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Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Ladeboden für ein Kraftfahrzeug, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
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Ein derartiger Ladeboden für ein Kraftfahrzeug ist in der
DE 20 2006 007 784 U1 über Verschwenkungs- und Verschiebemittel zwischen einer unteren und einer oberen Gebrauchsposition verstellbar. Die Verschwenkungs- und Verschiebemittel wiesen eine Einschubwand oder Einschubtragarme auf, die an voneinander entfernten Endbereichen jeweils schwenkbar einerseits an der Fahrzeugkarosserie und andererseits in einer Führungsausnehmung im Ladeboden angeordnet sind. Die Einschubwand bzw. Tragarme sind gegen die Vorspannkraft eines Federelements in die Führungsausnehmung im Ladeboden einschiebbar, wodurch der Ladeboden erschwert und umständlich in seine Gebrauchspositionen verstellbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen verstellbaren Ladeboden für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, der einfacher und müheloser von seiner Tieflage in seine Beladestellung und umgekehrt verstellbar ist.
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Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Erfindungsgemäß weist der verstellbare Ladeboden für ein Kraftfahrzeug im vorderen oder hinteren Bereich des Ladebodens eine Zapfen-/Langlochführung auf, die ein Hochstellen zumindest eines Bereiches des Ladebodens und eine Schwenkbewegung des Ladebodens um die Mittelachse des Zapfens der Zapfen-/Langlochführung ermöglicht. Der Zapfen ist ortsfest am Ladeboden oder an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet und greift zumindest relativ längsverstellbar in das an der Karosserie oder an dem Ladeboden ortsfest angeordnete Langloch ein. Davon entfernt ist an der Karosserie oder in einem unteren Bereich des Ladebodens eine nach vorne oben oder nach hinten oben geneigte Führungsfläche angeordnet, an der beim Hochstellen des Ladebodens aus einer Tieflage in eine Hochlage ein Gegenführungsteil an dem Ladeboden oder an der Karosserie entlang gleitet. Zumindest nach dem Erreichen der Hochlage kann der Ladeboden in seine Beladestellung geschwenkt werden. Der Ladeboden kann dadurch über zwei einfache Verstellbewegungen in seine Beladestellung verstellt werden, die manuell oder insgesamt bzw. teilweise motorisch ausgeführt werden können. Zumindest die Verstellbewegung des Ladebodens von der Tieflage in die Hochlage kann von einem Federelement unterstützt sein, das ein manuelles bzw. motorisches Verstellen des Ladebodens unterstützt und/oder beispielsweise einen Gewichtsausgleich am Ladeboden bewirkt. Bei Verwendung des Federelements kann ein motorischer Antrieb zum Verstellen des Ladebodens und der hierfür erforderliche Bauraum geringer dimensioniert sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- 1 einen vereinfachten vertikalen Fahrzeuglängsschnitt durch den in der Tieflage und in der Hochlage dargestellten Ladeboden,
- 2 eine 1 entsprechende vereinfachte Ansicht, bei in die Beladestellung geschwenktem Ladeboden und
- 3 ein vereinfachter Ausschnitt durch einen oberen Bereich der an einer karosseriefesten Führungsfläche ausgebildeten Führung und ein mit dem Ladeboden verbundenes Gegenführungsteil, das in die Führung eingreift.
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In 1 ist in einem vereinfachten vertikalen Fahrzeuglängsschnitt ein Ladeboden 1 eines Kraftfahrzeugs dargestellt, der im hinteren Laderaum 2 des Kraftfahrzeugs motorisch von einer durch eine ausgezogen Umrisslinie dargestellten Tieflage in eine durch eine unterbrochene Umrisslinie gekennzeichneten Hochlage und aus der Hochlage motorisch in die in 2 dargestellte Beladestellung schwenkbar ist. In der Beladestellung des Ladebodens sind Gegenstände in einen unteren Aufnahmeraum 3 einzubringen, der in der Tieflage von dem Ladeboden 1 überdeckt ist. In der Tieflage und in der Hochlage, sowie bei dem Ausführungsbeispiel in jeder Zwischenlage zwischen der Tieflage und der Hochlage können auf dem Ladeboden 1 Gegenstände, beispielsweise Gepäckstücke abgestellt sein.
