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Prüfeinrichtung zur Untersuchung des Muskelgleichgewichtes der Augen
Die Erfindung betrifft eine ophthalmologische Untersuchungseinrichtung zur Prüfung
des binokularen sehens.
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Die Verordnung einer Brille erfordert neben der Bestimmung der Fehlsichtigkeit
des einzelnen Auges für die Ferne und gegebenenfalls auch für die Nähe eine Abgleichung
des Refraktionszustandes beider Augen beim beidaugigen Sehen und eine Prüfung des
Muskelgelichgewichtes beider Augen.
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Bisher bekannte Einrichtungen zeigen auch dann Störungen des Muskelgelichgewichtes
an, wenn die untersuchte Person die Störungen von sich aus ohne Beschwerden überwindet.
Es geht also aus dem Untersuchungsergebnis nicht hervor, ob die Störung korrigiert
werden muß oder nicht. Ferner entsprechen die bekannten Einrchtungen nicht den normalen
Sehbedingungen, da beiden Augen getrennt Testzeichen dargeboten werden, aus deren
gegenseitiger Lage auf die Größe der Störung des Muskelgleichgewichtes geschlossen
werden muß.
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Zur Behebung dieser Mängel sind bei der Einrichtung zur Prüfung des
Muskelgleichgewichtes der Augen gemäß der Erfindung zwei unter etwa 45° zur Sehachse
des rechten bzw. des linken Auges genegite halbdurchlässige Spliegle angeordnet,
denen gegenüber rechts bzw. links je ein Testzeichnt, z. B. Pfeil und Skala angebracht
sind, während sich in Richtung der Sehachsen ein oder zwei weitere, in Form, Lage
oder Aussehen veranderliche Testzeichen befinden. Mit Vorteil ist das in Richtung
der Sehachsen angebrachte Testzeichen eine drehbare, mit einem Durchmesser markeirte
Scheibe.
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Mit der Prüfeinrichtung gemäß der Erinfung ist angestrebt, den natülichen
Bedingungen des normalen Schens dadurch möglichst zu entsprechen, daß beide augen
ein Testobjekt oder die Mitte einer Testfigur direkt betrachten doer zwei beide
augen getrennt dargebotene Testzeichen zu einem Einfachbild verschmelzen müssen;
aus den angezeigten Ergehnissen der Prüfung soll hervorgehen. ob eine Korrektur
der Störung und in welcher Höhe die Korrektur erfolgen muß oder nicht.
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Die neue prüfeinrichtung sieht hiernach einen Test ovr. der von beiden
Augen unmittelbar betrachtet wird. Dieser Test kann während der Untersuchung verändert
werden. so sind z. B. folgende Veränderungen möglich : die Strichstärke oder form
des testes wird variiert, die Lage wird durch Drehung variiert. das Aussehen wird
durch Änderung der Beleuchtung oder Farbe oder durch Änderung des Kontrastes zwischen
Infeld und Umfeld variiert.
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Die Prüfeinrichtung kann an Stelle dieses einen unmittelbar von beiden
Augen betrachteten Testes auch zwei Teste, von denen jeder nur von einem Auge wahrgenommen
wird, enthalten. auch diese Teste sind eranderlich. Hierbei besteht auch die Mqglichkeit.
da die Änderung für beide Teste nicht in gleiche rWeise oder Stärke erfolt, so da
sich die Teste mehr oder weniger voneinander unterscheiden.
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So kann z. B. der eine Tes tnach der einen. der andere nach der anderen
Seite gedreht werden.
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Das Wesentliche dieses ersten Teiles der Prüfeinrichtung sind also
ein Test oder zwei Teste, die veränderlich sind und daher verändelriche Reize auf
beide Augen ausüben.
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Der zweite Teil der Prüfeinrichtung ist eine Anzeigevorrichtung.
über deren Stellung der Untersuchte AussAgen zu machen hat. Vor jedem Auge befindet
sich. wie gesgt. ein halbdurchlässiger Spiegel, der unter etwa 450 zur Sehachse
des Auges angeordnet ist. Die halbdurchlässige Verspiegelung gestattet jedem Auge,
den oben beschriebenen veränderlichen Test weiterhin im durchblick zu betrachten.
Die Verspiegelung genügt andererseits. um in Reflexion zwei Teste, die rechts und
links vom Untersuchten aufgestellt sind, so zu beobachten, daß also jedes Auge nur
einen dieser beiden Teste sieht.
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Diese beiden Teste unterscheiden sich voneinander (z. B. Pfeil und
Skala).
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In der Zeichnung ist schematisch und beispielsweise die Anordnung
eienr derartigen Prüfeinrichtung dargestellt. Beride Augen betrachten getrennt über
halbdurchlässige Spiegle die Testzeichen TL und TR Pfeil und Skala. die im gemeinsamen
Seheindruck als Pfeil über einer Skala gesehen werden,
wobei der
Pfeil gegenüber der Skala eine Stellung einnimmt, die von der Heterophorie der Augen
abhängt. Gleichzeitig betrachten beilde Augen genieinsam durch die halbdurchlässigen
Spiegel ein Testbild T, im Beispiel einen Strich, der in seiner Lage geändert werden
kann. Dieser wird ebenfalls im gemeinsamen Seheindruck wahrgenommen. Befindet sich
der Strich in vertikaler Stellung, so wird die von ihm ausgehende Fusionsanregung
für beide Augen groß sein, so daß eine Heterophorie der Augen ganz oder teilweise
kompensiert wird und der Pfeil gegenüber der Skala in eine Null stellung oder deren
Nachbarschaft rückt. Wird der Strich in die horizon tale Lage gedreht, so wird die
von ihm ausgehende Fusionsanregung nachlassen und schließlich ganz aufhören. Der
Pfeil verschiebt sich dann auf der Skala wieder entsprechend der Größe der Hetero-
phoire,
die jetzt nicht mehr durch die Fusion kotnsensiert werden kann.