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Die Erfindung befaßt sich
mit einem asymmetrischen Rolladen mit einem geneigten Rolladenkasten,
in welchem eine schräg
zur Ausfahrrichtung des Rolladenpanzers liegende Wickelwelle angeordnet
ist, wobei der Rolladenkasten zwei Seitenteile besitzt, an denen
die Wickelwelle abgestützt
ist, und die Seitenteile ihrerseits oberhalb von Führungsschienen
angeordnet sind, in denen der Rolladenpanzer vertikal geführt ist.
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Ein derartiger asymmetrischer Rolladen
ist beispielsweise aus der
DE
44 06 875 C2 bekannt, die die übliche Bauform solcher Rolläden darstellt,
bei welcher die beiden Seitenteile entsprechend der Neigung des
Rolladenkastens und der Wickelwelle geneigt auf den vertikal ausgerichteten
Führungsschienen
angebracht sind. Eine Einstellung des Winkels und damit eine Anpassung
an unterschiedliche Fensteröffnungen
ist über
Gelenke zwischen den Seitenteilen und den Führungsschienen möglich. Der
Vorteil dieser bekannten Lösung
besteht darin, daß die Rolladenkästen mit
Seitenteilen und Antriebselementen für alle Neigungen einsetzbar
sind und auch weitestgehend den Rolladenkästen von Horizontalanlagen
entsprechen können,
wobei lediglich die Gelenkverbindungen zwischen den Seitenteilen
und den Führungsschienen
und gegebenenfalls Führungsmittel
im Rolladenkasten insbesondere für
die bei asymmetrischen Rolladenpanzern im unteren Behangbereich
vorgesehenen Kurzstäbe
des Rolladenpanzers vorgesehen werden müssen. Nachteilig bei den bekannten
Rolladenanlagen ist, daß wenigstens
ein Seitenteil, beispielsweise entsprechend der
DE 44 06 875 C2 das Seitenteil
der niedrigeren Anlagenseite, seitlich über die Führungsschienen übersteht.
Da die Fensteröffnungen,
vor denen derartige Rolladenanlagen angeordnet werden, in der Regel
bis zu einer Dachschräge
verlaufende, vertikale Seitenwände
besitzen, entsteht unterhalb des Seitenteils auf der kurzen Anlagenseite
eine Lücke,
die aufwendig verblendet werden muß. Alternativ bleibt nur die
Möglichkeit, bauseitig
im Bereich des Rolladenkasten die Fensteröffnung nachzuarbeiten, was
ebenfalls sehr aufwendig ist und unter Umständen ohne zusätzliche Maßnahmen
zur Sicherung der Statik nicht möglich ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, einen asymmetrischen Rolladen zu schaffen, der ohne
aufwendige Zusatzmaßnahmen in üblichen
Gebäudeöffnungen
montierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen
asymmetrischen Rolladen der eingangs beschriebenen Art gelöst, bei
welchem die Seitenteile vertikal mit paralleler Ausrichtung zu den
Führungsschienen
angeordnet und die drehstarren Lagerteile der Wickelwellenlager
in einem dem Neigungswinkel der Wickelwelle entsprechenden Winkel
an den Seitenteilen festgelegt sind.
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Durch die getroffene Maßnahme,
die Winkelverbindung nicht mehr wie bisher zwischen den Führungsschienen
und den Seitenteilen, sondern nunmehr zwischen den Seitenteilen
und den Wellenlagern vorzusehen, ergibt sich eine Rolladenanlage, die
ohne weiteres in üblichen
Gebäudeöffnungen montierbar
ist, wobei die Führungsschiene
und bei einer bevorzugten Ausführungsform
mit mit den Führungsschienen
an den Außenkanten
fluchtenden Außenteilen
auch die Außenkanten
der Seitenteile mit der Fenster- oder Türleibung des Gebäudes im
wesentlichen bündig
abschließen.
