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Der Gegenstand der Erfindung betrifft
einen Netzstecker für
das Anschlusskabel eines an eine Steckdose eines Versorgerstromkreises
anschließbaren
elektrischen Gerätes,
einer Kabeltrommel oder dergl., mit einer Steckerauswurfeinrichtung,
welche einen im Netzstecker verschiebbar geführten und sich an der Steckdose
abstützenden
Stößel aufweist, der
unter der Kraftwirkung einer Feder steht und für den Steckerauswurf elektrisch über einen
separaten Schalter entriegelbar ist.
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Ein selbsttrennender elektrischer
Steckverbinder dieser Art ist aus der US Patentschrift 34 75 715
bekannt.
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Die bekannte Vorrichtung ist so ausgebildet, dass
der Steckerauswurf direkt vom angeschlossenen ortsveränderlichen
Gerät über das
Anschlusskabel gesteuert werden kann. Dafür ist dem Stößel im Stecker
eine elektrische Magnetspule zugeordnet, deren verschiebbarer Anker
bei Stromanschluss den Stößel aktiviert.
Dies erfolgt über
einen entsprechenden Taster oder Schalter am elektrischen Gerät. Im Ruhezustand,
d. h. wenn der Stecker in eine Steckdose eingeschoben ist, steht
der Stößel unter
der Vorspannung einer Feder und ist mechanisch verriegelt. Die in
der Verlängerung
des Stößels angeordnete
Magnetspule löst
diese Verriegelung, wenn der steckerferne Schalter im Stromkreis
der Magnetspule geschlossen wird. Hierdurch wird der Stößel freigegeben
und durch die Kraft der Feder aus dem stirnseitigen Steckergehäuse nach
außen
gegen die Steckdose gedrückt,
so dass das Auswerfen des Steckers aus der Steckdose stattfindet.
Der vorbeschriebene Stecker mit der integrierten Auswurfeinrichtung verlangt
zur Unterbringung des elektrischen Aktors für die Auslösung der Stößelbewegung eine von der üblichen
Ausbildung eines Normsteckers stark abweichende voluminöse gestreckte
Bauform. Andererseits sind elektrische Magnetspulen der vorbekannten
Art mit den zugeordneten Stößelverriegelungen teuer
in der Herstellung und im Betrieb einem hohen Stromfluss ausgesetzt,
der besonderen Sicherheitsvorkehrungen genügen muss.
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Bei einem ferner bekannten Stecker
in der Ausbildung als Schutzkontaktstecker ist der Stecker außen selbst
mit einem verschiebbaren Betätigungsknopf
für den
Stößelauswurf
versehen (siehe
DE
AS 29 07 967 ). Zur Bedienerleichterung des Betätigungsknopfes
ist ein Griffteil für
den Zeige- und/oder Mittelfinger am Stecker ausgeformt. Für den Steckerauswurf
wird der Betätigungsknopf
mit dem Daumen in das Steckergehäuse
hineingedrückt.
Der dabei erzeugte mechanische Druck schiebt den Stößel direkt aus
dem Stecker heraus, der seinerseits gegen die Wand der Steckdose
drückt
und den Stecker aushebt. Die Rückstellung
des herausgeschobenen Stößels erfolgt
hier bei gezogenem Stecker durch die Kraft der Stößelfeder.
Da das Lösen
der Steckverbindung dementsprechend nur manuell durchführbar ist, bleibt
bei diesem Technikstand dem Gerätebediener der
Weg zum Stecker nicht erspart. Für
die Anwendung bei ständig
benutzten ortsveränderlichen
Geräten,
wie z. B. Staubsaugern, Rasenmähern
oder dergl. mit einem in der Regel abgespulten Kabelvorrat von mehreren
Metern Länge
kann diese Art der manuellen Kabeltrennung vom Versorgungsstromkreis lästig und
auch mühsam
werden. Andererseits verlangt die bekannte Steckerauswurfvorrichtung
mit dem am Steckergehäuse
herausgeführten
Bedienstößel und
den ausgeformten Finger-Griffmulden eine
komplizierte teuere Steckerausbildung gegenüber bekannten Serien-Schutzkontaktsteckern.
Auch hier soll die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Erfindungsgemäß werden diese Probleme mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass zur Stößelauslösung über den
separaten Schalter ein direkt oder fremdbeheiztes Memorymetalldrahtelement
als Aktuator im Steckergehäuse vorgesehen
ist. Gemäß einer
anderen Lösungsvariante
ist die den Stößel vorspannende
Druckfeder selbst als Stößelauslöser ausgebildet,
wofür das
direkt oder indirekt beheizte Memorymetalldrahtelement als Memorymetall-Federelement
ausgebildet ist und die herkömmliche
Druckfeder ersetzt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
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Durch die Verwendung des an sich
problemlos in herkömmliche
Netzstecker mit wenig Platzbedarf einsetzbaren Memorymetalldrahtelements
als Aktuator, der im Zusammenwirken mit einer den Stößel verriegelnden
und freigebenden Rastvorrichtung in einfacher Konstruktion betriebssicher
arbeitet, kann vorteilhaft ein Netzstecker mit einer Steckerauswurfeinrichtung
zumindest annähernd
in der Steckergröße eines
handelsüblichen
Norm-Schutzkontaktsteckers geschaffen werden. Alle wesentlichen aktiven
Funktionselemente, wie Stößel, Stößelauslöser oder
Aktuator sind mit minimalem Platzbedarf betriebssicher im Netzstecker
unterzubringen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben.