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Zur verstellbaren Führung des Ladebodens 1 ist bei dem Ausführungsbeispiel im vorderen Bereich des Ladebodens 1 eine Zapfen-/Langlochführung 4 vorgesehen, die ein Hochstellen des vorderen Bereiches des Ladebodens 1 in die Hochlage und eine Schwenkbewegung des Ladebodens 1 um eine Mittelachse eines bei dem Ausführungsbeispiel karosseriefesten Zapfens 5 der Zapfen-/Langlochführung 4 nach vorne oben ermöglicht. Der karosseriefeste Zapfen 5 greift relativ längsverstellbar in ein Langloch 6 der Zapfen-/Langlochführung 4 ein. Das Langloch 6 ist in einem von dem etwa horizontalen Ladeboden 1 nach hinten unten vorstehenden Führungsbereich 7 ausgebildet, der mit dem Ladeboden 1 verbunden ist.
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Zur höhenverstellbaren Führung des vorderen Bereiches des Ladebodens 1 ist an der Karosserie 8 des Kraftfahrzeugs wenigstens eine, bzw. sind bei dem Ausführungsbeispiel seitlich symmetrisch gegenüber liegend zwei geneigte, jeweils gleichsinnig nach hinten oben ansteigende Führungsflächen 9 angeordnet, an denen beim Hochstellen des Ladebodens 1 aus der Tieflage in die Hochlage jeweils ein zugeordnetes, mit dem Ladeboden 1 verbundenes Gegenführungsteil 10 entlang gleitet. Dabei ist der Ladeboden 1 etwa durch eine Parallelverlagerung von seiner Tieflage in seine Hochlage verstellbar.
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Das Langloch 6 der Zapfen-/Langlochführung 4 verläuft bei dem Ausführungsbeispiel etwa parallel gerade zur gerade nach hinten oben verlaufenden Führungsfläche 9.
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Zumindest im oberen Bereich der Führungsfläche 9, bzw. bei dem Ausführungsbeispiel über die gesamte, nach hinten oben ansteigende Länge der Führungsfläche 9 ist eine gleichzeitig in Verstellrichtung des Ladebodens 1 etwa bis zur Hochlage verlaufende Führung 11 ausgebildet, in der das Gegenführungsteil 10 am Ladeboden 1 von der Tieflage bis etwa zur Hochlage des Ladebodens entlang gleitet.
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Das Gegenführungsteil 10 ist entweder in der Hochlage des Ladebodens 1 aus der Führung 11 heraus verstellt oder gelangt anfangs beim Verschwenken des in der Hochlage befindlichen Ladebodensl in die Beladestellung aus der Führung 11 heraus. Der Ladeboden 1 kann dann motorisch in seine in 2 dargestellte Beladestellung hoch geschwenkt werden, in der Gegenstände in den unteren Aufnahmeraum 3 einzubringen oder zu entnehmen sind. Umgekehrt greift das Gegenführungsteil 10 beim Rückschwenken von der Beladestellung in die Hochlage zumindest bereichsweise in die Führung 11 ein, wodurch beim anschließenden motorischen Verstellen des Ladebodens 1 von der Hochlage in die Tieflage das Gegenführungsteil 10 in der Führung 11 entsprechend entlang gleiten kann und den Ladeboden an diesem hinteren Bereich stützt.
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An dem von der Zapfen-/Langlochführung 4 abgewandten hinteren Bereich des Ladebodens 1 ist eine Abdeckblende 12 angeordnet, die in 1 lediglich prinzipiell an dem in Hochlage befindlichen Ladeboden 1 dargestellt ist. Die Abdeckblende 12 überdeckt in der Hochlage und/oder in der Tieflage einen eventuellen Spalt zwischen dem Ladeboden 1 und einer angrenzenden Fläche13 im Laderaum.
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Wie 2 zu entnehmen ist, befindet sich der Zapfen 5 der Zapfen-/Langlochführung 4 in der Hochlage des Ladebodens 1 in dem hinteren unteren Endbereich des Langloches 6 der Zapfen-/Langlochführung 4.
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In den Figuren ist nicht erkennbar, dass bei dem Ausführungsbeispiel der Ladeboden 1 beispielsweise im Bereich der Zapfen-/Langlochführung 4 beispielsweise zum Gewichtsausgleich und/oder zum leichteren Verstellen von einem Federelement nach oben oder zumindest in die Hochlage belastet ist.
