DE1155615B - Refraktionsgeraet zur subjektiven Bestimmung der sphaerischen und astigmatischen Seheigenschaften des Auges - Google Patents
Refraktionsgeraet zur subjektiven Bestimmung der sphaerischen und astigmatischen Seheigenschaften des AugesInfo
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Description
- Refraktionsgerät zur subjektiven Bestimmung der sphärischen und astigmatischen Seheigenschaften des Auges Die Erfindung betrifft ein Refraktionsgerät zur subjektiven Bestimmung der sphärischen und astigmatischen Seheigenschaften des Auges derjenigen Art, bei der zwei Bilder eines Testobjekts in zur Netzhaut unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig erzeugt werden und aus den Aussagen des Prüflings über die Schärfenqualität dieser Bilder Rückschlüsse auf die Korrekturerfordernisse des Auges gezogen werden.
- Ein bekanntes Gerät dieser Art besteht aus einem Optometer mit positiver Linse und mehreren in verschiedenen Entfernungen von ihr gerätefest derart angeordneten Prüfobjekten, daß sie sich durch die Linse gleichzeitig überblicken lassen. Dabei wurde auch schon dem Gerät ein System aus einem durchsichtigen und einem vollbelegten Spiegel zugeordnet, um ein zusätzliches, die Akkommodation unterdrückendes Hintergrundbild in das Gesichtsfeld einzubringen. Ein solches Gerät ist baulich kompliziert, weil es dem Optometerprinzip gehorchend ein Kollimatorsystem und weiterhin ein abgestuftes Testobjekt erfordert. Fernerhin eignet es sich nur für die Prüfung sphärischer Augenfehler in der Fernsicht, weil es prinzipiell ein augennahes Testobjekt mittels Kollimatorlinse im Unendlichen abbildet, und besitzt auf Grund dieser Abbildungsgrundlage den weiteren, benutzungserschwerenden Nachteil. daß das Prüflingsauge ganz genau auf Achse und Brennpunkt der Kollimatorlinsc zentriert sein muß. Außerdem verleitet das bekannte Gerät zur Akkommodation. und das eingespielte Hintergrundbild ist nur bei Normal-und schwacher Kurzsichtigkeit wirksam.
- Die vorliegende Erfindung schafft nun einen Gerätetyp, der von diesen vorstehend erörterten Nachteilen frei ist und darüber hinaus zusätzliche Vorteile schafft. Demgemäß besteht die Erfindung, ausgehend von einem Refraktionsgerät zur subjektiven Bestimmung der sphärischen und astigmatischen Seheigenschaften des Auges mittels gleichzeitiger Erzeugung zweier Bilder eines Testobjektes in zur Netzhaut unterschiedlichen Ebenen darin. daß cs ein Strahlenaufteilungssystem aufweist. das die Teilbilder des in an sich bekannter Weise dem Auge in Prüfentfernung angebotenen Testobjektes im Auge als mit einem Blick erfaßbare Bilder entwirft und ein strahlenteilendes Element enthält. welches für jedes Teilbild halbdurchlässig ist, und daß jedem Teilstrahlengang ein optisches Element zugeordnet ist, das sich von dem des anderen Strahlenganges durch einen wahrnehmbaren Dioptrienunterschied von beispielsweise 0,5 D unterscheidet.
- Das neuartige Gerät arbeitet also auf der Grundlage der klassischen subjektiven Refraktionsbestimmung, bei dem dem zu prüfenden Auge ein in Prüfentfernung. bei der Fernsichtuntersuchung also in etwa 6 m Abstand angeordnetes Testobjekt beliebiger Ausgestaltung, also etwa eine Sehtafel, unter Vorhalten von Probiergläsern verschiedener Stärke dargeboten und vom Prüfling eine Aussage darüber verlangt wird. welches der verschiedenen Bilder ihm am schärfsten erscheint. Dieses klassische Verfahren ist aber unvollkommen. Da die Darbietung der verschiedenen Bilder nur nacheinander und unter Probierglasänderung erfolgen kann, ist die Untersuchung zeitraubend, für den Prüfling ermüdend und vor allem deswegen unsicher, weil der Prüfling ein später dargebotenes Bild nur mit dem Gedächtnisbild der vorangehenden Darbietung vergleichen kann. Daher muß der Vergleich zweier Darbietungen meist mehrfach wiederholt werden, was die Ermüdung noch verstärkt. In dieser Beziehung schafft nun die Erfindung grundsätzlichen Wandel, indem zwischen Testobjekt und Auge, das unbewaffnet oder durch Probier- oder Brillenglas unterstützt sein kann, ein Gerät eingefügt wird. das diesen Strahlengang in zwei Strahlengänge aufteilt, die auf der Netzhaut zwei mit einem Blick erfaßbare Testobjektbilder in wahrnehmbar unterschiedlichen Abbildungsebenen entwerfen. Der Prüfling braucht sich also weder auf sein Gedächtnis zu verlassen noch mit dem Auge merkliche Bewegungen auszuführen, um erst ein und danach ein zweites Vergleichsbild zu erfassen. Hierdurch wird die Refraktionsbestimmung außerordentlich viel genauer, schneller durchführbar und weniger ermüdend. Das Gerät kann dabei so klein gebaut werden, daß es beispielsweise in das Probierglasgestell eingesetzt werden kann.
- Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes besteht darin, daß das Strahlenaufteilungssystem aus einem im Testobjek tstrahlengang unter praktisch 452 schräg angeordneten, halb durchlässigen Spiegel und einem zu ihm bis auf einen geringfügigen, die Bildversetzung im Auge bewirkenden Winkelunterschied parallelen, undurchlässigen Spiegel besteht. Diese Ausgestaltungsart hat also eine gerisse Ähnlichkeit mit der Hintergrund-Einspiegelungsvorrichtung bei dem eingangs erörterten Optometergerät, dient aber ersichtlicherweise einem ganzlich anderen Zweck und unterscheidet sich auch durch die vorbestimmte Nichtparallelität der beiden Spiegel.
- Je nachdem. ob die sphärischen oder astigmatischen Augenfehler untersucht werden sollen, wird man die optischen Elemente unterschiedlichen Dioptrienwertes entweder als sphärische Linsen oder als astigmatische oder - wie es in der klassischen Refraktometrie üblich ist - als kreuzzylindrische Linsen ausgestalten. In bekannter Weise kann man die spiegelnden Flächen des Strahlenaufteilungssystems mit den brechenden Flächen der optischen Elemente unterschiedlichen Dioptrienwertes in einem Gerät vereinigen.
- In der Beschreibung und den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung näher erläutert und dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die optischen Elemente eines erfindungsgemäßen Gerätes und den von ihm erzeugten Strahlengang und Fig. 2 und 3 zwei schematische Darstellungen der vom Gerät erzeugten Seheindrücke einerseits bei nichtkorrigiertem und andererseits bei auskorrigiertem Auge.
- Das zu prüfende Auge A empfängt von dem in Prüfentfernung angebrachten, also praktisch unendlich fernen Testobjekt y zwei Bildeindrücke y1, und y2', die in bezug auf die NetzhautebeneN unterschiedliche Stellung einnehmen. Im gezeichneten Beispiel befindet sich y1, in geringem Abstand vor und y2, in größerem Abstand hinter der Netzhautebene N. Der Bildeindrucky,' wurde durch das Strahlenbündel 1 und der Bildeindruck y.)' durch das Strahlenbündel II erzeugt. Beide Bündel werden unterschiedlich beeinflußt. Das Bündel I durchsetzt eine positive Linse Ds und den halbdurchlässigen, etwa unter 450 geneigten Spiegel und gelangt über das schematisch dargestellte Probierglas 1 in das Auge bis zu y1,. Das Bündel 11 andererseits durchsetzt eine negative Linse D2, wird über den vollbelegten Spiegel 52 zum halbverspiegelten SpiegelS, und von diesem ebenfalls durch das Probierglas 1 ins Auge bis zu y2.' reflektiert. Der SpiegelS2 bildet dabei mit dem SpiegelS1 einen so winzig kleinen Winkel, daß die beiden Bilder, und y.,' auf der Netzhaut etwas, aber noch mit einem Blick erfaßbar, auseinanderliegen. Die Linse D1 kann beispielsweise die Stärke So0,25 D und die Linse D9 beispielsweise die Stärke S 0,25 D besitzen. Der Abstand der beiden Bilder,' und y.,' im Auge entspricht also einem Dioptrieunterschied von 0,5 D.