Eventuell verbleibende Spalte lassen sich mit einfachen handwerklichen Maßnahmen
und zur Verfügung
stehenden Materialien verschließen.
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Für
die Anpassung an verschiedene Neigungen, beispielsweise unterschiedliche
Dachschrägen beim
Einbau in trapezförmigen
Dachfenstern, müssen
lediglich die entsprechenden Teile zur Abstützung der feststehenden Lagerteile
an dem Seitenteil der Neigung angepaßt werden und die Blenden des Rolladenkastens
sind entsprechend zu fertigen, was unproblematisch ist, da sie aus
einfachen Blechteilen und/oder Strangpreßprofilen bestehen, die einfach
in der gewünschten
Länge mit
dem gewünschten
Winkel abgelängt
werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß die drehstarren Lagerteile über ein
schwenkbares Gelenk zur Einstellung des Winkels an dem Seitenteil
festgelegt sind. Die Verwendung von schwenkbaren Gelenken zur Abstützung der
feststehenden Lagerteile erlaubt es, auch bei unterschiedlichen
Einbausituationen mit unterschiedlichen Schrägstellungen des Rolladenkastens
gleiche Seitenteile mit einer einheitlichen Lagerabstützung einzusetzen,
die über
das Gelenk lediglich dem gewünschten
Neigungswinkel angepaßt werden
müssen.
Damit beschränken
sich die für
eine jeweilige Einbausituation notwendigen besonderen Maßnahmen
auf die einfache Fertigung der Rolladenkastenblenden und gegebenenfalls
einen Längenausgleich,
da bei gegebenem Führungsschienenabstand
der diagonale Abstand zwischen den Seitenteilen und damit der Abstand
zwischen den feststehenden Lagerteilen zunimmt.
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In der Regel ist es zweckmäßig, die
Gelenkachsen der Gelenke senkrecht zur Ebene des ausgefahrenen Rolladenpanzers
anzu ordnen, wobei beispielsweise die Seitenteile mit jeweils der
ersten Gelenkhälfte
und die drehstarren Lagerringe der Wellenlager mit jeweils einer
zweiten Gelenkhälfte
verbunden sind.
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Die Gelenke sind vorzugsweise derart
beschaffen, daß eine
Gelenkhälfte
gabelartig ausgebildet ist und die zweite Gelenkhälfte zwischen
die Gabelung der ersten Gelenkhälfte
ragt, wobei die Gelenkhälften über Gelenkbolzen
schwenkbar miteinander verbunden sind. Derartige einfache Gelenke
lassen sich bei einfachem und kostengünstigem Aufbau sehr robust
auslegen, wobei es denkbar ist, die Gelenkhälften nach der Montage gegeneinander
festzulegen, da die Einstellbarkeit nur zur Anpassung der Neigung
an die räumlichen
Gegebenheiten vorgesehen ist und im Betrieb kein Verschwenken der
beiden Gelenkhälften
zueinander mehr erfolgt. So ist es beispielsweise denkbar, die zuvor
beschriebene Gelenkgabel mit Hilfe eine Spannschraube gegen die zwischen
die Gabelung ragende Gelenkhälfte
zu verspannen oder es ist auch ein formschlüssiges Eingreifen der beiden
Gelenkhälften
in bestimmten, jeweils geeigneten Winkelstellungen zueinander denkbar.
In der Regel sind jedoch solche zusätzliche Maßnahmen nicht erforderlich,
da durch die Montage der Gelenkhälften
an den Seitenteilen des starren Rolladenkastens ein Verschwenken
ohnehin nicht mehr möglich
ist.
