DE1025400B - Verfahren zur Behandlung von Schwefeldioxy enthaltenden Gasen mit anorganischen oder organischen Basen - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Schwefeldioxy enthaltenden Gasen mit anorganischen oder organischen Basen

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DE1025400B
DE1025400B DEM32020A DEM0032020A DE1025400B DE 1025400 B DE1025400 B DE 1025400B DE M32020 A DEM32020 A DE M32020A DE M0032020 A DEM0032020 A DE M0032020A DE 1025400 B DE1025400 B DE 1025400B
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DEM32020A
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Inventor
Dr Wilhelm Thumm
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Metallgesellschaft AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Schwefeldioxyd enthaltenden Gasen mit anorganischen oder organischen Basen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Schwefeldioxyd enthaltenden Gasen mit anorganischen oder organischen Basen in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder wasserhaltigen Emulsionen, beispielsweise nach den Gleichungen S02 -f- NaOH aq = NaHS03 + H20, (1) S02 -f- 2NaOH aq = Na2S03 -f- H20, (2) S02 + Na2S03 aq = 2NaHS03 (3) oder So. -E- Xylidin -f- Wasser = Xylidinbisulfit + Wasser. (4) Um möglichst reine Umsetzungsprodukte zu erhalten, muß vermieden werden, daß durch mitgeführten freien Sauerstoff der zu behandelnden Gase Bildung von Sulfaten SO, und H2 S 04 eintritt.
  • Dies ist z. B. von Bedeutung für die bekannte Herstellung von 100 °/oigem S02 aus schwefeldioxydhaltigen Gasen durch Umsatz mit aromatischen Aminen. Die Amine gehen dabei in Sulfite und Bisulfite über, aus denen durch Erhitzen S02 wieder abgespalten wird.
  • Nach dem Verfahren wendet man als Waschmittel die aromatischen Basen im Gemisch mit Wasser an, da die in Wasser löslichen Aminsulfite bzw. -bisulfite mit der Wasserphase eine homogene Lösung bilden. Ohne Wasserzusatz würde bei höherer S02-Beladung ein Kristallbrei an Aminsulfiten bzw. -bisulfiten entstehen. Tritt Bildung zu Sulfaten ein, so führt dies zur Verstopfung von z. B. mit Füllkörpern ausgesetzten Waschtürmen, da die Aminsulfate in Wasser schwer löslich sind. Dieselben Schwierigkeiten treten auch auf, wenn S 02 haltiges Gas SO, oder H2 S O4 enthält. Das gebildete Aminsulfat muß dann durch Zusatz von z. B. Soda oder N atriumhydroxyd zu der wäßrigen Phase wieder aufgespalten werden, um das Sulfat in eine lösliche Form unter gleichzeitiger Rückgewinnung der aromatischen Basen überzuführen. S02 geht hierbei dem Prozeß in dem Maße verloren, als Aminsulfat gebildet und durch Umsatz mit Natriumhydroxyd in Na2504 übergeführt werden muß.
  • Nach einem bekannten Verfahren hat man S02 aus dieses enthaltenden Gasen mit aromatischen Basen unter Vermeidung von Sulfatbildung in einem mit Zentrifugalabscheider kombinierten Sprühwäscher innig gemischt und unmittelbar nach der Mischung das S 02 enthaltende Absorbens vom Gas getrennt.
  • Es wurde nun gefunden, daß trotz intensiven Inberührungbringens von Gas und Flüssigkeit die Sulfatbildung ebenfalls vermieden werden kann, wenn die Behandlung der Gase in Leertürmen mit im unteren Teil dieser Türme verdüstere Waschflüssigkeiten vorgenommen wird und die Komponenten bzw. das erzeugte Gasflüssigkeits-Dispersions-Gemisch im Gleichstrom von unten nach oben durch den Turm strömt.
