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Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnrotor, dessen Rotorschaft in einer Rotorschaftlagereinrichtung abgestützt und durch einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen beaufschlagbar ist und dessen Rotortasse während des Spinnbetriebes mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren, verschließbaren Rotorgehäuse umläuft, einer Faserbandauflöseeinrichtung, die schwenkbar auf einer stationären Lagerachse angeordnet und über eine Schwenkachse so mit der Rotorschaftlagereinrichtung verbunden ist, dass der Rotorschaft während des Spinnprozesses von unten am Tangentialriemen anliegt und beim Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung in eine Position verlagert wird, in der er außer Kontakt mit dem Tangentialriemen steht, sowie einer Verriegelungseinrichtung, die die Offenend-Spinnvorrichtung während des Spinnprozesses in einer Betriebsstellung fixiert und die von Hand im Sinne ”entriegeln” betätigbar ist.
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Im Zusammenhang mit Offenend-Rotorspinnmaschinen sind Offenend-Spinnvorrichtungen seit langem bekannt und in der Patentliteratur in verschiedenen Veröffentlichungen ausführlich beschrieben.
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In der
DE 23 48 064 C2 sind beispielsweise Offenend-Spinnvorrichtungen beschrieben, die so ausgebildet sind, dass während des Spinnprozesses die Rotationsachse ihres Spinnrotors und die Rotationsachse ihrer Auflösewalze orthogonal zueinander angeordnet sind, wobei die Rotationsachse der Auflösewalze eine vertikale Ausrichtung aufweist.
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Bei diesen bekannten Offenend-Spinnvorrichtungen ist der Spinnrotor mit seinem Rotorschaft in einer Rotorschaftlagereinrichtung abgestützt, die in der Regel mit einer Direktlagereinrichtung ausgestattet und über eine Schwenkachse an eine zugehörige Faserbandauflöseeinrichtung angeschlossen ist.
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Die Rotortasse des durch einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen beaufschlagbaren Spinnrotors läuft, wie bekannt, mit hoher Drehzahl in einem unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse um, das während des Spinnbetriebes durch ein Deckelelement verschlossen ist.
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Das Deckelelement ist dabei zum Beispiel Bestandteil des Gehäuses der Faserbandauflöseeinrichtung, welche ihrerseits über eine Lagereinrichtung schwenkbar an eine stationäre Lagerachse der Offenend-Spinnmaschine angeschlossen ist.
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Bei diesen Offenend-Spinnvorrichtungen sind das Gehäuse der Faserbandauflöseeinrichtung und die Rotorschaftlagereinrichtung so gelagert und über die Schwenkachse so miteinander verbunden, dass während des Spinnprozesses der Rotorschaft des Spinnrotors sowie der Antriebswirtel der in der Faserbandauflöseeinrichtung rotierbar gelagerten Auflösewalze jeweils an einem zugehörigen, maschinenlangen Tangentialriemen anliegen.
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Beim Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung werden sowohl der Rotorschaft des Spinnrotors als auch der Antriebswirtel der Auflösewalze jeweils in eine Position verlagert, in der sie außer Kontakt mit ihrem zugehörigen, weiter umlaufenden Tangentialriemen stehen.
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Der
DE 23 48 064 C2 sind allerdings keinerlei Hinweise auf eine Verriegelungseinrichtung entnehmbar. Das heißt, auf eine Einrichtung, die verhindert, dass die Arbeitskomponenten der Offenend-Spinnvorrichtung während des Spinnprozesses unbeabsichtigt aus ihrer Arbeitsstellung gleiten und dabei ungewollt eine Spinnunterbrechung oder dgl. auslösen.
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Verriegelungseinrichtungen sind im Zusammenhang mit Offenend-Spinnvorrichtungen allerdings ebenfalls seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
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In der Praxis seit langem bekannt und weit verbreitet sind beispielsweise Offenend-Spinnvorrichtungen, bei denen die verschiedenen Arbeitskomponenten der Spinnvorrichtung innerhalb eines speziellen Spinnboxrahmens angeordnet sind, der seinerseits an einem zentralen Maschinenrahmen der Offenend-Rotorspinnmaschine festlegbar ist. Derartige zum Beispiel in der
DE 102 44 497 A1 beschriebene Offenend-Spinnvorrichtungen weisen jeweils einen Spinnrotor auf, der mit seinem Rotorschaft in einer Stützscheibenlagerung abgestützt ist und dessen Rotortasse während des Spinnprozesses mit hoher Drehzahl in einem durch ein Deckelelement verschließbaren, unterdruckbeaufschlagbaren Rotorgehäuse umläuft. Der Rotorschaft des Spinnrotors wird während des Spinnprozesses, wie bekannt, durch einen maschinenlangen Tangentialriemen beaufschlagt, der gleichzeitig alle Spinnrotoren einer Maschinenseite der Offenend-Rotorspinnmaschine antreibt.