- Wenn der Prüfling auf Befragen etwa erklärt, daß er den Bildeindruck gemäß Fig. 2 hat, also das Bild y1, schärfer als das Bild y.,' sieht, so bedeutet das, daß er eine zusätzliche Korrektur von beispielsweise + 0,2t D benötigt. Wenn nun nach entsprechender Auswechslung des Probierglases 1 der Prüfling einen Bildeindruck gemäß Fig. 3 hat, also beide Bilder' und y,' gleich unscharf sieht, so steht die Netzhaut zwischen den beiden bewußt falschen Dioptrienwerten, und das in der Probierbrille vorhandene Probierglas ist sphärisch richtig. Bei beiden Messungen hat der Prüfling jeweils beide Vergleichsbilder mit einem Blick erfassen und dadurch leicht und sicher vergleichen können.
- An Stelle der Stärken S+0,25 D und S-0,25 D können auch andere sphärische oder auch astigmatische Brechwerte gewählt werden. So kann man mit dem erfindungsgemäßen Gerät für die Prüfung des Astigmatismus beispielsweise mit einem Blick die beiden Achsenlagen eines üblichen, sogenannten Kreuzzylinders von der Stärke z. B. S+0,25c-O,5 oder SS-0,5c-1,0 erfassen. In diesem Fall wird aus der Unschärfenangabe darauf geschlossen, ob der Zylinderwert des Probierglases erhöht oder abgeschwächt werden muß oder beibehalten werden kann.
- Beispielsweise kann Linse D eine Brechkraft von s f 0,25 c - 0,5 Achse902 und Linse D2 von s- 0,25 c +0,5, ebenfalls Achse 900 haben. Dabei können diese Linsen so drehbar angeordnet und durch Zahntrieb miteinander gekuppelt werden, daß ihre beiden Zylinderachsen alle Achsenlagen des vorhandenen Astigmatismus einnehmen können und dabei immer zueinander parallel bleiben.
- Linse D2 kann auch in horizontaler Lage zwischen den Spiegeln S1 und S angeordnet werden.
- Ferner kann das Gerät augenseitig mit wenigstens einer Zusatzlinse versehen werden, damit die Wahl der beiden Dioptrienwerte nach Wunsch eingerichtet werden kann.
- Dem Wesen des benutzten Strahlenteilungssystems entspricht es, daß jedes der Strahlenbündel 1 und II nur mit etwa halber Helligkeit in das Auge gelangt.
- Dieser Lichtverlust ist im allgemeinen unbeachtlich, da die Lichtstärke des Objekts durch geeignete Wahl der Beleuchtungsmittel groß genug gemacht werden kann.
- Die erfindungsgemäßen Geräte können auch für andere Teile der Refraktionsbestimmung benutzt werden, unter anderem für binokulare Prüfungen.
- Das Objekt kann sowohl weiß als auch farbig sein und kann in jeder gewünschten Entfernung und Stellung dargeboten werden.
Claims (4)
- PATENTANSPRUCHE: 1. Refraktionsgerät zur subjektiven Bestimmung der sphärischen und astigmatischen Seheigenschaften des Auges mittels gleichzeitiger Erzeugung zweier Bilder eines Testobjekts in zur Netzhaut unterschiedlichen Ebenen, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Strahlenaufteilungssystem (Sl, S2) aufweist, das die Teilbilder (y1,, y2') des in an sich bekannter Weise dem Auge in Prüfentfernung angebotenen Testobjektes (y) im Auge als mit einem Blick erfaßbare Bilder entwirft und ein strahlenteilendes Element (Sl) enthält, welches für jedes Teilbild halbdurchlässig ist, und daß jedem Teilstrahlengang ein optisches Element (Dt, D2) zugeordnet ist, das sich von dem des anderen Strahlenganges durch einen wahrnehmbaren Dioptrienunterschied von beispielsweise 0,5 D unterscheidet.
- 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlenaufteilungssystem aus einem im Testobjektstrahlengang unter praktisch 450 schräg angeordneten, halbdurchlässigen Spiegel und einem zu ihm bis auf einen geringfügigen. die Bildversetzung im Auge bewirkenden Winkelunterschied parallelen. undurchlässigen Spiegel besteht.
- 3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet. daß die optischen Elemente unterschiedlichen Dioptrienwertes aus sphärischen Linsen bestehen.
- 4. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Elemente unterschiedlichen Dioptrienwertes aus astigmatischen oder kreuzzylindrischen Linsen bestehen.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 285 409, 646 510, 686062.
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