DE10244497A1 - Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents

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DE10244497A1 DE2002144497 DE10244497A DE10244497A1 DE 10244497 A1 DE10244497 A1 DE 10244497A1 DE 2002144497 DE2002144497 DE 2002144497 DE 10244497 A DE10244497 A DE 10244497A DE 10244497 A1 DE10244497 A1 DE 10244497A1
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Bettina Voidel
Peter Voidel
Bernhard Dr. Schwabe
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H4/00Open-end spinning machines or arrangements for imparting twist to independently moving fibres separated from slivers; Piecing arrangements therefor; Covering endless core threads with fibres by open-end spinning techniques
    • D01H4/40Removing running yarn from the yarn forming region, e.g. using tubes

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Faserbandauflöseeinrichtung zum Vereinzeln eines vorgelegten Faserbandes, einem Faserleitkanal zum Einspeisen von Einzelfasern in einen mit hoher Drehzahl umlaufenden Spinnrotor sowie einer Fadenabzugsdüse mit einem Mündungsbereich, der eine spiralförmige Struktur aufweist, wobei die Fadenabzugsdüse einen abzuziehenden Faden mit einer axialen Schubkomponente beaufschlagt. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Mündungsbereich der Fadenabzugsdüse wenigstens zwei Sektoren (38, 39) aufweist, deren spiralförmige Struktur (37) eine unterschiedliche Steigung besitzt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Derartige Offenend-Spinnvorrichtungen sind seit langem Stand der Technik und in der Textilindustrie in großer Stückzahl im Einsatz.
  • Im Zusammenhang mit solchen Offenend-Spinnvorrichtungen ist es auch bekannt, die verschiedenen Spinnmittel, wie z.B. die Faserbandauflösewalze, den Spinnrotor oder die Fadenabzugsdüse, speziell auf das jeweils vorliegende Fasermaterial oder die gewünschte Garnnummer angepaßt, einzusetzen. Aus diesem Grund liegen die vorgenannten Spinnmittel jeweils in verschiedenen Ausführungsformen vor.
  • Bei Offenend-Spinnvorrichtungen besteht das generelle Problem, daß die durch die Rotation des Spinnrotors eingeleitete echte Garndrehung nicht gleichmäßig in das entstehende Garnstück einläuft.
  • Das heißt, die sogenannte Echtdrehung wird verstärkt auf das Garnstück aufgebracht, das sich jeweils zwischen der Fadenabzugsdüse und der Fadenabzugseinrichtung der Offenend-Spinnvorrichtung befindet. In das vor der Fadenabzugsdüse befindliche Garnstück läuft die echte Garndrehung hingegen oft nur recht unvollständig ein.
  • Da sich eine zu niedrige Garndrehung in dem zwischen Rotorrille und Fadenabzugsdüse befindlichen Garnstück äußerst negativ auf die Spinnstabilität derartiger Offenend- Spinnvorrichtungen auswirkt, hat man in der Vergangenheit bereits Fadenabzugsdüsen entwickelt, die beispielsweise mit einer speziellen Oberflächenstruktur versehen sind.
  • Durch solche, vorzugsweise rauhe Oberflächenstrukturen soll die Reibung zwischen der Fadenabzugsdüsenoberfläche und dem durch den Spinnrotor rotierten Faden erhöht und durch Abrollen des Fadens auf das entstehende Garnstück zusätzlich zur echten Garndrehung noch sogenannter Falschdrall aufgebracht werden. Da ein solcher Falschdrall im Bereich zwischen Rotorrille und Fadenabzugsdüse zu einer deutlichen Erhöhung der positiven Garndrehung und damit zu einer Verlängerung der Einbindezone der Fasern in der Rotorrille führt, ergibt eine raube Oberflächenstruktur der Fadenabzugsdüse insgesamt eine deutliche Verbesserung der Spinnstabilität dieser an sich bewährten Spinnvorrichtungen.
