DE1026385B

DE1026385B - Verfahren zur Herstellung mehradriger elektrischer Starkstromkabel

Info

Publication number: DE1026385B
Application number: DES35579A
Authority: DE
Inventors: Hugo Mueller
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1953-09-30
Filing date: 1953-09-30
Publication date: 1958-03-20

Description

Die üblichen mehradrigen elektrischen Starkstromkabel besitzen eine entsprechende Anzahl isolierter, miteinander verseilter Adern und einen diese Kabelseele gemeinsam umgebenden Schutzmantel aus Metall oder nichtmetallischen Stoffen. Bei der Fertigung solcher Kabel ist es erforderlich, die Adern zunächst in einem gesonderten Arbeitsgang zu fertigen und zu isolieren, worauf in einem weiteren Arbeitsgang die so hergestellten Adern miteinander verseilt werden. Daran schließen sich gegebenenfalls nach gesonderter Trocknung und Tränkung der Seele als weitere Arbeitsgänge das Aufbringen des Mantels und der Bewehrung nebst Korrosionsschutzschichten an. Es sind zwar auch bereits mehradrige Starkstromkabel mit konzentrischem Aufbau bekanntgeworden, bei denen die Leiter aus mehreren gegeneinander isolierten Verseillagen von Drähten oder Bändern aufgebaut sind. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, einen derartigen Kabelaufbau unter Verwendung plastischer Stoffe als Isolierung durchzuführen. Derartige Kabel haben sich aber praktisch nicht einführen können. Weiterhin ist es bekannt, mehradrige feuerfeste Leitungen derart aufzubauen, daß die Leiter in Form konzentrisch angeordneter, nahtloser Metallrohre durch pulverförmigen mineralischen Isolierstoff gegeneinander isoliert sind. Die Herstellung solcher Leiter erfolgt so, daß in bzw. zwischen die zunächst mit größerem Durchmesser für sich hergestellten Rohre der pulverförmige Isolierstoff eingefüllt und dann der so hergestellte Rohling durch einen Ziehprozeß auf seine endgültige Abmessung heruntergezogen wird.

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich unter Ausnutzung der Entwicklung von Strangpressen zur Herstellung nahtloser Aluniiniumrohre und unter Anwendung von plastisch verarbeitbaren Isolierstoffen bei konzentrischem Aufbau des Kabels die Herstellung mehradriger elektrischer Starkstromkabel gegenüber den bisher üblichen und bekannten Verfahren wesentlich vereinfachen und beschleunigen läßt.

Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung mehradriger elektrischer Starkstromkabel mit konzentrisch angeordneten, durch Isolierschichten aus plastisch aufzubringenden Isolierstoffen, insbesondere auf Basis von hochpolymeren Kunststoffen, gegeneinander isolierten Leitern. Erfindungsgemäß werden bei 4-5 einem derartigen Verfahren in einem Arbeitsgang in wechselnder Folge die Leiter nahtlos mittels Metallstrangpressen erzeugt und die Isolierstoffschichten aufgebracht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Kabels dargestellt.

Das gezeigte Kabel besitzt einen Kernleiter 1 in Form eines nahtlosen Aluminiumstranges. Darüber Verfahren zur Herstellung
mehradriger elektrischer Starkstromkabel

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Hugo Müller, Berlin-Spandau,
ist als Erfinder genannt worden

folgt eine Isolierschicht 2 aus einem thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise auf Basis von Polyvinylchlorid od. dgl. Es folgt darüber ein zweiter Leiter 3 in Gestalt eines nahtlos gepreßten Aluminiumrohres, eine Kunststoffschicht 4, der dritte Leiter 5 wieder in Form eines Aluminiumrohres, eine weitere Isolierschicht 6, ein vierter, als Null- oder Erdleiter dienenden rohrf örmiger Leiter 7 und der Außenschutzmantel 8. Der Nulleiter 7 hat bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa den halben Querschnitt der Hauptleiter 1, 3 bzw. 5.

Die Erfindung ist aber nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Der Aufbau eines Starkstromkabels gemäß der Erfindung kann davon je nach Bedarf abweichen.

So ist es möglich, an Stelle des gezeigten Kernleiters 1 in Gestalt eines massiven Aluminiumstranges einen mehrdrähtigen Litzenleiter zu verwenden. Man kann aber auch den innersten Leiter als nahtloses Aluminiumrohr ausbilden, das gegebenenfalls über einem Isolierstoffkernstrang gebildet werden kann.

Die Zahl der konzentrischen Leiter kann von dem dargestellten Beispiel je nach Bedarf abweichen. Unter Umständen ist es möglich, auf den äußeren Null- oder Erdleiter zu verzichten. Weiter kann man das Kabel auch mit einem metallischen Schutzmantel, beispielsweise aus Blei, versehen. Zur Erhöhung der Biegsamkeit des Kabels kann es sich auch empfehlen, die rohrförmigen Leiter in Abständen in an sich bekannter Weise mit Querrillen zu versehen.

Die Herstellung eines Kabels gemäß der Erfindung kann in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen. Über

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dem Kernleiter 1 wird die erste Isolierschicht aufgetragen, worauf der zweite Leiter nahtlos mit einer Strangpresse aufgepreßt wird. Es folgen im gleichen Arbeitsgang abwechselnd die weiteren Isolierschichten und die folgenden konzentrischen Leiter. Auch der äußere Kunststoffmantel wird im gleichen Arbeitsgang erzeugt.

Die Isolierschichten können dabei ebenfalls mittels Strangpressen aufgebracht werden, die abwechselnd mit den Strangpressen zur Erzeugung der Leiterrohre angeordnet werden. Man kann die Isolierschichten aber auch auf andere Weise, beispielsweise im Längsbedeckungsverfahren, auf die Leiter aufbringen.

Um im Kabel durch die konzentrische Anordnung der Leiter keine Wärmestauungen auftreten zu lassen, empfiehlt es sich, die Querschnitte der Leiter von innen nach außen abzustufen, wobei der äußerste Leiter mit dem Nennquerschnitt ausgeführt wird und die inneren Leiter der verschlechterten Wärmeleitung entsprechend größeren Querschnitt erhalten. Der Querschnitt des innersten Leiters wird dabei so bemessen, daß er bei normaler Strombelastung keine oder nur mäßige Erwärmung zeigt.

Claims

Patentansprüche: 25

1. Verfahren zur Herstellung mehradriger elektrischer Starkstromkabel mit konzentrisch angeordneten, durch Isolierschichten aus plastisch aufzubringenden Isolierstoffen, insbesondere auf Basis von hochpolymeren Kunststoffen gegeneinander isolierten Leitern, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Arbeitsgang in wechselnder Folge die Leiter nahtlos mittels Metallstrangpressen erzeugt und die Isolierstoffschichten aufgebracht werden.

2. Mehradriges elektrisches Starkstromkabel, hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen äußeren Kunststoffmantel.

3. Mehradriges elektrisches Starkstromkabel, hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Leiter von außen nach innen zunehmend derart gestaffelt sind, daß der innerste Leiter bei normaler Strombelastung keine übermäßige Erwärmung zeigt.

4. Mehradriges elektrisches Starkstromkabel, hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußerste Leiter als Nulleiter etwa den halben Querschnitt der Hauptleiter aufweist.

5. Mehradriges elektrisches Starkstromkabel, hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenleiter als mehrdrähtiger Litzenleiter ausgeführt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 651 805;
belgische Patentschrift Nr. 506 039;
Zeitschrift »Wire and Wire Products«, 1953, S. 682 bis 687.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen