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Der Mechanisierung des Strebausbaus dienende, maschinell parallel
zum Abbaustoß bewegte Rückvorrichtung Die Erfindung betrifft eine der Mechanisierung
des Strebausbaus dienende, maschinell parallel zum Abbaustoß bewegte Rückvorrichtung,
welche die in einer Reihe angeordneten wanderwandartigen Ausbauelemente nach dem
Drucklosmachen quer verschiebt und welche mit Mitteln zum Drucklosmachen und/ oder
Wiederverspannen bzw. -verriegeln der Ausbauelemente ausgerüstet ist, und kennzeichnet
sich dadurch, daß das Drucklosmachen und/oder Verspannen bzw. Verriegeln der Ausbauelemente
durch das Zusammenwirken von Schrägflächen und Anschlägen erfolgt, die teils am
Ausbauelement, teils an der Rückvorrichtung angebracht sind. Dieser Gedanke kann
in verschiedener Weise ausgeführt werden. So kann durch das Zusammenwirken von Schrägfläche
und Anschlag die gewünschte Bewegung der Ausbauteile, also das Drucklosmachen und/oder
Verriegeln, unmittelbar hervorgerufen werden, oder es kann auch noch ein besonderer
Antrieb durch Schrägfläche und Anschlag gesteuert werden. Auf diese Weise ist mit
einfachen Mitteln eine automatische oder halbautomatische Entlastung und Neuverriegelung
der Ausbauelemente von der Rückvorrichtung aus durchführbar. In manchen Fällen wird
es zweckmäßig sein, durch das Zusammenwirken von schiefer Ebene und Anschlag (der
natürlich baulich in beliebiger Weise ausgebildet sein kann) nur eine Verriegelung
(z. B. die Schlösser von Stempeln) zu lösen, um die Ausbauelemente vor der Querverschiebung
drucklos zu machen. Die nach der Querverschiebung erforderliche Neuverspannung kann
dann mit anderen Mitteln oder von Hand herbeigeführt «-erden. Vorzugsweise ist der
Erfindungsgedanke für einen solchen Ausbau verwendbar, bei dem die aufeinanderfolgenden
wanderwandartigen Ausbauelemente der Reihe in Abständen von z. B. 60 bis 100 cm
angeordnet sind.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an verschiedenen
Ausführungsformen dargestellt, wobei als Ausbauelemente wandartige Glieder dienen.
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Fig.l bis 6 veranschaulichen den Abbau eines Flözes mit einem hobelartigen
Abbaugerät 1, welches in beiden Zugrichtungen durch ein Zugmittel 2 mittels Haspel
3 bewegt wird und dabei eine Lage von z. B. 30 cm abhobelt und dem Kratzförderer
4 durch die Leitfläche 5 zuführt. Der Ausbau geschieht durch Wanderwände, von denen
jede aus den Teilen 6a und 6 b besteht, wobei der Oberteil 6 a auf einer nicht selbsthemmenden
Schrägfläche nach Auslösen einer nicht dargestellten Verriegelung absenkbar ist.
Im allgemeinen genügt zum Verschieben des Ausbaus eine geringe Absenkbewegung, wobei
eine gewisse Berührung mit dem Hangenden sogar aufrechterhalten werden kann. Das
Verschieben der Wanderwände erfolgt durch eine Rückvorrichtung, die aus einem Mittelteil
7a und den Führungsansätzen 7b, 7c be-
steht. Diese Teile sind durch Gelenke
8 derart initeinander verbunden, daß der Rückschlitten den Unebenheiten des Liegenden
sich anpassen kann. Der Rückschlitten hat auf der ganzen Länge gleichbleibende Breite
und ist gemäß Fig. 1 bis 6 in einer Führung verschiebbar, die aus einer Stirnfläche
der Wanderwand und einem wirbelförmigen Ansatz 9 der Grundplatte 10 gebildet wird.
Fig. 1 und 2 zeigen die Anwendung einer solchen Rückvorrichtung bei entgegengesetzten
Zugrichtungen. Gemäß Fig. 1 sind die Wände a und b verschoben und bereits neu verspannt,
die Wand c wird soeben neu verspannt, die Wand d wird durch die schräge Druckfläche
des Mittelstückes 7a in Richtung auf den Kohlenstoß verschoben, während die Wand
e gerade gelöst ist. Die Wände f, g und die in Zugrichtung folgenden Wände sind
fest. Sonach liegen also die beiden Führungsansätze 7 b und 7 c an den fest verspannten
Wänden g, f und a, b. Fig. 2 veranschaulicht, wie man durch Drehung der Rückvorrichtung
um ihre Längsachse um 180°. diese für die umgekehrte Zugrichtung verwenden kann.
