DE10253562A1

DE10253562A1 - Behälter

Info

Publication number: DE10253562A1
Application number: DE10253562A
Authority: DE
Inventors: Kurt Oberhofer
Original assignee: DAW SE
Current assignee: DAW SE
Priority date: 2002-11-15
Filing date: 2002-11-15
Publication date: 2004-05-27
Also published as: EA006643B1; UA80168C2; ATE412582T1; GEP20084566B; YU61504A; YU68504A; SI1581434T1; UA80005C2; PT1581434E; DE50310720D1; YU61304A; EA200500828A1; EA200500826A1; PT1581435E; EA200500829A1; YU68604A; RS50452B; EA006642B1

Abstract

Der Behälter hat einen Korpus und einen Deckel, der an dem Korpus eine Schließstellung einnimmt, aus der er mittels eines Aushebemechanismus gelöst werden kann. An dem Korpus ist ein Tragbügel (14) gelenkig angebracht. Der Aushebemechanismus tritt durch ein Schwenken des Tragbügels (14) um seine Anlenkachse in Funktion. Der Aushebemechanismus läßt sich durch einen Stelleingriff dafür aktivieren und deaktivieren.

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter mit einem Korpus, mit einem Deckel, der an dem Korpus eine Schließstellung einnimmt, aus der er mittels eines Aushebemechanismus lösbar ist, und mit einem gelenkig an dem Korpus angebrachten Tragbügel.
Ein derartiger Behälter ist aus der Praxis als Eimer für Farbe o. ä. bekannt. Der Behälter hat ein Korpus mit einem Boden, einer umlaufenden Seitenwand und einer in Normalstellung oben befindlichen Behälteröffnung. Am oberen Rand der Seitenwand ist ein nach außen abstehender Flansch und ein davon nach unten abstehender umlaufender Kragen vorgesehen. Der Deckel hat eine Deckelplatte und eine an deren Rand ansetzende, umlaufende Schürze, die außen über den Kragen paßt und daran einrastet. Das Korpus ist dann mit dem Deckel verschlossen.
Korpus und Deckel des Behälters bestehen aus Kunststoff. Eine geeignete Dichtung kann einstückig an Korpus und/oder Deckel angeformt und für die Rastung die Eigenelastizität des Kunststoffs genutzt werden.
Wie bereits in der EP 0 565 967 82 erkannt, werden an die Passung von Korpus und Deckel eines einschlägigen Behälters widersprüchliche Anforderungen gestellt. Zum einen muß der Behälter bei geschlossenem Deckel einwandfrei dicht sein. Zum anderen muß sich der Deckel mit vertretbarem Kraftaufwand, möglichst ohne Werkzeugeinsatz und beschädigungsfrei von dem Korpus lösen lassen und danach den Behälter wieder dicht zu verschließen geeignet sein.
Die EP 0 565 967 B2 sieht einen Aushebemechanismus für den Deckel in Form einer Lasche vor, die von dem Kragen an dem Korpus abgeteilt ist. Die Lasche steht unten über die Schürze des Deckels vor. Zum Öffnen des Deckels wird die Lasche hintergriffen und nach oben geschwenkt. Dabei erfährt der Deckel eine elastische Verformung. Er wird von der Lasche in deren Nachbarschaft aus der Rast an dem Kragen gehoben und kann dann von Hand über den weiteren Umfang aufgebogen und schließlich von dem Korpus abgehoben werden. Die Passung von Korpus und Deckel ist bei der EP 0 565 967 B2 so eingestellt, daß sich der Deckel nur mittels des Aushebemechanismus von dem Korpus lösen läßt.
Von großer praktischer Bedeutung ist eine Originalitätssicherung, die den Anwender erkennen läßt, ob sich der Behälter noch in seinem ursprünglich geschlossenen Zustand befindet, oder ob schon einmal der Versuch unternommen wurde, den Behälter zu öffnen. Bei der EP 0 565 967 B2 ist zum Zweck der Originalitätssicherung die Lasche mit Sollbruchstellen an den Kragen des Korpus angebunden. Die Sollbruchstellen reißen bei erstmaliger Betätigung der Lasche in gut sichtbarer Weise auf.
Nachteilig bei dem Aushebemechanismus der EP 0 565 967 B2 ist der kurze Hebelarm, den die Lasche bietet. Es bedarf deshalb immer noch eines beträchtlichen Kraftaufwands, um den Deckel von dem Korpus zu lösen. Der Hub, der mit der Lasche auf den Deckel ausgeübt werden kann, ist gering. Er genügt, um den Deckel in der Nachbarschaft der Lasche aus seiner Rast zu heben. Das weitere Aufbiegen und schließliche Abheben des Deckels geschieht von Hand.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälter der eingangs genannten Art mit einem Aushebemechanismus zu schaffen, der weniger Betätigungskraft erfordert und es ermöglicht, den Deckel ohne weitere Manipulationen daran in Gänze von dem Korpus abzuheben.
Diese Aufgabe wird mit einem derartigen Behälter gelöst, dessen Aushebemechanismus durch einen Stelleingriff aktivierbar und deaktivierbar ist und durch ein Schwenken des Tragbügels um seine Anlenkachse in Funktion tritt.
Kerngedanke der Erfindung ist, für den Aushebemechanismus den Tragbügel des Behälters heranzuziehen. Damit gehen ersichtliche Vorteile einher. Der Tragbügel bietet eine bequeme Handhabe, einen großen Stellhub und einen langen Hebelarm. Man kann daher den Deckel beim Lösen mit wenig Kraftaufwand über eine weite Stecke bewegen und gänzlich von dem Korpus abheben.
Der Tragbügel muß nach wie vor seine Hauptfunktion erfüllen, daß der Anwender den Behälter daran tragen kann. Keineswegs mit jedem Schwenken des Tragbügels um seine Anlenkachse soll ein Ausheben des Deckels einhergehen. Wesentlich für die Erfindung ist vielmehr, daß sich der Aushebemechanismus durch einen gezielten Stelleingriff aktivieren und deaktivieren läßt. Bei aktiviertem Aushebemechanismus wird der Deckel durch ein Schwenken des Tragbügels um seine Anlenkachse gelöst. Bei deaktiviertem Aushebemechanismus bleibt der Deckel in seiner Schließstellung an dem Korpus, wenn der Tragbügel z. B. zum An heben des Behälters verschwenkt wird oder der Behälter beim Transport an dem Tragbügel pendelt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform läßt das erstmalige Aktivieren des Aushebemechanismus eine Originalitätssicherung wirksam werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform läßt sich der Tragbügel durch den Stelleingriff zwecks Mitnahme an den Deckel ankoppeln und davon abkoppeln. Der Koppelmechanismus ist mit der Originalitätssicherung versehen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform liegt der Deckel in der Schließstellung mit einer umlaufenden Schürze außen vor dem oberen Rand des Korpus. Der aktivierte Tragbügel ist geeignet, die Schürze mit einem Hebel, einem Stift o. ä. zu untergreifen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform nimmt der Deckel an dem Korpus eine Raststellung ein, aus der er nur mittels des Aushebemechanismus gelöst werden kann.