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Sowohl die Stützscheibenlagerung als auch das Rotorgehäuse sind dabei im Spinnboxrahmen gelagert, an den außerdem das Deckelelement schwenkbar angelenkt ist, in das eine Faserbandauflöseeinrichtung integriert ist, die wie bekannt, unter anderem eine Auflösewalze, einen Faserbandeinzugszylinder sowie einen Faserleitkanal aufweist.
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Bei derartigen Offenend-Spinnvorrichtungen ist das Deckelelement durch einen Verriegelungsmechanismus fixiert, wobei oft, wie zum Beispiel in der
DE 102 14 492 A1 dargelegt, zusätzlich zu einer formschlüssigen noch eine kraftschlüssige Verriegelungseinrichtung vorgesehen ist.
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Als kraftschlüssige Verriegelungseinrichtung fungiert dabei in der Regel ein oben am Deckelelement installiertes Federelement, das an einer Anschlagfläche des Spinnboxrahmens anliegt, während die formschlüssige Verriegelungseinrichtung durch einen im unteren Bereich des Deckelelementes angeordneten, schwenkbaren Bremshebel gebildet wird, der bei geschlossenem Deckelelement mit einem Führungsansatz hinter einen stationären Verriegelungsbolzen greift.
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Derartig ausgebildete Verriegelungseinrichtungen haben sich im Zusammenhang mit Offenend-Spinnvorrichtungen, wie sie beispielsweise in der
DE 102 14 492 A1 beschrieben sind, in der Praxis durchaus bewährt. Allerdings sind bei solchen Verriegelungseinrichtungen bezüglich der Lage des Deckelelements nachträglich keine Korrekturen mehr möglich.
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Eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Verriegelungseinrichtung für ein Deckelelement ist auch in der
DE 42 29 144 A1 beschrieben.
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Diese bekannte Offenend-Spinnvorrichtung besteht aus einem Grundgehäuse, an dem ein aufklappbares Deckelelement befestigt ist. Im oder am Grundgehäuse sind ganz oder teilweise eine Faserbandeinspeisevorrichtung, ein Auflösewalzengehäuse, ein Rotorgehäuse sowie eine Stützscheibenlagerung für einen durch einen Tangentialriemen beaufschlagbaren Spinnrotor angeordnet.
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Das Deckelelement verfügt über eine das Rotorgehäuse während des Spinnprozesses verschließende, einen Teil eines Faserleitkanals enthaltende Kanalplatte.
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Bei diesen Offenend-Spinnvorrichtungen besteht die Verriegelungseinrichtung jeweils aus einem am Grundgehäuse angeordneten Arretierungsbügel, der mit einem bolzenartigen Ansatz in eine Ausnehmung des Deckelelementes greift und diese im Schließzustand hält. Bei geschlossener Verriegelungseinrichtung wird außerdem die Offenend-Spinnvorrichtung, die zur Außerbetriebnahme um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, die in einer zur Achse des Spinnrotors beanstandeten, parallelen Ebene verläuft, durch die Verriegelungseinrichtung in ihrer Arbeitsstellung gehalten.
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Wie vorstehend bereits im Zusammenhang mit der
DE 102 14 492 A1 erläutert, sind auch bei den Verriegelungseinrichtungen dieser bekannten Offenend-Spinnvorrichtungen keine nachträglichen Korrekturen möglich, um zum Beispiel die Lage des Deckelelements etwas zu korrigieren.
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Eine mit den Offenend-Spinnvorrichtungen gemäß
DE 42 29 144 A1 zumindest teilweise vergleichbare Offenend-Spinnvorrichtung ist auch in der
DE 27 21 000 C2 beschrieben.
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Auch die Offenend-Spinnvorrichtungen gemäß
DE 27 21 000 C2 verfügen über ein Grundgehäuse, an dem ein aufklappbares Deckelelement befestigt ist.
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Im Grundgehäuse sind eine Faserbandeinspeisevorrichtung, ein Auflösewalzengehäuse, ein Rotorgehäuse sowie eine Direktlagereinrichtung für einen durch einen Tangentialriemen angetriebenen Spinnrotor angeordnet.
