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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur selektiven Herstellung von C4-
bis C3
0-α-Olefinen durch
isomerisierende Transalkylierung von C4-
bis C3
0-Olefinen
mit innenständiger
Doppelbindung und anschließender
Freisetzung des gewünschten
C4- bis C3
0-α-Olefins,
wobei im ersten Schritt ein Katalysator eingesetzt wird, der eine
Kombination von mindestens zwei Metallen enthält. Diese Metalle sind so ausgewählt, daß ein Metall
vorwiegend die Transalkylierung katalysiert, das andere Metall vorwiegend
die Isomerisierung.
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Olefine stellen aufgrund ihrer Kohlenstoff-Doppelbindung, über die
die Einführung
einer Vielzahl funktioneller Gruppen möglich ist, die wichtigste Klasse
von Grundchemikalien für
die chemische Industrie dar. Für Olefine,
die, wie dem Fachmann bekannt ist, in verschiedene Klassen unterteilt
werden, beispielsweise in kurz- und langkettige, lineare und verzweigte
Olefine oder Olefine mit innenständigen
und terminalen Doppelbindungen (α-Olefine),
existieren verschiedene Herstellungsverfahren. Ein häufig verwendetes
Verfahren zur Darstellung von Olefinen stellt dabei das Cracken
von gesättigten
Kohlenwasserstoffen dar. Dieses eignet sich jedoch vor allem zur
Herstellung kurzkettiger Olefine im Kohlenstoffzahlenbereich bis
maximal 4.
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Lineare höhere α-Olefine mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen
stellen eine Klasse von Olefinen dar, die nach entsprechender Weiterverarbeitung
zur Herstellung von Waschmitteln, Weichmachern und Schmierölen eingesetzt
werden und für
die somit ein breites Anwendungsgebiet existiert. Für diese
Klasse von Olefinen existiert nur eine begrenzte Anzahl von Herstellungsverfahren.
Dabei sind die Dehydratisierung natürlicher Alkohole und das Cracken
höherer
Paraffine (Wachsspaltung) unbedeutend. Die Mehrzahl linearer α-Olefine
wird durch Übergangsmetall-katalysierte
Oligomerisierung von Ethylen nach dem Ziegler-Verfahren oder nach
dem sogenannten SHOP-Prozess der Shell hergestellt, wodurch sich
hochlineare Olefinfraktionen mit einem α-Olefingehalt von > 95% erhalten lassen.
Als Katalysatoren dienen beim Ziegler-Verfahren Aluminiumalkyle,
beim SHOP-Prozess
finden Phosphin-modifizierte Nickel-Komplexe als aktive Spezies
bei der Oligomerisierungsreaktion Anwendung.
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Der Bedarf an Olefinen mit terminalen
Doppelbindungen (α-Olefine)
ist wesentlich größer als
der für Olefine
mit innenständigen
Doppelbindungen (interne Olefine). So werden 1-Hexen und 1-Octen insbesondere als Comonomere
für Polyethylen
benötigt,
während
1-Decen zur Herstellung
von synthetischen Schmierstoffen eingesetzt wird. Da interne Olefine
jedoch thermodynamisch stabiler sind als α-Olefine, werden in zahlreichen
Verfahren zur Herstellung langkettiger Olefine wie der Dehydratisierung
von Alkoholen oder Alkoholmischungen, der Dehydrierung von linearen
Paraffinen, der Olefin-Metathese oder der Disproportionierung von Olefinen
die internen Olefine gebildet, die anschließend in die gewünschten α-Olefine überführt werden
müssen.
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EP-A 0 525 760 und
EP-A 0 505 834 betreffen
ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumalkylen und linearen α-Olefinen
aus Olefinen mit innenständiger
Doppelbindung. Dabei wird ein internes Olefin mit 4 bis 30 Kohlenstoffatomen
an einem homogenen Katalysator, insbesondere an Nickel, isomerisiert
und dieses Olefin mit einer Trialkylaluminiumverbindung umgesetzt.
