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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Wäschebehandlungsmittel und betrifft
die Verwendung eines Textilbehandlungsmittels zur Verbesserung des
Weichgriffes von Textilien, wobei die Mittel kationische Tenside
in Kombination mit ausgewählten
Pflanzenextrakten bzw. deren Wirkstoffen enthalten.
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Stand der
Technik
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Zur
Nachbehandlung von Textilien werden diesen bei der Wäsche häufig Avivagemittel
zugegeben, die die Aufgabe haben, auf die Fasern aufzuziehen. Durch
diese textile Ausrüstung
wird ein Verketten der Fasern verhindert, was vom Verbraucher durch
einen angenehmen Weichgriff sowie eine Verminderung der statischen
Aufladung wahrgenommen wird; letzterer Effekt macht sich insbesondere
beim Bügeln
der Wäsche
bemerkbar und wird als „easy
ironing" bezeichnet.
Für die
Ausrüstung
von Fasern und Textilien kommen überwiegend
kationische Tenside in Frage, unter denen die Esterquats und die
Tetraalkylammoniumsalze eine besondere Bedeutung besitzen. Obschon
diese Produkte bereits ausgesprochen gute Eigenschaften aufweisen, besteht
doch ein anhaltendes Interesse, die oben genannten Eigenschaften
zu verbessern, was im wesentlichen darauf hinausläuft, mit
immer weniger Produkt das anhaltend hohe Leistungsniveau zu erreichen.
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Ein
weiteres Problem ergibt sich beim Einsatz von derartigen Textilbehandlungsmitteln
vor allen in warmen oder gar tropischen Gebieten. In der Regel ist
es nicht erforderlich, Softenern Konservierungsmittel zuzusetzen,
da in den allermeisten Fällen
die schwach mikrobiziden Eigenschaften der kationischen Tenside
ausreichen, eine Verkeimung zu verhindern. In warmen Gegenden wird
das Keimwachstum durch die hohen Temperaturen jedoch stark bevorteilt,
so dass hier die Mitverwendung von mikrobiziden Wirkstoffen unumgänglich ist.
Dies stellt nicht nur einen Kostenfaktor dar, sondern ist ausgesprochen
unerwünscht,
da diese Hilfsstoffe, wenn auch in geringsten Mengen, mit auf die
so behandelten Fasern aufgebracht werden und in der Folge bei Verbrauchern
mit besonders empfindlicher Haut Irritationen auslösen können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat somit darin bestanden, Zusatzstoffe
zu finden, die die anwendungstechnischen Eigenschaften von bekannten
kationischen Tensiden, wie Weichgriff und antistatische Ausrüstung, verbessern.
Insbesondere sollten die neuen Zubereitungen auch gegenüber Verkeimung
in verbesserter Weise stabilisiert sein, so dass der Einsatz der
Produkte in warmen oder sogar tropischen Regionen ohne Mitverwendung üblicher
Konservierungsmittel möglich
ist.
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Aus
WO 93/17558 A1 sind Desinfektionsmittel zur Behandlung von Textilien
bekannt, die kationische Tenside und biologisch aktive Extrakte
von Teebaumöl
(Gattung Camellia) enthalten.
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Die
nachveröffentlichte
Druckschrift
DE 102
13 031 A1 , die gemäß §3 Absatz
2 PatG als Anmeldung älteren
Zeitrangs zum Stand der Technik zählt, offenbart Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel-Zubereitungen, enthaltend
Extrakte aus den Blättern
des Olivenbaumes und/oder aus dem Abwasser der Olivenölherstellung und
mindestens 10 Gew.-% eines kationischen Tensids.
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Die
Verwendung von Pflanzenextrakten der Gattung Olea zusammen mit kationischen
Tensiden ist zudem aus WO 02/051972 A1 bekannt, wo Olivenöl in Textilpflegezusammensetzungen
verwendet wird.