  • Ein hoher Falschdrall wirkt sich allerdings nachteilig auf die Garnstruktur aus, da es beim Durchlauf des rotierenden Garnschenkels im Bereich der Fasereinspeisung zu einem vermehrten Anwickeln von sogenannten Umwindefasern kommt.
  • Es sind daher in der Vergangenheit bereits Fadenabzugsdüsen entwickelt worden, bei denen das Auftreten von Falschdrall während des Durchganges des rotierenden Garnschenkels durch die Fasereinspeisung reduziert wird.
  • Durch die DE 36 34 567 A1 ist beispielsweise eine Fadenabzugsdüse bekannt, die über weite Teile ihrer Oberfläche einen hohen Reibwert aufweist und damit eine gute Spinnstabilität gewährleistet.
  • Im Bereich der Fasereinspeisung ist der Reibwert deutlich reduziert, so daß sich dort ein geringerer Falschdrall einstellt. Dieser geringere Falschdrall führt wiederum zu einer kürzeren Einbindezone, was sich, wie vorstehend bereits erläutert, durch Verminderung der Anzahl der Umwindefasern positiv auf das Spinnergebnis auswirkt.
  • Die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen im Mündungsbereich dieser bekannten Fadenabzugsdüse wirken sich allerdings negativ auf die Haarigkeit des Garnes aus.
  • Das heißt, ein über eine solche Fadenabzugsdüse gelaufenes Garn weist große Haarigkeitsunterschiede auf. Außerdem führen solche unterschiedlichen Oberflächenstrukturen zu einem unruhigen Spinnprozeß, da der rotierende Garnschenkel während des Umlaufes relativ stark vibriert.
  • Durch die DE 199 49 533 A1 ist des weiteren eine Fadenabzugsdüse bekannt, bei der im Abstand vor dem Bereich der Fasereinspeisung eine radial verlaufende Einkerbung angeordnet ist. Im Bereich dieser radial verlaufenden Einkerbung verliert der Faden kurzzeitig seinen Kontakt mit der Oberfläche der Fadenabzugsdüse, mit der Folge, daß die Falschdrallerzeugung im Bereich der Fasereinspeisung minimiert und damit die Entstehung von Umwindefasern reduziert wird.
  • Während des Spinnprozesses ist das Garn bei dieser bekannten Fadenabzugsdüse allerdings erheblichen Schleuderwirkungen ausgesetzt, die einerseits die Konstanz der Drehungsausbreitung verschlechtern und andererseits zu Fadenzugkraftspitzen führen.
  • Zum Stand der Technik zählen außerdem Fadenabzugsdüsen, die im Bereich ihres Mündungstrichters eine spiralförmige Struktur aufweisen.
  • Derartige, in Fachkreisen als „Spiraldüsen" bekannte Fadenabzugsdüsen weisen entweder, wie beispielsweise in der DE 36 19 356 A1 beschrieben, einen spiralförmigen Drahteinsatz auf, oder die spiralförmige Struktur wird, wie zum Beispiel in der DE 37 07 526 A1 dargelegt, durch steg- oder wulstartige Erhöhungen gebildet, die sich über die gesamte Fadeneinlaufzone der Fadenabzugsdüse erstrecken.
  • Bei diesen bekannten Fadenabzugsdüsen gleitet beziehungsweise rollt der Faden während des Abzugs über die Erhöhungen der spiralförmigen Struktur, deren Ausrichtung so gewählt ist, daß bei einer Rotationsrichtung des Fadens, die der Steigung der Spirale entspricht, am Faden eine axiale Schubkomponente in Richtung auf die Rotorrille des Spinnrotors hin wirksam wird. Diese axiale Schubkomponente bewirkt, daß die über den Spinnrotor eingeleitete echte Garndrehung wenigstens teilweise daran gehindert wird, den Bereich zwischen Rotorrille und Fadenabzugsdüse zu verlassen.
  • Das bedeutet, mit derartig ausgebildeten „Spiraldüsen" kann, im Gegensatz zu Fadenabzugsdüsen mit einer glatten Oberfläche, im Garnstück vor der Fadenabzugsdüse eine höhere Drehung zurückgehalten und damit die Zahl der auftretenden Fadenbrüche reduziert werden.
  • Auch bei diesen bekannten Fadenabzugsdüsen führt die erhöhte Drehung im Garnschenkel im Bereich der Fasereinspeisung zu unerwünschten Umwindefasern.
  • Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fadenabzugsdüse zu schaffen, die einerseits die Vorteile der bekannten „Spiraldüsen" aufweist, deren Nachteile jedoch vermeidet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fadenabzugsdüse gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die erfindungsgemäße Ausführungsform einer Fadenabzugsdüse hat insbesondere den Vorteil, daß durch den Verzicht auf abrupte Vertiefungen oder große Reibungsunterschiede auf der Oberfläche der Fadenabzugsdüse einerseits Fadenspannungsspitzen vermieden werden, andererseits über die Steigung der spiralförmigen Struktur die Größe der Drehung im rotierenden Garnschenkel definiert beeinflußt werden kann.
  • Das heißt, durch die erfindungsgemäße Ausführungsform einer Fadenabzugsdüse kann sowohl eine hohe Spinnstabilität der Offenend-Spinnvorrichtung gewährleistet als auch die Bildung von Umwindefasern im Bereich der Fasereinspeisung deutlich reduziert werden.
  • Die Fadenabzugsdüse weist in ihrem Mündungsbereich einen relativ großen ersten Sektor auf, in dem die Steigung der spiralförmigen Struktur in vorteilhafter Weise so gewählt ist, daß auf den Faden eine axiale Schubkomponente in Richtung der Rotorrille eingeleitet wird. Dadurch kann der über den Spinnrotor eingeleitete Echtdrall wenigstens teilweise daran gehindert werden, das zwischen Rotorrille und Fadenabzugsdüse angeordnete Fadenstück zu verlassen, was sich positiv auf die Spinnstabilität der Offenend-Spinnvorrichtung auswirkt.
  • In einem zweiten deutlich kleineren Sektor, wird über die Steigung der spiralförmigen Struktur der Faden derart beaufschlagt, daß die auf den Faden wirkende axiale Schubkomponente zurückgenommen und damit die Garndrehung des Fadens kurzzeitig reduziert wird, was die Anzahl der Umwindefasern, die beim Durchlaufen des Garnschenkels durch den Bereichs der Fasereinspeisung entstehen können, deutlich minimiert.
  • In vorteilhafter Ausführungsform ist die spiralförmige Struktur in dem zweiten, kleineren Sektor dabei, wie in den Ansprüchen 2 und 3 dargelegt, so ausgebildet, daß die Spiralgangabschnitte im wesentlichen konzentrisch verlaufen. Das heißt, die Wirkung der auf den Faden wirkenden axialen Schubkomponente tendiert in diesem Bereich gegen Null.
  • Die durch den Spinnrotor eingeleitete Echtdrehung kann dadurch wieder stärker in das zwischen Fadenabzugsdüse und Fadenabzugseinrichtung befindliche Garnstück auslaufen, was zu einer Verminderung der Garndrehung im rotierenden Garnschenkel und damit zu einer Reduzierung der Umwindefasern führt.
  • Eine ähnliche Wirkung ist auch durch eine Ausführungsform zu erzielen, die die in den Ansprüchen 4 und 5 beschriebenen Merkmale aufweist.
  • Das heißt, auch bei einer derartig gestalteten Fadenabzugsdüse weist der rotierende Garnschenkel beim Durchlaufen des Bereiches der Fasereinspeisung eine verminderte Garndrehung auf, mit der Folge, daß sich weniger Umwindefasern bilden.
  • Wie vorstehend bereits angedeutet, wird in vorteilhafter Ausführungsform vorgeschlagen, daß sich der zweite Sektor über einen Winkelbereich von etwa 30 bis 70 Grad erstreckt (Anspruch 6).
