen Antikörper aus Maus verabreicht.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von Krebs bereit, umfassend Chirurgie, Verabreichung eines chemotherapeutischen
Arzneimittels, Verabreichung eines xenotypischen monoklonalen Antikörpers in
einer Dosis von gleich oder kleiner 2 mg, verabreicht durch intravenöse Infusion über 20 Minuten
während
der Wochen 1, 3, 5, 9, danach alle 8 Wochen, gefolgt von Verabreichung
eines chemotherapeutischen Arzneimittels innerhalb von 5 Tagen der
Verabreichung des Bindemittels.
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In
bestimmten nicht einschränkenden
Ausführungsformen
der Erfindung wird der xenotypische Antikörper, z. B. Alt-2, als eine
2 mg Dosis aufgelöst in
50 ml Salzlösung
verabreicht und langsam mittels Infusion bevorzugt über annähernd 20 Minuten
verabreicht. Wenn eine allergische Reaktion oder eine andere Reaktion
auftritt, welche die vollständige
Verabreichung der Dosis limitieren kann, dann kann zu diesem Zeitpunkt
eine niedrigere Dosis verwendet werden, oder mit nachfolgenden Behandlungen,
so dass der erwartete Dosisbereich 1–2 mg pro Behandlung betragen
würde. Üblicherweise
wird eine Prämedikation
mit 25 bis 50 mg Diphenhydramin oral oder intravenös verabreicht,
um das Risiko von allergischen Reaktionen gegen das Protein zu verringern. Der
verwendete Behandlungsplan für
eine Kombination von Alt-2 und Chemotherapie umfasst die Verabreichung
von Alt-2 in der vorstehenden Dosis in den Wochen 1, 3, 5, 7, 9,
wobei Chemotherapie mit Alt-2 in den Wochen 12 bis 26 verabreicht
wird. Mit Alt-2 kann begonnen werden nach der Erholung von einer beliebigen
erforderlichen Chirurgie, die vor der Chemotherapie durchgeführt wird,
und sie wird danach fortgesetzt bis zum und während des Behandlungszeitraums
der Chemotherapie. Die Chemotherapie kann in Zyklen von 3–4 Wochen
gegeben werden, oder anderen Behandlungsplänen, gemäß dem behandelnden Arzt und üblicher
klinischer Praxis. Die Chemotherapie kann für bis zu sechs Zyklen fortgesetzt
werden, gefolgt von der Verabreichung des xenotypischen Antikörpers alle
zwölf Wochen
für bis
zu zwei Jahre.
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In
einem dritten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
von Krebs bereit, umfassend Chirurgie, gefolgt innerhalb von sieben
Tagen durch eine Verabreichung eines xenotypischen monoklonalen
Antikörpers
in einer Dosis von gleich oder kleiner 2 mg, verabreicht durch intravenöse Infusion über 20 Minuten
während
der Wochen 1, 3, 5, 9, danach alle 8 Wochen, mit gleichzeitiger
Verabreichung eines chemotherapeutischen Arzneimittels in Woche
3 oder danach.
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In
einem anderen nicht einschränkenden Beispiel
wird der Antikörper
aus Maus in Woche 1 verabreicht, nachdem Standardchirurgie abgeschlossen
wurde, aber Chemotherapie noch nicht begonnen hat. Der Antikörper aus
Maus wird in einer Dosis von gleich oder kleiner 2 mg, durch eine
20-minütige intravenöse Infusion
verabreicht, gefolgt von einer zweiten Behandlung und gleichzeitiger
Verabreichung eines chemotherapeutischen Arzneimittels in Woche
6 und später. "Gleichzeitige Verabreichung" bedeutet eine Verabreichung
in einem relativ kurzen Zeitraum zueinander. Bevorzugt beträgt ein derartiger
Zeitraum weniger als 2 Wochen, stärker bevorzugt weniger als
7 Tage, am meisten bevorzugt weniger als 1 Tag und die Verabreichung
könnte
sogar simultan erfolgen.
