DE19802077C2 - Fahrzeug mit einem Laderaum - Google Patents
Fahrzeug mit einem LaderaumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Ausbildung und Nutzung des Laderaums (auch Kofferraum oder Gepäckraum genannt)
eines Fahrzeugs ist in erster Linie durch die konstruktiven Gegebenheiten festgelegt. Zwar
ist es bekannt (DE 40 15 556 A1), Einsätze als Laderaumteiler zu verwenden, um zu ver
meiden, daß im Laderaum verstautes Ladegut, insbesondere Kleinteile, während der Fahrt
verrutscht oder gar durcheinander gewirbelt wird. Es ist weiterhin bekannt, durch Nach-vorn-
Klappen einer vor dem Laderaum befindlichen Rücksitzanordnung, zumindest der Rücksitz
lehne, den Laderaum zwecks Unterbringung sperriger oder langer Gegenstände zu
vergrößern. Damit ist schon eine begrenzte Variabilität zur Nutzung des Laderaums gege
ben.
Die DE 92 17 039 U1 beschreibt ein Personenkraftfahrzeug mit einer derart
längsverfahrbar gelagerten Ladefläche, daß diese zur Erleichterung von Be- und
Entladevorgängen aus dem Laderaum des Fahrzeugs herausgezogen oder
herausgeschoben werden kann. Ist die Ladefläche aus dem Laderaum herausbewegt,
kann sie vertikal bewegt werden, wodurch der Be- bzw. Entladevorgang weiter erleichtert
wird. Dabei kann die bewegbare Ladefläche auch zusätzlich zu einem festen
Kofferraumboden über demselben angeordnet sein; sind wenigstens zwei Ladeflächen
übereinanderliegend angeordnet, bilden sie eine etagerenähnliche Ablage im Kofferraum
auf unterschiedlichen Ladeflächeebenen. Zusammenfassend kann man sagen, daß sich
die Variabilität bei diesem Stand der Technik, was vertikale Änderungen anbelangt, auf
diejenigen Zeiträume beschränkt, in denen die Ladefläche aus dem Laderaum
herausgeschoben oder -gezogen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Variabilität durch einfache Maß
nahmen entscheidend zu erweitern.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Fahrzeug mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Wenn bei der Erfindung auch vorzugsweise an
ein Fahrzeug gedacht ist, dessen Laderaum quasi Bestandteil der Fahrgastzelle und auch
durch eine Heckklappe zugängig ist, so ist die Erfindung keineswegs auf Fahrzeuge dieser
Gattung beschränkt. Sie läßt sich nämlich in gleicher Weise auch bei Stufenheckfahrzeugen
wie auch bei Kombifahrzeugen anwenden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung - realisiert an einem Kombifahrzeug - wird anhand
der Zeichnung nachstehend näher erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 den Laderaum des Kombifahrzeugs mit einem in Normalhöhe angeordneten, her
ausnehmbaren Laderaumboden;
Fig. 2 den Laderaum desselben Fahrzeugs mit gegenüber Fig. 1 höher liegendem Lade
raumboden;
Fig. 3 den Laderaum wie in Fig. 1, wobei jedoch der hintere Abschnitt des Laderaumbo
dens umgeklappt ist und den Blick in die darunter befindliche Anordnung freigibt;
Fig. 4 den Laderaum wie in Fig. 2, wobei wie in Fig. 3 der hintere Abschnitt des Lade
raumbodens umgeklappt ist;
Fig. 5 den Laderaum gemäß Fig. 3 mit aufgestelltem mittlerem Abschnitt des Laderaum
bodens;
Fig. 6 den Laderaum gemäß Fig. 4 mit aufgestelltem mittlerem Abschnitt des Laderaum
bodens;
Fig. 7 den Laderaum gemäß Fig. 6 mit zusätzlich aufgestelltem Segment eines den La
deraumboden in seiner erhöhten Position abstützenden Einbausatzes;
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung des bereits in den Fig. 2, 4, 6 und 7 im Zu
sammenbau gezeigten Einbausatzes und
Fig. 9 einen Blick auf die Unterseite des Laderaumbodens.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so erkennt man den hinter einer Rücksitzanordnung eines
Kombifahrzeugs befindlichen Laderaum mit einem Laderaumboden 1, der aus den Abschnit
ten 1a, 1b und 1c zusammengesetzt ist, die über Scharniere 2, 3 miteinander verbunden
sind, so daß der Abschnitt 1a um 180° verschwenkt werden kann und dann auf dem Ab
schnitt 1b zu liegen kommt, wie in Fig. 3 dargestellt. Damit ist der unterhalb des Abschnitts
1a befindliche Raum, der im vorliegenden Fall von einem Behälter 4 eingenommen ist, zu
gängig. In diesem Behälter 4 können Gegenstände, die die Höhe des Behälters 4 nicht
überschreiten, untergebracht und mittels des Abschnitts 1a abgedeckt werden. Andererseits
hat man in dieser Stellung des Laderaumbodens 1, also bei umgeklapptem Abschnitt 1a, in
einem begrenzten Bereich des Laderaumes eine um die Höhe des Behälters 4 vergrößerte
Laderaumhöhe, die beim Transport größerer Gegenstände nützlich sein kann.