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Insbesondere bei steileren Winkellagen
ist eine Ausführungsform
bevorzugt, bei welcher ein Führungselement
zur Führung
der Rolladenstäbe zwischen
dem Austritt aus der Führungsschiene
auf der hohen Anlagenseite und der Wickelwelle zum Zusammenwirken
mit Führungselementen
an den Stabenden vorgesehen ist. Ein solches Führungselement ist gegebenenfalls notwendig,
da die Schwerkraftkomponente axial mit Bezug auf die Wickelwelle bei
steileren Winkeln besonders groß ist
und einem Abrutschen der Rolladenstäbe unter der Wirkung der Schwerkraft
entgegengewirkt werden muß,
damit die Rolladenstäbe
beim Abwickeln des Rolladenpanzers wieder in die Führungsschiene
eingefädelt
werden können.
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Zur Vermeidung von Verschleiß an den Oberflächen der
Rolladenstäbe
ist eine Ausführungsform
eines Führungselements
besonders bevorzugt, bei welcher die Führung in einem bestimmten Abstand
zum Rolladenpanzer durch wenigstens ein Mitnehmerelement geführt ist,
wobei als Mitnehmerelement in weiterer bevorzugter Ausbildung der
Erfindung eine Führungsschwinge
oberhalb der Führungsschiene
auf der hohen Anlagenseite schwenkbar um eine parallel zur Behangebene
liegende Schwenkachse gelagert ist. Der Abstand der Führungsschwinge
von dem Rolladenpanzer mit seinem sich infolge des Drehens der Wickelwelle ändernden Wickeldurchmesser
geschieht beispielsweise durch ein am Panzer anliegendes Führungsband
oder durch die seitlichen Führungselemente
der Rolladenstäbe,
die in einem solchen Fall beispielsweise die Führungsschwinge umgreifen.
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Asymmetrische Rolläden der
zuvor beschriebenen Art werden vorzugsweise als vormontierte Anlagen
geliefert, wobei der Rolladenkasten über die Seitenteile auf der
Führungsschiene
abgestützt
ist und am ausfahrseitigen Ende der Führungsschienen eine Querverbindung
vorgesehen sein kann.
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher auf
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 eine
Ansicht eines asymmetrischen Rollladens sowie
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2 eine
Ansicht einer Abstützung
des oberen Wickelwellenlagers ohne Rolladenkastenblende und oberes
Seitenteil.
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In 1 ist
ein asymmetrischer Rolladen 10 mit abgelassenem Rolladenpanzer 12 gezeigt,
wie er zur Verschattung von trapezförmigen Fensterflächen unter
Dachschrägen
eingesetzt wird. Zu erkennen ist in 1 beispielsweise
der entsprechend beispielsweise der Dachschräge geneigt eingebaute Rolladenkasten 14 mit
Seitenteilen 16, die auf seitlich der Fensteröffnung angeordneten
Führungsschienen 18, 19 abgestützt sind.
Die Außenflächen der
Seitenteile 16 bilden dabei fluchtende Verlängerungen
zu den Außenkanten
der Führungsschienen 18, 19,
so daß in
einer entsprechenden Fensterleibung ein Einbau der Anlage ohne weitere
besondere bauseitige Maßnahmen
ermöglicht
ist.
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Die Unterseite der Anlage wird durch
eine Endschiene 20 begrenzt, die als Anlage für die Stäbe des Rolladenpanzers 12 dient
und die vormontierte Anlage stabilisiert. Die Rolladenstäbe sind
entsprechend der Neigung des Rolladenkastens 14 schräg angeordnet,
wobei im oberen Bereich des Rolladenpanzers 12 sich über die
gesamte Anlagenbreite erstreckende Langstäbe 22 und im unteren
Bereich des Rolladenpanzers 12 Kurzstäbe 24 mit nach unten
abnehmender Länge
vorgesehen sind. Die Langstäbe 22 sind
beidseitig in der längeren
Führungsschiene 18 auf
der hohen Anlagenseite und in einer kürzeren Führungsschiene 19 auf
der niedrigeren Anlagenseite geführt,
während
die Kurzstäbe
24 beim Verfahren des Rolladen panzers 12 nur in der längeren Führungsschiene 18 einseitig
geführt
sind und im Bereich der ausgefahrenen Endstellung von der Endschiene 20 zusätzlich stabilisiert
werden. Während
sich die Langstäbe 22 noch
hinreichend auf der kurzen Anlagenseite abstützen lassen, so daß keine
Gefahr eines axialen Verrutschens besteht, müssen bei den Kurzlamellen 24,
bei denen auf der kurzen Anlagenseite keine Abstützmöglichkeit besteht, insbesondere oberhalb
des Austritts aus der langen Führungsschiene 18 bis
zum sicheren Aufwickeln auf eine in dem Rolladenkasten 14 mit
entsprechender Neigung angeordneten Wickelwelle 26 (siehe 2) Vorkehrungen getroffen
werden, um ein unkontrolliertes Abrutschen zu vermeiden, da als
Folge eines solchen Abrutschens bei einem Wiederausfahren des Rolladenpanzers
die Kurzlamellen 24 nicht mehr in den Eingriff mit der
langen Führungsschiene 18 gelangen könnten.