Der Tragbügel kann zwecks Aushebens sowohl einseitig, als auch beidseitig an dem Deckel angreifen. Der beidseitige Angriff erfolgt jeweils auf derselben Seite der Tragbügel-Anlenkachse.
Der Aushebemechanismus kann sowohl durch Hochschwenken, als auch durch Niederschwenken des Tragbügels in Funktion treten. Im Interesse der Ergonomie und Bedienungsfreundlichkeit ist ein Niederschwenken bevorzugt. Der Behälter bleibt dann sicher auf dem Boden stehen. Es besteht nicht das Problem, daß das Korpus eventuell mit angehoben wird und festgehalten werden muß. Auch kann sich der Tragbügel unter die Ebene des Deckels bewegen, so daß letzterer völlig freikommt und optimal zugänglich ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform läßt sich der Aushebemechanismus durch Schwenken des Tragbügels in beiden Drehrichtungen betätigen. Das ist im Sinn der einfachen Bedienung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
1 die Seitenansicht eines ersten Behälters;
2 eine Draufsicht auf den ersten Behälter;
3 die Seitenansicht eines zweiten Behälters;
4 eine Draufsicht auf den zweiten Behälter; und
5 eine übereinstimmende Einzelheit V beider Behälter.
Beide Behälter haben ein Korpus in Form eines Topfs oder eines Eimers mit einem Boden 10 und einer umlaufenden Seitenwand 12. Wenn der Behälter wie üblich auf dem Boden 10 steht, befindet sich eine von der Seitenwand 12 umgebene Öffnung des Korpus oben. Zum Verschließen der Öffnung ist ein Deckel vorgesehen. Desweiteren hat der Behälter einen an dem Korpus angelenkten Tragbügel 14.
Korpus und Deckel bestehen aus Kunststoff. An den öffnungsnahen oberen Rand der Seitenwand 12 des Korpus ist ein nach außen abstehender, umlaufender Flansch angeformt, von dessen äußerem Rand ein umlaufender Kragen 16 nach unten absteht. Der Deckel hat eine Deckelplatte 18 und eine von deren Rand nach unten abstehende Schürze 20, die über den Kragen 16 paßt und eine Raststellung daran einnimmt, in der der Behälter verschlossen ist.
Der Tragbügel 14 ist beidseits an dem Korpus angelenkt. Er hat dazu Wellenzapfen 22, die auf einer gemeinsamen Diametralachse liegen. Letztere erstreckt sich parallel zum Boden 10 des Behälters. Die Wellenzapfen 22 sind in Rundlöcher des Kragens 16 und runde Sacklöcher der Behälterseitenwand 12 eingelassen. Die Löcher sind unterhalb der Schürze 20 des in Schließstellung befindlichen Deckels angeordnet.
Der Tragbügel 14 übergreift den Deckel mit einigem Bewegungsspiel. Er hat in der Mitte einen Handgriff 24.
Der Tragbügel 14 hat eine Ruhestellung außen an der Behälterseitenwand 12. Er kann über den Kragen 16 und den Deckel des Behälters hochgeschwenkt werden, um den Behälter von Hand anzuheben und an dem Tragbügel 14 zu tragen.
Der Tragbügel 14 hat überdies die Funktion, den Deckel des Behälters auszuheben und von dem Korpus zu lösen. Dazu wird der Tragbügel 14 durch gezielten Stelleingriff aktiviert.
In der Variante gemäß 1 und 2 nimmt der Tragbügel 14 von seiner Anlenkachse her gesehen eine Halbseite des Behälters ein. In den Tragbügel 14 ist ein Stift 26 quer verschieblich eingelassen. Der Stift 26 ist normalerweise von dem Deckel frei. Er läßt sich, wie in 5 gezeigt, durch Eindrücken zu dem Korpus des Behälters hin einrücken, so daß er durch eine Führungsnut 28 in dem Kragen 16 unter die Schürze 20 des Deckels gelangt. Nach so erfolgter Aktivierung des Stifts 26 kann der Deckel durch Hochschwenken des Tragbügels 14 ausgehoben und von dem Korpus gelöst werden. Der Stift 26 läßt sich durch Zurückziehen in dem Sinn deaktivieren, daß er von dem Deckel freikommt und der Behälter an dem Tragbügel 14 wieder wie üblich getragen werden kann.
In der Variante gemäß 3 und 4 ist der Tragbügel 14 einseitig über die Anlenkachse hinaus verlängert. Die Verlängerung ist so kurz, daß sie in der Ruhestellung des Tragbügels 14 außen an der Behälterseitenwand 12 nicht nach oben über den Deckel vorsteht. Die Stapelbarkeit des Behälters wird daher durch die Verlängerung nicht beeinträchtigt. Am Ende der Verlängerung ist ein Stift 26 quer verschieblich in den Tragbügel 14 eingelassen. Der Stift 26 ist normalerweise von dem Deckel frei. Er läßt sich wie vor aktivieren, so daß er durch eine Führungsnut 28 in dem Kragen 16 unter die Schürze 20 des Deckels gelangt. Sodann kann der Deckel durch Niederschwenken des Tragbügels 14 ausgehoben und von dem Korpus gelöst werden. Der Stift 26 läßt sich durch Zurückziehen deaktivieren.
Die Führungsnut 28 ist jeweils doppelt vorhanden, und zwar in spiegelsymmetrischer Anordnung beidseits der Anlenkachse des Tragbügels 14. Das ermöglicht es, den Deckel durch Schwenken des Tragbügels 14 in beiden Drehrichtungen auszuheben.
Statt des in der Zeichnung mit durchgezogener Linie dargestellten einseitigen Angriffs an dem Deckel ist jeweils auch ein beidseitiger Angriff vorzugsweise in symmetrischer Konfiguration möglich. Wie gestrichelt angedeutet, liegen dazu Stifte 26 jeweils auf derselben Seite der Anlenkachse des Tragbügels 14 paarweise einander gegenüber.
Beim erstmaligen Aktivieren des Aushebemechanismus durch Betätigung eines Stifts 26 reißt eine Sollbruchstelle, die der Originalitätssicherung dient.
Statt eines Stifts 26 kann der Tragbügel 14 auch einen beliebig anders gestalteten Mitnehmer für den Deckel haben.