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Als
ergänzender
Stand der Technik werden noch die Druckschriften
JP 09315920 A und
US 6,368,361 B1 angeführt, die
die Verwendung von Pflanzenextrakten der Gattung Camellia in einem
antibakteriellen Mittel auf Stärkebasis
bzw. in einem zweistufigen Verfahren zur antibakteriellen Ausrüstung von
Textilien beschreiben.
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Beschreibung
der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung ist die Verwendung eines Textilbehandlungsmittels,
enthaltend
- (a) kationische Tenside und
- (b) Extrakte von Pflanzen der Gattung Camellia und/oder Olea
bzw. deren aktive Prinzipien zur Verbesserung des Weichgriffes von
Textilien.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass die Zugabe von Extrakten des Grünen Tees
oder von Olivenblättern
bzw. der darin hauptsächlich
enthaltenen Polyphenole, insbesondere vom Typ der Catechine und Flavonide
und zum anderen Oleuropein, sowohl den Weichgriff und die antistatische
Ausrüstung
verbessert, als auch diese Mittel nachhaltiger vor Verkeimung schützt, was
insbesondere für
den Einsatz der Mittel in warmen bzw. tropischen Regionen von besonderem
Nutzen ist.
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Esterquats
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Unter
der Bezeichnung "Esterquats" werden im Allgemeinen
quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze
verstanden. Es handelt sich dabei um bekannte Stoffe, die man nach
den einschlägigen
Methoden der präparativen
organischen Chemie erhalten kann. Zu ihrer Herstellung geht man
im Allgemeinen von Fettsäuren
aus, die man mit Triethanolamin oder Methyldiethanolamin in Gegenwart
von unterphosphoriger Säure
mit partiell verestert und anschließend in einer Lösung von
Isopropylalkohol mit Dimethylsulfat oder Ethylenoxid quaterniert.
Anstelle niederer Alkohle können
auch Fettalkohole oder nichtionische Tenside als Emulgatoren bzw.
Dispergatoren eingesetzt wenden.
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Die
quaternierten Fettsäuretriethanolaminestersalze
folgen in einer ersten Ausführungsform
der Erfindung der Formel (I),
in der
R
1CO für
einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 und
R
3 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff oder R
1CO, R
4 für einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine (CH
2CH
2O)
qH-Gruppe, m,
n und p in Summe für
0 oder Zahlen von 1 bis 12, q für
Zahlen von 1 bis 12 und X für
Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht. Typische Beispiele
für Esterquats,
die im Sinne der Erfindung Verwendung finden können, sind Produkte auf Basis
von Capronsäure,
Caprylsäure,
Caprinsäure,
Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Isostearinsäure,
Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Arachinsäure, Behensäure und
Erucasäure
sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der
Druckspaltung natürlicher
Fette und Öle
anfallen. Vorzugsweise werden technische C
12/18-Kokosfettsäuren und
insbesondere teilgehärtete
C
16/18-Talg- bzw. Palmfettsäuren sowie
elaidinsäurereiche
C
16/18-Fettsäureschnitte eingesetzt. Zur
Herstellung der quaternierten Ester können die Fettsäuren und
das Triethanolamin im molaren Verhältnis von 1,1 : 1 bis 3 : 1
eingesetzt werden. Im Hinblick auf die anwendungstechnischen Eigenschaften
der Esterquats hat sich ein Einsatzverhältnis von 1,2 : 1 bis 2,2 :
1, vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1,9 : 1 als besonders vorteilhaft erwiesen.
Die bevorzugten Esterquats stellen technische Mischungen von Mono-,
Di- und Triestern mit einem durchschnittlichen Veresterungsgrad
von 1,5 bis 1,9 dar und leiten sich von technischer C
16/18-
Talg- bzw. Palmfettsäure
(Iodzahl 0 bis 40) ab. Aus anwendungstechnischer Sicht haben sich
quaternierte Fettsäuretriethanolaminestersalze
der Formel (I) als besonders vorteilhaft erwiesen, in der R
1CO für
einen Acylrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
2 für R
1CO, R
3 für Wasserstoff,
R
4 für
eine Methylgruppe, m, n und p für
0 und X für
Methylsulfat steht.