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Das Deckelelement verfügt über eine das Rotorgehäuse während des Spinnprozesses verschließende Kanalplatte.
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Im oberen Bereich des Deckelelementes ist eine Verriegelungseinrichtung installiert, die einen begrenzt schwenkbar gelagerten, durch ein Federelement in einer Schließstellung gehaltenen Betätigungsknopf aufweist. Am Grundgehäuse der Offenend-Spinnvorrichtung ist über eine Schraubverbindung ein zugehöriger Riegelbolzen befestigt.
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Bei geschlossener Offenend-Spinnvorrichtung fasst der Betätigungsknopf mit einem hakenartigen Ansatz hinter den Kopf des Riegelbolzens und fixiert damit das Deckelelement sicher auf dem Grundgehäuse.
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Da der Riegelbolzen über ein Schraubengewinde am Grundgehäuse festgelegt ist, ist die in der
DE 27 21 000 C2 beschriebene Verriegelungseinrichtung zwar bezüglich ihrer Einstelllänge grundsätzlich einstellbar, jedoch ist eine Korrektur der Einstelllänge dieser Verriegelungseinrichtung nur bei geöffneter, das heißt, bei stillgesetzter Offenend-Spinnvorrichtung möglich. Das heißt, die betroffenen Offenend-Spinnvorrichtungen müssen, bevor an der Verriegelungseinrichtung gearbeitet werden kann, stets stillgesetzt werden.
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Ausgehend von einer Offenend-Spinnvorrichtung der vorstehend genannten Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Verriegelungseinrichtung zu entwickeln, die so ausgebildet ist, dass Korrekturen an der Verriegelungseinrichtung und damit eine optimale Positionierung der Funktionselemente der Offenend-Spinnvorrichtung auch bei geschlossener, laufender Offenend-Spinnvorrichtung möglich sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Offenend-Spinnvorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Offenend-Spinnvorrichtung ist vorgesehen, dass die Verriegelungseinrichtung über einen von vorne zugängigen Stellmechanismus verfügt, über den auch bei geschlossener Offenend-Spinnvorrichtung nachträgliche Korrekturen bezüglich der Betriebsstellung der Funktionselemente der Offenend-Spinnvorrichtung möglich sind.
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Eine solche Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass an den Offenend-Spinnvorrichtungen jederzeit, das heißt, ohne jede Unterbrechung des Spinnprozesses an der betroffenen Offenend-Spinnvorrichtung über den Stellmechanismus Korrekturen an der Einstelllänge der Verriegelungseinrichtung und darüber eine optimale Einstellung der Lage der Funktionselemente der Offenend-Spinnvorrichtung möglich ist.
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Durch eine solche optimale Positionierung der Funktionselemente der Offenend-Spinnvorrichtungen ist einerseits ein ordnungsgemäßer Betrieb und anderseits eine lange Lebensdauer der Offenend-Spinnvorrichtungen gewährleistet.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Stellmechanismus der Verriegelungseinrichtung einen Fixierbolzen aufweist, der so an einer händisch bedienbaren Betätigungsklappe zum Entriegeln der Verriegelungseinrichtung befestigt ist, dass eine Änderung der Einstelllänge des Fixierbolzens auch bei geschlossener Offenend-Spinnvorrichtung möglich ist. Das heißt, der Fixierbolzen ist durch eine entsprechende Durchgangsbohrung in der Betätigungsklappe für das Bedienpersonal auch bei laufender Offenend-Spinnvorrichtung erreichbar und somit bei Bedarf jederzeit einstellbar.
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Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, den Fixierbolzen mit einer von vorne durch die Betätigungsklappe zugängigen, durch ein Werkzeug bedienbaren Einrichtung auszustatten, über die die Einstelllänge des Fixierbolzens exakt einstellbar ist.
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Eine solche Ausbildung weist insbesondere den Vorteil auf, dass mittels des in der Einrichtung positionierbaren Werkzeuges jederzeit problemlos eine genaue Vorgabe der gewünschten Einstelllänge des Fixierbolzens möglich ist, wobei diese Einstelllänge mittels eines in der Einrichtung positionierten Werkzeuges jederzeit korrigierbar ist.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Einrichtung zum Ansetzen des Werkzeuges eine Innensechskantöffnung ist.
