-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein höhenverstellbares Laderaumbodensystem für ein Fahrzeug, mit einem Laderaumboden, welcher in verschiedenen übereinanderliegenden Ebenen durch eine Stützeinrichtung einbaubar ist und mit einer Verriegelungseinrichtung in der jeweiligen Ebene befestigbar ist.
-
Aus der Druckschrift
DE 198 02 077 C2 ist beispielsweise ein Fahrzeug mit einem höhenverstellbaren Laderaumboden bekannt. Der Ladeboden liegt auf karosseriefesten Konsolen bzw. Stützeinrichtungen auf und wird durch ein Verrieglungselement befestigt.
-
Aus der
DE 197 37 712 A1 ist außerdem ein Laderaumbodensystem für einen Personenkraftwagen bekannt, bei welchem zwischen einem Laderaumboden und einem Fahrzeugboden Stützelemente in unterschiedlichen Neigungswinkeln anordenbar sind. Weiterhin ist aus der Offenlegungsschrift
DE 199 44 622 A1 ein Laderaumbodensystem bekannt, bei welchem ein Laderaumboden schwenkbeweglich mit der Rücklehne des Rücksitzes verbunden ist, um bei einem Verlagern der Rückenlehne von einer Gebrauchs- in eine Nicht-Gebrauchsstellung automatisch in eine horizontale Ausrichtung verbracht zu werden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein höhenverstellbares Laderaumbodensystem der eingangs genannten Gattung vorzuschlagen, welches hinsichtlich seiner Handhabung insbesondere bei der Höhenverstellung weiter verbessert wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
-
Demnach wird ein höhenverstellbares Laderaumbodensystem für ein Fahrzeug mit einem Laderaumboden vorgeschlagen, welcher in verschiedenen übereinanderliegenden Ebenen durch eine Stützeinrichtung einbaubar ist, wobei die Stützeinrichtung mit dem Laderaumboden verbunden ist. Das erfindungsgemäße höhenverstellbare Laderaumbodensystem erlaubt eine möglichst einfache Handhabung des Laderaumbodens bei einem Wechsel zwischen verschiedenen Ebenen im Laderaum und ermöglicht auch einen Ausbau des Laderaumbodens. Auf diese Weise kann der Laderaum des Fahrzeuges in verschiedenen Ebenen je nach Bedarf genutzt werden.
-
Es ist vorgesehen, dass die Stützeinrichtung zumindest eine schwenkbar an der Unterseite des Laderaumbodens befestigte Stützklappe aufweist. Somit kann ein hohes Niveau bzw. eine obere Ebene des Laderaumbodens bei ausgeklappten Stützklappen realisiert werden. In diesem Fall wird der Laderaumboden durch eine oder mehrere Stützklappen gehalten bzw. gestützt. Ein niedrigeres Niveau bzw. eine untere Ebene des Laderaumbodens kann bei eingeklappten Stützklappen ermöglicht werden. Es ist auch möglich, dass weitere Zwischenebenen durch einen entsprechenden Mechanismus der Stützeinrichtung realisiert werden. Beispielsweise kann jede Stützklappe mehrfach ausklappbar ausgebildet sein.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn jeweils eine Stützklappe an jedem Seitenrandbereich des Laderaumbodens parallel zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet ist. Somit kann der Laderaumboden z. B. durch zwei parallel zueinander angeordnete Stützklappen gleichmäßig abgestützt werden, sodass beim Belasten des Laderaumbodens eine Instabilität sicher vermieden wird. Es ist auch möglich, dass die Stützklappen eine andere beliebige Ausrichtung aufweisen.
-
Weiterhin ist vorgesehen, dass jede Stützklappe federbelastet ist. Somit kann das Auf- bzw. Einklappen selbsttätig erfolgen. Es ist auch möglich, eine andere Betätigungsweise zu verwenden, die diese einfache Handhabung ebenfalls ermöglicht.
-
Jede Stützklappe kann beliebige Formen aufweisen. Vorzugsweise kann die Stützklappe im wesentlichen rechteckförmig ausgestaltet sein, wobei zumindest eine Ecke jeder Stützklappe einen konstanten oder variablen Radius, eine Schräge oder dergleichen aufweist. Bevorzugt kann jeweils die vordere, untere der Kulissenführung zugewandte Ecke den Radius bzw. die Abrundung aufweisen. Auf diese Weise kann eine bessere Führung bei der Höhenverstellung bzw. beim Schwenken des Laderaumbodens ermöglicht werden, sodass insbesondere der Laderaum unterhalb des Laderaumbodens vor Beschädigungen geschützt wird.