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Neben
den quaternierten Fettsäuretriethanolaminestersalzen
kommen als Esterquats ferner auch quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit
Diethanolalkylaminen der Formel (II) in Betracht,
in der
R
1CO für
einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff
oder R
1CO, R
4 und
R
5 unabhängig
voneinander für
Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m und n in Summe für 0 oder
Zahlen von 1 bis 12 und X für
Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht.
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Als
weitere Gruppe geeigneter Esterquats sind schließlich die quaternierten Estersalze
von Fettsäuren mit
1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen der Formel (III) zu nennen,
in der
R
1CO für
einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff
oder R
1CO, R
4, R
6 und R
7 unabhängig voneinander
für Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m und n in Summe für 0 oder
Zahlen von 1 bis 12 und X für
Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht.
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Des
weiteren kommen als Esterquats noch Stoffe in Frage, bei denen die
Ester- durch eine Amidbindung ersetzt ist und die vorzugsweise basierend
auf Diethylentriamin der Formel (IV) folgen,
in der
R
1CO für
einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff
oder R
1CO, R
6 und
R
7 unabhängig
voneinander für
Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und X für Halogenid, Alkylsulfat oder
Alkylphosphat steht.
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Schließlich kommen
als Esterquats auch Stoffe in Frage, die auf Basis von ethoxyliertem
Ricinusöl oder
dessen Härtungsprodukten
erhältlich
sind und vorzugsweise der Formel (V) folgen,
in der
R
8CO für
einen gesättigten
und/oder ungesättigten
ethoxylierten Hydroxyacylrest mit 16 bis 22, vorzugsweise 18 Kohlenstoffatomen
sowie 1 bis 50 Oxyethyleneinheiten, A für einen linearen oder verzweigten
Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R
9,
R
10 und R
11 unabhängig voneinander
für Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
12 für einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Benzylrest und
X für Halogen,
Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht.
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Hinsichtlich
der Auswahl der bevorzugten Fettsäuren und des optimalen Veresterungsgrades
gelten die für
(I) genannten Beispiele auch für
die Esterquats der Formeln (II) bis (V).
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Zur
Herstellung der Esterquats der Formeln (I) bis (V) kann sowohl von
Fettsäuren
als auch den entsprechenden Triglyceriden ausgegangen werden. Ebenfalls
ist es möglich,
die Kondensation der Alkanolamine mit den Fettsäuren in Gegenwart definierter
Mengen an Dicarbonsäuren,
wie z.B. Oxalsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Sorbinsäure, Pimelinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure und/oder
Dodecandisäure
durchzuführen.
Auf diese Weise kommt es zur einer partiell oligomeren Struktur
der Esterquats, was sich insbesondere bei Mitverwendung von Adipinsäure auf
die Klarlöslichkeit
der Produkte vorteilhaft auswirken kann. Üblicherweise gelangen die Esterquats
in Form 50 bis 90 Gew.-%iger alkoholischer Lösungen in den Handel, die bei
Bedarf problemlos mit Wasser verdünnt werden können.
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Tetraalkylammoniumsalze
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Alternativ
kommen als kationische Tenside auch Tetraalkylammoniumsalze in Frage,
die der Formel (VI) folgen,
in der
die Reste R
13 und R
14 unabhängig voneinander
für lineare
oder verzweigte Alkyl- und/oder
Alkenylreste mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
R
15 und R
16 unabhängig voneinander
für Alkyl-
oder Hydroxyalkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen
Benzylrest und X für
Halogenid steht. Typische Beispiele sind Tetraalkylammoniumsalze
der Formel (VI), in der R
13 und R
14 für
lineare Alkylreste mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R
15 und
R
16 für
Methyl und X für
Chlorid steht.