Dabei verdrängt
das zugeführte
Olefin zumindest teilweise das ursprünglich an das Aluminium gebundene
Olefin. Die gebildete Aluminimtrialkylverbindung, in der mindestens
ein Rest aus einem C
4- bis C
30-α-Olefin gebildet
wird, wird anschließend
in eine Freisetzungsstufe überführt, die
in Anwesenheit eines Verdrängungskatalysators
durchgeführt
wird. Hier wird das gewünschte C
4- bis C
30-α-Olefin freigesetzt. Um eine
Rückisomerisierung
dieses Olefins zu einem internen Olefin zu vermeiden, muß der Verdrängungskatalysator,
der im allgemeinen dem Katalysator der vorausgegangenen isomerisierenden
Transalkylierung entspricht, durch Zugabe eines Inhibitors, insbesondere
Blei, desaktiviert werden. Der desaktivierte Verdrängungskatalysator
muß am
Ende der Reaktion abgetrennt werden.
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Zur Vermeidung einer Rückisomerisierung
der gewünschten α-Olefine
zu internen Olefinen ist es notwendig, die Freisetzung des gewünschten α-Olefins
aus der Trialkylaluminiumverbindung mit desaktivierten Katalysatoren
oder ganz in Abwesenheit von Katalysatoren durchzuführen. Die
thermische Freisetzung von Olefinen aus Trialkylaluminiumverbindungen
ist bekannt.
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In den bisher bekannten Verfahren
des Standes der Technik wird bei der Transalkylierung immer ein Nickelkatalysator
eingesetzt. Bei der Verwendung von Nickel ergibt sich jedoch der
Nachteil, daß die
Standzeit nicht sehr hoch ist, die Katalysatorleistung also im Verlauf
der Durchführung
des Verfahrens deutlich sinkt. Weiterhin weist Nickel eine hohe
Isomerisierungsaktivität
auf, wodurch in Verfahren, wie sie beispielsweise in der
EP-A 0 505 760 und
der
EP-A 525 834 beschrieben
werden, – die
in der letzten Stufe eine Verdrängungsreaktion
umfassen, bei der keine Isomerisierung des freigesetzten Olefins
mehr eintreten soll – das
Ni unbedingt abgetrennt oder zumindest rechtzeitig desaktiviert
werden muß,
bevor die ungewünschte
Isomerisierung in nennenswertem Maße eintreten kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines Katalysators, der bei der isomerisierenden
Transalkylierung aktiv ist und die Nachteile reiner Nickelkatalysatoren,
die oben genannt wurden, vermeidet. Insbesondere sollen hohe Standzeiten
erreicht werden. Weiterhin soll ein Desaktivieren des Katalysators
vor der Verdrängungsreaktion überflüssig sein.
Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines entsprechenden
Verfahrens zur Herstellung von C4- bis C30-α-Olefinen
aus C4- bis C30-Olefinen
mit innenständigen Doppelbindungen,
bei dem zunächst
eine Isomerisierung der C4- bis C30-Olefine
mit innenständigen
Doppelbindungen an einem Katalysator erfolgt und die erhaltenen
isomerisierten C4- bis C30-α-Olefine
die in den Alkylresten enthaltenden Olefine aus einer im Reaktionsgemisch
vorliegenden Trialkylaluminiumverbindung verdrängen, unter Bildung von Trialkylaluminiumverbindungen,
in denen mindestens eine der an das Aluminium gebundenen Alkylgruppen
eine von dem gewünschten
C4- bis C30-α-Olefin abgeleitete Alkylgruppe
ist, und anschließender
Freisetzung des gewünschten
C4- bis
C30-α-Olefins,
gegebenenfalls unter Einsatz eines Katalysators, der die genannten
Vorteile aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung von C4-C30-α-Olefinen
aus C4-C30-Olefinen
mit innenständigen
Doppelbindungen, umfasend die folgenden Schritte:
- a)
Umsetzung eines internen C4-C30-Olefins
mit einer Trialkylaluminiumverbindung in Anwesenheit eines Isomerisierungs/Transalkylierungs-Katalysators
enthaltend mindestens eine isomerisierungsaktive Metallkomponente
und mindestens eine verdrängungsaktive
Metallkomponente, unter Freisetzung eines Olefins, das von dem ursprünglich gebundenen
Alkylrest abgeleitet ist, und Ausbildung einer Trialkylaluminiumverbindung,
in der wenigstens ein Alkylrest von dem eingesetzten C4-C30-α-Olefin
abgeleitet ist,
- b) Umsetzen der in Schritt a) gebildeten Trialkylaluminiumverbindung
mit einem geeigneten Olefin unter Freisetzen des gewünschten
C4-C30-α-Olefins.