-
Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass als Verriegelungseinrichtung eine Kulissenführung im Bereich eines in Fahrzeuglängsrichtung vorderen Randabschnitts des Laderaumbodens vorgesehen ist. Dabei kann jede mögliche Kulissenführung verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Kulissenführung zwei miteinander korrespondierende Kulissen vorgesehen sind, in die jeweils ein Führungsbolzen eingreift, der im wesentlichen senkrecht von jedem Seitenrand des Laderaumbodens im Bereich des vorderen Endes vorsteht. Die Kulissen bieten dabei entsprechende Abstützflächen zum sicheren Befestigen des Laderaumbodens im Fall einer Kollision, insbesondere bei einem Frontaufprall oder bei einem Überschlag des Fahrzeuges.
-
Ferner kann als Verriegelungseinrichtung bevorzugt im Bereich eines in Fahrzeuglängsrichtung hinteren Randabschnitts des Laderaumbodens zumindest ein Verschlusselement vorgesehen sein, welches insbesondere für den hinteren Teil des Laderaumbodens eine sichere Befestigung ermöglicht. Als Verschlusselement kann z. B. ein Rastelement oder dergleichen verwendet werden.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 eine schematische Seitenansicht des hinteren Teils eines Fahrzeuges mit einer Sitzanordnung und einem erfindungsgemäßen Laderaumbodensystem mit einem Laderaumboden in einer oberen Ebene;
-
2 eine schematische Heckansicht des erfindungsgemäßen Laderaumbodensystems mit dem Laderaumboden in der oberen Ebene;
-
3 eine schematische Draufsicht auf das erfindungsgemäße Laderaumbodensystem; und
-
4a bis 4f schematische Seitenansichten des erfindungsgemäßen Laderaumbodensystems, die den Bewegungsablauf bei einem Wechsel des Laderaumbodens von einer unteren Ebene in eine obere Ebene verdeutlichen.
-
In den 1 bis 3 wird das erfindungsgemäße höhenverstellbare Laderaumbodensystem für ein Fahrzeug mit einem Laderaumboden 1 gezeigt, welcher in verschiedenen übereinanderliegenden Ebenen durch eine Stützeinrichtung einbaubar ist und mit einer Verriegelungseinrichtung in der jeweiligen Ebene befestigbar ist, wobei sich der Laderaumboden 1 in einer oberen Ebene befindet.
-
Erfindungsgemäß weist die Stützeinrichtung bei diesem Ausführungsbeispiel zwei schwenkbar an der Unterseite des Laderaumbodens 1 befestigte Stützklappen 2, 2' auf, welche im wesentlichen rechteckförmig sind. Die beiden Stützklappen 2, 2' sind jeweils an einem Seitenrandbereich des Laderaumbodens 1 parallel zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet. Wenn sich der Laderaumboden 1 in der oberen Ebene befindet, sind die Stützklappen 2, 2' senkrecht von der Unterseite des Laderaumbodens 1 ausgeklappt und stützen somit den Laderaumboden, wie dies aus den 1 und 2 ersichtlicht ist. Vorzugsweise sind die Stützklappen 2, 2' federbelastet, sodass sich die Stützklappen 2, 2' selbsttätig ausklappen, wenn sich der Laderaumboden 1 in der oberen Ebene befindet.
-
Als Verriegelungseinrichtung ist eine Kulissenführung im Bereich eines in Fahrzeuglängsrichtung vorderen Randabschnitts des Laderaumbodens 1 vorgesehen, wobei die Kulissenführung zwei miteinander korrespondierende Kulissen 4, 4' aufweist, in die jeweils ein Führungsbolzen 3, 3' eingreift, der im wesentlichen senkrecht von jedem Seitenrand des Laderaumbodens 1 im Bereich des vorderen Endes vorsteht. Auf diese Weise kann der Laderaumboden 1 um die quasi als Drehachsen fungierenden Führungsbolzen 3, 3' geschwenkt werden, um den Laderaumboden 1 zwischen den verschiedenen Ebenen in den Kulissen 4, 4' zu bewegen.