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Der Ladeboden 1 ist über einen motorischen Spindelantrieb 14 mit einem Spindelgetriebe von seiner Tieflage in seine Hochlage und darüber hinaus in seine Beladestellung und zurück verstellbar, wobei der Ladeboden 1 beispielsweise auch Zwischenstellungen einnehmen kann. Zur Kraftübertragung können weitere, beispielsweise in den Figuren nicht dargestellte mechanische Bauteile vorgesehen sein.
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In den Figuren nicht dargestellt ist eine Einklemmschutzeinrichtung, die einen im Verstellbereich der Bodenplatte 1 befindlichen oder eingeklemmten Gegenstand erkennt und dann entweder den Antrieb abschaltet bzw. nicht einschaltet oder die Bewegung der Bodenplatte zumindest über eine vorgegebene Weg- oder Zeitdauer umkehrt.
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Die Erfindung ist von dem Ausführungsbeispiel abweichend ausführbar. Der Zapfen der Zapfen-/Langlochführung kann an dem Ladeboden oder an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Er greift zumindest relativ längsverstellbar in das am anderen Bauteil, an der Karosserie oder an dem Ladeboden ortsfest angeordnete Langloch ein. Davon entfernt ist an der Karosserie oder in einem unteren Bereich des Ladebodens wenigstens eine nach vorne oben oder nach hinten oben geneigte Führungsfläche angeordnet, an der beim manuellen oder motorischen Hochstellen des Ladebodens aus einer Tieflage in eine Hochlage ein Gegenführungsteil an dem Ladeboden oder an der Karosserie entlang gleitet. Die Führungsfläche kann auch durch eine in Längsrichtung gerade und/oder gekrümmte Zahnstange gebildet sein, mit der ein an dem anderen Bauteil, an dem Ladeboden oder an der Karosserie drehbares Zahnrad kämmt. Beispielsweise sind eine, zwei oder mehr als zwei Führungsflächen mit jeweils einem seitlichen Abstand voneinander vorzugsweise symmetrisch angeordnet. Zumindest in der Hochlage ist der Ladeboden manuell oder motorisch in seine Beladestellung schwenkbar. Vorzugsweise ist der Ladeboden etwa durch eine Parallelverlagerung von seiner Tieflage in seine Hochlage verstellbar.
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Das Langloch der Zapfen-/Langlochführung kann zumindest bereichsweise etwa parallel gerade und/oder gekrümmt zur Führungsfläche verlaufen. Die Führungsfläche ist etwa an dem von der Zapfen-/Langlochführung abgewandten vorderen oder hinteren Bereich des Ladebodens angeordnet Zumindest im oberen Bereich der Führungsfläche kann eine in Verstellrichtung des Ladebodens verlaufende Führung ausgebildet sein, in der ein Gegenführungsteil an dem anderen Teil, an dem Ladeboden oder an der Karosserie zumindest in einem oberen Höhenverstellbereich etwa bis zur Hochlage des Ladebodens zumindest relativ entlang gleitet. Die Führung kann aber auch entfallen, wobei dann das Gegenführungsteil beispielsweise an der Führungsfläche anliegt und bei einer Verstellbewegung des Ladebodens von der Tieflage etwa in die Hochlage - und umgekehrt - entlang gleitet. Eine Abdeckblende kann beispielsweise an dem vorderen und/oder hinteren Bereich des Ladebodens angeordnet sein, die einen eventuellen Spalt zwischen dem Ladeboden und einer angrenzenden Fläche im Laderaum oder gegenüber wenigstens einem Rücksitz abdeckt. Vorzugsweise befindet sich der Zapfen der Zapfen-/Langlochführung in der Hochlage des Ladebodens in einem Endbereich des Langloches der Zapfen-/Langlochführung. Das Federelement, das bei dem Ausführungsbeispiel den Ladeboden nach oben belastet, kann auch entfallen. Ist der Ladeboden von einem motorischen Antrieb verstellbar, so kann der Antrieb beispielsweise ein Elektroantrieb, Hydraulik- oder Pneumatikantrieb und/oder ein Spindelantrieb mit einem Spindelgetriebe sein. Die bei dem Ausführungsbeispiel zur Kraftübertragung zusätzlichen mechanischen Bauteile können zumindest teilweise entfallen. Die bei dem Ausführungsbeispiel vorgesehene Einklemmschutzeinrichtung kann entfallen, beispielsweise wenn ein selbsttätiges Befreien aus einer Einklemmsituation möglich ist und/oder Verletzungen dabei nicht zu erwarten sind, beispielsweise weil der motorische Antrieb schwach dimensioniert ist.