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Der Schritt b) kann in Anwesenheit
eines Katalysators, der gegebenenfalls desaktiviert werden muß, oder
auch thermisch, in Abwesenheit eines Katalysators, erfolgen.
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Diese Aufgabe wird weiterhin gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung einer Trialkylaluminiumverbindung,
in der mindestens ein Alkylrest von einem C4-C30-α-Olefin
abgeleitet ist, durch Umsetzung eines internen C4-C30-Olefins mit einer Trialkylaluminiumverbindung
in Anwesenheit eines Isomerisierungs/Transalkylierungs-Katalysators enthaltend
mindestens eine isomerisierungsaktive Metallkomponente und mindestens eine
verdrängungsaktive
Metallkomponente, unter Freisetzung eines Olefins, das von dem ursprünglich gebundenen
Alkylrest abgeleitet ist.
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Unter α-Olefinen sind im Sinne der
vorliegenden Anmeldung Olefine mit einer terminalen Doppelbindung
(endständigen
Doppelbindung) zu verstehen.
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Unter "erster Trialkylaluminiumverbindung
(A)" ist die in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzte
Trialkylaluminiumverbindung zu verstehen, während unter "zweiter Trialkylaluminiumverbindung (B)"
die in Schritt a) erhaltene Trialkylaluminiumverbindung zu verstehen
ist, in der mindestens eine der an das Aluminium gebundenen Alkylgruppen
eine von dem gewünschten
C4- bis C30-α-Olefin abgeleitete
Alkylgruppe ist.
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Im Sinne der vorliegenden Anmeldung
wird Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens im folgenden
als "isomerisierende Transalkylierung", Schritt b) als Verdrängung bezeichnet.
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Unter "isomerisierende Transalkylierung"
wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung die Umsetzung eines Olefins
mit einer innenständigen
Doppelbindung mit einer Trialkylaluminiumverbindung (A) unter isomerisierenden
Bedingungen, das heißt
in Anwesenheit eines Isomerisierungs/Transalkylierungs-Katalysators, verstanden.
Es erscheint, daß das
Olefin mit innenständiger
Doppelbindung sich unter Doppelbindungsisomerisierung zu einem Gemisch
aus Olefinen mit innenständiger
Doppelbindung und α-Olefinen
(also Olefinen mit terminaler Doppelbindung) umlagert, wobei ausschließlich die α-Olefine
unter Ausbildung einer Trialkylaluminiumverbindung (B) reagieren.
Es ist auch möglich,
daß sich
zuerst das interne Olefin an das Aluminiumion anlagert und danach
eine Isomerisierung zum linear gebundenen Alkylrest eintritt. In
jedem Fall wird ein Olefin freigesetzt, das dem Alkylrest entspricht,
der zuvor an das Aluminium gebunden war.
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Die bei der Umsetzung in Schritt
a) eingesetzten C4- bis C30-Olefine
mit innenständigen
Doppelbindungen können
in reiner Form oder im Gemisch mit C4- bis
C30-α-Olefinen
und/oder mit Paraffinen vorliegen. Werden die C4-
bis C30-Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
im Gemisch mit C4- bis C30-α-Olefinen
oder mit Paraffinen eingesetzt, so enthält das Gemisch bevorzugt bis
zu 5 Gew.-% C4- bis C30-α-Olefine
und/oder weniger als 50 Gew.-% Paraffine.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahren
sind in einer Ausführungsform
Trialkylaluminiumverbindungen zugänglich, in denen mindestens
einer der Alkylreste von einem C4-C30-α-Olefin,
vorzugsweise einem C4-C14-α-Olefin,
insbesondere einem C6-C10-α-Olefin abgeleitet ist.