  • Das tangential eingeführte Gas und die verdüste Flüssigkeit sind dabei gegebenenfalls unter Anwendung mehrerer in gleicher Turmhöhe angeordneter Düsen so zu vermischen, daß bereits in Höhe der Düsen eine Gasflüssigkeitsdispersion bzw. Schaum entsteht, der aus dem oberen Turmteil als Regen durch die aufsteigende Dispersion wieder in den Turmsumpf zurückfällt. Zur Erreichung der gewünschten Dispersion werden Düsen üblicher Bauart verwandt, mit denen Flüssigkeitströpfchen von 0,1 bis 5 mm Durchmesser erzielt werden können. Zur Erzielung einer intensiven Gasflüssigkeitsdispersion bzw. -schaum schon in Düsenhöhe sind bestimmte hohe Gasgeschwindigkeiten einzuhalten. Für Tröpfchen von im wesentlichen 0,2 bis 1 mm Durchmesser sind Gasgeschwindigkeiten von beispielsweise 0,2 bis 2 m/sec, für Tröpfchen von 2 bis im wesentlichen etwa 5 mm Durchmesser Gasgeschwindigkeiten von beispielsweise 3 bis 8 m/sec erforderlich.
  • Zwecks möglichst vollständiger Ausfüllung des Turmvolumens mit der Dispersion verwendet man vorteilhaft mehrere Düsen, die in gleicher Höhe über demTurmsumpf angeordnet sind.
  • Mit Vorteil können auch Wasserspieldüsen angewandt werden. Wasserspieldüsen sind in ihrer Ausführung bekannt; sie werden bei Springbrunnen verwendet. Nach der Erfindung werden diese Düsen im Flüssigkeitssumpf, angeordnet, und mittels einer außerhalb des Turm stehenden Fördervorrichtung wird den Düsen Flüssigkgr t zur Erzeugung des sogenannten Treibstrahls zugefül.r Durch die Injektorwirkung des Treibstrahls findet durch passend angebrachte Öffnungen an der Düse Ansaugung der Flüssigkeit aus dem Sumpf und durch ein m:t seinem oberen Ende in den Gasraum hineinragenden Ringkanal die Ansaugung von Gas statt. Der Wascheffekt kann durch mehrere Wasserspieldüsen erhöht werden, ohne daß dabei eine Erhöhung der Sulfatbildung auftritt, wenn die Düsen in der Weise angeordnet sind, daß ihre Strahlen zusammentreffen.
  • Zur Erzeugung einer guten Vermischung und Durchwirbelung von Gas und Flüssigkeit führt man das Gas auch bei Anwendung von Wasserspieldüsen tangential in den Turm ein.
  • Die in den Turm als Regen zurückfallende oder an der Turmwand ablaufende Flüssigkeit kann erneut verdüst werden, notfalls kann auch die Behandlung der Gase mit Flüssigkeit durch Nachschalten weiterer Türme in Stufen erfolgen.
  • In Fällen, in denen emulgierte Gemische verwandt werden, die sich im Turmsumpf in mehreren Phasen schichten, werden die Düsen in dem Sumpf vorteilhaft in der Weise angeordnet, daß zur Bildung der Treibstrahlen die unterste oder eine der unteren Schichten über eine Fördereinrichtung der Wasserspieldüse zugeführt wird, während die durch die Injektorwirkung angesaugte Flüssigkeit aus der obersten oder aus der oberen Schicht des Turmsumpfes entnommen wird. Durch diese Anordnung wird eine intensive Durchmischung und eine Emulgierung der zur Bedüsung erforderlichen Flüssigkeit erreicht, ohne daß der Einbau einer besonderen Mischvorrichtung erforderlich ist.
  • Es muß als nicht zu erwartender überraschender Effekt angesehen werden, daß bei der außerordentlich intensiven Berührung von Gas und Flüssigkeit, bei der jedes Tröpfchen der Waschflüssigkeit das gesamte Turmvolumen zweimal durchläuft und also ständig mit dem Gas in Berührung steht, die Sulfatbildung auf ein Mindestmaß herabgemindert wird.