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Die
erwarteten Überlebensdauern
ohne ein Fortschreiten der Krankheit können in Monaten bis Jahren
gemessen werden, in Abhängigkeit
von Prognosefaktoren, umfassend die Anzahl von Rückfällen, das Krankheitsstadium
und andere Faktoren. Die Überlebensdauern
insgesamt werden ebenfalls in Monaten bis Jahren gemessen. Es wird
erwartet, dass bei Eierstockkrebs die Zugabe des xenotypischen monoklonalen
Antikörpers
Alt-2 die Zeitdauer erhöhen
wird, bis ein erneutes Auftreten oder ein Fortschreiten der Krankheit
erfolgt, und auch die Überlebensdauer
verlängern
könnte.
Jede Verbesserung von 2 Monaten oder länger wird üblicherweise als klinisch bedeutsam
erachtet.
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In
einem vierten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Induzieren
einer Wirtsimmunreaktion in einem Patienten gegen ein in vivo in
dem Serum des Wirts vorhandenes Tumorantigen mit mehreren Epitopen
bereit, wobei das Antigen keine Wirtsimmunreaktion hervorruft, umfassend
das Verabreichen an den Patienten eines chemotherapeutischen Arzneimittels
und einer Zusammensetzung, umfassend ein Bin demittel, das spezifisch
an ein Epitop auf dem Antigen bindet, und Zulassen, dass das Bindemittel
ein Bindemittel/Antigen-Paar bildet, wobei eine Wirtsimmunreaktion
gegen ein zweites Epitop auf dem Antigen hervorgerufen wird. Beispiele
für Antigene
mit mehreren Epitopen sind beschrieben in Nicodemus C. F. et al.,
Expert Rev. Vaccines 1(1), 34–48
(2002); Qi et al., Hybridoma and Hybridomics 20, 313–323 (2001);
und Berlyn et al., Clin. Immunol. 101, 276–283 (2001), und durch Bezugnahme
hierin aufgenommen.
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Ein "Bindemittel", wie hierin verwendet,
bezeichnet eine Komponente eines Bindepaars, umfassend ein immunologisches
Paar, z. B. eine Bindegruppierung, welche ein Antigen binden kann,
bevorzugt ein Einzelepitop, das auf dem Antigen, wie etwa einem
vorbestimmten Tumorantigen, exprimiert ist. In manchen Ausführungsformen
der Erfindung legt die Bindung eines ersten Einzelepitops ein zweites
gesondertes Epitop auf dem Antigen frei. In manchen Ausführungsformen
der Erfindung bildet das Bindemittel, wenn an das Antigen gebunden,
einen immunogenen Komplex. Beispiele für Bindemittel umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf: Antikörper,
monoklonale Antikörper
("MAb"), bevorzugt IgG1-Antikörper, chimäre monoklonale
Antikörper
("C-MAb"), humanisierte Antikörper, gentechnisch
konstruierte monoklonale Antikörper
("G-MAb"), Fragmente von monoklonalen
Antikörpern
(umfassend, aber nicht beschränkt
auf "F(Ab)2", "F(Ab)" und "Dab"), Einzelketten,
welche den reaktiven Anteil von monoklonalen Antikörpern repräsentieren
("SC-MAb"), Antigenbindende
Peptide, Tumor-bindende Peptide, ein Protein, umfassend Rezeptorproteine,
Peptid, Polypeptid, Glycoprotein, Lipoprotein oder dergleichen,
z. B. Wachstumsfaktoren, Lymphokine und Cytokine, Enzyme, Immunmodulatoren,
Hormone, beispielsweise Somatostatin, jedes der vorstehenden, gebunden
an ein Protein, welches eine Effektorfunktion vermit telt, und Verbindungen,
welche jedes der Vorstehenden nachahmen, oder Fragmente von jedem
der Vorstehenden. Das Bindemittel kann markiert oder nicht markiert
sein.
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Bevorzugte
Bindemittel der Erfindung sind monoklonale Antikörper. Wenn der Patient ein Mensch
ist, umfassen diese xenotypischen monoklonalen Antikörper ohne
Einschränkung
monoklonale Antikörper
aus Maus. Besonders bevorzugte monoklonale Antikörper aus Maus umfassen Alt-1
(IgG1 aus Maus, bindet spezifisch an MUC-1; ATCC Nr. PTA-975; American
Type Culture Collection, Manassas, VA), Alt-2 (OvaRex® mAb
B43.13, IgG1 aus Maus; bindet spezifisch an CA125; ATCC Nr. PTA-1883),
Alt-3 (IgG3 aus Maus, bindet spezifisch an CA19.9; ATCC Nr. PTA-2691),
Alt-4 (IgM aus Maus, bindet spezifisch an CA19.9; ATCC Nr. PTA-2692),
Alt-5 (IgG1 aus
Maus, bindet spezifisch an CA19.9; ATCC Nr. PTA-2690), und Alt-6
(IgG1 aus Maus, bindet spezifisch an Prostata-spezifisches Antigen
(PSA); ATCC Nr. HB-12526).