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Eine solche Innensechskantöffnung stellt in Verbindung mit einem entsprechenden Innensechskantschlüssel eine äußerst drehfeste, gegenüber Abnutzungserscheinungen sehr resistente Verbindung dar. Das heißt, durch die Verwendung einer derartigen sehr platzsparend innerhalb eines Schraubenbolzens positionierten Einrichtung ist mit großer Sicherheit gewährleistet, dass der Fixierbolzen trotz der in Spinnereien oft herrschenden, schwierigen atmosphärischen Bedingungen über die gesamte Lebensdauer der Offenend-Spinnvorrichtung problemlos einstellbar bleibt.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist des Weiteren vorgesehen, dass der Fixierbolzen einen endseitig angeordneten Anschlagbund aufweist, der im Betriebszustand der Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Aussparung in einer stationären Befestigungskonsole der Arbeitsstelle der Offenend-Rotorspinnmaschine korrespondiert, wobei die Aussparung in der Befestigungskonsole vorzugsweise als ein nach oben hin offener Schlitz ausgebildet ist.
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Eine solche Ausbildung des Verbindungsbereiches der Verriegelungseinrichtung ist einerseits einfach und kostengünstig herzustellen und gewährleistet andererseits zuverlässig, dass die Faserbandauflöseeinrichtung, die mittels einer Lagereinrichtung schwenkbar an einer stationären Lagerachse gelagert ist, stets genau und sicher in einer optimalen Arbeitsstellung positioniert werden kann.
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Außerdem ist durch eine solche Ausbildung des Verbindungsbereiches der Verriegelungseinrichtung auf einfache Weise zu gewährleisten, dass die Offenend-Spinnvorrichtung nach dem Antippen der Betätigungsklappe sofort geöffnet wird und dabei der Spinnrotor und eine in der Faserbandauflöseeinrichtung rotierbar gelagerte Auflösewalze außer Kontakt mit ihren zugehörigen Tangentialriemen kommen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Fixierbolzen über ein Außengewinde verfügt, das im Montagezustand mit einem Innengewinde in der Betätigungsklappe korrespondiert. Durch einen solchen bewährten Schraubverschluss ist der Fixierbolzen nicht nur sicher an der Betätigungsklappe festgelegt, sondern kann im Bedarfsfall auch problemlos ausgetauscht werden. Außerdem stellen Fixierbolzen mit Außengewinde zuverlässige, kostengünstig zu fertigende Bauteile dar.
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Die Betätigungsklappe ist vorzugsweise über eine Schwenkachse an die Faserbandauflöseeinrichtung der Offenend-Spinnvorrichtung angeschlossen.
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Durch eine solche Anordnung bleibt die Betätigungsklappe in jeder Betriebsstellung zugängig bzw. die hinter der Betätigungsklappe angeordnete Arretierungseinrichtung ist auch während eines laufenden Spinnprozesses stets einfach einstellbar.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
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Es zeigt:
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1 in perspektivischer Vorderansicht eine geschlossene Offenend-Spinnvorrichtung, die über eine erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung an einer stationären Befestigungskonsole der Arbeitsstelle festgelegt ist,
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2 die Offenend-Spinnvorrichtung gemäß 1 in perspektivischer Rückansicht,
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3 in perspektivischen Vorderansicht eine Explosionszeichnug der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung.
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Die 1 zeigt in perspektivischer Vorderansicht eine Offenend-Spinnvorrichtung 1, wie sie jeweils im Bereich der Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen angeordnet sind.
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Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist über ihre Faserbandauflöseeinrichtung 12 auf einer stationären, in der Regel maschinenlangen Lagerachse 3 begrenzt schwenkbar gelagert und über eine erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung 2 positionsgenau an einer stationären Befestigungskonsole 11 festgelegt.
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Der im Ausführungsbeispiel aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit nicht näher dargestellte Spinnrotor ist mit seinem Rotorschaft 4 in einer Direktlagereinrichtung 5 rotierbar gelagert und wird durch einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen 7, an dem der Rotorschaft 4 von unten anliegt, angetrieben.
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Wie aus der 1 weiter ersichtlich, ist das Rotorgehäuse 6, in dem die Spinntasse des Spinnrotors während des Spinnprozesses mit hoher Drehzahl umläuft, durch ein Deckelelement 8 bzw. durch ein in das Deckelelement 8 integriertes Dichtmittel verschlossen.
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Im Ausführungsbeispiel bilden die Direktlagereinrichtung 5 und das Rotorgehäuse 6 eine Rotorschaftlagereinrichtung 9, die über eine Schwenkachse 10 an die Faserbandauflöseeinrichtung 12 angeschlossen ist.