  • Das bedeutet, während des Spinnprozesses ist zwar eine hohe Spinnstabilität gewährleistet, im entscheidenden Moment aber sichergestellt, daß die Anzahl der Umwindefasern minimiert wird.
  • Wie im Anspruch 7 beschrieben, ist die Position des zweiten Sektors, in dem die Garndrehung im Garnschenkel reduziert werden soll, definiert einstellbar.
  • Auf diese Weise ist eine optimale Anpassung der Fadenabzugsdüse an die unterschiedlichen Spinn- und/oder Garnparameter möglich.
  • Das heißt, durch eine Ausführungsform, wie sie in den Ansprüchen 8 und 9 beschrieben ist, wird sowohl ein ruhiger Prozeßablauf gesichert als auch dafür gesorgt, daß die Garnhaarigkeit gleichmäßig bleibt und einen vorgegebenen Wert nicht überschreitet.
  • Ein kleinerer Profilradius der Rippen insbesondere im Bereich des zweiten Sektors, wie er im Anspruch 10 beschrieben ist, führt zu einer verstärkten Abplattung des Fadens in diesem Bereich und damit zu einer Reduzierung der Fadenabrollung.
  • Da eine solche Fadenabrollung, wie eingangs erläutert, zu Falschdrall führt, wirkt sich ein kleinerer Profilradius der Rippen in diesem Bereich positiv auf die Reduzierung des Falschdralls aus.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1 schematisch und in Seitenansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung, bei der die erfindungsgemäße Fadenabzugsdüse zum Einsatz kommt, teilweise im Schnitt,
  • 2 eine schematische Prinzipskizze, anhand derer die Arbeitsweise der Offenend-Spinnvorrichtung sowie der erfindungsgemäßen Fadenabzugsdüse beschrieben wird,
  • 3 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fadenabzugsdüse, in Draufsicht,
  • 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fadenabzugsdüse, ebenfalls in Draufsicht,
  • 5 eine Rippe der spiralförmigen Struktur, gemäß Schnitt V-V der 3.
  • In 1 ist eine an sich bekannte Offenend-Spinnvorrichtung 1 dargestellt.
  • Derartige Spinnvorrichtungen besitzen üblicherweise ein Rotorgehäuse 2, in dem die Spinntasse eines Spinnrotors 3 mit hoher Drehzahl umläuft. Der Spinnrotor 3 ist dabei mit seinem Rotorschaft 4 in den Lagerzwickeln einer sogenannten Stützscheibenlagerung 5 abgestützt und wird durch einen maschinenlangen Tangentialriemen 6, der durch eine Andrückrolle 7 beaufschlagt wird, angetrieben.
  • Die axiale Fixierung des Rotorschaftes 4 erfolgt dabei beispielsweise über ein permanentmagnetisches Axiallager 18.
  • Das an sich nach vorne hin offene Rotorgehäuse 2 ist während des Spinnbetriebes durch ein schwenkbar gelagertes Deckelelement 8 verschließbar.
  • Das heißt, in das Deckelelement 8 ist eine in 1 nicht näher dargestellte Kanalplatte eingelassen, die während des Spinnbetriebes mit einer umlaufenden Lippendichtung 9 am Rotorgehäuse 2 anliegt. Das Rotorgehäuse 2 ist außerdem über eine entsprechende Absaugleitung 10 an eine Unterdruckquelle 11 angeschlossen, die den im Rotorgehäuse 2 notwendigen Spinnunterdruck erzeugt. In einer Aufnahme der (nicht dargestellten) Kanalplatte ist auswechselbar ein Kanalplattenadapter 12 angeordnet, der eine Fadenabzugsdüse 13 sowie den Mündungsbereich eines Faserleitkanales 14 aufweist.
  • Wie in 1 weiter angedeutet, schließt sich an die Fadenabzugsdüse 13 üblicherweise ein sogenanntes Fadenabzugsröhrchen 15 sowie in einem kurzen Abstand zum Fadenabzugsröhrchen 15 eine Fadenabzugseinrichtung 26 an.
