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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur selektiven Herstellung von C4-
bis C30-α-Olefinen
durch isomerisierende Transalkylierung von C4- bis
C30-Olefinen mit innenständiger Doppelbindung und anschließende Freisetzung
des gewünschten C4- bis C30-α-Olefins.
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Olefine stellen aufgrund ihrer Kohlenstoff-Doppelbindung, über die
die Einführung
einer Vielzahl funktioneller Gruppen möglich ist, die wichtigste Klasse
von Grundchemikalien für
die chemische Industrie dar. Für
Olefine, die, wie dem Fachmann bekannt ist, in verschiedene Klassen
unterteilt werden, beispielsweise in kurz- und langkettige, lineare
und verzweigte Olefine oder Olefine mit innenständigen und terminalen Doppelbindungen
(α-Olefine), existieren
verschiedene Herstellungsverfahren. Ein häufig verwendetes Verfahren
zur Darstellung von Olefinen stellt dabei das Cracken von gesättigten Kohlenwasserstoffen
dar. Dieses eignet sich jedoch vor allem zur Herstellung kurzkettiger
Olefine im Kohlenstoffzahlenbereich bis maximal 4.
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Lineare höhere α-Olefine mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen
stellen eine Klasse von Olefinen dar, die unter anderem als Comonomere
sowie als Rohstoffe für
Tenside, Schmierstoffe oder Weichmacher ein breites Anwendungsgebiet
gefunden haben. Für diese
Klasse von Olefinen existiert nur eine begrenzte Anzahl von Herstellungsverfahren.
Dabei sind die Dehydratisierung natürlicher Alkohole und das Cracken
höherer
Paraffine (Wachsspaltung) unbedeutend. Die Mehrzahl linearer α-Olefine
wird durch Übergangsmetallkatalysierte
Oligomerisierung von Ethylen nach dem Ziegler-Verfahren oder nach
dem sogenannten SHOP-Prozess der Shell hergestellt, wodurch sich
hochlineare Olefinfraktionen mit einem α-Olefingehalt von > 95% erhalten lassen.
Als Katalysatoren dienen beim Ziegler-Verfahren Aluminiumalkyle,
beim SHOP-Prozess finden Phosphin-modifizierte Nickel-Komplexe als
aktive Spezies bei der Oligomerisierungsreaktion Anwendung.
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Der Bedarf für Olefine mit terminalen Doppelbindungen
(α-Olefine)
ist wesentlich größer als
der für
Olefine mit innenständigen
Doppelbindungen. So werden 1-Hexen und 1-Octen insbesondere als
Comonomere für
Polyethylen benötigt,
während 1-Decen
zur Herstellung von synthetischen Schmierstoffen eingesetzt wird.
Da Olefine mit innenständigen
Doppelbindungen jedoch thermodynamisch stabiler sind als Olefine
mit terminalen Doppelbindungen (α-Olefine),
werden in zahlreichen Verfahren zur Herstellung langkettiger Olefine
wie der Dehydratisierung von Alkoholen oder Alkoholmischungen, der Dehydrierung
von linearen Paraffinen, der Olefin-Metathese oder Disproportionierung
von Olefinen Olefine mit innenständigen
Doppelbindungen gebildet, die anschließend in die begehrteren α-Olefine überführt werden
müssen.
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EP-A 0 525 760 und
EP-A 0 505 834 betreffen
ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumalkylen und linearen α-Olefinen
aus Olefinen mit innenständiger
Doppelbindung. Dabei wird ein Olefin mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen,
das eine innenständige Doppelbindung
aufweist, an einem homogenen Katalysator, insbesondere an Nickel,
isomerisiert und dieses Olefin mit Trialkylaluminium umgesetzt.
Dabei wird das ursprünglich
an das Aluminium gebundene Olefin verdrängt. Die gebildete Aluminimtrialkylverbindung,
worin mindestens ein Rest aus einem C
4- bis
C
30-α-Olefin
gebildet wird, wird anschließend
in eine Freisetzungsstufe überführt, die
in Anwesenheit eines Verdrängungskatalysators
durchgeführt
wird. In der Freisetzungsstufe wird das gewünschte C
4-
bis C
30-α-Olefin
freigesetzt. Um eine Rückisomerisierung dieses
Olefins zu einem Olefin mit innenständiger Doppelbindung zu vermeiden,
muß der
Verdrängungskatalysator,
der im allgemeinen dem Katalysator in der vorausgegangenen isomerisierenden Transalkylierung
entspricht, durch Zugabe eines Inhibitors, insbesondere Blei, desaktiviert
werden. Der desaktivierte Verdrängungskatalysator
muss am Ende der Reaktion abgetrennt werden.