-
In 3 ist eine Draufsicht auf den Laderaum des Fahrzeuges mit dem erfindungsgemäßen Laderaumbodensystem dargestellt, wobei der Laderaumboden 1 seitlich jeweils durch Laderaumverkleidungen 5, 5' begrenzt ist. Der vordere Randabschnitt des Laderaumbodens 1 wird durch eine hintere Sitzanordnung 6 und der hintere Randabschnitt des Laderaumbodens 1 wird durch die Ladekante 7 begrenzt. Ferner ist aus 3 ersichtlich, dass die Kulissen 4, 4' jeweils als separate Leistenelemente mit entsprechenden Ausnehmungen zur Führung der Führungsbolzen 3, 3' ausgebildet sind.
-
Durch die 4a bis 4f wird der Bewegungsablauf bei einem Wechsel des Laderaumbodens 1 von der unteren Ebene in die obere Ebene verdeutlicht. Dabei sind gleiche Bauteile mit den selben Bezugszeichen wie in den 1 bis 3 bezeichnet.
-
In 4a befindet sich der Ladeboden 1 auf der unteren Ebene, wobei die Stützklappen 2, 2' flach an der Unterseite des Laderaumbodens 1 anliegen. Danach kann der Laderaumboden 1 um die als Drehachsen vorgesehenen Führungsbolzen 3, 3' in den Kulissen 4, 4' nach oben geschwenkt werden. In diesem Zustand kann beispielsweise ein Zugang zu einem Reserverad ermöglicht werden. Der geöffnete Laderaumboden 1 ist in 4b dargestellt. Dabei sind die zuvor an dem Laderaumboden 1 von unten anliegenden Stützklappen 2, 2' durch Federkraft selbsttätig aufgeklappt. Der Laderaumboden 1 kann dann über die Führungsbolzen 3, 3' in den Kulissen 4, 4' derart nach oben geführt werden, dass der Laderaumboden 1 in die obere Ebene gebracht wird. Dabei schwenkt der Laderaumboden 1 jeweils um die vorderen Ecken bzw. Radien der Stützklappen 2, 2'. Schließlich wird der Laderaumboden 1 nach unten geschwenkt. Dies ist insbesondere aus 4c ersichtlich. Durch entsprechendes Vorschieben des Laderaumbodens 1 in den Kulissen 4, 4' kann dieser sicher in der oberen Ebene befestigt werden, welches in 4d gezeigt ist. Nach vollständigem Herunterlassen des Laderaumbodens 1 befindet sich dieser in der oberen Ebene, welches aus 4e ersichtlich ist. Schließlich kann der Laderaumboden 1 zum Öffnen nach oben geschwenkt werden, sodass ein Zugang zu dem Laderaum unterhalb des Laderaumbodens 1 ermöglicht wird. Dies ist in 4f dargestellt.
-
Ein nicht weiter dargestelltes Verschlusselement kann z. B. im Bereich des hinteren Randabschnitts des Laderaumbodens 1 vorgesehen sein, sodass der Laderaumboden 1 auch hinten entsprechend befestigt wird.
-
Das erfindungsgemäße Laderaumbodensystem kann in vorteilhafter Weise z. B. bei der Beladung des Laderaumbodens 1 über die Stützklappen ausreichende Gewichtskräfte aufnehmen. Auch seitliche Kräfte, welche auf den Laderaumboden 1 wirken können, werden von dem Laderaumbodensystem bevorzugt über die Kulissen 4, 4', die seitlichen Laderaumverkleidungen 5, 5' und evtl. zusätzlich über hintere, seitliche Führungen ausreichend aufgenommen. Ferner können auftretende Bremskräfte oder Frontalcrash-Kräfte über die Kulissen 4, 4' und die Führungsbolzen 3, 3' von dem Laderaumboden 1 aufgenommen werden, ohne dass sich der Laderaumboden 1 löst. Auch bei einem Überschlag des Fahrzeuges auf den Laderaumboden 1 wirkende Kräfte werden insbesondere vorne durch die Kulissen 4, 4' und hinten durch Verschluss- bzw. Verriegelungselemente aufgenommen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Laderaumboden
- 2, 2'
- Stützklappe
- 3, 3'
- Führungsbolzen
- 4, 4'
- Kulisse
- 5, 5'
- seitliche Laderaumverkleidung
- 6
- Sitzanordnung
- 7
- Ladekante