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Die aufeinanderfolgenden Wände sind durch Seile derart miteinander
verspannt, daß beim Verschieben kein Umkippen oder Schiefstellen stattfinden kann,
indem durch die ganze Reihe der Wände Drahtseile 11, und zwar sowohl beim Oberteil
als auch beim Unterteil, hindurchgeführt sind. Auf diese Seile sind nahe der Wand
Anschläge 12 od. dgl. vorzugsweise mit seitlichem Spiel aufgeklemmt, um die beim
Verschieben
und Absenken erforderliche Relativverschiebung der Wandteile
zueinander zu ermöglichen. Wie in Fig. 1 erkennbar ist, sind die Seile am oberen
Teil des Strebs bzw. in der Strecke fest verspannt.
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Die oberen Seile oder Lenker können gleichzeitig als Verzugselemente
dienen sollen und daher zweckmäßig möglichst nahe dem Hangenden verlegt werden.
Zweckmäßig werden mehrere solcher Verzugsstäbe oder -seile in gleicher oder verschiedener
Höhe nebeneinander angeordnet. Auf diesen Verzugselementen können noch Platten oder
sonstige das Hangende sichernde Elemente angebracht werden. Wie Fig. 3 zeigt, besitzt
der Wandoberteil beiderseits vorkragende Kappen 13.
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Gemäß Fig. 4 bis 6 ist die Rückvorrichtung so ausgebildet, daß jeweils
nur eine Wand h entlastet und vorgerückt wird, während die beiden benachbarten Wände
k und L noch bzw. schon wieder verspannt sind.
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Es sind auch Ausführungsformen denkbar, bei welchen einer der Führungsansätze
fortfallen kann. Fig. 7 bis 13 veranschaulichen eine Ausführungsform des Rückschlittens
für beide Bewegungsrichtungen, wobei dieser mit Mitteln zur Steuerung der Entlastung
und Wiederverspannung der Wand ausgerüstet ist. Der Führungsansatz 7 b besitzt einen
nach oben vorstehenden Bolzen 14, der mit der Schrägfläche 15 einer Steuerstange
16 derart zusammenwirkt, daß die letztere im Sinne des Pfeiles in Fig. 8 nach rückwärts
verschoben wird und dadurch in nicht näher dargestellter Weise die Verriegelung
der Wand lt (Fig. 4) auslöst oder - falls in der Abgleitfläche Selbsthemmung
oder annähernd Selbsthemmung besteht - einen Antrieb zur Absenkbewegung einschaltet.
Nach der Verschiebung der Steuerstange 16 kann der Bolzen, wie die Fig.9 und 10
veranschaulichen, durch das Fenster 17 hindurchtreten. Gleichzeitig mit der Einwärtsverschiebung
der Steuerstange 16 gemäß Fig. 8 oder etwas früher wird durch den mit der Schrägfläche
18 zusammenwirkenden Bolzen 19 die Steuerstange 20 der Wand 1 nach einwärts, also
in Richtung auf den Kohlenstoß zu, bewegt, wodurch ein die Wandteile verspannender
Antrieb und gegebenenfalls anschließend eine neue Verriegelung gesteuert wird. Dieser
Antrieb kann beispielsweise durch einen Druckluftzylinder oder durch ein hydraulisches
Aggregat gebildet sein.
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Fig. 11 bis 13 veranschaulichen den gleichen Vorgang bei der umgekehrten
Zugrichtung, nachdem der Rückschlitten um seine Längsachse um 180° gedreht ist und
die Bolzen 14 und 19 herausgenommen und in besondere Löcher auf der Rückseite des
Schlittens eingesteckt worden sind. Die Wirkung ist aus den eingezeichneten Pfeilen
ersichtlich. Fig. 12 zeigt, das der Bolzen 14 nach Einwärtsverschiebung der Steuerstange
durch ein zweites Fenster 21 (vgl. auch Fig. 10) hindurchtreten kann.