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Zur Vermeidung einer Rückisomerisierung der
gewünschten α-Olefine
zu Olefinen mit innenständiger
Doppelbindung ist es wünschenswert,
die Freisetzung des gewünschten α-Olefins aus der Trialkylaluminiumverbindung
in Abwesenheit von Katalysatoren durchzuführen. Die thermische Freisetzung von
Olefinen aus Trialkylaluminiumverbindungen ist bekannt.
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So betrifft
US 3,277,203 ein Verfahren zur Herstellung
von Olefinen, worin eine Trialkylaluminiumverbindung mit einem α-Olefin mit
niedrigem Molekulargewicht umgesetzt wird, um ein Olefin aus der Trialkylaluminiumverbindung
freizusetzen. Das Verfahren wird bei einer Temperatur von etwa 260 °C bis 315 °C durchgeführt für eine Reaktionszeit
von 0,5 bis 1,1 Sekunden in Anwesenheit eines flüssigen Kohlenwasserstoffs als
Lösungsmittel,
der die Zersetzung von Aluminiumtrialkyl bei den genannten Temperaturen
vermeiden soll.
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US
5,157,190 und
US 4,935,569 betreffen Verfahren
zur Herstellung von C
6- bis C
14-α-Olefinen, worin eine
Verdrängung
des gewünschten α-Olefins aus
Aluminiumtrialkyl durch Buten bzw. durch Buten und Ethen in Abwesenheit
von Katalysatoren bei Temperaturen von 260 bis 340 °C und Drucken
von 4 bis 120 bar in einem statischen Mischer bei Verweilzeiten
von vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Sekunden erfolgt.
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US
3,391,219 beschreibt ebenfalls eine thermische Verdrängung eines
gewünschten α-Olefins aus einer
Trialkylaluminiumverbindung, wobei ein Olefin mit der Trialkylaluminiumverbindung
bei 280 bis 320 °C
umgesetzt wird. Anschließend
erfolgt eine schnelle Abkühlung
der Reaktionsmischung auf 120 °C,
um unerwünschte
Nebenreaktionen zu vermeiden.
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Allen genannten Verfahren ist gemeinsam, dass
die thermische Freisetzung im Anschluss an eine Aluminiumtrialkyl-katalysierte
Oligomerisierung von Ethylen nach dem Ziegler-Verfahren erfolgt. Das bedeutet, dass
in der Reaktionsmischung, die in der Freisetzungsstufe vorliegt,
lediglich Trialkylaluminiumverbindungen, Olefine und gegebenenfalls
Lösungsmittel
vorliegen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von C4- bis C30-α-Olefinen
aus C4- bis C30-Olefinen
mit innenständigen
Doppelbindungen, wobei zunächst eine
Isomerisierung der C4- bis C30-Olefine
mit innenständigen
Doppelbindungen an einem Katalysator erfolgt und die erhaltenen
isomerisierten C4- bis C30-α-Olefine
Alkylreste aus einer Trialkylaluminiumverbindung verdrängen, so
dass Trialkylaluminiumverbindungen gebildet werden, in denen mindestens eine
der an das Aluminium gebundenen Alkylgruppen eine von dem gewünschten
C4- bis C30-α-Olefin abgeleitete
Alkylgruppe ist, und anschließende
katalysatorfreie Freisetzung des gewünschten C4-
bis C30-α-Olefins.
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Die Schwierigkeit bei diesem Verfahren
ist, dass die erste Stufe (Isomerisierung und Transalkylierung,
im folgenden isomerisierende Transalkylierung genannt) in Anwesenheit
eines Katalysators erfolgt, der gleichzeitig die Rückisomerisierung
der gewünschten
C
4- bis
C
30-α-Olefine
zu Olefinen mit innenständiger
Doppelbindung katalysiert, wenn er in der Freisetzungsstufe vorhanden
ist. Dieses Problem wird zum Beispiel in
EP-A 0 525 760 und
EP-A 0 505 834 dadurch
gelöst,
dass der sowohl in der Isomerisierungs- als auch in der Freisetzungsstufe
eingesetzte Nickel-Katalysator in der Freisetzungsstufe durch Zugabe
von Blei oder Bleiverbindungen desaktiviert wird, um eine Rückisomerisierung
zu vermeiden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von C4- bis C30-α-Olefmen
aus C4- bis C30-Olefinen
mit innenständigen
Doppelbindungen gelöst,
umfassend die folgenden Schritte:
- a) Umsetzung
eines C4- bis C30-Olefins
mit innenständiger
Doppelbindung oder einer Mischung von C4-
bis C30-Olefinen mit innenständigen Doppelbindungenmit
einer Trialkylaluminiumverbindung (A) in Gegenwart eines Katalysators
zur isomerisierenden Transalkylierung unter Bildung eines C4- bis C30-α-Olefins
oder einer Mischung von C4- bis C30-α-Olefinen,
das aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) die entsprechenden Alkylreste
verdrängt,
die als den Alkylgruppen entsprechenden Olefine freigesetzt werden,
wobei sich das C4- bis C30-α-Olefin an