10: Boden
12: Seitenwand
14: Tragbügel
16: Kragen
18: Deckelplatte
20: Schürze
22: Wellenzapfen
24: Handgriff
26: Stift
28: Führungsnut

Claims

Behälter mit einem Korpus, mit einem Deckel, der an dem Korpus eine Schließstellung einnimmt, aus der er mittels eines Aushebemechanismus lösbar ist, und mit einem gelenkig an dem Korpus angebrachten Tragbügel, dadurch gekennzeichnet, daß der Aushebemechanismus durch einen Stelleingriff aktivierbar und deaktivierbar ist und durch ein Schwenken des Tragbügels (14) um seine Anlenkachse in Funktion tritt.
Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erstmalige Aktivieren des Aushebemechanismus eine Originalitätssicherung wirksam wirken läßt.
Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbügel (14) durch den Stelleingriff zwecks Mitnahme an den Deckel ankoppelbar und davon abkoppelbar ist, und daß der Koppelmechanismus mit der Originalitätssicherung versehen ist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel in der Schließstellung mit einer umlaufenden Schürze (20) außen vor dem oberen Rand des Korpus liegt, und daß der aktivierte Tragbügel (14) die Schürze (20) mit einem Hebel, einem Stift (26) o. ä. zu untergreifen geeignet ist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel an dem Korpus eine Raststellung einnimmt, aus der er nur mittels des Aushebemechanismus lösbar ist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbügel (14) einseitig an dem Deckel angreift.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbügel (14) auf derselben Seite seiner Anlenkachse beidseitig an dem Deckel angreift.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Aushebemechanismus durch ein Hochschwenken des Tragbügels (14) in Funktion tritt.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Aushebemechanismus durch ein Niederschenken des Tragbügels (14) in Funktion tritt.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Aushebemechanismus durch Schwenken des Tragbügels (14) in beiden Drehrichtungen betätigbar ist.