  • Zur weiteren Erläuterung des Erfindungsgedankens diene das nachstehende Beispiel: Ein Gas mit 2,2 Volumprozent Anfangsgehalt an S 02, 9 Volumprozent C02, 9 Volumprozent 02, Rest N2, wurde mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 3,5 m/sec durch drei hintereinandergeschaltete Leertürme von je 6 m Höhe und 600 mm Innendurchmesser geschickt und in diesen Türmen mit einer Flüssigkeit gewaschen, die im wesentlichen aus einem Gemisch von Toluidin-Xylidin und einer wäßrigen Salzlösung bestand. Die organischen Basen und wäßrige Salzlösung wurden im Verhältnis 1 : 1 angewandt. Die wäßrige Salzlösung enthielt Natriumsulfit, Natriumbisulfit und Natriumsulfat in einer auf Na20 bezogenen Konzentration von 40 g/1, wovon 50 °/o in Form von Natriumsulfat vorlagen. Das Gesamtflüssigkeitsvolumen in den Turmsümpfen betrug 6001.
  • Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und Kreislaufführung der Waschflüssigkeit über Absorptionsturm und Austreiber ergab sich eine Erhöhung des Natriumsulfatgehaltes in der Wasserphase, welche, bezogen auf das absorbierte und ausgetriebene S02, einer Sulfatisierung von 0,2% entspricht, das sind 2 kg SO, pro Tonne 100 °/@ges SO,.
  • Da in der Wasserphase des Absorbens jedoch neben Na2S04 zur Vermeidung der Ausfällung der Aminsulfate ein Überschuß von Na2S03 und NaHS03 entsprechend 5001, des Na20-Gehaltes vorliegen soll, muß zur Entfernung des gebildeten H2S04 die doppelte Menge Na20 der Wasserphase zugesetzt und die entsprechende Menge an Wasserphase abgezogen werden.
  • Werden statt der Leertürme mit Füllkörpern versehene Türme von 6 m Höhe und 1 m Durchmesser verwandt, so erhöht sich die Sulfatisierung um das Dreifache. Es werden also beispielsweise 6 kg SO, pro Tonne 100 01 /0iges S02 in Sulfat übergeführt und für die Konstanthaltung der Waschflüssigkeit statt 5 kg 15 kg 100 °/jges Natiiumhydroxyd pro Tonne SO, benötigt.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Behandlung von SO, enthaltenden Gasen mit anorganischen oder organischen Basen in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder wasserhaltigen Emulsionen unter Vermeidung von Sulfatbildung, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeiten über dem Sumpf von Leertürmen mittels einer oder mehrerer Düsen von unten nach oben verdüst und die Gase etwa in gleicher Höhe der Eintrittsstelle der Flüssigkeit tangential in Richtung auf die eintretende Flüssigkeit mit zur Bildung von Dispersionen oder Schaum ausreichenden Geschwindigkeit eingeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine durchschnittliche Tröpfchengröße von 0,1 bis 5 mm Durchmesser der in den Reaktionsraum eintretenden Flüssigkeit und Gasgeschwindigkeiten von 0,2 bis 8 m/sec angewandt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in gleicher Weise in nachgeschalteten Türmen wiederholt wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch Verwendung einer oder mehrerer Wasserspieldüsen im Leerturm.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Verwendung mehrerer Wasserspieldüsen, die je Turm derart angeordnet sind, daß ihre Strahlen in der unteren Hälfte des Leerturmes zusammentreffen.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung eines aus mehreren Phasen bestehenden Flüssigkeitsgemisches die Verdüsung so vorgenommen wird, daß zur Bildung der Treibstrahlen die unterste oder eine der untersten Schichten über eine Fördereinrichtung der Düse zugeführt wird, während die durch die InjektorwzrkuDg angesaugte Flüssigkeit aus der obersten oder aus den oberen Schichten des Turmsumpfes entnommen wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1118168B (de) * 1958-04-12 1961-11-30 Inst Nac De Ind Kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefeldioxyd aus SO enthaltenden Gasen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1118168B (de) * 1958-04-12 1961-11-30 Inst Nac De Ind Kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefeldioxyd aus SO enthaltenden Gasen

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