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Die
Erfindung betrifft einen Stuhl, vorzugsweise einen Bürostuhl,
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
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Ein
derartiger Stuhl ist bspw. in der
DE 44 18 416 A1 offenbart. Das Verstellen
bzw. Verschwenken der Rückenlehne
nach hinten erfolgt durch Andrücken
des Rückens
des Benutzers. Dabei entsteht in Folge der Veränderung der relativen Lage
von Bereichen der Rückenlehne
gegenüber
dem Sitz eine auf die Oberkleidung des Benutzers einwirkende Zugkraft,
die tendenziell die Oberkleidung, also eine Bluse oder ein Hemd, aus
der Unterkleidung, also dem Rock oder der Hose, herauszieht. Dies
ist unangenehm. Außerdem
werden die Bekleidungsstücke
verknautscht.
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Aus
der
DE 77 05 180 U ist
ein Stuhl mit einem Sitz und einer verstellbaren Rückenlehne
bekannt, wobei die Rückenlehne
einen Polsterbezug aufweist, der mit seinem oberen Ende auf eine
an der Rückenlehne
gelagerten drehbaren Trommel aufgewickelt und an seinem unteren
Ende an dem Sitz befestigt ist, so dass der Polsterbezug bei Verstellung der
Rückenlehne
eine Verschiebebewegung ausführt.
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Aufgabe
der Erfindung ist, eine Rückenlehne der
im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten Art derart weiterzubilden,
dass die genannte Zugkraft und die Tendenz beim Verschwenken, die
Oberkleidung hochzuziehen, entfallen.
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs erfindungsgemäß mit den
im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Mitteln gelöst. Die
Erfindung betrifft ferner verschiedene in den Unteransprüchen gekennzeichnete
vorteilhafte Weiterbildungen.
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Beim
Anpressen des Rückens
kann sich also die Anlehnfläche
in Folge der Auf- und Abbeweglichkeit des auf drehbaren Rollen angeordneten
Bandes entsprechend mit bewegen. Damit entfällt die Zugkraft und die Tendenz,
beim Verschwenken die Oberkleidung hochzuziehen. Außerdem entsteht
durch die Drehung der Rollen, während
der Rücken
sich anlehnt, ein wohltuender Massageeffekt.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben.
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Es
stellen dar:
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1 eine
Seitenansicht des Stuhls in neutraler Position;
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2 eine
Seitenansicht entsprechend 1 mit nach
hinten verstellter Rückenlehne;
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3 eine
perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels;
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Teils der Rolle 20 und des
Halterungselementes 22;
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5 und 5a einen
Schnitt entlang der Linie V-V in 4 in neutraler
bzw. zurückgeschwenkter
Position;
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6 eine
perspektivische Darstellung des Bandes 30 mit Öffnungen 60, 61.
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1 zeigt
einen Bürostuhl
mit Untergestell 1 und einem daran fest angebrachten Tragrahmen 2. Der
Tragrahmen 2 weist zwei sich mit ihren Enden nach oben
erstreckende Streben 3 und 4 auf. Am Ende dieser
Streben 3, 4 befinden sich Drehstellen 5, 6,
an denen die Streben 3, 4 drehbar einen Querholm 7 aufnehmen.
Dieser Querholm ist einteilig mit der von unten nach oben verlaufenden
Stütze 8 verbunden,
die Teil der Rückenlehne 14 ist
und, wie aus 1 und 2 ersichtlich,
an der Drehstelle 11 drehbar mit zwei Anschlussstreben 9 verbunden
ist, die am Sitz 10 befestigt sind (in 1 und 2 ist nur
die vordere der beiden Anschlussstreben 9 zu sehen; die
andere befindet sich dahinter). Die Kugel 12 ist auf einer
Rollfläche 12' am Untergestell 1 abgestützt. Die
Rolle 13 ist am Rollgestell 1 drehbar gelagert.
Auf diese Weise ist der Sitz 10 hin- und herbeweglich,
und zwar so, dass ein Zurücklehnen,
d.h. ein Verschwenken der Rückenlehne 14 nach
hinten (2) zu einer Vorwärtsbewegung
des Sitzes 10 führt
und umgekehrt. Dies ist durch die Pfeile 15 und 16 angedeutet.
Eine gewisse Beweglichkeit senkrecht zur Zeichenrichtung ergibt
sich bei elastischer Ausbildung der Anschlussstreben 9.
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Die
Rückenlehne 14 ist
wie folgt ausgebildet und an der Stütze 8 befestigt: Es
sind zwei Rollen 20 und 21 vorgesehen, die drehbar
an Halterungselementen 22, 23 gelagert sind, die
ihrerseits Profilabschnitte 24, 25 aufweisen,
die verschiebbar an der Stütze 8 angeordnet
und dort feststellbar sind, z.B. durch Schrauben o.dgl. erfolgen
(nicht gezeigt).