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Ein "in vivo Tumorantigen
mit mehreren Epitopen" ist
ein Antigen, das mehrere Epitope an seiner Oberfläche präsentiert.
Einige nicht einschränkende Beispiele
für derartige
Antigene umfassen CA125, MUC-1, PSA, CA19.9 und TAG-72.
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"Induzieren einer
Wirtsimmunreaktion" bedeutet,
dass der Patient eine Abmilderung oder Verringerung von Krankheitsanzeichen
oder -symptomen erfährt,
und umfasst spezifisch, ohne Einschränkung, eine Verlängerung
der Überlebensdauer.
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine CD8+ IFN-γ produzierende
T-Zelle aktiviert, wobei in dem Patienten, dem der monoklonale Antikörper aus
Maus verabreicht worden ist, eine Immunreaktion von cytotoxischen
T-Lymphozyten (CTL) induziert wird. In bestimmten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Ver fahren
wird eine CD4+ IFN-γ produzierende T-Zelle
aktiviert, wobei in dem Patienten, dem die Zusammensetzung verabreicht
worden ist, eine Immunreaktion von Helfer-T-Zellen induziert wird.
Diese aktivierten, CD4+ IFN-γ produzierenden
T-Zellen (d. h. Helfer-T-Zellen)
stellen die immunologische Unterstützung bereit (z. B. durch die
Freisetzung von Cytokinen), um nicht nur CTL zu induzieren und aufrecht zu
halten, sondern auch eine humorale Immunreaktion, welche durch B-Zellen
vermittelt wird. Somit wird in bestimmten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahren
in dem Patienten, dem die Zusammensetzung verabreicht worden ist,
eine humorale Reaktion gegen das Antigen aktiviert.
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Eine
Aktivierung von CD8+ und/oder CD4+ IFN-γ produzierenden T-Zellen bedeutet,
dass T-Zellen, welche IFN-γ produzieren
können,
dazu veranlasst werden, tatsächlich
IFN-γ zu
produzieren oder ihre Produktion an IFN-γ zu erhöhen. Eine "CTL-Induktion" bedeutet, dass verursacht
wird, dass potentiell cytotoxische T-Lymphozyten tatsächlich eine
Antigen-spezifische Cytotoxizität
zeigen. Eine "Antigen-spezifische
Cytotoxizität" bedeutet eine Cytotoxizität gegen
eine Zelle, welche ein Antigen präsentiert, welches mit dem Antigen
assoziiert ist, das mit dem Krebs assoziiert ist, welche größer ist
als gegen ein Antigen, das nicht mit dem Krebs assoziiert ist. "Cytotoxizität" bezeichnet die Fähigkeit
des cytotoxischen T-Lymphozyten, die Zielzelle abzutöten. Bevorzugt
ist eine derartige Antigen-spezifische Cytotoxizität mindestens
3-fach, stärker
bevorzugt 10-fach größer, stärker bevorzugt
mehr als 100-fach größer als
die Cytotoxizität
gegen eine Zelle, welche nicht das mit dem Krebs assoziierte Antigen
präsentiert.
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In
einem fünften
Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Krebs
bereit, umfassend das gleichzeitige Verabreichen eines chemotherapeutischen
Arzneimittels, eines Bindemittels und eines Antigens.
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In
einem sechsten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Induzieren
einer Wirtsimmunreaktion in einem Patienten gegen ein in vivo Tumorantigen
mit mehreren Epitopen bereit, wobei das Antigen keine effektive
Wirtsimmunreaktion hervorruft, umfassend das gleichzeitige Verabreichen
an den Patienten eines chemotherapeutischen Arzneimittels und einer
Zusammensetzung, umfassend ein Bindemittel, das in einer Menge von
0,1 μg bis
2 mg pro kg Körpergewicht
des Wirts vorhanden ist, und wobei das Bindemittel spezifisch an
ein Epitop auf dem Antigen bindet und eine effektive Wirtsimmunreaktion gegen
ein zweites Epitop auf dem Antigen hervorgerufen wird.