das Aluminium unter Ausbildung einer entsprechenden Trialkylaluminiumverbindung
(B) anlagert, worin mindestens eine der an das Aluminium gebundenen
Alkylgruppen eine von dem C4- bis C30-α-Olefin
abgeleitete Alkylgruppe ist, und
- b) Trennung des in Schritt a) erhaltenen Reaktionsgemisches
von dem eingesetzten-Katalysator zur
isomerisierenden Transalkylierung, und
- c) Umsetzung der in Schritt a) gebildeten Trialkylaluminiumverbindung
(B) mit einem Olefin unter Verdrängung
des gewünschten
C4- bis C30-α-Olefins,
wobei
die Umsetzung in Schritt c) thermisch, in Abwesenheit von Katalysatoren,
erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil,
dass eine Rückisomerisierung
der gewünschten α-Olefine
durch Anwesenheit eines Katalysators zur isomerisierenden Transalkylierung
bei der Verdrängung
(Schritt c)) vermieden wird. Des weiteren ist es gegebenenfalls
möglich,
den in Schritt b) abgetrennten Katalysator zur isomerisierenden
Transalkylierung wieder in Schritt a) einzusetzen, da dieser nicht
durch die Zugabe von Blei oder Bleiverbindungen zur Vermeidung einer
Rückisomerisierung
in der Freisetzungsstufe desaktiviert wurde.
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Unter α-Olefinen sind im Sinne der
vorliegenden Anmeldung Olefine mit einer terminalen Doppelbindung
(endständigen
Doppelbindung) zu verstehen.
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Unter Trialkylaluminiumverbindungen
(A) sind die in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten
Trialkylaluminiumverbindungen zu verstehen, während unter Trialkylaluminiumverbindungen
(B) die in Schritt a) erhaltenen Trialkylaluminiumverbindungen zu
verstehen sind, in denen mindestens eine der an das Aluminium gebundenen
Alkylgruppen eine von dem gewünschten
C4- bis C30-α-Olefin abgeleitete
Alkylgruppe ist.
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Im Sinne der vorliegenden Anmeldung
wird Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens im folgenden
als "isomerisierende Transalkylierung" bezeichnet, und Schritt c)
wird als Verdrängung
bezeichnet.
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Unter "isomerisierende Transalkylierung" wird
im Sinne der vorliegenden Anmeldung die Umsetzung eines Olefins
mit einer innenständigen
Doppelbindung mit einer Trialkylaluminiumverbindung (A) unter isomerisierenden
Bedingungen, das heißt
in Anwesenheit eines Katalysators zur isomerisierenden Transalkylierung,
verstanden. Das Olefin mit innenständiger Doppelbindung lagert
sich unter Doppelbindungsisomerisierung zu einem Gemisch aus Olefinen
mit innenständiger
Doppelbindung und α-Olefinen
(also Olefinen mit terminaler Doppelbindung) um, wobei ausschließlich die α-Olefine
unter Ausbildung einer Trialkylaluminiumverbindung (B) reagieren.
Dabei wird ein Olefin freigesetzt, das dem Alkylrest entspricht,
der zuvor an das Aluminium gebunden war.
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Die bei der Umsetzung in Schritt
a) eingesetzten C4- bis C30-Olefine
mit innenständigen
Doppelbindungen können
in reiner Form oder im Gemisch mit C4- bis
C30-α-Olefinen
und/oder mit Paraffinen vorliegen. Werden die C4-
bis C30-Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
im Gemisch mit C4- bis C30-α-Olefinen
oder mit Paraffinen eingesetzt, so enthält das Gemisch bevorzugt bis
zu 5 Gew.-% C4- bis C30-α-Olefine
und/oder weniger als 50 Gew.-% Paraffine.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
C4- bis C30-α-Olefine,
bevorzugt C4- bis C14-α-Olefine,
besonders bevorzugt C6- bis C10-α-Olefine
zugänglich,
die insbesondere linear sind. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung
sind unter den genannten α-Olefinen sowohl
Olefine mit einer bestimmten Zahl von Kohlenstoffatomen zu verstehen
als auch Mischungen von Olefinen mit verschiedenen Kohlenstoffzahlen.
Ganz besonders bevorzugt werden mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
lineare α-Olefine
wie 1-Buten, 1-Hexen, 1-Octen und 1-Decen hergestellt.
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Geeignete Olefine mit innenständiger Doppelbindung
sind die den gewünschten α-Olefinen an Kohlenstoffzahl
entsprechenden Olefine. Besonders geeignet sind cis- und trans-2-Buten,
cis- und trans-2-Hexen, cis- und trans-3-Hexen, Mischungen von Hexenen
mit innenständiger
Doppelbindung, 2-, 3- und 4-Octen sowie Mischungen von Octenen mit innenständiger Doppelbindung
sowie 2-, 3-, 4- und 5-Decen und Mischungen von Decenen mit innenständiger Doppelbindung.