  • Des weiteren ist in das Deckelelement 8, das um eine Schwenkachse 16 begrenzt drehbar gelagert ist, eine Faserbandauflöseeinrichtung 27 integriert.
  • Das heißt, das Deckelelement 8 weist ein Auflösewalzengehäuse 17 sowie rückseitige Lagerkonsolen 19, 20 zur Lagerung einer Faserbandauflösewalze 21 beziehungsweise eines Faserbandeinzugszylinders 22 auf.
  • Die Faserbandauflösewalze 21 wird dabei über einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen 24, der einen Wirtel 23 der Faserbandauflösewalze 21 beaufschlagt, angetrieben, während der Antrieb des Faserbandeinzugszylinders 22 vorzugsweise über eine maschinenlange Antriebswelle 25 beziehungsweise ein (nicht dargestelltes) Schneckenradgetriebe erfolgt.
  • Die 3 und 4 zeigen, jeweils in Draufsicht, vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Fadenabzugsdüse 13.
  • Derartige Fadenabzugsdüsen 13 besitzen in der Regel einen aus einem hochfesten Keramikwerkstoff gefertigten und damit gegen Abrieb unempfindlichen, trichterartig ausgebildeten Mündungsbereich, der beispielsweise durch Kleben in einem (nicht dargestellten) metallischen Grundkörper festgelegt ist.
  • Wie ersichtlich, weist der Mündungsbereich der Fadenabzugsdüsen 13 jeweils eine spiralförmige Struktur 37 auf, die, wie in 5 angedeutet, vorzugsweise aus nach außen vorstehenden Rippen 36 besteht.
  • Die Rippen 36 besitzen dabei an ihrer Außenseite einen Krümmungsradius rR und sind, zumindest im Bereich des Krümmungsradius rR, poliert.
  • Wie aus den 3 und 4 weiter ersichtlich, weist die spiralförmige Struktur 37 wenigstens zwei Sektoren 38 bzw. 39 auf, in denen die Steigung der Spiralgangabschnitte 40, 40A, 40B bzw. 41 der spiralförmigen Struktur 37 unterschiedliche Steigungen besitzen.
  • Das heißt, beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 verlaufen die als Rippen 36 ausgebildeten Spiralgangabschnitte 41 im Sektor 39 zunächst spiralförmig nach außen.
  • Im Sektor 38 nehmen die Rippen 36 dann einen weitestgehend konzentrischen Verlauf an, das heißt, die Spiralgangabschnitte 40 sind auf Kreisbahnen angeordnet.
  • Auch beim Ausführungsbeispiel gemäß 4 verlaufen die Rippen 36 im Sektor 39 zunächst spiralartig nach außen und bilden Spiralgangabschnitte 41. Beim Eintritt in den Sektor 38 werden die Rippen 36 allerdings zunächst stark nach innen gekrümmt und bilden dabei Spiralgangabschnitte 40A, an die sich Spiralgangabschnitte 40B anschließen, die nahezu geradlinig ausgebildet sind.
  • Funktion der erfindungsgemäßen Fadenabzugsdüse (siehe hierzu auch Prinzipskizze 2):
  • Die durch die Faserbandauflöseeinrichtung 27 aus einem (nicht dargestellten) Vorlageband ausgekämmten Einzelfasern 28 werden aufgrund des im Rotorgehäuse 2 herrschenden Spinnunterdruckes über den Faserleitkanal 14 in den Spinnrotor 3 eingespeist. Das heißt, die Einzelfasern 28 gelangen nach Verlassen der Mündung 30 des Faserleitkanals 14 zunächst auf die sogenannte Fasergleitfläche 35 des mit hoher Drehzahl ns umlaufenden Spinnrotors 3 und rutschen anschließend unter der Wirkung der Zentrifugalkraft, vorzugsweise in gestreckter Ausrichtung, in die Rotorrille 31, wo sie eine ringförmige Faseransammlung 32 bilden.