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Extrakte von
Camellia und Olea
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Aus
der Gattung Camellia werden vorzugsweise Extrakte der Camellia sinensis
eingesetzt. Hierbei handelt es sich um den Grünen Tee, der als Wirkstoffe
("Tee-Tannine),
im wesentlichen Polyphenole, nämlich Epicatechin,
Epigallocatechin, Epigallocatechingallat, Epigallocatechingallat,
Theaflavin, Theaflavinmonogallat A oder B und Theaflavindigallat
enthält,
die sich angereichert in den Extrakten finden.
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In
der Regel weisen die frisch getrockneten Teeblätter Catechingehalte von 20
bis 25 Gew.-% auf, von denen allein das Epigallocatechingallat etwa
50 bis 70 Gew.-% ausmacht. Somit sind solche Mittel bevorzugt, die
diesen Wirkstoff in besonders hohen Konzentrationen aufweisen.
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Auch
die Olea-Extrakte, die vorzugsweise aus den Blättern des Olivenbaumes oder
aus dem bei der Herstellung von Olivenöl anfallenden Abwasser gewonnen
werden, sind reich an Polyphenolen, und enthalten üblicherweise
1 bis 40 Gew. % vorzugsweise 5 bis 30 Gew. %, besonders bevorzugt
10 bis 25 Gew. % und speziell 18 bis 22 Gew. % Oleuropein bezogen
auf den Trockenextrakt.
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Die
Herstellung der Extrakte kann in an sich bekannter Weise erfolgen,
d.h. beispielsweise durch wässrigen,
alkoholischen oder wässrig-alkoholischen
Auszug der Pflanzen bzw. Pflanzenteile bzw. der Blätter oder
Früchte.
Geeignet sind alle herkömmlichen
Extraktionsverfahren wie z.B. Mazeration, Remazeration, Digestion,
Bewegungsmazeration, Wirbelextraktion, Ultraschallextraktion, Gegenstromextraktion,
Perkolation, Reperkolation, Evakolation (Extraktion unter vermindertem
Druck), Diakolation oder Festflüssig-Extraktion
unter kontinuierlichem Rückfluss.
Für den
großtechnischen
Einsatz vorteilhaft ist die Perkolationsmethode. Als Ausgangsmaterial
können
frische Pflanzen oder Pflanzenteile eingesetzt werden, üblicherweise
wird jedoch von getrockneten Pflanzen und/oder Pflanzenteilen ausgegangen,
die vor der Extraktion mechanisch zerkleinert werden können. Hierbei
eignen sich alle dem Fachmann bekannten Zerkleinerungsmethoden,
als Beispiel sei die Gefriermahlung genannt. Als Lösungsmittel
für die
Durchführung
der Extraktionen können
organische Lösungsmittel,
Wasser (vorzugsweise heißes
Wasser einer Temperatur von über
80 °C und
insbesondere von über
95 °C) oder
Gemische aus organischen Lösungsmitteln
und Wasser, insbesondere niedermolekulare Alkohole mit mehr oder
weniger hohen Wassergehalten, verwendet werden. Besonders bevorzugt
ist die Extraktion mit Methanol, Ethanol, Pentan, Hexan, Heptan,
Ace ton, Propylenglykolen, Polyethylenglykolen sowie Ethylacetat
sowie Mischungen hieraus sowie deren wässrige Gemische. Die Extraktion
erfolgt in der Regel bei 20 bis 100 °C, bevorzugt bei 30 bis 90 °C, insbesondere
bei 60 bis 80 °C.
In einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Extraktion unter Inertgasatmosphäre zur Vermeidung der Oxidation
der Wirkstoffe des Extraktes. Dies ist insbesondere bei Extraktionen
bei Temperaturen über
40 °C von
Bedeutung. Die Extraktionszeiten werden vom Fachmann in Abhängigkeit
vom Ausgangsmaterial, dem Extraktionsverfahren, der Extraktionstemperatur,
vom Verhältnis
Lösungsmittel
zu Rohstoff u.a. eingestellt. Nach der Extraktion können die
erhaltenen Rohextrakte gegebenenfalls weiteren üblichen Schritten, wie beispielsweise
Aufreinigung, Konzentration und/oder Entfärbung unterzogen werden. Falls
wünschenswert,
können
die so hergestellten Extrakte beispielsweise einer selektiven Abtrennung
einzelner unerwünschter
Inhaltsstoffe, unterzogen werden. Die Extraktion kann bis zu jedem
beliebigen Extraktionsgrad erfolgen, wird aber gewöhnlich bis
zur Erschöpfung durchgeführt. Typische
Ausbeuten (= Trockensubstanzmenge des Extraktes bezogen auf eingesetzte
Rohstoffmenge) bei der Extraktion getrockneter Blätter liegen
im Bereich von 1 bis 25, insbesondere 2 bis 22 Gew.-%. Die vorliegenden
Erfindung umfasst die Erkenntnis, dass die Extraktionsbedingungen
sowie die Ausbeuten der Endextrakte vom Fachmann ja nach gewünschtem
Einsatzgebiet gewählt
werden können.
Diese Extrakte, die in der Regel Aktivsubstanzgehalte (= Feststoffgehalte)
im Bereich von 0,5 bis 25 Gew.-% aufweisen, können als solche eingesetzt
werden, es ist jedoch ebenfalls möglich, das Lösungsmittel
durch Trocknung, insbesondere durch Sprüh- oder Gefriertrocknung vollständig zu
entfernen, wobei ein intensiv rot gefärbter Feststoff zurückbleibt.
Die Extrakte können
auch als Ausgangsstoffe für
die Gewinnung der oben genannten reinen Wirkstoffe dienen, sofern
diese nicht auf synthetischem Wege einfacher und kostengünstiger
hergestellt werden können.
Demzufolge kann der Wirkstoffgehalt in den Extrakten 5 bis 100,
vorzugsweise 50 bis 98 Gew.-% betragen. Die Extrakte selbst können als
wässrige
und/oder in organischen Solventien gelöste Zubereitungen sowie als
sprüh-
bzw. gefriergetrocknete, wasserfreie Feststoffe vorliegen. Als organische
Lösungsmittel
kommen in diesem Zusammenhang beispielsweise die aliphatischen Alkohole
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen (z.B. Ethanol), Ketone (z.B. Aceton),
Halogenkohlenwasserstoffe (z.B. Chloroform oder Methylenchlorid),
niedere Ester oder Polyole (z.B. Glycerin oder Glycole) in Frage.
Extrakte aus dem Abwasser der Olivenölherstellung werden durch Trocknung
des Wasser vorzugsweise über
Sprühtrocknung
nach Zusatz von Hilfsstoffen wie Mannitol oder Natriumcaseinat hergestellt.
Sie werden auf einen Gehalt an Polyphenolen, vorzugsweise Hydroxytyrosol
und Tyrosol eingestellt, dieser beträgt mindestens 0,5 Gew. % vorzugsweise
mindestens 1 Gew. % und besonders bevorzugt mindestens 2 Gew. %
Polyphenol bezogen auf den Trockenextrakt.
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Textilbehandlungsmittel
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die neuen Textilbehandlungsmittel
- (a) 0,5 bis 15, vorzugsweise 1 bis 10 und insbesondere
2 bis 8 Gew.-% kationische Tenside und
- (b) 0,01 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 2 und insbesondere 0,5
bis 1 Gew.-% Extrakte der Gattungen Camellia und/oder Olea bzw.
deren aktiven Prinzipien
mit der Maßgabe, dass sich die Mengenangaben
mit Wasser, sowie gegebenenfalls weiteren üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen,
insbesondere von niederen Alkoholen oder Polyolen, zu 100 Gew.-%
ergänzen.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Der
Zusatz von ausgewählten
botanischen Extrakten vermag sowohl die anwendungstechnischen Eigenschaften
von kationischen Tensiden, speziell betreffend Weichgriff und antistatische
Ausrüstung
zu verbessern, als auch die Stabilisierung der Zubereitungen gegen
Verkeimung.