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Verfahren zur Herstellung von Olefinen
mit innenständiger
Doppelbindung sind dem Fachmann bekannt. Geeignete Verfahren sind
beispielsweise die Dehydratisierung von Alkoholen oder Alkoholmischungen,
die Dehydrierung von Paraffinen sowie die Metathese oder Disproportionierung
von Olefinen.
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Die Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
sind vorzugsweise durch die Dehydrierung von linearen Paraffinen
oder durch Olefin-Metathese erhältlich.
Verfahren zur Herstellung der Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
durch Olefin-Metathese sind zum Beispiel in den nicht vorveröffentlichten
Patentanmeldungen (amtliches Aktenzeichen:
DE 101 36 048.7 ) und (amtliches
Aktenzeichen:
DE 101 03 309.5 ),
die integrale Bestandteile der vorliegenden Anmeldung sind, erhältlich.
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Besonders bevorzugte Verfahren zur
Herstellung der Olefine mit innenständiger Doppelbindung sind Verfahren
ausgehend von C4-Fraktionen, die beim Steam-
oder FCC-Cracken oder bei der Dehydrierung von Butan anfallen. Dabei
wird als C4-Fraktion vorzugsweise Raffinat
II eingesetzt, wobei C4-Strom durch entsprechende
Behandlung an Adsorber-Schutzbetten,
bevorzugt hochoberflächigen
Aluminiumoxiden und/oder Molsieben, von störenden Verunreinigungen, insbesondere
Oxigenaten, befreit wird. Raffinat II wird aus der C4-Fraktion
gewonnen, in dem zunächst
Butadien extrahiert und/oder einer Selektivhydrierung unterworfen
wird. Nach Abtrennung von Isobuten wird dann Raffinat II erhalten.
Das erhaltene Raffinat II wird dann direkt oder nach weiteren Veredelungsstufen
bevorzugt durch Metathese zu den gewünschten Olefinen mit innenständiger Doppelbindung
umgesetzt.
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Schritt a): Isomerisierende
Transalkylierung
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Bevorzugt eingesetzte Trialkylaluminiumverbindungen
(A) sind solche, deren Alkylreste weniger Kohlenstoffatome aufweisen
als die eingesetzten Olefine mit innenständigen Doppelbindungen (falls ein
Olefingemisch mit innenständigen
Doppelbindungen eingesetzt wird, weisen die Alkylreste der Trialkylaluminiumverbindungen
bevorzugt weniger Kohlenstoffatome auf als der mittleren Kohlenstoffzahl des
Olefingemisches mit innenständigen
Doppelbindungen entspricht). Das aus der Trialkylaluminiumverbindung
(A) in Schritt a) freigesetzte Olefin weist bevorzugt einen niedrigeren
Siedepunkt auf als das gewünschte α-Olefin bzw.
das als Ausgangsprodukt eingesetzte Olefin mit innenständiger Doppelbindung,
da das aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) freigesetzte Olefin
bevorzugt kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch entfernt wird
und so zu einer Beschleunigung der Reaktion durch Verschiebung des
Reaktionsgleichgewichts führt.
Geeignete Trialkylaluminiumverbindungen (A) weisen Alkylgruppen mit
2 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
auf, wie Triethylaluminium, Tri-n-propylaluminium, Tri-n-butylaluminium,
Triisobutylaluminium, Trineo-hexylaluminium. Bevorzugt werden Trialkylaluminiumverbindungen
eingesetzt, deren Alkylketten geradkettig sind, besonders bevorzugt
solche deren Alkylgruppen nach Freisetzung nicht isomerisieren,
wie Tri-n-propylaluminium.
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Bevorzugt weisen die Trialkylaluminiumverbindungen
(A) einen geringen Hydridgehalt, von im allgemeinen weniger als
1,0 Gew.%, bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% auf, da der Katalysator
zur isomerisierenden Transalkylierung in Anwesenheit von Aluminiumhydriden
schnell desaktiviert werden kann.
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Geeignete Katalysatoren zur isomerisierenden
Transalkylierung sind sowohl homogene als auch heterogene Katalysatoren.
Diese Katalysatoren enthalten im allgemeinen als aktive Metalle Übergangsmetalle
wie Cobalt, Chrom, Nickel, Molybdän, Eisen, Rhodium, Iridium,
Palladium oder Platin, Titan, Hafnium oder Zirkon oder Gemische
aus den vorstehend genannten aktiven Metallen. Besonders bevorzugt
werden Übergangsmetalle
aus der Gruppe bestehend aus Cobalt, Chrom, Nickel, Eisen, Rhodium, Iridium
und Molybdän
oder Gemische der genannten Metalle wie Cobalt/Chrom eingesetzt.