  • Die in der Rotorrille 31 gesammelten Einzelfasern 28 werden anschließend, wie bekannt, an ein über die Fadenabzugsdüse 13 zurückgespeistes Fadenende angedreht und durch die Fadenabzugseinrichtung 26 als neuer Faden 29 über die Fadenabzugsdüse 13 abgezogen.
  • Das heißt, das in den Spinnrotor 3 zurückgespeiste Fadenende wird unter der Wirkung einer durch den Spinnrotor 3 initiierten und mit dieser umlaufenden Luftströmung in Richtung der Rotorrille 31 abgewinkelt und bildet dabei einen mit dem Spinnrotor 3 rotierenden Garnschenkel 33.
  • Durch das Rotieren des Garnschenkels 33 wird dabei Echtdrall auf das Fadenende gegeben, der mittels der Fadenabzugseinrichtung 26 aus der Spinnzone transportiert wird.
  • Sobald das zurückgespeiste Fadenende die Faseransammlung 32 in der Rotorrille 31 erreicht, wird der dort vorhandene Faserring aufgebrochen und in der sogenannten Einbindezone 42 die Einzelfasern 28 an das Fadenende angedreht.
  • Der neue Faden 29, der sich im Ablösepunkt 34 aus der Rotorrille 31 löst, wird mittels der Fadenabzugseinrichtung 26 über die Fadenabzugsdüse 13 kontinuierlich abgezogen.
  • Der Ablösepunkt 34 läuft dabei ebenfalls kontinuierlich in Drehrichtung des Spinnrotors um.
  • Während dieses Spinnprozesses gleitet und/oder rollt der rotierende Garnschenkel 33 außerdem auf der Oberfläche des trichterartigen Mündungsbereiches der Fadenabzugsdüse 13. Der Mündungsbereich der Fadenabzugsdüse 13 weist dabei, wie vorstehend bereits beschrieben, eine spiralförmige Struktur mit zwei Sektoren auf, in denen die Steigung der Spiralgangabschnitte 40, 41 jeweils unterschiedlich ausgebildet ist.
  • Im Sektor 39 ist die Steigung der spiralförmigen Struktur dabei so ausgebildet, daß auf den abzuziehenden Faden 29 eine axiale Schubkomponente S wirkt, die in Richtung der Rotorrille 31, also gegen die Fadenabzugsrichtung LF des Fadens 29, weist (siehe hierzu 3). Durch diese axiale Schubkomponente S wird der durch die Rotordrehung auf den rotierenden Garnschenkel 33 aufgebrachte Echtdrall wenigstens teilweise daran gehindert, den Bereich zwischen Rotorrille 31 und Fadenabzugsdüse 13 zu verlassen, was sich positiv auf die Spinnstabilität der Offenend-Spinnvorrichtung 1 auswirkt.
  • Bei seiner weiteren Rotation gelangt der auf der Oberfläche des Mündungsbereiches der Fadenabzugsdüse 13 gleitende und/oder rollende Garnschenkel 33 dann in den Sektor 38.
  • Da sich die Steigung der Spiralgangabschnitte 40 im Sektor 38 von der Steigung der Spiralgangabschnitte 41 im Sektor 39 deutlich unterscheidet, ändert sich auch die Wirkung der axialen Schubkomponente S auf den Faden 29.
  • Das heißt, aufgrund der konzentrischen Anordnung der Spiralgangabschnitte 40 (siehe Ausführungsbeispiel 3) tendiert die Wirkung der axialen Schubkomponente S auf den Faden 29 gegen Null.
  • Das Fehlen der Schubkomponente S führt dann dazu, daß ein großer Teil der Echtdrehung nicht in das zwischen Rotorrille 31 und Fadenabzugsdüse 13 verlaufende Fadenstück, also den rotierenden Garnschenkel 33 gelangt, sondern im zwischen Fadenabzugsdüse 13 und Fadenabzugseinrichtung 26 befindlichen Fadenstück verbleibt.