Ein unterhalb des Laderaumbodens 1 befindliches Reserverad 5 mit Zubehör wird dadurch
zugängig, daß - wie Fig. 5 zeigt - der Abschnitt 1b (zusammen mit dem Abschnitt 1a) um
die Achse des Scharniers 3 verschwenkt und aufgestellt wird. In dieser Offenstellung sorgt
eine gelenkig am Abschnitt 1b befestigte und bei Nichtgebrauch in einer Federklammer 6
gehaltene Stützstange 7 dafür, daß man beim Hantieren mit dem Reserverad 5 beide Hände
frei hat.
Der Laderaumboden 1 ist leicht demontierbar im Fahrzeug befestigt. Mit seinem in Fahrtrich
tung vorderen Randbereich liegt er auf einem Flansch 8 eines Querträgers 9 auf und ist dort
in einer Weise gehalten, auf die weiter unten noch näher eingegangen wird. Seitlich ruht er
auf karosseriefesten Konsolen 10; in seinem hinteren Randbereich weist er ein Verriege
lungselement 11 auf, dem ein fahrzeugfestes Gegenelement 12 zugeordnet ist.
In den in den Fig. 1, 3 und 5 gezeigten Positionen befindet sich der Laderaumboden 1
höhenmäßig unmittelbar über dem Reserverad 5, sozusagen auf Normalhöhe. Das hat den
Vorteil eines möglichst großen Laderaumvolumens. Auf der anderen Seite muß man bei
dem Ausführungsbeispiel dafür eine relativ hoch liegende Ladekante 13 in der Hecköffnung
des Fahrzeugs in Kauf nehmen sowie einen abgestuften Laderaumboden, wenn man zur
Vergrößerung des Laderaumes die Rückenlehne 14 ganz oder teilweise nach vorn um
klappt. Dies kann in manchen Fällen nachteilig sein.
Erfindungsgemäß kann solch ein Nachteil dadurch vermieden werden, daß der Laderaum
boden 1 zunächst ausgebaut wird, daß dann ein in der Fläche gleich großer Einbausatz 15
genau dort eingebracht wird, wo zuvor der Laderaumboden 1 gelegen hat, und daß schließ
lich der Laderaumboden 1 quasi als Abdeckung für den Einbausatz 15 wieder eingebaut
wird. Der Laderaumboden 1 liegt jetzt in einer im Vergleich zur Normalhöhe höheren Ebene.
Zweckmäßigerweise wird die Höhe des Einbausatzes 15 so gewählt, daß man bei seiner
Benutzung eine bei nach vorn geklappter Rückenlehne 14 wenigstens nahezu durchgehend
ebene Ladefläche hat. Fig. 2 macht das deutlich. Auch die Höhe der heckseitigen Lade
kante 13 relativ zum Laderaumboden 1 ist jetzt deutlich kleiner. Der Laderaumboden 1 wird
auf dem Einbausatz 15 genau so befestigt wie zuvor, d. h. den laderaumbodenseitigen Be
festigungsmitteln sind auf dem Einbausatz 15 die gleichen Gegenmittel zugeordnet wie auf
dem Querträger 9. Sinngemäß gilt dies auch für die heckseitige Verriegelung des Lade
raumbodens 1 in dessen höherer Lage, d. h., dem Verriegelungselement 11 ist ein Gegen
stück 16 am hinteren Randbereich des Einbausatzes 15 zugeordnet.
Der Einbausatz 15 umfaßt - wie deutlicher aus Fig. 8 zu erkennen ist - ein größeres Form
teil 15a, ein kleineres Formteil 15b und eine Traverse 15c, die mit dem Formteil 15a über ein
Scharnier 17 verbunden ist. Das größere Formteil 15a weist zwei Ablagefächer 18, 19 und
eine Aussparung 20 auf, durch die in Einbaulage der Behälter 4 zugängig ist. Unterhalb der
Ablagefächer 18, 19 liegt dann das Reserverad 5 mit Zubehör. Weitere, kleinere Ablagefä
cher 21, 22, 23 sind in das kleinere Formteil 15b eingearbeitet. Ein Randstreifen 24 am
größeren Formteil 15a übergreift eine sich in Längsrichtung erstreckende Stufe 25 am klei
neren Formteil 15b, was zu dessen Lagefixierung beiträgt.