Ganz besonders bevorzugt wird Nickel eingesetzt.
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Geeignete homogene Katalysatoren
sind Cobaltkomplexe, Titan- oder Zirkonalkoxylate, zum Beispiel
Ti(OBu)4 und Zr(OBu)4,
sowie Nickel(II)salze, Nickel(II)carboxylate, Nic kel(II)acetonate
oder Nickel(0)komplexe. Geeignete Nickel(II)salze sind die Chloride,
Bromide oder Iodide des Nickels. Geeignete Nickelcarboxylate sind
Nickelacetat, Nickel-2-ethylhexanoat
sowie Nickelnaphthenat. Ein geeignetes Nickelacetonat ist zum Beispiel
Nickelacetylacetonat. Geeignete Nickel(0)komplexe sind Ni(CO)4, Nickel-bis-1,5-cyclooctadien (Ni(COD)2), Ni(C2H4)3,
Ni(Norbonen)3, Nickel-Cyclododecatrien oder
Nickel(0)komplexe worin trivalente Phosphorverbindungen als Liganden
eingesetzt werden, wie Ni(PPh3)4,
Ni(PEt3)4, Ni(P(OEt)3)4 und Ni(P(SiMe3)3)3. Die
genannten, als Katalysatoren zur isomerisierenden Transalkylierung
geeigneten Verbindungen, sind nach dem Fachmann bekannten Verfahren
herstellbar und zum Teil käuflich
zu erwerben.
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Bevorzugt werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren
heterogene Katalysatoren, besonders bevorzugt heterogene Katalysatoren
enthaltend Nickel, eingesetzt. Geeignete heterogene Katalysatoren
enthalten Übergangsmetalle
wie Nickel, Cobalt, Molybdän,
Chrom, Palladium oder Platin auf einem inerten Träger oder
in Form ihrer Oxide, z.B. Nickel(II)oxid. Besonders bevorzugt werden
heterogene Katalysatoren eingesetzt, die so auf einem inerten Träger fixiert
sind, dass ein Auswaschen der aktiven Metallkomponente während der
Reaktion vermieden wird. Dies kann zum Beispiel dadurch erreicht
werden, dass ein Katalysator eingesetzt wird, worin das Trägermaterial
und die aktive Spezies (im allgemeinen ein Metall-(Ligand)-Komplex) über eine
chemische Bindung verknüpft
sind. Der Metallkomplex kann zum Beispiel über an den Liganden vorhandene Alkoxysilylgruppen
mit dem inerten Trägermaterial verknüpft sein.
Des weiteren ist eine Verknüpfung
der aktiven Spezies mit dem Trägermaterial über Übergangsmetallkomplexe
des Ethylendiamins oder EDTA möglich.
Geeignete Übergangsmetallkomplexe
sind Nickel-Ethylendiamin-
oder Nickel-EDTA-Komplexe. Als weitere Liganden sind Liganden mit
einer oder mehreren N-, P- oder S-haltigen funktionellen Gruppen
oder Diiminokomplexe, z.B. zweizähnige
Diiminokomplexe, wie sie in
EP-A
1 134 236 offenbart sind, geeignet, um eine gute Fixierung
der aktiven Metallkomponente auf dem Trägermaterial zu erzielen. Die
Herstellung der genannten Liganden und der entsprechenden Übergangsmetallkomplexe ist
dem Fachmann bekannt.
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Als inertes Trägermaterial sind alle üblicherweise
eingesetzten inerten Trägermaterialien
geeignet. Bevorzugt sind anorganische Feststoffe ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SiO2, α- oder γ-Al2O3, SiO2-Al2O3, ZrO2,
TiO2, MgO, CeO2,
La2O3, Aktivkohle
und Aluminiumphosphaten sowie Mischungen daraus, besonders bevorzugt
sind SiO2, Al2O3 und/oder TiO2.
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Des weiteren können die heterogenen Katalysatoren
zusätzlich
Modifikatoren enthalten, die z.B. der Vermeidung des Auswaschens
der aktiven Metallkomponente oder der Erhöhung der Aktivität des Katalysators
zur isomerisierenden Transalkylierung dienen.
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Die Herstellung der genannten heterogenen Katalysatoren
ist dem Fachmann bekannt.
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Beispiele für geeignete heterogene Katalysatoren
und deren Herstellungsverfahren sind in G.Q. Lu et al., Chemtech.
(1999), 37 (Nickel auf Metalloxiden (α-, γ-Al2O3, La2O3,
MgO, SiO2, TiO2, CeO2), Aktivkohle, Tonerde und Zeolithen), Z.
