DE1025886B - Verfahren zur Herstellung von L (+)-Glutaminsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von L (+)-Glutaminsaeure

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DE1025886B
DE1025886B DE1955P0014925 DEP0014925A DE1025886B DE 1025886 B DE1025886 B DE 1025886B DE 1955P0014925 DE1955P0014925 DE 1955P0014925 DE P0014925 A DEP0014925 A DE P0014925A DE 1025886 B DE1025886 B DE 1025886B
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glutamic acid
cephalosporium
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urea
acid
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DE1955P0014925
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Jackson Heights
Donald Albert Kita
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Pfizer Inc
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Pfizer Inc
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P13/00Preparation of nitrogen-containing organic compounds
    • C12P13/04Alpha- or beta- amino acids
    • C12P13/14Glutamic acid; Glutamine

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von L (+)-Glutaminsäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von L(+) -Glutaminsäure (d-Glutaminsäure) durch Gärung.
  • Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von Glutaminsäure bekannt. So läßt sich diese Verbindung z. B. durch Hydrierung von a-Ketoglutarsäure in Gegenwart von Ammoniak herstellen. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß hierbei die Glutaminsäure als Racemat erhalten wird, während oft die optisch aktive, natürlich vorkommende Form erwünscht ist. Wie im Verfahren gemäß Patentanmeldung P 14926 IV b / 12 q beschrieben, wird Glutaminsäure auch durch einen Gärprozeß aus a-Ketoglutarsäure hergestellt. Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die Verwendung der ziemlich teuren a-Ketoglutarsäure und ist infolgedessen Wirtschaftlicher als die bisher üblichen Verfahren.
  • Glutaminsäure wird als Geschmacksstoff oder Geschmacksverstärker bei verschiedenen Nahrungsmitteln, insbesondere bei Fleisch oder aus Fleisch hergestellten Produkten verwendet.
  • Es wurde nun gefunden, daß mit Hilfe bestimmter Pilze, nämlich Stämmen der- Gattung Cephalosporium, Glutaminsäure in guten Ausbeuten hergestellt werden kann. Diese Mikroorganismen werden unter aeroben Bedingungen auf Nährmedien gezüchtet. Dabei führt die Verwendung von Harnstoff im Nährmedium zu besonders guten Ausbeuten an Glutaminsäure. An Stelle des Harnstoffs können jedoch auch andere mehr oder weniger wirksame stickstoffhaltige Substanzen verwendet werden. Als Nährmedium verwendet man Kohlehydrate, z. B. Saccharo,s,e, Glucose, Maissirup, Melasse, verschiedene Stärkearten, nämlich Kartoffeln-, Mais-, Weizenstärke u. a. Weiterhin eignen sich verschiedene Rohsubstanzen, z. B. Nebenprodukte, die bei der Alkoholherstellung aus vergorenem Weizen oder Getreidemischungen, die vorwiegend Weizen enthalten, anfallen, Maiswasser und verschiedene Proteinhydrolysate als Zusätze. Die Anwesenheit von Protein im Nährmedium ist zwar nicht erforderlich, bewirkt jedoch häufig eine Erhöhung der Ausbeute. In manchen Fällen ist es ratsam, Salze zuzusetzen, z. B.
  • 'atriumchlorid, Magnesiumsulfat, Kaliumsulfat und Quellen für Spurenmetalle. Dies gilt besonders dann, wenn im Gärmedium keine Rohsubstanzen, die wesentliche Mengen Salze enthalten, verwendet werden. Der einzige Bestandteil, der stets vorhanden sein muß, wenn maximale Ausbeuten an Glutaminsäure erzielt werden sollen, ist Harnstoff.
  • Der Harnstoff kann dem Nährmedium zu Anfang zugesetzt werden, bei manchen Organismen zieht man es jedoch vor, den Harnstoff erst dann zuzusetzen, wenn auf dem Nährmedium bereits ein gewisses Wachstum eingetreten ist. Es ist ratsam, im Reaktionsmedium eine Harnstoffkonzentration von .etwa 1/" bis 5 Gewichtsprozent anzuwenden; diese Grenzwerte sind jedoch nicht als kritisch anzusehen. Harnstofflconzentrationen von 0,519/o erwiesen sich als sehr günstig.