Es zeigt
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1 einen
elektrischen Staubsauger in perspektivischer Darstellung, dessen
Anschlusskabel mit Netzstecker an eine Steckdose eines Versorgerstromkreises
angeschlossen ist,
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2 den
mit einer integrierten Steckerauswurfeinrichtung kombinierten Netzstecker
in perspektivischer Ansicht,
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3 den
geöffneten
Netzstecker mit der integrierten Steckerauswurfeinrichtung gemäß 2 im Einzelnen,
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4 einen
Stößel der
Steckerauswurfeinrichtung mit einer Rasteinrichtung des Stößels in
perspektivischer Darstellung,
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5 den
geöffneten
Netzstecker in vereinfachter Darstellung mit nicht aktiviertem Stößel, in
der Draufsicht,
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6 den
geöffneten
Netzstecker nach 5 mit
aktiviertem Stößel.
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Die 1 zeigt
ein elektrisches Gerät
(1) in der Ausbildung eines an sich bekannten Staubsaugers,
dessen abgespultes Anschlusskabel (2) mit einem Netzstecker
(3) versehen ist, welcher ein Schutzkontaktstecker ist.
Der Netzstecker (3), siehe auch 2, ist für den Saugbetrieb in eine Steckdose
(4) eines Versorgerstromkreises eingesteckt. Im Steckergehäuse (5)
des bspw. aus zwei Halbschalen bestehenden Netzsteckers (3)
ist eine Steckerauswurfeinrichtung (6) ausgebildet, welche
im aktiv geschalteten Zustand den Netzstecker (3) nach
dem Staubsaugen selbsttätig,
ohne dass der Gerätebediener
selbst am Stecker ziehen muss, über
einen im Netzstecker (3) verschiebbar geführten sich
an der Steckdose (4) abstützenden Stößel (7) aus der Steckdose
(4) auswirft bzw. herausschiebt. Der im Ruhezustand in
den Netzstecker (3) eingeschobene Stößel (7) steht unter
der Kraftwirkung einer Feder (8), 3 bis 6,
und ist für
den Steckerauswurf elektrisch über
einen separaten steckerfernen Schalter (9) entriegelbar,
welcher am Gerät
(1) vorgesehen werden kann.
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Zur Stößelauslösung über den steckerfernen Schalter
(9) ist erfindungsgemäß ein direkt
oder fremdbeheiztes Memorymetalldrahtelement (10) als Aktuator
im Steckergehäuse
(5) vorgesehen, welches allein oder zusätzlich unterstützt durch
eine Wickelfeder (11) auf eine Rastvorrichtung (12)
für den Stößel (7)
einwirkt. Die Rastvorrichtung im Steckergehäuse (5) ist als Sperrklinke
(12) ausgebildet und zwischen einer Zugentlastung (13)
für das
Anschlusskabel (2) und den Steckerkontakten (14)
verschwenkbar im Steckergehäuse
(5) gelagert und in den Verschiebeweg des Stößels (7)
einfallend angeordnet. Die vom Memorymetalldrahtelement (10)
bewegte Sperrklinke (12) verrastet sich mit dem eingeschobenen
Stößel (7) über einen
am Stößel (7)
ausgebildeten Rastnocken (15), einer Rastkerbe oder dergl.
Wird die Rastverbindung bei aktiviertem Aktuator aufgehoben, so
entspannt sich die über
den Stößel (7)
geschobene Feder (8), wobei der Stößel (7) aus dem Steckergehäuse (5)
heraustritt und den Stecker aus der Steckdose (4) drückt.
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Das Memorymetalldrahtelement (10)
ist als ein sich bei Erwärmung
längendes
Drahtelement zwischen einer Steckerklemme (16) und der
schwenkbaren Sperrklinke gespannt und wird über das Anschlusskabel (2)
mit Spannung versorgt. Die Ansteuerung erfolgt wie schon erwähnt leitungsgebunden über den
separaten Schalter (9) am ortsveränderlichen Gerät (1).
Der separate Schalter (9) könnte jedoch auch ggf. noch
zusätzlich
am Netzstecker (3) vorgesehen werden.
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Ebenso ist auch eine drahtlose ferngesteuerte
Aktivierung des Memorymetallelements (10) realisierbar.