X. Cheng et al. Stud. Surf. Sci. Catal. 91 (1995) 1027 (Ni/SiO2-Katalysator, hergestellt unter Verwendung von
Nickel-Ethylendiamin-Chelatliganden),
J. Ryczkowski, Adsorpt. Sci. Technol. 14(2) (1996) 113 (Ni/γ-Al2O3, wobei das Trägermaterial
mit Ammoniak und/oder mit organischen Verbindungen, insbesondere
EDTA, modifiziert ist) und B. H. Lipshutz, Adv. Synth. Catal. 343(4)
(2001) 313 (Nickel auf Aktivkohle), aufgeführt.
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Wird als Katalysator zur isomerisierenden Transalkylierung
ein homogener Katalysator eingesetzt, so wird dieser im allgemeinen
in einer Menge von 0,01 bis 5 mol% bezogen auf die eingesetzte Trialkylaluminiumverbindung
(A), bevorzugt 0,02 bis 1,0 mol%, eingesetzt. Wird ein heterogener
Katalysator eingesetzt, so beträgt
die Menge der aktiven Metallkomponente in dem heterogenen Katalysator
im allgemeinen 0,1 bis 70 Gew. %, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% , des
Oxides, bezogen auf die gesamte Katalysatormasse.
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Grundsätzlich kann der heterogene
Katalysator in beliebiger Form eingesetzt werden, wobei – insbesondere
bei kontinuierlicher Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens – der Einsatz
in Form eines Festbetts bevorzugt ist.
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Bevorzugt wird der Katalysator zur
isomerisierenden Transalkylierung in Schritt a) zunächst mit den
eingesetzten Olefinen mit innenständigen Doppelbindungen gemischt,
und diese Mischung wird anschließend zu der eingesetzten Trialkylaluminiumverbindung
(A) gegeben. Es ist jedoch auch möglich, den Katalysator zur
isomerisierenden Transalkylierung zu einer Mischung aus Trialkylaluminium-Verbindung
(A) und Olefin mit innenständiger
Doppelbindung zu geben. Dabei kann der Katalysator in einem Lösungsmittel
oder ohne Lösungsmittel
zugegeben werden. Geeignete Lösungsmittel
sind dem Fachmann bekannt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) in Schritt a) des
erfindungsgemäßen Verfahrens
freigesetzte Olefin als Dampf aus dem Reaktionsgemisch entfernt,
wodurch die Transalkylierung mit dem durch Isomerisierung gebildeten α-Olefin,
das eine der ursprünglichen
Alkylgruppen der Trialkylaluminiumverbindung (A) verdrängt, durch
Verschiebung des Gleichgewichts beschleunigt wird. Die in Form eines
Olefins aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) verdrängte Alkylgruppe
kann in Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens als Olefin zur
Verdrängung
des gewünschten α-Olefins
wieder eingesetzt werden. Nicht umgesetzte Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
können
aus der Reaktionsmischung abgetrennt werden, zum Beispiel durch
Destillation oder Strippen im Vakuum, und wieder in der isomerisierenden
Transalkylierung (Schritt a)) eingesetzt werden.
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Schritt a) wird im allgemeinen bei
Temperaturen von -20 °C
bis 200 °C,
bevorzugt 30 °C
bis 100 °C
durchgeführt.
Der Reaktionsdruck beträgt
im allgemeinen 0,1 bis 20 bar, bevorzugt 0,5 bis 8 bar und die Reaktionsdauer
ist im allgemeinen 0,1 bis 2 Stunden.
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Das Verhältnis der eingesetzten Olefine
mit innenständigen
Doppelbindungen zur Trialkylaluminiumverbindung (A) beträgt im allgemeinen
von 1 bis 40:1, bevorzugt von 5 bis 15:1, besonders bevorzugt von
8 bis 10:1.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Anwesenheit
von Lösungsmitteln
durchgeführt
werden, was jedoch nicht erforderlich ist. Geeignete Lösungsmittel
sind inerte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, die
einen für
die Reaktionsbedingungen (Reaktionstemperatur) geeigneten Siedepunkt
aufweisen. Geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise Isoheptan, Heptan, Octan, Isooctan, Dodecan
und Isododecan.
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Schritt b): Trennung des
in Schritt a) erhaltenen Reaktionsgemisches von dem eingesetzten
Katalysator zur isomerisierenden Transalkylierung
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Der in Schritt a) eingesetzte Katalysator
zur isomerisierenden Transalkylierung katalysiert sowohl die Isomerisierung
von Olefinen mit innenständigen Doppelbindungen
zu α-Olefinen als auch
die Rück-isomerisierung
von α-Olefinen
zu den thermodynamisch stabileren Olefinen mit innenständigen Doppelbindungen.
Daher ist eine Desaktivierung oder Abtrennung des Katalysators vor
der Verdrängung
(Schritt c)) erforderlich. Gemäß dem Verfahren der
vorliegenden Anmeldung wird der Katalysator zur isomerisierenden
Transalkylierung in Schritt b) abgetrennt.