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Weiterhin sind, in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, C4- bis C30-α-Olefine, bevorzugt C4- bis C14-α-Olefine,
besonders bevorzugt C6- bis C10-α-Olefine
zugänglich,
die insbesondere linear sind. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung
sind unter den genannten α-Olefinen
sowohl Olefine mit einer bestimmten definierten Zahl von Kohlenstoffatomen
zu verstehen als auch Mischungen aus Olefinen mit verschiedenen Kohlenstoffzahlen.
Ganz besonders bevorzugt werden mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
lineare α-Olefine,
beispielsweise 1-Hexen, 1-Octen und 1-Decen hergestellt.
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Geeignete Olefine mit innenständiger Doppelbindung
sind die den gewünschten α-Olefinen
an Kohlenstoffzahl entsprechenden Olefine. Besonders geeignet sind
cis- und trans-2-Buten, cis- und trans-2-Hexen, cis und trans-3-Hexen,
Mischungen von Hexenen mit innenständiger Doppelbindung, 2-, 3-
und 4-Octen sowie Mischungen von Octenen mit innenständiger Doppelbindung
sowie 2-, 3-, 4- und 5-Decen und Mischungen von Decenen mit innenständiger Doppelbindung.
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Verfahren zur Herstellung von Olefinen
mit innenständiger
Doppelbindung sind dem Fachmann bekannt. Geeignete Verfahren sind
beispielsweise die Dehydratisierung von Alkoholen oder Alkoholmischungen, die
Dehydrierung von Paraffinen sowie die Metathese oder Disproportionierung
von Olefinen.
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Die Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
sind vorzugsweise durch die Dehydrierung von linearen Paraffinen
oder durch Olefin-Metathese erhältlich.
Verfahren zur Herstellung der Olefne mit innenständigen Doppelbindungen durch
Olefin-Metathese sind zum Beispiel in den nicht vorveröffentlichten
Patentanmeldungen (amtliches Aktenzeichen:
DE 101 36 048.7 ) und (amtliches
Aktenzeichen:
DE 101 03 309.5 ),
die integrale Bestandteile der vorliegenden Anmeldung sind, erhältlich.
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Besonders bevorzugte Verfahren zur
Herstellung der Olefine mit innenständiger Doppelbindung sind Verfahren
ausgehend von C4-Fraktionen, die beim Steam-
oder FCC-Cracken
oder bei der Dehydrierung von Butan anfallen. Dabei wird als C4-Fraktion vorzugsweise Raffinat II eingesetzt,
wobei der C4-Strom durch entsprechende Behandlung
an Adsorber-Schutzbetten, bevorzugt hochoberflächigen Aluminiumoxiden und/oder Molsieben,
von störenden
Verunreinigungen, insbesondere Oxigenaten, befreit wird. Raffinat
II wird aus der C4-Fraktion gewonnen, in
dem zunächst
Butadien extrahiert und/oder einer Selektivhydrierung unterworfen wird.
Nach Abtrennung von Isobuten wird dann Raffinat II erhalten. Das
erhaltene Raffinat II wird dann direkt oder nach weiteren Veredelungsstufen
bevorzugt durch Metathese zu den gewünschten Olefinen mit innenständiger Doppelbindung
umgesetzt.
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Herstellung der Trialkylaluminiumverbindung
(A)
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Bei der isomerisierenden Transalkylierung
bevorzugt eingesetzte erste Trialkylaluminiumverbindungen (A) sind
solche, die weniger Kohlenstoffatome aufweisen als die eingesetzten
Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
(falls ein Olefingemisch mit innenständigen Doppelbindungen eingesetzt
wird, weisen die Trialkylaluminiumverbindungen bevorzugt weniger
Kohlenstoffatome auf als der mittleren Kohlenstoffzahl des Olefingemisches
mit innenständigen
Doppelbindungen entspricht). Das aus der Trialkylaluminiumverbindung (A)
freigesetzte Olefin weist bevorzugt einen niedrigeren Siedepunkt
auf als das gewünschte α-Olefin bzw.
das als Ausgangsprodukt eingesetzte Olefin mit innenständiger Doppelbindung.