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Wie in den Figuren dargestellt, ist die Rotorschaftlagereinrichtung 9 bei geschlossener Offenend-Spinnvorrichtung 1 so positioniert, dass der Rotorschaft 4 in seiner Arbeitsstellung von unten am maschinenlangen, ständig umlaufenden Tangentialriemen 7 anliegt.
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Bei (nicht dargestellter) geöffneter Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist die Rotorschaftlagereinrichtung 9 dagegen in einer so genannten Außerbetriebsstellung positioniert.
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In dieser Außerbetriebsstellung liegt ein Bremselement 13 am Rotorschaft 4 an, der dann beabstandet zum maschinenlangen, weiter umlaufenden Tangentialriemen 7 positioniert ist.
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In der Faserbandauflöseeinrichtung 12 ist, wie üblich, rotierbar eine Auflösewalze 17 gelagert, die während des Spinnbetriebes durch einen maschinenlangen (nicht dargestellten) Tangentialriemen angetrieben wird.
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Es ist grundsätzlich allerdings auch möglich, die Auflösewalze 17 mittels eines Einzelantriebes separat anzutreiben.
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Des Weiteren ist in der Faserbandauflöseeinrichtung 12 ein so genannter Faserbandeinzugszylinder 18 rotierbar gelagert, an den ein (nicht dargestellter) Einzelantrieb, zum Beispiel ein Schrittmotor, angeschlossen ist.
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Die Rotationsachsen 20, 21 der Auflösewalze 17 bzw. des Faserbandeinzugszylinders 18 sind während des Spinnprozesses orthogonal zur Rotationsachse des Spinnrotors angeordnet, das heißt, sie weisen eine vertikale Ausrichtung auf.
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Wie dargestellt, sind an der Faserbandauflöseeinrichtung 12 außerdem eine untere Abdeckung 15 und eine obere Abdeckung 16 (2) festgelegt, die eine zu schnelle und zu starke Verschmutzung der Offenend-Spinnvorrichtung 1 verhindern sollen.
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Die 2 zeigt die vorstehend anhand der 1 beschriebene Offenend-Spinnvorrichtung 1 in perspektivischer Rückansicht.
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Wie im Zusammenhang mit der 1 bereits dargestellt und beschrieben, wird der Spinnrotor der Offenend-Spinnvorrichtung 1 im Arbeitszustand durch einen umlaufenden, maschinenlangen Tangentialriemen 7 angetrieben, an dem der Spinnrotor mit seinem Rotorschaft 4 von unten anliegt.
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Die Faserbandauflöseeinrichtung 12 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist begrenzt beweglich an der stationären Lagerachse 3 angeordnet und über die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung 2 positionsgenau an der stationären Befestigungskonsole 11 festgelegt. In die Befestigungskonsole 11 sind zu diesem Zweck Aussparungen 14, vorzugsweise nach oben hin offene Schlitze, eingearbeitet, in denen jeweils ein nachfolgend anhand der 3 näher erläuterter Fixierbolzen 19 der Verriegelungseinrichtungen 2 festlegbar ist.
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Wie vorstehend bereits erläutert, ist an die Faserbandauflöseeinrichtung 12 über die Schwenkachse 10 die Rotorschaftlagereinrichtung 9 angeschlossen, die die Direktlagereinrichtung 5 für den Spinnrotor sowie das Rotorgehäuse 6 für die Rotortasse des Spinnrotors aufweist.
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Die 3 zeigt in einer Explosionszeichnung die Betätigungsklappe 22 und den zugehörigen Fixierbolzen 19 der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung 2.
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Wie ersichtlich, weist der Fixierbolzen 19 endseitig einen Anschlagbund 23 und beabstandet zum Anschlagbund 23 ein Außengewinde 24 auf. Frontseitig ist eine Einrichtung 25 in Form einer Innensechskantbohrung in den Fixierbolzen 19 eingearbeitet. Über das Außengewinde 24 ist der Fixierbolzen 19 an die Betätigungsklappe 22 anschließbar, die entsprechend mit einem passenden, in 3 lediglich gestichelt dargestellten, Innengewinde 26 ausgestattet ist. Zur Sicherung der Schraubverbindung 24/26 können außerdem zwei sogenannte Kontermuttern 27 mit dazwischenliegenden Scheiben 28 vorgesehen sein.
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Schließlich weist die Betätigungsklappe 22 im Bereich ihrer Frontseite 29 eine Durchgangsöffnung 31 auf, durch die ein Werkzeug, vorzugsweise ein Innensechskantschlüssel, eingesteckt und in die Einrichtung 25 eingeführt werden kann.