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Die Abtrennung kann im Falle des
Einsatzes von homogenen Katalysatoren durch verschiedene Methoden
erfolgen, die einzeln oder in Kombination zweier oder mehrerer Methoden
angewendet werden können:
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- – Adsorption
des homogenen Katalysators, z.B. mittels Aktivkohle, Aluminiumoxid,
SiO2, organischer Harze, z.B. Styrol/Divinylbenzol
oder Polysiloxane oder mittels Ionentauschern, die z.B. schwach
sauer oder basisch sind;
- – magnetische
Abscheidung, z.B. des Nickels (ferromagnetisch);
- – elektrostatisch;
- – elektrochemisch;
- – thermisch,
z.B. durch Agglomeration;
- – Ausfällung der
Katalysatoren und anschließende
Abtrennung des ausgefällten
Katalysators, z.B. durch Filtrieren, Dekantieren oder Zentrifugieren, bevorzugt
durch Durchleiten der überstehenden Lösung durch
eine Membran;
- – Überführung in
flüchtige
Carbonylverbindungen.
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Die einzelnen Verfahren sind dem
Fachmann bekannt. Bevorzugt erfolgt die Abtrennung durch Adsorption
des homogenen Katalysators.
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Die Abtrennung des Katalysators ist
wesentlich vereinfacht, wenn ein heterogener Katalysator, der bevorzugt
in Schritt a) eingesetzt wird, eingesetzt wird. Dieser lässt sich
z.B. durch einfaches Filtrieren, Dekantieren oder Zentrifugieren
von dem Reaktionsgemisch abtrennen und kann erneut in Schritt a)
eingesetzt werden. Wird der heterogene Katalysator in Form eines
Festbetts eingesetzt, ist eine Abtrennung des Katalysators von der
Reaktionsmischung durch Filtrieren, Dekantieren oder Zentrifugieren
nicht erforderlich, da die Reaktionsmischung in diesem Fall über den
Katalysator geleitet wird und der Katalysator im Anschluss an die
Reaktion im Festbett verbleibt, so dass eine Trennung der Reaktionsmischung
von dem Festbettkatalysator durch einfache Weiterleitung der Reaktionsmischung über das
Festbett hinweg erfolgt. Der Einsatz eines heterogenen Katalysators
in Form eines Festbetts ist besonders bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich
durchgeführt
wird.
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Schritt c): Verdrängung des
gewünschten α-Olefins
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In Schritt c) erfolgt die Verdrängung des
gewünschten
C4- bis C30-α-Olefins
aus der in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens gebildeten Trialkylaluminiumverbindung
(B). Die Verdrängung
erfolgt erfindungsgemäß thermisch,
in Abwesenheit eines Katalysators. Dazu wird die Trialuminiumalkylverbindung
(B) mit einem Olefin in einem molaren Verhältnis von im allgemeinen 1:1
bis 1:20, bevorzugt 1:2 bis 1:10 umgesetzt. Geeignete Olefine sind α-Olefine
mit im allgemeinen 2 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Mischungen davon.
Bevorzugt wird das α-Olefin
eingesetzt, das in Schritt a) aus der Trialkylaluminiumverbindung
(A) freigesetzt wurde. Damit wird in Schritt c) die in Schritt a)
eingesetzte Trialkylaluminiumverbindung (A) zurückgebildet und kann wiederum
in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzt werden.
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Die thermische Verdrängung wird
im allgemeinen bei Temperaturen von 150 bis 400 °C, bevorzugt 200 bis 360 °C, besonders
bevorzugt 260 bis 340 °C
durchgeführt.
Der Druck beträgt
im allgemeinen von 4 bis 150 bar, bevorzugt 20 bis 120 bar, besonders
bevorzugt 70 bis 100 bar. Der Freisetzungsschritt wird bei Verweilzeiten
von im allgemeinen 0,01 bis 5 s, bevorzugt 0,1 bis 2 s, besonders
bevorzugt 0,1 bis 0,5 s.
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Im Anschluss an die Verdrängung erfolgt
die sofortige Kühlung
der Reaktionsmischung um 20 bis 200°C, bevorzugt um 50 bis 150 °C, unterhalb
der Reaktionstemperatur.