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Während bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen die Rückvorrichtung
an der dem Kohlenstoß zugekehrten Stirnseite der Wanderwände angeordnet ist, zeigen
die Fig.14 bis 22 Ausführungsbeispiele, bei welchen der Rückschlitten am rückwärtigen
Ende der Wände in einer entsprechenden Führung angeordnet ist. Hierbei ist auf dem
Rückschlitten eine Antriebsvorrichtung 22 (z. B. bestehend aus rotierendem Druckluftmotor
oder Elektromotor, Ölpumpe und Druckzylinder) vorgesehen, welche das Neuv erspannen
der vorgeschobenen Wände und giegebenenfalls auch das Absenken des Wandoberteils
bewirkt. Dabei kann gemäß Fig. 16 und 17 die Entspannung der Wände bzw. die Auslösung
der Verriegelung ähnlich dem Prinzip der Fig. 7 bis 13 dadurch erfolgen, daß die
Steuerstange 23 durch einen eine schiefe Ebene 24 bildenden Anschlag des Rückschlittens
gesteuert wird. Diese Steuerstange betätigt den Steuerkolben 25 zur Beaufschlagung
des Druckmittelzylinders 26, welcher mittels eines doppelarmigen Hebels 27 die Schaltklinke
28 außer Eingriff mit der Verzahnung 29 bringt. Die Wände m und n (Fig. 14)
sind noch fest, die Wand c wird gerade entspannt, die Wand p befindet sich auf dem
Wege der Verschiebung, während die Wand q wieder verspannt wird. Fig. 20 zeigt einen
ähnlichen: Vorgang, nur mit dem Unterschied, daß - genau wie bei Fig. 4 - nur jeweils
eine Wand gelöst und verschoben wird. Zum Verspannen der Wände kann sowohl bei dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 14 und 15 aJs auch bei dem Ausführungsbeispiel der
Fig.20 ein auf dem Rückschlitten parallel zur Abgleitfläche des Oberteils angeordneter
Druckmittelzylinder 30 benutzt «erden, der mit einem Druckstück 31 stumpf gegen
ein entsprechendes, an. jeder Wand vorhandenes Ansatzstück 32 zur Anlage gebracht
wird. Zweckmäßig gibt man dem Körper 31 und/oder 32 in Zugrichtung des Rückschlittens
eine größere Länge, um die Bedienung zu erleichtern. Der Druckmittelzylinder 30
kann von dem Antrieb 22 aus beaufschlagt werden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. 14 bis 22 ist folgende:
Beim Auslösen der Verriegelung der zu verschiebenden Wände kann der Schlitten durchfahren,
während zum Neuverspannen der verschobenen Wände der Schlitten anhalten muß, damit
dann der Druckmittelzylinder 30 in Tätigkeit tritt.
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Wenn man bei dem Rückschlitten gemäß Fig.4 und 20 erreichen will,
daß nur eine Wand entspannt ist, so ist es erforderlich, die neue Verspannung der
verschobenen Wand früher zum Abschluß zu bringen als die Lösung der benachbarten
Wand. Die Einschaltung des Antriebs 22 zum Neuverspannen der Wand kann von Hand,
z. B. durch Druckknopfschaltung, geschehen, insbesondere durch einen auf dem Rückschlitten
selbst sitzenden Bedienungsmann (vgl. Fig. 15).
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Es ist aber auch denkbar, den Antrieb 22 automatisch durch eine Steuervorrichtung
ähnlich der in den Fig. 7 bis 13 dargestellten einzuschalten. Hierbei soll dann
zweckmäßig zwischen dem auf dem Rückschlitten befindlichen Steuerglied für das Auslösen
einerseits und dem entsprechenden Glied für das Neuverspannen andererseits ein etwas
kleinerer Abstand als entsprechend demjenigen benachbarter Wanderwände vorgesehen
sein. Bei Wänden, bei denen die Abgleitfläche keine Selbsthemmung besitzt, ist nach
beendeter Verspannung eine Verriegelung der Wandteile erforderlich, die entweder
selbsttätig, z. B. durch einen Fallkeil, geschehen kann oder durch eine zusätzliche,
ebenfalls vom Rückschlitten aus betätigte Vorrichtung. Es ist ferner möglich, den
Antrieb für die Verspannung der Wände so auszubilden, daß stets eine bestimmte,
zweckmäßig regelbare Vorspannung erreicht wird. An Stelle des Druckmittelzylinders
30 kann auch ein mechanisches Getriebe, z. B. eine Druck- bzw. Zugspindel, vorgesehen
werden, die das Verspannen und gegebenenfalls auch das Absenken der Wände herbeiführt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 18 bis 22 sind die Wanderwände
mit einem allseitig vorkragenden Dach 33 versehen. Diese Dachplatten 33 können miteinander
ebenfalls durch zweckmäßig als Verzugselement dienende Seile 11, die wiederum durch
alle
Wände durchgeführt sind, verspannt werden, wobei diese Seile
ebenfalls mit Anschlägen 12 versehen sind.