Dies erleichtert das Entfernen des aus Trialkylaluminiumverbindung
(A) freigesetzten Olefins, das in einer Ausführungsform kontinuierlich aus dem
Reaktionsgemisch entfernt wird. Das Entfernen führt zu einer Beschleunigung
der Reaktion durch Verschiebung des Reaktionsgleichgewichts. Geeignete
Trialkylalumin-iumverbindungen (A) weisen Alkylgruppen mit 2 bis
20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 2 bis 12 Kohlenstoffatomen auf,
wie Triethylaluminium, Tri-n-propylaluminium,
Tri-n-butylaluminium, Triisobutylaluminium, Trineohexylalu-minium.
Bevorzugt werden Trialkylaluminiumverbindungen eingesetzt, deren
Alkylketten geradkettig sind, besonders bevorzugt solche, deren
Alkylgruppen nach Freisetzung nicht isomerisieren, wie Tri-n-propylaluminium.
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In einer Ausführungsform weisen die Trialkylaluminiumverbindungen
(A) einen geringen Hydridgehalt, von im allgemeinen weniger als
1,0 Gew.%, bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% auf, da der Isomerisierungskatalysator
in Anwesenheit von Aluminiuinhydriden schnell desaktiviert werden
kann.
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Katalysatoren, die bei der Transalkylierungsreaktion
eingesetzt werden können
(nachfolgend als Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysator bezeichnet),
können
sowohl homogen als auch heterogen vorliegen. Die Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysatoren
enthalten mindestens ein verdrängungsaktives
Metall oder eine Verbindung davon und mindestens ein isomerisierungsaktives
Metall oder eine Verbindung davon.
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Isomerisierungsaktive Metalle sind
solche aus den Gruppen IIIb, IVb, Vb, VIb, VIIb und VIII des Periodensystems
der Elemente. Bevorzugte Metalle sind ausgewählt aus der Gruppe Ti, Zr,
Hf, Cr, Fe, Co, Ru, Rh und Ir. Insbesondere sind die Metalle ausgewählt aus
Cr, Fe, Ti und Zr oder einer Verbindung davon.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysator nickelfrei.
Die mit nickelfreien Katalysatoren erhaltenen Ausbeuten und Umsätze liegen
im Bereich der mit nickelhaltigen Katalysatoren erreichten. Jedoch
werden durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Katalysatoren höhere Standzeiten
erreicht. Auch ist generell keine Desaktivierung des Katalysators
in der Stufe b) notwendig.
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Verdrängungsaktive Metalle sind solche
aus den Gruppen IIIb, IVb, Vb, VIb, VIIb und VIII des Periodensystems
der Elemente. Bevorzugte Metalle sind ausgewählt aus der Gruppe La, Ti,
Zr, Hf Ta, Cr, Mo, Fe, Co, Rh, Ir und Ce. Insbesondere werden Co
und/oder Rh oder eine Verbindung davon eingesetzt.
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Die oben genannten Metalle bzw. Verbindungen
davon können
beliebig miteinander kombiniert werden. Bevorzugte Kombinationen
umfassen Co/Cr, Rh/Cr, Co/Ti und Co/Zr bzw. Verbindungen davon.
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Wird eine Verbindung der vorstehend
genannten Metalle eingesetzt, eignen sich beispielsweise Chloride,
Bromide, Iodide, Carboxylate, beispielsweise Acetate, 2-Ethylhexanoate
oder Naphthenate, Acetonate, beispielsweise Acetylacetonat, Alkoxylate,
Carbonyle, Olefinkomplexe, Komplexe enthaltend Amine, Phosphine,
beispielsweise Triphenylphosphin oder Trimethylphosphin, und Phosphite,
beispielsweise Triphenylphosphit oder Trimethylphosphit. Weitere
geeignete Verbindungen sind dem Fachmann bekannt. Da die eingesetzten
Metallverbindungen vor der katalytischen Reaktion zu den elementaren
Metallen reduziert werden, ist die Wahl des eingesetzten Salzes
für die
Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
prinzipiell wenig kritisch. Es ist allerdings darauf zu achten,
dass die eingesetzte Metallverbindung eine leichte Reduktion zum
elementaren Metall, der eigentlichen reaktiven Spezies, gestattet.