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Aus der erhaltenen Reaktionsmischung
wird anschließend
das gewünschte
C4- bis C30-α-Olefin nach dem Fachmann
bekannten Verfahren isoliert. Die in Schritt c) erhaltene Trialkylaluminiumverbindung,
bevorzugt die Trialkylaluminiumverbindung (A), die bei Einsatz der
in Schritt a) freigesetzten Olefine in Schritt c) erhalten wird,
kann in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens zurückgeführt werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung
ist ein Verfahren zur Herstellung von Trialkylaluminiumverbindungen
(B), enthaltend mindestens eine von einem C4-
bis C30-α-Olefin
abgeleitete Alkylgruppe, durch Umsetzung eines C4-C30-Olefins mit innenständiger Doppelbindung oder einer
Mischung von C4- bis C30-Olefinen
mit innenständigen Doppelbindungen
mit einer Trialkylaluminiumverbindung (A) in Gegenwart eines heterogenen
Katalysators zur isomerisierenden Transalkylierung unter Bildung
eines C4-bis
C30-α-Olefins
oder einer Mischung von C4- bis C30-α-Olefinen,
das aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) die entsprechenden Alkylreste verdrängt, die
als den Alkylgrup pen entsprechende Olefine freigesetzt werden, und
sich an das Aluminium unter Ausbildung entsprechender Trialkylaluminiumverbindungen
(B) anlagert.
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Bevorzugt eingesetzte Olefine mit
innenständigen
Doppelbindungen, Trialkylaluminiumverbindungen (A) sowie heterogene
Katalysatoren zur isomerisierenden Transalkylierung sind dieselben
wie die bereits vorstehend bezüglich
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von C4- bis C30-α-Olefinen
genannten. Die Reaktionsbedingungen sind ebenfalls bevorzugt dieselben
wie die bezüglich
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von C4- bis C30-α-Olefinen
genannten.
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Die in Gegenwart eines heterogenen
Katalysators zur isomerisierenden Transalkylierung hergestellten
Trialkylaluminiumverbindungen (B) können mit einem Olefin umgesetzt
werden unter Freisetzung von C4- bis C30-α-Olefinen.
Diese Umsetzung kann thermisch, in Abwesenheit von Katalysatoren, erfolgen,
wie in Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
von C4- bis C30-α-Olefinen offenbart
ist, wobei das erhaltene Reaktionsgemisch von dem eingesetzten Katalysator
zur isomerisierenden Transalkylierung zuvor getrennt wird (siehe Schritt
b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von C4- bis C30-α-Olefinen).
Es ist auch möglich,
die Freisetzung (Verdrängung)
der gewünschten
C4- bis C30-α-Olefine
aus den in Gegenwart eines heterogenen Katalysators zur isomerisierenden
Transalkylierung hergestellten Trialkylaluminiumverbindungen (B)
mit Hilfe eines Katalysators zur Transalkylierung durchzuführen. Als
Katalysator wird dabei entweder ein Katalysator eingesetzt, der wenig
isomerisiert, z.B. ein Katalysator enthaltend Cobalt, Molybdän, Eisen,
Rhodium oder Iridium, oder – da
die Isomerisierung langsamer erfolgt als die Transalkylierung – ein Katalysator
der bereits in der isomerisierenden Transalkylierung eingesetzt
wurde, wobei die Kontaktzeit während
der Verdrängung
in diesem Falle kurz ist. Als Katalysator kann somit der in dem
vorausgegangenen Schritt (isomerisierende Transalkylierung) eingesetzte
Katalysator, z.B. ein Nickelkatalysator, eingesetzt werden. Es ist
jedoch grundsätzlich
auch möglich,
einen von dem Katalysator zur isomerisierenden Transalkylierung
verschiedenen Katalysator zur Transalkylierung einzusetzen.
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Wird die Verdrängung in Anwesenheit eines Katalysators
durchgeführt,
erfolgt sie im allgemeinen bei Temperaturen von 10 bis 80 °C. Für die katalytische
Verdrängung
geeignete Olefine entsprechen den für die thermische Verdrängung geeigneten
Olefinen und sind bereits vorstehend genannt.
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Die in der Verdrängung eingesetzten Olefine werden
im allgemeinen im stöchiometrischen Überschuss
im Verhältnis
zu den als gewünschte
C4- bis C30-α-Olefine
freizusetzenden Alkylgruppen in der Trialkylaluminiumverbindung
(B) eingesetzt. Bevorzugt wird ein mindestens 100 mol-%-iger Überschuss eingesetzt,
besonders bevorzugt ein mindestens 300 mol-%-iger Überschuss.
Dadurch wird das Gleichgewicht der Verdrängung auf die Seite der Substitution mit
den in der Verdrängung
eingesetzten Olefinen verschoben, wobei die gewünschten C4-
bis C30-α-Olefine
freigesetzt werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung
ist die Verwendung eines heterogenen Katalysators zur isomerisierenden
Transalkylierung, wobei bevorzugte heterogene Katalysatoren zur
isomerisierenden Transalkylierung bereits vorstehend genannt sind,
in einem Verfahren zur Herstellung von C4-
bis C30-α-Olefinen
durch Isomerisierung von C4-bis C30-Olefinen
mit innenständigen
Doppelbindungen. Bevorzugt eingesetzte und hergestellte Olefine
sind ebenfalls vorstehend genannt.