  • Von Bedeutung ist, daß man den Harnstoff als einzige Stickstoffquelle verwenden kann. Selbstverständlich kann er auch zusammen mit anderen einfachen Stickstoffverbindungen, wie Nitraten oder Amlnoniumsalzen, oder zusammen mit Protein verwendet werden. Wie oben erwähnt, steigt in manchen Fällen bei Zusatz von Protein zum Nährmedium die Ausbeute; zur Erzielung einer guten Ausbeute muß jedoch stets auch Harnstoff vorhanden sein. Der wirklich unerwartete und große Vorteil der Erfindung beruht darauf, daß die verwendeten Organismen zur Bildung der Glutaminsäure keine a-Ketoglutarsäure als Ausgangsmaterial benötigen.
  • Wie bereits erwähnt, sind Organismen der Gattung Cephalosporium, die der Ordnung l\-Toniliales und der Klasse Fungi Imperfecti angehören, für die Bildung von Glutaminsäure durch submerse aerobe Gärung außerordentlich geeignet. Von besonderem Wert sind bestimmte Arten dieser Gattung, nämlich Cephalosporium salmosynnematum, Cephalosporium diospyri und Cephalosporium acremonium. Auch verschiedene andere Stämme nicht identifizierter Cephalosporiumarten sind wertvoll. Diese Organismen sind über verschiedene öffentliche Kulturensammlungen zugänglich oder lassen sich nach bekannten Verfahren aus Erdproben und anderen natürlichen Materialien isolieren. Diese Organismen können dann nach den für verschiedene Cephalosporiumarten in der wissenschaftlichen Literatur angegebenen Methoden klassifiziert werden.
  • Die Organismen können in Laboratorien auf Schrägnährböden, z. B. Emersons Agar, gezüchtet werden. Die Mikroorganismenkultur .wird von der Oberfläche dieser Medien entfernt und für die Züchtung von Impfstoff oder die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in kleinem Maßstab in sterile flüssige Nährmedien, die sich in kleinen Glasflaschen befinden, gegeben. Diese Flaschen können mit steriler Watte verschlossen und 1 bis 5 Tage bei geeigneter Temperatur geschüttelt werden. Der gezüchtete Organismus kann sodann für die Impfung größerer Mengen Nährmedium in Glas- oder Metallgefäßen verwendet werden. Nach erfolgtem Wachstum in diesen Gefäßen läßt sieh die Kultur zur Impfung von Gärgefäßen im technischen Maßstab verwenden. Im allgemeinen verwendet man zu Beginn der Gärung mindestens etwa 5 Volumprozent Impfstoff. Bei bestimmten Organismen kann es vorteilhaft sein, zur Erzielung einer raschen Gärung und wirtschaftlichen Herstellung von Glutaminsäure einen höheren Prozentsatz anzuwenden. In manchen Fällen erwies es sich als günstig, den Organismus vor Zusatz des Harnstoffs bestimmte Zeit wachsen zu lassen. Dies kann 10 bis 30 Stunden in Anspruch nehmen. Sobald man eine schnell wachsende üppige Kultur erhalten hat, setzt man den Harnstoff zu, so daß sich unter diesen Bedingungen rasch Glutaminsäure bildet. Alle diese Verfahren sollen selbstverständlich unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden, so daß der die Glutaminsäure erzeugende Organismus nicht mit anderen nachteilig sich bemerkbar machenden Arten verunreinigt wird.