Hierfür
könnte
dem elektrischen Gerät
(1) bzw. dem Netzstecker (3) ein den elektrischen
Aktor (10) steuerndes Funkempfangsmodul zugeordnet werden,
welches über
ein mobiles oder am Staubsauger platziertes Sendemodul (nicht dargestellt)
aktivierbar ist.
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Im Ausführungsbeispiel ist als ortsveränderliches
Gerät (1)
ein Staubsauger vorgesehen. Ebenso kann auch jedes andere netzbetriebene
elektrische Gerät
ggf. auch über
eine separate Kabeltrommel mit dem erfindungsgemäßen Netzstecker (3) ausgerüstet werden.
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Die Funktionsweise der Stößelmechanik
ist an Hand der 5 und 6 näher veranschaulicht und wird
nachstehend erläutert.
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Bei der im Netzstecker (3)
integrierten Auswurfmechanik wird beim Einstecken des Netzsteckers
(3) der durch die Feder (8) herausgeschobene Stößel (7)
wieder in den Stecker eingeschoben und mittels der Sperrklinke (12)
verrastet. Die Feder (8) dient hierbei als Kraftspeicher.
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Zum Auswerten des Netzsteckers (3)
aus der Steckdose (in 5 schematisch
gezeigt) wird nun der auf die Rastvorrichtung wirkende und zwischen der
Sperrklinke (12) und der Kabelzugentlastung (gehäusefeste
Steckerklemme 16) eingespannte Memorymetalldraht (10)
(Nitinoldraht) erwärmt.
Erwärmt wird
das Element beim Betätigen
des Auslöseschalters
(9) durch Anlegen einer Kleinspannung, welche vorzugsweise
drahtgebunden von einer beispielsweise im Staubsauger oder dergl.
Gerät (1)
installierten Kleinspannungsquelle über das Anschlusskabel (2), Leitung
(17), herangeführt
wird. Durch die Erwärmung
zieht sich der Nitinoldraht zusammen und entriegelt die Sperrklinke
(12) der Rasteinrichtung. Der aus dem Stecker (3)
herausstoßende
Stößel (7) drückt nun über seine
aufgeschobene Druckfeder (8) den Stecker aus der Steckdose
(4) heraus. Bei diesem Aktorprinzip können Auslösezeiten jeweils im Sekundenbereich
(bspw. 1 Sekunde) erzielt werden. Nach der Auslösung kühlt sich das Memorydrahtelement
(10) ab und wird dabei wieder gelängt (5), was auch nur wenige Sekunden dauert.
Der Memorymetalldraht (10) drückt selbsttätig oder durch die Zuhilfenahme
der Wickelfeder (11) auf der Rastvorrichtung die Sperrklinke
(12) wieder in ihre Rastposition gemäß 5.
Die Erwärmung
des Aktuators erfolgt durch eine direkte Bestromung, kann jedoch auch
durch eine indirekte Beheizung durch ein separates Heizelement im
Steckergehäuse
(5) des Netzsteckers (3) realisiert werden.
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Eine andere Lösungsvariante (nicht dargestellt)
für einen
konstruktiv einfachen und ebenso betriebssicheren Steckerauswurf
sieht vor, die den Stößel (7)
vorspannende Druckfeder (8) selbst als Stößelauslöser auszubilden.
Hierfür
ist dann ein direkt oder indirekt beheizbares Memorymetall-Federelement
als Druckfeder ausgebildet, welche über den Stößel geschoben im unbeheizten
Zustand bei eintauchendem Stößel mechanisch
verkürzt
(gestaucht) und bei Erwärmung
in der Länge
gedehnt ist. Die gedehnte Feder treibt den Stößel (7) aus dem Stecker und
diesen aus der Wandsteckdose bzw. aus der Steckerkupplung bei Verwendung
einer Kabelrolle oder Verlängerungsschnur
heraus. Eine Rastvorrichtung im Steckergehäuse kann dabei entfallen, weil das
sich nach dem Steckerauswurf wieder abkühlende Memoryfederelement in
seine gestauchte Form (gekürzte
Feder) zurückverformt.
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Die erfindungsgemäße Verwendung eines Memorymetalldrahtelements
als Aktor für
den Stößel ist
vorteilhaft, da dieses Element auch in der Kombination mit der im
Steckerraum zwischen den Kontaktstiften bequem unterbringbaren einschwenkbaren Sperrklinke
der Rastvorrichtung äußerst wenig
Platz beansprucht und daher konstruktiv einfach in bekannte Schutzkontakt-Netzstecker unterbringbar
ist, ohne dass deren Aussehen, Form und/oder Größe wesentlich verändert werden
müsste.
Im Idealfall könnte
sogar ein Serien-Netzstecker mit der erfindungsgemäßen Steckerauswurfeinrichtung
komplettiert werden.