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Wie bereits erwähnt, sind die Seitenteile 16 mit
Hilfe von Einsteckzapfen oder dergleichen in Hohlkammern der Führungsschienen
(nicht gezeigt) befestigt und bilden mit ihren Seitenflächen vertikal fluchtende
Verlängerungen
zu den Führungsschienen 18, 19.
Wie aus 2 zu ersehen
ist, ist die Wickelwelle 26 entsprechend dem Rolladenkasten 14 geneigt
ausgerichtet, wobei zur besseren Übersicht das Seitenteil auf
der höheren
Anlagenseiten weggelassen worden ist. Um die Wickelwelle an dem
Seitenteil abstützen
zu können,
ist ein Gelenk 28 auf der höheren Anlagenseite und ein ähnliches
oder baugleiches Gelenk (nicht gezeigt) auf der niedrigeren Anlagenseite
vorgesehen. Das Gelenk besteht aus einer gabelartigen ersten Gelenkhälfte 30,
die mit Hilfe von Befestigungsbohrungen 32 mit dem Seitenteil verschraubbar
ist, und einer zweiten Gelenkhälfte 34, die
mit einem drehstarren Lagerteil 36 eines Wickelwellenlagers 38 verbunden
ist und einen Ge lenkvorsprung 40 aufweist, der zwischen
die Gabelung 42 der ersten Gelenkhälfte 30 ragt. Ein
Gelenkbolzen 44 verbindet die beiden Gelenkhälften 30, 32 schwenkbar
zueinander und nimmt gleichzeitig die Gewichtskräfte der Wickelwelle 26 und
des Rolladenpanzers 12 ebenso auf wie die beim Anfahren
und Abbremsen entstehenden Momente des Rolladenantriebes (nicht
gezeigt).
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In 2 sind
ferner eine Rückwand 46 und ein
Deckel 48 des Rolladenkastens 14 zu erkennen, die
aus Profilblechen bestehen und in entsprechender Länge und
in einem dem Neigungswinkel der Anlage entsprechenden Winkel an
ihren Flanken von einem entsprechenden Materialstrang abgeschnitten sind.
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Für
die Führung
der Rolladenstäbe
zwischen dem oberen Austritt aus der Führungsschiene 18 auf der
hohen Anlagenseite und der Wickelwelle ist eine Führungsschwinge 50 vorgesehen,
die als ein in einer Richtung um die Wickelwelle 26 gekrümmtes Blech-
oder Kunststoffteil mit einer Führungskante 52 ausgebildet
ist, an welcher die Stäbe
mit Führungsvorsprüngen entlanggleiten,
bis sie aufgewickelt und dadurch gegen ein Abrutschen stabilisiert
werden. Die Führungsschwinge 50 ist
schwenkbar gelagert und wird durch Mitnehmerelemente (nicht näher gezeigt)
in bestimmtem Abstand zu den Oberflächen 56 der Rolladenstäbe 22, 24 gehalten,
so daß keine sichtbaren
Schleifspuren an den Oberflächen 56 entstehen
können.