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Die Betätigungsklappe 22 weist außerdem eine Querbohrung 32 auf, die zum Beispiel in Verbindung mit entsprechenden, in der Faserbandauflöseeinrichtung 12 festlegbaren (nicht dargestellten) Lagerbolzen eine Schwenkachse 30 für die Betätigungsklappe 22 bilden.
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Funktion der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung:
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Wenn die Offenend-Spinnvorrichtung 1 beispielsweise nach einem Fadenbruch gereinigt und dazu geöffnet werden musste, ist die Faserbandauflöseeinrichtung 12 etwas nachgeschwenkt, so dass der Antriebswirtel der Auflösewalze 17 außer Eingriff mit einem zugehörigen, weiter umlaufenden Tangentialriemen steht.
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Auch die über die Schwenkachse 10 an die Faserbandauflöseeinrichtung 12 angeschlossene Rotorschaftlagereinrichtung 9 ist aus seiner Arbeitsstellung, in der der Rotorschaft 4 von unten an einem maschinenlangen, umlaufenden Tangentialriemen 7 anliegt, in eine Außerbetriebsstellung geschwenkt.
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In dieser Lage der Offenend-Spinnvorrichtung 1 kann zum Beispiel die Spinntasse des Spinnrotors problemlos gereinigt oder bei Bedarf auch der Spinnrotor gewechselt werden.
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Nach erfolgter Spinnrotorreinigung wird zum Schließen der Offenend-Spinnvorrichtung 1 die Faserbandauflöseeinrichtung 12 wieder nach oben geklappt und dabei der Fixierbolzen 19 der Verriegelungseinrichtung 2 in der Aussparung 14 der Befestigungskonsole 11 eingeschwenkt.
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Die Faserbandauflöseeinrichtung 12 ist damit in ihrer Arbeitsstellung positioniert, in der der Antriebswirtel der Auflösewalze 17 wieder von vorne an einen nach wie vor mit Betriebsgeschwindigkeit umlaufenden Tangentialriemen anliegt und von diesem sofort wieder auf ihre Betriebsdrehzahl beschleunigt wird.
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Beim Hochschwenken der Faserbandauflöseeinrichtung 12 wird über die Schwenkachse 10 außerdem die schwenkbar gelagerte Rotorschaftlagereinrichtung 9 wieder etwas nach vorne gekippt. Das heißt, die Rotorschaftlagereinrichtung 9 sowie das einstückig angeschlossene Rotorgehäuse 6 schwenken in ihre Arbeitsstellung zurück, in der der in der Direktlagereinrichtung 5 rotierbar gelagerte Spinnrotor mit seinem Rotorschaft 4 wieder von unten am umlaufenden Tangentialriemen 7 anliegt und von diesem unverzüglich auf Betriebsdrehzahl beschleunigt wird. Gleichzeitig wird auch das Rotorgehäuse 6 durch das Deckelelement 8 verschlossen.
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Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist anschließend wieder bereit zum Neuanspinnen, das beispielsweise semiautomatisch erfolgen kann.
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Wenn sich nach dem Neuanspinnen herausstellen sollte, dass die Bedingungen an der betroffenen Arbeitsstelle nicht optimal sind, weil beispielsweise das Reibungsverhältnis im Bereich Tangentialriemen/Rotorschaft etwas zu niedrig sind, kann über die Verriegelungseinrichtung 2 korrigierend eingegriffen werden.
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Mit einem Werkzeug, vorzugsweise einem Sechskantschlüssel, kann durch die Durchgangsbohrung 31 in der Betätigungsklappe 22 der Verriegelungseinrichtung 2 hindurch die Einstelllänge L des Fixierbolzens 19 korrigiert werden.
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Im vorliegenden Fall würde die Einstelllänge etwas verkürzt und damit über die Faserbandauflöseeinrichtung 12, die Schwenkachse 10 und die Rotorschaftlagereinrichtung 9 der Rotorschaft 4 etwas stärker von unten an den umlaufenden Tangentialriemen 7 angestellt.
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Der Spinnprozess an der betroffenen Arbeitsstelle muss bei diesem Einstellvorgang nicht unterbrochen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2348064 C2 [0003, 0009]
- DE 10244497 A1 [0011]
- DE 10214492 A1 [0013, 0015, 0020]
- DE 4229144 A1 [0016, 0021]
- DE 2721000 C2 [0021, 0022, 0027]