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Die als Katalysator eingesetzten
Metallverbindungen können
als solche oder auf einem geeigneten Träger fixiert eingesetzt werden.
Geeignete Träger
sind dem Fachmann bekannt und umschließen anorganische und organische
Träger.
Beispiele für
anorganische Träger
umfassen SiO2, Al2O3/SiO2-Mischungen,
Aluminiumphosphate und Aktivkohlen sowie Mischungen der genannten
Substanzen. Beispiele für
organische Träger
umfassen organische Polymere, vorzugsweise Polystyrol, das gegebenenfalls
modifiziert sein kann (Merrifield-Resin, Wang-Resin, Aminomethyl-substituiertes
Polystyrol), Tentagel und Polyamidharze.
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Wie bereits erwähnt, können in dem erfindungsgemäßen Verfahren
homogene und heterogene Katalysatoren eingesetzt werden. Bei der
homogenen Fahrweise wird die Katalysatorverbindung generell als
solche zugegeben. Werden heterogene Katalysatoren eingesetzt, sind
diese vorzugsweise auf einem inerten Träger fixiert, insbesondere derart,
daß ein
Auswaschen der aktiven Metallkomponente während der Reaktion vermieden
wird. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz der vorstehend genannten
fixierten Katalysatoren erreicht werden.
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Das Verhältnis der eingesetzten Olefine
mit innenständigen
Doppelbindungen zur Trialkylaluminiumverbindung (A) beträgt im allgemeinen
von 1 bis 40:1, bevorzugt von 2 bis 15:1, besonders bevorzugt von
6 bis 10:1.
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Der Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysator
wird im allgemeinen in einer Menge von jeweils 0,01 bis 5 mol% bezogen
auf die eingesetzte Trialkylaluminiumverbindung (A), bevorzugt 0,02
bis 1,0 mol%, eingesetzt.
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Bevorzugt wird der Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysator
zunächst
mit den eingesetzten Olefinen mit innenständigen Doppelbindungen gemischt,
und diese Mischung wird anschließend zu der eingesetzten Trialkylaluminiumverbindung
(A) gegeben. Es ist jedoch auch möglich, den Katalysator zu einer
Mischung aus Trialkylaluminium-Verbindung
(A) und Olefin mit innenständiger
Doppelbindung zu geben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) freigesetzte Olefin
gasförmig
aus dem Reaktionsgemisch entfernt, wodurch die Transalkylierung
mit dem durch Isomerisierung gebildeten α-Olefin, das eine der ursprünglichen
Alkylgruppen der Trialkylaluminiumverbindung (A) verdrängt, durch
Verschiebung des Gleichgewichts beschleunigt wird. Die in Form eines
Olefins aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) verdrängte Alkylgruppe
kann in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens als Olefin zur
Freisetzung des gewünschten α-Olefins
wieder eingesetzt werden. Nicht umgesetzte Olefine mit innenständigen Doppelbindungen
können
aus der Reaktionsmischung abgetrennt werden, zum Beispiel durch
Destillation oder Strippen im Vakuum, und wieder in der isomerisierenden Transalkylierung
(Schritt a)) eingesetzt werden.
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Die Herstellung der Trialkylaluminiumverbindung
(A) wird im allgemeinen bei Temperaturen von –20 °C bis 200 °C, bevorzugt 30 °C bis 100 °C durchgeführt. Der
Reaktionsdruck beträgt
im allgemeinen 0,1 bis 20 bar, bevorzugt 0,5 bis 8 bar und die Reaktionsdauer
ist im allgemeinen 0,1 bis 2 Stunden.
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Die Herstellung der Trialkylaluminiumverbindung
(A) kann diskontinuierlich, semikontinuierlich oder kontinuierlich
vorgenommen werden.
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Die Herstellung von (A) kann in Anwesenheit
von Lösungsmitteln
durchgeführt
werden, was jedoch nicht erforderlich ist. Geeignete Lösungsmittel
sind inerte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, die
einen für
die Reaktionsbedingungen (Reaktionstemperatur) geeigneten Siedepunkt
aufweisen. Geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise Isoheptan, Heptan, Octan, Isooctan, Dodecan
und Isododecan.