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Auf
den Rollen 20, 21 ist in der dargestellten Weise
ein breites endloses Band 30 angeordnet, das auf seiner
zur Sitzfläche
hin gewandten Seite die Anlehnfläche 40 bildet.
Daraus ergibt sich, dass bei Veränderung
der relativen Position des Rückens
einer auf dem Stuhl sitzenden und sich anlehnenden Person sich die
Anlehnfläche 40 in
Folge der drehbaren Lagerung des Bandes 30 auf den Rollen 20, 21 sich auf
und ab in Richtung des Doppelpfeiles 41 verschieben kann.
Es kann sich keine Zugkraft mehr zwischen dem Rücken der sich anlehnenden Person und
der Anlehnfläche 40 ausbilden.
Die eingangs erwähnten
Nachteile sind behoben.
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Die
Ausbildung der Halterungselemente 22 und 23 ist
im Einzelnen in 4 und 5 bzw. 5a dargestellt.
Dabei ist der Einfachheit halber abweichend von 1 und 2 das
Halterungselement 23 in horizontaler Anordnung, bezogen
auf den Profilabschnitt 24 gezeigt. Das ist eine Dimensionierungsfrage.
Es kann sich nach oben (Halterungselement 22 in 3)
oder auch nach unten (Halterungselement 23 in 3)
erstrecken. Das Halterungselement 24 erstreckt sich in
eine Aussparung 42 in der Rolle 20 hinein, wobei
die Ausbildung der Aussparung 42 insbesondere aus den 5 und 5a ersichtlich
ist. Am in die Aussparung 42 hineinragenden Ende des Halterungselementes 22 trägt es eine
Welle 43, die ihrerseits die Rolle 21 trägt. Um den
Teil der Rolle 20, der noch neben der Aussparung 42 im Querschnitt
noch verbleibt, herum ist eine federnde Klammer 50 mittels
einer Schraube 51 befestigt. In der neutralen Position
nach 5 liegen die beiden Schenkel 52 und 53 an
der Oberseite 54 bzw. der Unterseite 55 des Halterungselementes 23 unter
leichter Federvorspannung an. Verdreht sich nun die Rolle 21 (vgl. 5a)
in Folge eines Verschwenkens der Rückenlehne 14 und damit
eine Verschiebung des Bandes 30, so erhöht sich die Spannung, mit der
der obere Schenkel 52 der Klammer 50 an der Oberseite 54 anliegt,
während
der untere Schenkel 53 sich von der Unterseite 55 abhebt.
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Eine
solche Position ergibt sich, wie bereits erwähnt, wenn sich eine Person
an der Anlehnfläche 40 anlehnt,
die Rückenlehne 14 dadurch
verschwenkt wird und der Rücken
der sich anlehnenden Person sich dabei im Verhältnis zur Rückenlehne 14 verschiebt
und das Band 30 mitnimmt. Sobald die Rückenlehne 14 wieder
entlastet wird, drückt
der gespannte Schenkel 52 der Klammer 50 die Rolle 20 wieder
in die Ausgangslage zurück.
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Das
Band 30 ist an der Stelle, an der sich die Schenkel 52, 53 der
Klammer 50 durch dieses hindurch erstrecken, mit entsprechenden
rechteckigen Öffnungen 60, 61 versehen
(vgl. 6).
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Darauf
hinzuweisen ist, dass die Rollen 20, 21 auch aus
Schaumstoff ausgebildet sein können, um
die eingangs erwähnte
Massagewirkung angenehmer zu machen. Der Schaumstoff umgibt dann die
Welle 43.
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Die
Rollen 20, 21 sind – falls aus Gründen vielseitiger
Anwendbarkeit erwünscht – in der
Höhe einstellbar.
Dem Fachmann ist klar, wie er das machen kann. Daher sind nähere Erläuterungen
hierzu nicht erforderlich.
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- 1
- Untergestell
- 2
- Tragrahmen
- 3,
4
- Streben
von 2
- 5,
6
- Drehstellen
- 7
- Querholm
- 8
- Stütze
- 9
- Anschlussstreben
- 10
- Sitz
- 11
- Drehstelle
- 12
- Kugel
- 12'
- Rollfläche an 1
- 13
- Rolle
- 14
- Rückenlehne
- 15,
16
- Pfeile
- 20,21
- Rollen
- 22,
23
- Halterungselemente
- 24,
25
- Profilabschnitte
- 30
- Wand
- 40
- Anlehnfläche
- 41
- Doppelpfeil
- 42
- Aussparung
- 43
- Welle
- 50
- federnde
Klammer
- 51
- Schraube
- 52,53
- Schenkel
von 50
- 54
- Oberseite
von 22
- 55
- Unterseite
von 22
- 60,
61
- Öffnungen
in 30