An dem rückwärtigen Steg 26 des größeren Formteils 15a befindet sich auf der Oberseite
das Verriegelungselement 16 und an der Unterseite ein Verriegelungselement 27, die zum
einen in Verbindung mit dem Gegenstück 12 an der Karosserie, zum anderen mit dem Ver
riegelungselement 11 an dem Laderaumboden 1 der gegenseitigen Verriegelung dienen. Im
Bereich des Scharniers 17, das auch als Filmscharnier ausgebildet sein kann, befinden sich
auf der Oberseite der Traverse 15c zwei Aufnahmen 28, 29 für an der Unterseite des vorde
ren Laderaumbodenabschnitts 1c befestigte korrespondierende Halterungen 30, 31. Die
gleichen Aufnahmen und Halterungen befinden sich auch an dem Querträger 9 bzw. an der
Unterseite der Traverse 15c. Das heißt, die Befestigung des Laderaumbodens 1 an dem
Einbausatz 15 ist die gleiche wie die des Einbausatzes 15 an der Karosserie, so daß bei
Nichtverwendung des Einbausatzes 15 der Laderaumboden 1 in gleicher Weise direkt an
der Karosserie befestigt werden kann.
Wie aus Fig. 9 ersichtlich, weist der Laderaumboden 1 auf seiner Unterseite 32 Bereiche
33, 34, 35 auf, die dicker sind als die übrigen Bereiche, wodurch dem Laderaumboden 1
insgesamt eine größere Steifigkeit verliehen wird. Die Kontur der Bereiche 33, 34 findet sich
als Einprägung auf der Oberseite des größeren Formteils 15a wieder; damit wird eine bes
sere Positionierung des Laderaumbodens 1 auf dem Einbausatz 15 erreicht.
Wie Fig. 7 zeigt, kommt man auch bei montiertem Einbausatz 15 mühelos an das Reserve
rad 5. Ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten Situation wird nach Aufhebung der Verrie
gelung 11, 16 der Abschnitt 1a des Laderaumbodens 1 umgeklappt, wie in Fig. 4 darge
stellt; danach wird die Verriegelung 27, 12, also die zwischen dem größeren Formteil 15a
und der Karosserie, gelöst und das größere Formteil 15a zusammen mit dem hinteren und
mittleren Abschnitt des Laderaumbodens 1 um die Achsen der Scharniere 2 und 3 bzw. 17
verschwenkt und mittels der Stützstange 36 in der Offenstellung gehalten. Das kleinere
Formteil 15b bleibt von dieser Schwenkbewegung unberührt, es wird lediglich der Zugang zu
den Ablagefächern 21 bis 23 freigegeben.
Claims (9)
1. Fahrzeug mit einem Laderaum, dessen Laderaumboden in mehr als einer Lage
positionierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Laderaumboden (1) wahlweise in
wenigstens zwei übereinanderliegenden Ebenen einbaubar ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laderaumboden (1) aus
mehreren Abschnitten (1a, 1b, 1c) besteht, die durch wenigstens ein Scharnier (2, 3)
miteinander verbunden und nach Aufhebung einer heckseitigen Verriegelung (11, 12)
verschwenkbar sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Laderaumbo
den (1) in der oberen Ebene auf einem Einbausatz (15) abstützt, der seinerseits auf ei
ner Tragkonstruktion (10) aufliegt, die zur Aufnahme des Laderaumbodens (1) in dessen
tiefer gelegener Position dient.
4. Fahrzeug nach Anspruch 3 mit einer vor dem Laderaum befindlichen Sitzanordnung mit
einer nach vorn umklappbaren Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet, daß der Ein
bausatz (15) in seiner Höhe so bemessen ist, daß der Laderaumboden (1) in der oberen
Ebene eine zumindest annähernd durchgehende Ladefläche mit der Rückseite der um
geklappten Rückenlehne (14) bildet.
5. Fahrzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einbausatz (15)
Ablagefächer (18, 19, 21, 22, 23) aufweist.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ein
bausatz (15) aus mehreren Segmenten (15a, 15b, 15c) besteht, von denen eins (15a)
um eine Achse (17) schwenkbar gelagert ist, wobei die Achse (17) einer (3) der
Schwenkachsen des Laderaumbodens (1) in der Weise zugeordnet ist, daß ein Teil (1a,
1b) des Laderaumbodens (1) zusammen mit dem schwenkbaren Segment (15a) des
Einbausatzes (15) verschwenkbar ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6 mit einem unterhalb des Laderaumbodens (1) angeordneten
Reserverad (5), dadurch gekennzeichnet, daß sich das Reserverad (5) in einem Bereich
unterhalb des schwenkbaren Segments (15a) befindet und bei hochgestelltem Segment
(15a) entnommen werden kann.
8. Fahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Reserverad
(5) und der Fahrzeugrückwand eine Formschale (4) als weiteres Ablagefach vorgese
hen ist, die bei aufgeklapptem hinterem Laderaumbodenabschnitt (1a) - und bei vorhan
denem Einbausatz (15) durch eine Aussparung (20) im hinteren Bereich des schwenk
baren Segments (15a) - zugängig ist.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Lade
raumboden (1) und dem schwenkbaren Segment (15a) des Einbausatzes (15) Stütz
stangen (7, 36) zugeordnet sind.
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