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Der Einsatz der erfindungsgemäßen Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysatoren
ermöglicht,
durch die höhere
Standzeit gegenüber
den bisher eingesetzten Katalysatoren beispielsweise die Abstände zwischen dem
notwendigen Abschalten der Reaktoren zu verlängern bzw. erfordert geringe
Mengen an aktiver Substanz.
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Freisetzung
des gewünschten α-Olefins
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung erfolgt nach dem Schritt a) ein Schritt b), die Freisetzung
(Verdrängung)
des gewünschten
C4- bis C3
0-α-Olefins
aus der gebildeten zweiten Trialkylaluminiumverbindung (B). Die
Freisetzung erfolgt erfindungsgemäß thermisch, in Abwesenheit
eines Katalysators, oder in Anwesenheit eines verdrängungsaktiven
Katalysators, generell des gegebenenfalls desaktivierten Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysators
aus Schritt a). Dazu wird die Trialuminiumalkylverbindung (B) mit
einem Olefin in einem molaren Verhältnis von im allgemeinen 1:1
bis 1:20, bevorzugt 1:2 bis 1:10 umgesetzt. Geeignete Olefine sind α-Olefine
mit im allgemeinen 2 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Mischungen davon.
Bevorzugt wird das α-Olefin eingesetzt,
das in Schritt a) aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) freigesetzt
wurde. Damit wird in Schritt b) die in Schritt a) eingesetzte Trialkylaluminiumverbindung
(A) zurückgebildet
und kann wiederum in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzt werden.
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Die thermische Verdrängung wird
im allgemeinen bei Temperaturen von 150 bis 400°C, bevorzugt 200 bis 360°C, besonders
bevorzugt 260 bis 340°C
durchgeführt.
Der Druck beträgt
im allgemeinen von 4 bis 150 bar, bevorzugt 20 bis 120 bar, besonders
bevorzugt 70 bis 100 bar. Der Freisetzungsschritt wird bei Verweilzeiten
von im allgemeinen 0,01 bis 5 s, bevorzugt 0,1 bis 2 s, besonders
bevorzugt 0,1 bis 0,5 s.
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Im Anschluß an die Freisetzung erfolgt
die sofortige Kühlung
der Reaktionsmischung auf Temperaturen, die im allgemeinen 20 bis
200°C, bevorzugt
50 bis 150°C
unter der Reaktionstemperatur liegen.
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Die Umsetzung b) kann thermisch,
in Abwesenheit von Katalysatoren, erfolgen, wobei der Isomerisierungs/Transalkylierungs-Katalysator
zuvor abgetrennt wird. Es ist auch möglich, die Freisetzung der
gewünschten
C4- bis C30-α-Olefine
aus den Trialkylaluminiumverbindungen (B) mit Hilfe eines Verdrängungskatalysators
durchzuführen.
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Als Katalysator kann dabei der als
Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysator
eingesetzte Katalysator weiterverwendet werden. Dieser kann, falls
notwendig, zur Durchführung
der Freisetzungsstufe desaktiviert werden, um eine Rückisomerisierung
der gewünschten
C4- bis
C30-α-Olefine
zu den entsprechenden Olefinen mit innenständigen Doppelbindungen zu vermeiden.
Es ist grundsätzlich
auch möglich,
einen von dem Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysator verschiedenen
Verdrängungskatalysator
einzusetzen. Geeignete Katalysatoren, die eine geringe Isomerisierungsaktivität aufweisen,
sind solche auf Basis von Co, Cr, Mo, Fe, Rh und/oder Ir oder Verbindungen
davon. Bei Einsatz von heterogenen Katalysatoren wird eine geringe
Isomerisierung generell durch eine kurze Kontaktzeit erreicht. Wird
die Freisetzungsstufe in Anwesenheit eines Katalysators durchgeführt, erfolgt
die Freisetzung im allgemeinen bei Temperaturen von 10 bis 80 °C. Für die katalytische
Freisetzungsstufe geeignete Olefine entsprechen den für die thermische
Freisetzung geeigneten Olefinen und sind bereits vorstehend genannt.
