DE102711C

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Info

Publication number: DE102711C
Application number: DENDAT102711D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Saug- und Druckpumpe, bei welcher zwei Cylinder von ungleich grofsen Durchmessern angeordnet sind, die durch Kanäle in den aus einem Gufsstücke bestehenden Kolben in Verbindung stehen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist Fig. 1 ein Längsschnitt durch die Differentialcylinder und Fig. 2 ein Querschnitt nach 2-2.

Der aus einem Gufsstücke bestehende Cylinder A wird durch eine Zwischenwand in zwei Theile oder Kammern B und C von gleicher Länge, aber verschiedenem Durchmesser getheilt, so dafs sich die Querschnittsflächen der beiden Kammern B und C wie 1: 2 verhalten. An jedem Ende wird der Cylinder A durch einen Deckel M N verschlossen, von denen der erstere M eine Stopfbüchse besitzt, durch welche die Kolbenstange G hindurchgeht. In den Kammern B und C gleiten die beiden Kolben E und D, die zweckmäfsig in einem Stück mit ihrer Muffe F gegossen sind, die in der Längsrichtung innere Kanäle ff hat und mit ihren Kolben an der Kolbenstange G befestigt ist, wobei sie an der konischen Abdrehung η der Stange anliegt und in dieser Lage durch eine Mutter festgehalten wird. Auf der Vorderseite des Kolbens D gleitet auf der Kolbenstange G ein Absperrventil k, welches die Oeffnungen der Kanäle f abschliefst, wenn sich die Kolben nach links bewegen. Das Spiel dieses Ventils wird durch einen auf der Kolbenstange sitzenden Stellring geregelt. In gleicher Weise ist hinter dem Kolben E auf der Kolbenstange G das Absperrventil / angebracht, welches die in der Nähe des äufseren Kolbenumfanges angeordneten Längskanäle g abschliefst, jedoch die Kanäle f beständig offen läfst. Das Spiel dieses Ventils / wird durch die Mutter ρ am Aufsenende der Kolbenstange G geregelt. Die Flüssigkeit wird durch das Rohr H und die Oeffnung b angesaugt und durch das Rohr K ausgepreist.

Während der Zeit, wo sich die Kolben von links nach rechts (Fig. 1) bewegen, wird in der Mitte des Cylinders A infolge des Unterschiedes der Durchmesser bei gleichem Hube ein Vacuum erzeugt, welches das Ansaugen der Flüssigkeit durch die Oeffnung b und das Saugrohr H bewirkt; gleichzeitig fliefst das Wasser, welches die Kammer C anfüllt und das Ventil k öffnet, durch die Kanäle f in die linke Kammer B, aus der es zum Theil in den die Zwischenwand dieser Kammer umgebenden ringförmigen Raum und in das Auslafsrohr K geprefst wird. Sobald die Richtung des Kolbenhubes geändert wird, schliefst sich das Ventil k, und die Flüssigkeit wird weiterhin aus der Kammer B nach dem Auslafsrohr K geprefst; gleichzeitig öffnet sich das Ventil /, und es wird die Flüssigkeit von der Kammer C durch die Kanäle g des Kolbens E angesaugt u. s. w.

Die Gleitflächen der Kolben D und E werden durch ein eingefettetes Hanfseil abgedichtet, welches in den in die Oberfläche der Kolben eingeschnittenen Spiralnuthen tt liegt, zu welchem Zwecke aber auch Ledermanschetten oder dergl. verwendet werden können.

Die vorstehend beschriebene Pumpe kann direct oder durch Zwischenglieder mit einer Kraftmaschine gekuppelt sein und bietet ferner

den Vortheil, dafs der schädliche Raum vermindert wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Saug- und Druckpumpe mit unter einander verbundenen gleieh langen Differentialcylindern und entsprechenden Verbundkolben, gekennzeichnet durch in den Kolben angeordnete Längskanäle, welche zwecks Ableitung der in den Raum zwischen den Kolben vermöge des durch den Gröfsenunterschied der letzteren entstehenden Vacuums direct eingesaugten Flüssigkeit durch auf der Kolbenstange vorgesehene ringförmige Scheiben selbstthätig geöffnet oder geschlossen werden, wobei sä'mmtliche sonst bei derartigen Pumpen vorkommende Ventileinrichtungen in Fortfall kommen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.