  • Im allgemeinen läßt sich das erfindungsgemäße Gärverfahren in Medien mit einem Anfangs-pH Wert von etwa 4,0 bis etwa 8,0 durchführen. Auch etwas höhere oder niedrigere PH-Werte können angewandt werden, obgleich hierdurch kein besonderer Vorteil erzielt wird. Setzt man der Gärmischung entweder zu Beginn oder nach einem gewissen Wachstum des Organismus Harnstoff zu, so kann der p11-Wert steigen. Oft wird ein pH-Wert von 8,5 erreicht, der jedoch selten merklich überschritten wird. Dieser pH-Wert hat keinerlei Einfluß auf die Erzeugung der Glutaminsäure.
  • Das Fortschreiten des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich sehr leicht verfolgen, indem man dem Reaktionsgemisch in gleichmäßigen Zeitabständen Proben des Gemisches entnimmt und auf ihren Glutaminsäuregehalt untersucht, z. B. durch papierchromatographische Analyse. Als besonderes wirksames Lösungsmittelsystem erwies sich hierbei eine Mischung aus 1 Volumen Eisessig, 5 Volumen Butanol und 5 Volumen Wasser. Nach der Entwicklung wird das Chromatogramm getrocknet und mit einer verdünnten Ninhydrinlösung besprüht. Nach dem Erwärmen des Papierstreifens läßt sich die Anwesenheit von Glutaminsäure feststellen. Unter Verwendung von Standardproben. von Glutaminsäure bekannter Konzentration ist es möglich, mit einiger Genauigkeit die bei der Gärung erzeugte Menge Glutaminsäure zu ermitteln. Im allgemeinen können Ausbeuten von etwa 11/2 bis etwa 2 g je Liter Medium erzielt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 25 bis 32° C durchgeführt. Oft wird bereits nach einer Zeit von nur 12 Stunden etwas Glutaminsäure erhalten. Die optimale Zeit liegt jedoch etwas darüber, und im allgemeinen benötigt man für die Erzielung einer maximalen Ausbeute nicht mehr als 70 Stunden. Die Gärung kann in Glasgefäßen durchgeführt werden oder, bei Durchführung in technischem Maßstab, in Metallgefäßen, die entsprechend mit Rühr- und Belüftungsvorrichtungen ausgestattet und so beschaffen sind, daß sich die Gefäße vor Beginn der Gärung sterilisieren lassen. Die zusätzlichen Vorrichtungen für die Sterilisierung des Mediums oder die Vorrichtungen für die Sterilisation des Mediums im Gärkessel sind ebenfalls wesentlich. Die Belüftung wird im allgemeinen mit einer Geschwindigkeit von 1/2 bis 2'/2 Volumen Luft je Volumen Medium je Minute durchgeführt. Selbstverständlich muß die Luft vor der Verwendung sorgfältig sterilisiert werden.
  • Die Isolierung der Glutaminsäure kann nach zahlreichen Verfahren erfolgen. In vorteilhafter Weise filtriert man die Gärlösung und führt die Lösung über eine Säule von mit Säure gewaschener Tonerde. Die Glutaminsäure wird von der Tonerde adsorbiert, während das übrige Material die Säule wieder verläßt. Die adsorbierte Substanz kann mit einem kleinen Volumen Wasser gewaschen werden. Die Aminosäure wird sodann in reiner Form mit einer verdünnten Lösung einer Mineralsäure, vorzugsweise Salzsäure, eluiert. Der p11-Wert des Eluats wird dann mit Alkali; z. B. Natriumhydroxyd, auf etwa 3,2 eingestellt. Anschließend konzentriert man das Gemisch auf ein kleines Volumen. Während der Konzentrierung neigen die in der Lösung enthaltenen Salze dazu, auszufallen; d. h., bei Verwendung von Salzsäure für die Eluierung und Verwendung von Natriumhydroxyd für die Einstellung des p11-Wertes auf 3,2 kann während der Konzentrierung Natriumchlorid ausfallen. Das Salz wird abfiltriert, und nach weiterer Konzentrierung fällt kristalline Glutaminsäure aus der Lösung aus: Diese läßt sich filtrieren und trocknen. Zur Gewinnung der Glutaminsäure können auch verschiedene andere Verfahren angewendet