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Die in der Freisetzungsstufe eingesetzten
Olefine werden im allgemeinen im stöchiometrischen Überschuß im Verhältnis zu
den als gewünschte
C4- bis C3
0-α-Olefine
freizusetzenden Alkylgruppen in der Trialkylaluminiumverbindung
(B) eingesetzt. Bevorzugt wird ein mindestens 200 mol-%-iger Überschuß eingesetzt, besonders
bevorzugt ein mindestens 500 mol-%-iger Überschuß. Dadurch wird das Gleichgewicht
der Freisetzungsstufe auf die Seite der Substitution mit den in
der Freisetzungsstufe eingesetzten Olefinen verschoben, wobei die
gewünschten
C4- bis C30-α-Olefine
freigesetzt werden.
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Bei dem erfindungsgemäß eingesetzten
nickelfreien Katalysatoren ist die Isomerisierungsaktivität geringer
als bei reinen Nickelkatalysatoren. Deshalb ist häufig eine
Desaktivierung oder ein Abtrennen des Katalysators vor der Freisetzung
in Schritt b) nicht notwendig.
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Aus der erhaltenen Reaktionsmischung
wird anschließend
das gewünschte
C4- bis C3
0-α-Olefin nach dem Fachmann
bekannten Verfahren isoliert. Die in Schritt b) erhaltene Trialkylaluminiumverbindung,
bevorzugt die Trialkylaluminiumverbindung (A), die bei Einsatz der
in Schritt a) freigesetzten Olefine in Schritt b) erhalten werden,
können
in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
zurückgeführt werden.
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Die Verdrängung b) kann kontinuierlich,
semi-kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
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Ein Gegenstand der vorliegenden Anmeldung
ist neben der Herstellung von Ca-C3
0-α-Olefinen somit auch
ein Verfahren zur Herstellung von Trialkylaluminiumverbindungen
(B), enthaltend mindestens eine von einem C4-
bis C30-α-Olefin
abgeleitete Alkylgruppe, durch Umsetzung eines C4-C30-Olefins mit innenständiger Doppelbindung oder einer
Mischung von C4- bis C3
0-Olefinen mit innenständigen Doppelbindungen mit
einer Trialkylaluminiumverbindung (A) in Gegenwart eines Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysators. Dabei
werden aus der Trialkylaluminiumverbindung (A) die entsprechenden
Alkylreste verdrängt,
die als den Alkylgruppen entsprechende Olefine freigesetzt werden.
Das zugegebene Olefin lagert sich an das Aluminium unter Ausbildung
entsprechender Trialkylaluminiumverbindungen (B) an. Ausgehend von
den Trialkylaluminiumverbindungen (B) können durch Verdrängung die
gewünschten α-Olefine erhalten
werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysators,
der mindestens ein verdrängungsaktives
Metall oder eine Verbindung davon und mindestens ein isomerisierungsaktives
Metall oder eine Verbindung davon enthält, bei der isomerisierenden
Transalkylierung von Olefinen und der Herstellung von α-Olefinen
aus internen Olefinen umfassend eine derartige Tansalkylierung.
Die genannten Olefine sind vorzugsweise C4-C3
0-Olefine, mehr
bevorzugt C4-C14-Olefine,
insbesondere C6-C10-Olefine. Bevorzugte
Isomerisierungs/Verdrängungs-Katalysatoren
sind vorstehend genannt.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die
Erfindung zusätzlich.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Es wurde eine isomerisierende Transalkylierung
von 3-Hexen mit Tripropylaluminium durchgeführt.
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Tripropylaluminium wird mit 10 Äquivalenten
3-Hexen gemischt und zum Rückfluß erhitzt
(Normaldruck, ca. 70°C).
Dann wird der homogene Katalysator in Form des Acetylacetonats des
jeweiligen Metalls in Toluol zügig
zugetropft. Nach 2 Stunden wird eine Probe genommen und in wässriger
HCl hydrolysiert. Die Ausbeute der Reaktion wird gaschromatographisch
bestimmt.
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Beispiel 2
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Es wurde eine isomerisierende Transalkylierung
von 3-Hexen mit Tripropylaluminium unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 durchgeführt.
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