  • Der Rückgang von Echtdrehung im Garnschenkel 33 führt sofort zu einer Verkürzung der Einbindezone 42 der Einzelfasern 28 im Bereich der Rotorrille 31, was sich beim Durchlauf des rotierenden Garnschenkels 33 durch den Bereich der Fasereinspeisung durch deutliche Verminderung der sogenannten Umwindefasern sehr positiv bemerkbar macht.
  • Der gleiche Effekt ist auch mit einer Fadenabzugsdüse 13 erzielbar, die die in 4 dargestellte Ausführungsform aufweist. Bei dieser Ausführungsform kommt es aufgrund der speziellen Anordnung und Ausbildung der Spiralgangabschnitte 40A und 40B im Sektor 38 zu einer Richtungsumkehr der auf den Faden 29 wirkenden axialen Schubkomponente S.
  • Das bedeutet, der Faden 29 wird durch die Spiralgangabschnitte 40A und 40B so beaufschlagt, daß aktiv Drall aus dem rotierenden Garnschenkel 33 abgezogen und in das vor der Fadenabzugsdüse 13 befindliche Garnstück geschoben wird.
  • Auch die in 4 dargestellte Ausführungsform einer Fadenabzugsdüse 13 zeichnet sich durch eine hohe Spinnstabilität der betreffenden Offenend-Spinnvorrichtung 1 sowie wenig Umwindefasern im hergestellten Garn aus.

Claims (10)

  1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Faserbandauflöseeinrichtung zum Vereinzeln eines vorgelegten Faserbandes, einem Faserleitkanal zum Einspeisen von Einzelfasern in einen mit hoher Drehzahl umlaufenden Spinnrotor sowie einer Fadenabzugsdüse mit einem Mündungsbereich, der eine spiralförmige Struktur aufweist, wobei die Fadenabzugsdüse einen abzuziehenden Faden mit einer axialen Schubkomponente beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß der Mündungsbereich der Fadenabzugsdüse wenigstens zwei Sektoren (38, 39) aufweist, deren spiralförmige Struktur (37) eine unterschiedliche Steigung besitzt.
  2. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Struktur (37) im ersten Sektor (39) so gestaltet ist, daß der Faden (29) mit einer gegen die Fadenlaufrichtung (LF) gerichteten Schubkomponente (S) beaufschlagt wird und daß die spiralförmige Struktur (37) im zweiten Sektor (38) so ausgebildet ist, daß die Wirkung der Schubkomponente (S) gegen Null geht.
  3. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Struktur (37) im zweiten Sektor (38) Spiralgangabschnitte (40) aufweist, die im wesentlichen konzentrisch angeordnet sind.
  4. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Struktur (37) im zweiten Sektor (38) so ausgebildet ist, daß die Wirkrichtung der Schubkomponente (S) in Fadenlaufrichtung (FL) weist.
  5. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Struktur (37) im zweiten Sektor (38) Spiralgangabschnitte (40A) aufweist, deren Krümmung zunächst deutlich die Krümmung der Spiralgangabschnitte (41) im Sektor (39) übertrifft und sich an die Spiralgangabschnitte (40A) Spiralgangabschnitte (40B) anschließen, die in der Draufsicht einen etwa geradlinigen Verlauf aufweisen.
  6. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelbereich (a) des zweiten Sektors (38) zwischen 30 Grad und 70 Grad liegt.
  7. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des zweiten Sektors (38) zum Bereich der Faserbandeinspeisung in Abhängigkeit von verschiedenen Spinn- und/oder Garnparametern einstellbar ist.
  8. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralgangabschnitte (40, 40A, 40B, 41) in den beiden Sektoren (38, 39) jeweils aus Rippen (36) mit gleicher Höhe (h) gebildet sind.
  9. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (36) aus einer Hochleistungskeramik gefertigt und poliert sind.
  10. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (36) der Spiralgangabschnitte (40, 40A, 40B) im zweiten Sektor (38) einen kleineren Profilradius (rR) aufweisen, als die Rippen (36) der Spiralgangabschnitte (41) im ersten Sektor (39).
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