DE1023857B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung ueberzogener Tabletten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung ueberzogener TablettenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung überzogener Tabletten Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung überzogener Tabletten. Unter dem Ausdruck »Tabletten« sind auch Pillen und ähnliche Gegenstände zu verstehen.
- Es ist bekannt, überzogene Tabletten für medizinische Zwecke durch Komprimieren eines pulverförmigen bzw. kristallförmigen Überzugsinaterials, vorzugsweise eines Zuckergußmaterials, um einen Tablettenkern herum herzustellen. Dieses Verfahren ist als »Preßüb,erzielten« bekannt. Die Tabletten werden meistens in drehbaren Tablettenpressen hergestellt, welche aus einer drehbaren Stempelplatte und oberen und unteren Stempeln bestehen, die mit der Platte rotieren und in Öffnungen in der Platte hin- und herbeweglich sind. Um überzogene Tabletten herzustellen, wird zuerst eine Schicht des Überzugsmaterials in die Öffnung oberhalb des darin befindlichen unteren Stempels eingebracht. Eine Tablette wird alsdann als Kern in die Öffnung auf die Überzugsmaterialschicht gelegt und mit einer zweiten Schicht des Überzugsmateriak bedeckt. Der Tablettenkern mit den zwei Schichten pulverförmigen Materials wird alsdann zwischen den oberen und unteren Stempeln zusammengedrückt, um die fertig überzogene Tablette zu erzeugen. Um durch dieses Verfahren einwandfreie Tabletten herzustellen, ist es wichtig, daß der Kern genau in die Mitte deh Überzugsmaterials gebracht, d. h. zentriert wird. Dieser Arbeitsgang ist mit Schwierigkeiten verbunden.
- Zur Zentrierung des Tablettenkerns war es bereit bekannt, in der Preßvorrichtung nach Einbringen der unteren überzugsschicht und des Tablettenkerns diesem Kern eine Lagenberichtigung dadurch zu geben, daß der wie der Unterstempel mit einer gehöhlten Stirnfläche versehene Oberstempel vor dem Aufbringen der oberen Überzugsschicht mit leichtem Druck auf den Tablettenkern gedrückt wurde. Die Praxis hat gezeigt, daß dieser Tastdruck nicht in allen Fällen genügt, um den Tablettenkern immer in die richtige Mittellage zu bringen, so daß bei diesem Verfahren ein erheblicher Teil fehlerhafter Tabletten erzeugt wurde.
- Durch die Erfindung wird die Herstellung überzogener Tabletten dadurch verbessert, daß in einem Verfahren, bei dem eine erste Schicht pulverförmigen Überzugsinaterials auf einen in einer Stempelöffnung beweglichen unteren Stempel und auf diese Schicht ein Tablettenkern aufgelegt wird und ein mit einer konkaven Arbeitsfläche versehener oberer Stempel auf den Kern gesenkt wird, um den Kern zu zentrieren. damit anschließend der obere Stempel von dem Kern wieder entfernt und eine zweite Schicht Überzugsmaterial in die Öffnung oberhalb des Kerns aufgetragen wird, um danach das Ganze zwischen dem oberen und dem unteren Stempel zusammenzudrücken, erfindungsgemäß der Oberstempel zwecks Zentrierung des Tablettenkerns in freiem Fall auf den Tablettenkern abgesenkt wird.
- Es hat sich gezeigt, daß im Gegensatz. zu einem leichten Tastdruck auf den Tablettenkern, bei welchem der letztere sich häufig nur an seiner außermittigen Lagestelle in das untere Schichtmaterial eindrückt, der frei fallende Oberstempel den Tablettenkern stoßartig so in Erschütterung versetzt, daß er sich immer von selbst in die Mitte des Formhohlraumes verschiebt.
- Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Preßüberziehen, bei der die Preßstempel für die Tabletten durch Exzenterbahnen gegeneinanderbewegt werden und die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Exzenterbahn für die Oberstempel an der Stelle, an der die Zentrierung des Kerns erfolgen soll, unterbrochen bzw. so ausgebildet ist, daß der Oberstempel frei auf den Tablettenkern herabfallen kann.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine aufgewickelte Ansicht der Einrichtung, welche die von einem Paar Stempeln eingenommenen Stellungen während eines Rotationskreises der Preßüberziehmaschine darstellt; Fig. 2 und 3 sind Schnitte eines in einer Stempelöffnung befindlichen Tablettenkerns vor bzw. nach genauem Zentrieren; Fig.4 ist eine Aufsicht des oberen Teils einer Preßüberziehmaschine, während Fig. 5 eine Teiloberansicht derselben Maschine ist. Wie aus den Zeichnungen zu ersehen ist, kann ein Überzug eines Pulvermaterials um einen Tablettenkern 1 (Fig. 2 und 3) gepreßt werden in einer Preßüberziehmaschine, bestehend aus einer drehbaren Stempelplatte 2, die mit einer kreisförmigen Reihe Öffnungen 3 versehen ist. Jede der Stempelöffnungen 3 kann einen oberen Stempel 4 und einen unteren Stempels aufnehmen, die mit konkaven Arbeitsflächen 6, 7 und Köpfen 8, 9 versehen sind und welche in oberen bzw. unteren Exzenterbahnen 10, 11 so geführt werden, daß sie sich während der Drehbewegung der Stempelplatte 2 gegen- und auseinanderbewegen. Mit Ausnahme der neuartigen Steuerbewegung der oberen Stempeln, die hiernach beschrieben wird, ist diese Anordnung allgemein bekannt und braucht nicht näher erläutert zu werden.