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Beispiel I
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Klinische und immunologische
Ergebnisse von Patienten mit erneut auftretendem Eierstockepithelkrebs (EOC,
epithelial ovarian cancer) nach Behandlung mit B43.13 und Chemotherapie
(CT)
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Immunologische und klinische
Zwischenergebnisse aus der Studie OVA-Gy-12
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Patienten
mit einem Rückfall
nach Platintherapie und einer ersten Chirurgie wurden eingeschrieben,
wenn sie Kandidaten für
eine zweite Chirurgie und eine fortgesetzte Chemotherapie waren.
Alt-2 wurde durch 20-minütige
Infusion in den Wochen 1, 3 , 5 und 9 vor dem Beginn der Chemotherapie
verabreicht, und danach optional alle 8 Wochen × 2 Dosismengen fortgesetzt,
gleichzeitig mit Chemotherapie in den Wochen 12 und 26. Humorale
Immunreaktionen, umfassend die Antikörper HAMA, Abt und CA125, wurden
als Basislinie und seriell gemessen. Unter Verwendung des gamma-Interferon-ELISPOT-Assays wurden T-Zell-Reaktionen
auf eine Aktivierung durch Rlt-2, CA125 oder autologen Tumor bewertet.
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20
Patienten wurden eingeschrieben, der mittlere Nachuntersuchungszeitraum
betrug 6 Monate und reichte bis zu 2 Jahren. Alt-2 wurde gut vertragen
und erzeugte keine schwerwiegenden Arzneimittel-verwandten ungünstigen
Reaktionen. In 14 von 19 auswertbaren Patienten (71%) wurden robuste humorale
Treatment-Emergent-Reaktionen gegen die konstante (HAMA) und variable
Region des Antikörpers
(Ab2) beobachtet. Bisher zeigten 5 von 8 getesteten Patienten (62,5%)
funktional aktive T-Zellen, stimuliert durch CA125 oder durch autologen
Tumor. T-Zell-Reaktionen auf Alt-2 wurden in 4 Patienten gezeigt.
Die T-Zell-Reaktionen waren MHC Klasse I und II restringiert, was
auf die Aktivierung von CTL (cytotoxischen T-Lymphozyten) und T-Helferzellen
hindeutet. Die Immunreaktionen wurden üblicherweise in Woche 12 nach
4 Dosismengen induziert, und wurden im Allgemeinen in Patienten
aufrecht erhalten, die eine Kombinationsbehandlung mit Alt-2 und
Chemotherapie fortsetzten. 75% sind noch am Leben, und nach 120
Wochen ist eine mittlere Überlebensdauer
nicht erreicht worden.
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Schlussfolgerung:
Alt-2 wird gut vertragen und induziert multiple Antigen-spezifische
Immunreaktionen, auch bei Kombination mit Chemotherapie. Für EOC im
fortgeschrittenen Stadium gehören
diese Daten zu den ersten, welche die Induktion von Tumor-spezifischen
T-Zellen zeigen.
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Zusammenfassung
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Offenbart
sind Verfahren zur Behandlung von Krebs, umfassend das Verabreichen
eines xenotypischen monoklonalen Antikörpers und eines chemotherapeutischen
Arzneimittels an einen Patienten, der an Krebs erkrankt ist. Ebenfalls
offenbart ist ein Verfahren zum Induzieren einer Wirtsimmunreaktion in
einem Patienten gegen ein in vivo in dem Serum des Wirts vorhandenes
Tumorantigen mit mehreren Epitopen, wobei das Antigen keine Wirtsimmunreaktion
hervorruft, umfassend das Verabreichen an den Patienten eines chemotherapeutischen
Arzneimittels und einer Zusammensetzung, umfassend ein Bindemittel,
das spezifisch an ein erstes Epitop auf dem Antigen bindet, und
Zulassen, dass das Bindemittel ein Bindemittel/Antigen-Paar bildet,
wobei eine Wirtsimmunreaktion gegen ein zweites Epitop auf dem Antigen
hervorgerufen wird.