werden. So kann man sie z. B. durch Extraktion mit einem polaren Lösungsmittel, wie Butanol, am isoelektrischen Punkt der Glutaminsäure, d. h. bei etwa PH 3,2, gewinnen: Beispiel I Es wurde ein Gärmedium hergestellt, das 4 Gewichtsprozent Nebenprodukte aus der Alkoholherstellung und 0,2 Gewichtsprozent Maiswasser enthielt. Mit Kaliumhydroxyd brachte man den PH-Wert des Mediums auf 7. Nach der Sterilisierung wurde es mit einem Stamm Cephalosporium acremonium geimpft. Das Gemisch wurde gerührt und 24 Stunden bei 28° C belüftet. Danach setzte man dem Gemisch unter sterilen Bedingungen 0,5°/o Harnstoff zu. Die Gärung wurde weitere 30 Stunden fortgesetzt. Danach wurde das Gemisch filtriert und die filtrierte Lösung über eine Säule aus mit Säure gewaschener Tonerde geleitet. Die Glutaminsäure wurde mit 1 n-Salzsäure aus der Tonerde eluiert. Der pH-Wert der salzsauren Lösung wurde mit 20°/oiger Natriumhydroxydlösung auf 3,2 eingestellt. Die auf diese Weise erhaltene Lösung wurde im Vakuum konzentriert und das während der Konzentrierung der Lösung auskristallisierende Natriumchlorid abfiltriert. Nach weiterer Konzentrierung kristallisierte die Glutaminsäure aus. je Liter filtrierter Gärlösung wurden etwa 2 g Glutaminsäure gewonnen.
  • Beispiel II Das im Beispiel I beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung eines Stamms Cephalosporium salmosynnematum wiederholt. Man erzielte ähnliche Ergebnisse, d. h., Glutaminsäure wurde in einer Konzentration von etwa 1,5 g je Liter Nährmedium erzeugt. Beispiel III Das im BeispielI beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung eines Stamms Cephalosporium diospyri wiederholt. Die hierbei erzeugte Glutaminsäure wurde isoliert und gereinigt. Je Liter Medium erhielt man etwa 1 g Glutaminsäure. Beispiel IV Das im Beispiel I beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung des gleichen Organismus und eines Mediums, das an Stelle von Nebenprodukten aus der Alkoholherstellung 4 Gewichtsprozent Weizenglutin enthielt, wiederholt. Der PH-Wert des Gemisches betrug etwa 5,0. Die erhaltene Gärmischung enthielt je Liter 3 g Glutaminsäure. Beispiel V Das im Beispiel I beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung von 4 Gewichtsprozent Maisglutin an Stelle von Nebenprodukten aus der Alkoholherstellung und 0,2 Gewichtsprozent Maiswasser wiederholt. Nach 24 Stunden setzte man dem Gemisch 0,5 Gewichtsprozent Harnstoff zu. Kurz danach stieg der pH Wert auf etwa 8,0. Nach Beendigung der Gärung enthielt die Lösung je Liter etwa 3 g Glutaminsäure.
  • Beispiel VI Das im Beispiel I beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung von 4 Gewichtsprozent Sojamehl und 0,2 Gewichtsprozent Maiswasser wiederholt. Der PH-Wert der Mischung betrug 5,0. Nach 24 Stunden fügte man 0,5 Gewichtsprozent Harnstoff zu und setzte die Gärung fort. Man erzielte eine Ausbeute von 31/z g Glutaminsäure je Liter Lösung.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von L(-I-)-Glutaminsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Cephalosporiumart unter aeroben Bedingungen in einem Harnstoff enthaltenden Nährmedium züchtet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gelcennzeichnet, daß man als Cephalosporiumstamm einen Stamm der Art Cephalosporium salmosynnematum, Cephalosporium diospyri oder (fephalosporium acremonium verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Grimmer, Wiemann, Forschung Milchwirtschaft, Molkereiwesen, 1, 13; Chemisches Zentralblatt, 1921, I, 775; Hoppe-Seyler, Zeitschrift f. physiol. Chemie, 1951, 936,
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