- Eine erste oder untere Schicht 12 eines pulverisierten Überzugsmaterials wird durch eine Rutsche 13 oder andere geeignete Einrichtung auf die obere Fläche eines jeden unteren Stempels 5 abgegeben, sobald jede der Öffnungen der Reihe nach an die erste Füllstation A (Fig. 1) gelangt. Die Stempelplatte rotiert weiter, und ein Tablettenkern 1 wird in die Stempelöffnung auf die erste Überzugsschicht bei der Station B abgeliefert, vorzugsweise durch eine drehbare Zufuhrplatte 14, welche mit einer Reihe kreisförmig angeordneter Öffnungen 15 versehen ist, die während der Rotation der Platten 2 und 14 mit den Stempelöffnungen 3 in Übereinstimmung kommen und jede in geeigneter Weise einen Tablettenkern enthält. Bis zu diesem Zeitpunkt braucht der Tablettenkern 1 nicht unbedingt zentrisch in der Öffnung 3 zu liegen. Er kann z. B. die in Fig. 2 gezeigte Stellung einnehmen. Sobald der Tablettenkern 1 in der Öffnung 3 abgelagert ist, wird an Station C der obere Stempel, welcher mit der Stempelöffnung mitwirkt, von der Exzenterbahn 10 freigegeben und kann frei auf den Tablettenkern fallen. Durch die Konkavität des oberen Stempels 4 und weil der Tablettenkern 1 lose auf der ersten Schicht 12 des Überzugsmaterials aufliegt, wird der Tablettenkern 1 in der Stempelöffnung in zen frische Lage gebracht, sobald er von der konkaven Fläche des oberen Stempels 4 geschlagen wird, wie in Fig. 3 gezeigt. Der obere Stempel wird alsdann durch die Exzenterbahn 10 gehoben, um die Einführung einer zweiten Schicht überzugsmaterials (nicht gezeigt) mittels einer Rutsche 16 oder einer anderen geeigneten Vorrichtung auf dein Tablettenkern zu gestatten, sobald die Stempelöffnung an Station D angelangt ist. Das Ganze wird alsdann in der üblichen @,#Teise an eine Kompressionsstation E zusammengedrückt, wobei die oberen und unteren Stempel in der üblichen Weise dadurch belastet werden, daß sie sich zwischen einem Paar Rollen 17 bewegen, -welche einen Druck auf die oberen und unteren Stempel ausüben. Danach heben sich die oberen und unteren Stempel, so daß die fertige Tablette frei von der Stempelöffnung an Station F gehoben werden kann.
- Um zu gestatten, daß die oberen Stempel 4 auf die Tablettenkerne beim Passieren der Station C fallen können, ist die obere Exzenterbahn 10 bei 18 unterbrochen, wie in Fig. 1 und 4 gezeigt; die oberen Stempel können in die Exzenterbahn 14 wieder einlaufen, sofort nachdem sie auf die Tablettenkerne gefallen sind. Es ist erforderlich, daß das Freifallen der Stempel an Station C in keiner Weise gehindert wird, da sonst die Tabletten mit den für den Handel gewünschten Geschwindigkeiten nicht richtig zentriert werden können. Aus diesem Grunde müssen die oberen Stempel n in den Stempelhaltern frei gleiten können und nicht fest passen. Außerdem ist es vorteilhaft, die oberen Stempel in trockenem Zustand, d. h. sauber und ohne jegliches Schmiermittel zu benutzen. Sollte es jedoch aus irgendeinem Grunde für erforderlich gehalten werden, die Stempel zu schmieren, dürfte das Schmiermittel durch Wischen mit einem mit einem sehr leichten Schmiermittel getränkten Tuch aufgetragen werden, bevor sie in den Stempelhaltern 19 eingesetzt werden, wobei das geringstmögliche Quantum Öl auf jeden Stempel gebracht wird. Wenn die oberen Stempel bei Station C in leichte Berührung mit den Tablettenkernen sind (wie in der obenerwähnten deutschen Patentschrift 475 093 vorgesehen ist), werden die Tablettenkerne nicht in die richtige Lage gebracht.
- Die Tablettenkerne 1 können die übliche Form besitzen, d. h. zylindrisch mit konvexen Enden, oder sie können auch kugelförmig sein oder ein durchgehendes Loch besitzen. durch «-elches ein Strang Überzugsmaterial hindurchgeht, um eine Verbindung zwischen den oberen und unteren Flächen des äußeren überzugs zu bilden, um jede Neigung zum Kippen zu verhindern.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung überzogener Tabletten, bei dem eine erste Schicht pulverförmigen Cberzugsmaterials auf einen in einer Stempelöffnung beweglichen unteren Stempel und auf diese Schicht ein Tablettenkern aufgelegt wird und ein finit einer konf:aven Arbeitsfläche versehener oberer Stempel auf den Kern gesenkt wird, um den Kern zu zentrieren, damit anschließend der obere Stempel von dem Kern wieder entfernt und eine zweite Schicht Überzugsmaterial in die Öffnung oberhalb des Kerns aufgetragen wird, um danach das Ganze zwischen dem oberen und dem unteren Stempel zusammenzudrücken, dadurch gekennzeichnet, daß -zwecks Zentrierung des Tablettenkerns der Oberstempel in freiem Fall auf den Tablettenkern abgesenkt wird.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der die Preßstempel für die Tabletten durch Exzenterbahnen gegeneinanderbewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterbahn für die Oberstempel an der Stelle, an der die Zentrierung des Kerns erfolgen soll, unterbrochen bzw. so ausgebildet ist, daß der Oberstempel frei auf den Tablettenkern herabfallen kann. In Betracht ezogene Druckschriften.-z71 Deutsche Patentschrift N r. 475 093.
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