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Avivagewirkung
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Zur
Bestimmung der Avivageleistung wurde Moltongewebe dreimal bei 60 °C in einer
Haushaltswaschmaschine vom Typ Miele mit einem Markenwaschmittel
gewaschen und getrocknet, wobei der Flotte bei jedem Waschvorgang
jeweils pro kg Wäsche
10 ml Testlösung
zugegeben wurde. Anschließend
wurde der Weichgriff von einem Panel bestehend aus 5 erfahrenen
Testern subjektiv auf einer Skala von 4 (= hart) bis 1 (=sehr weich)
beurteilt. In Tabelle 1 sind die Mittelwerte von drei Testreihen
angegeben.
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Antimikrobielle
Wirksamkeit
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Zur
Bestimmung der antimikrobiellen Wirksamkeit wurde ein Agardiffusionstest
durchgeführt.
Als Testkeime dienten:
- 1. Corynebacterium (C.)
minutissimum ATCC 23348 1,5 × 103 KBE/ml
- 2. Staphylococcus (S.) epidermidis ATCC 12228 2,5 × 103 KBE/ml
- 3. Propionibacterium (P.) acnes ATCC 11829 3,1 × 103 KBE/ml
- 4. Malassezia (M.) furfur DSM 6171 1,9 × 103 KBE/ml
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a) Herstellung Testkeimsuspensionen
(aerobe Bakterien):
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Die
Testkeime wurden auf Columbia-Blut-Agar (bioMerieux Art. 43049)
subkultiviert. Mittels Tupfer wurden soviele Kolonien in NaCl-Peptonpuffer
homogenisiert, dass die Trübung
dem McFarland Standard 1,0 entsprach.
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b) Herstellung Testkeimsuspensionen
(anaerobe Bakterien):
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Die
Testkeime wurden auf Schaedler-Agar (bioMerieux Art. 43273) subkultiviert.
Mittels Tupfer wurden soviele Kolonien in NaCl-Peptonpuffer homogenisiert,
dass die Trübung
dem McFarland Standard 1,0 entsprach.
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c) Herstellung Testkeimsuspensionen
(Hefen und Schimmelpilze):
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Die
Testkeime wurden auf Sabouraud-Agar HLT (Merck, Art. 18364) subkultiviert.
Mittels Tupfer wurden soviele Kolonien in NaCl-Peptonpuffer homogenisiert,
dass die Trübung
dem McFarland Standard 1,0 entsprach.
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Für jeden
Ansatz wurden 3 Testplättchen
angelegt. Die Agarplatten wurden 18 h bei 36°C (Keim 1, 2), 72 h bei 36°C anaerob
(Keim 3) und 72 h bei 30°C
(Keim 4) inkubiert. Die Testkeime wurden 2%ig mit dem entsprechenden
Testmedium (s.u.) homogenisiert. 15 ml davon wurden in Petrischalen
gegossen (Müller
Hinton-Agar Merck, Art. 5437 (Keim 1, 2), Wilkens Chalgren Oxoid,
Art. CM 643 (Keim 3) und PIT – Medium
(Keim 4). Nach Erstarren und Trocknung der Platten wurden 5 sterile
Testplättchen
(6mm Durchmesser, BioMerieux, Art. 54991) ausgelegt (3 × Probe,
2 × Kontrolle).
Es wurden je Probe 2 Ansätze
durchgeführt:
Ansatz 1 mit 10 μl,
Ansatz 2 mit 20 μl.
Nach Inkubation wurden die Hemmhofdurchmesser [mm] ausgemessen.
Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 zusammengefasst. Die
Beispiele 1 bis 4 sind erfindungsgemäß, die Beispiele V1 bis V4
dienen zum Vergleich.
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Tabelle
1 Anwendungstechnische
Ergebnisse (Mengenangaben als Gew.-%)
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
zeichnen sich dabei durch einen verbesserten Weichgriff aus. Des
weiteren werden die Mikroorganismen insbesondere bei einer Ansatzgröße von 20 μl von den
erfindungsgemäßen Zubereitungen
deutlich gehemmt. Staphylococcus epidermidis unterliegt der Hemmung
bereits bei sehr geringen Probekonzentrationen.