DE10237729A1 - Schließeinrichtung für eine Fluchttür - Google Patents
Schließeinrichtung für eine Fluchttür Download PDFInfo
- Publication number
- DE10237729A1 DE10237729A1 DE2002137729 DE10237729A DE10237729A1 DE 10237729 A1 DE10237729 A1 DE 10237729A1 DE 2002137729 DE2002137729 DE 2002137729 DE 10237729 A DE10237729 A DE 10237729A DE 10237729 A1 DE10237729 A1 DE 10237729A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- door
- locking device
- door opener
- opener
- catch
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E05—LOCKS; KEYS; WINDOW OR DOOR FITTINGS; SAFES
- E05B—LOCKS; ACCESSORIES THEREFOR; HANDCUFFS
- E05B65/00—Locks or fastenings for special use
- E05B65/10—Locks or fastenings for special use for panic or emergency doors
- E05B65/102—Locks or fastenings for special use for panic or emergency doors opening under pressure on the surface of the door itself
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E05—LOCKS; KEYS; WINDOW OR DOOR FITTINGS; SAFES
- E05B—LOCKS; ACCESSORIES THEREFOR; HANDCUFFS
- E05B47/00—Operating or controlling locks or other fastening devices by electric or magnetic means
- E05B2047/0072—Operation
- E05B2047/0076—Current to lock only, i.e. "fail-safe"
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E05—LOCKS; KEYS; WINDOW OR DOOR FITTINGS; SAFES
- E05B—LOCKS; ACCESSORIES THEREFOR; HANDCUFFS
- E05B47/00—Operating or controlling locks or other fastening devices by electric or magnetic means
- E05B47/0046—Electric or magnetic means in the striker or on the frame; Operating or controlling the striker plate
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E05—LOCKS; KEYS; WINDOW OR DOOR FITTINGS; SAFES
- E05B—LOCKS; ACCESSORIES THEREFOR; HANDCUFFS
- E05B65/00—Locks or fastenings for special use
- E05B65/10—Locks or fastenings for special use for panic or emergency doors
- E05B65/108—Electronically controlled emergency exits
Landscapes
- Business, Economics & Management (AREA)
- Emergency Management (AREA)
- Lock And Its Accessories (AREA)
Abstract
Eine Schließeinrichtung für eine Fluchttür mit einer im geschlossenen Zustand der Tür verriegelbaren und elektrisch entriegelbaren Verriegelungsvorrichtung umfaßt einen elektrisch betätigbaren Türöffner und eine mittels eines Schlüssels mechanisch betätigbare Falle. Im geschlossenen Zustand der Tür stehen zur Verriegelung derselben der Türöffner und die Falle miteinander in Eingriff. Zur Entriegelung der Tür sind der Türöffner und die Falle unabhängig voneinander entweder durch elektrische Betätigung des Türöffners oder durch mechanische Betätigung der Falle außer Eingriff versetzbar. Die Betätigung des elektrischen Türöffners ist nur von außerhalb des durch die Tür abgeschlossenen Raumes auslösbar. Die Schließeinrichtung eignet sich insbesondere für Fluchttüren in psychiatrischen Einrichtungen, die im Gegensatz zu Fluchttüren üblicher Art keine Öffnungsmöglichkeit von innen bieten sollen, aber dennoch im Gefahrenfall schnell und zuverlässig einen Fluchtweg freigeben können. Die Schließeinrichtung unterscheidet sich äußerlich und in der normalen Bedienung kaum von einem herkömmlichen mechanischen Türschloß.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für eine Fluchttür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Schließeinrichtungen dienen dazu, Fluchttüren, die nur im Gefahrenfall als Fluchtwege zum Verlassen eines Gebäudes benötigt werden, im Normalfall geschlossen zu halten und bei Eintreten eines Gefahrenfalles, wie insbesondere beim Ausbruch eines Brandes, schnell und sicher zur Öffnung freizugeben.
- Hierzu weist eine Schließeinrichtung dieser Art, wie sie beispielsweise aus der
DE 100 43 979 A1 bekannt ist, eine elektrische Verriegelungsvorrichtung auf, die im Gefahrenfall mittels einer Not-Auf-Taste, die sich innerhalb des durch die Fluchttür abgeschlossenen Raumes befindet, entriegelt werden kann. Beim Öffnen der Tür wird automatisch ein Alarm ausgelöst, der auf eine Gefahrensituation oder auf eine mißbräuchliche Benutzung des Fluchtwegs aufmerksam macht. Ferner ist eine Schaltvorrichtung, z.B. in Form eines Schlüsselschalters, vorgesehen, mittels derer berechtigte Personen die Tür öffnen können, ohne den Alarm auszulösen. Die Ver- und Entriegelung wird elektrisch betätigt, vorzugsweise mittels eines Elektromagneten. - Derartige Schließeinrichtungen finden beispielsweise in Kaufhäusern zur Sicherung von Notausgängen Verwendung. In Gebäuden, in denen Personen sicher verwahrt werden müssen, wie Strafanstalten, geschlossenen psychiatrischen Einrichtungen oder Altenpflegeheimen können sie nicht eingesetzt werden, da in solchen Gebäuden Türen verschlossener Räume keine Öffnungsmöglichkeit von innen, also für die Insassen, bieten dürfen. Dennoch muß auch für solche Gebäude eine rasche Evakuierung im Gefahrenfall, d.h. insbesondere bei einem Brand, sichergestellt werden. Psychiatrische Einrichtungen stellen in diesem Zusammenhang ein besonderes Problem dar, da bei den Insassen nicht ohne weiteres ein rationales Verhalten zur Selbstrettung bei einem Brand vorausgesetzt werden kann.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schließeinrichtung für eine Fluchttür zu schaffen, die für den Einsatz in Verwahranstalten, insbesondere psychiatrischen Einrichtungen, geeignet ist, indem sie einerseits den ausbruchssicheren Abschluß eines Raumes durch die Fluchttür und andererseits eine schnelle und zuverlässige Freigabe des Fluchtweges im Gefahrenfall gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schließeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung sieht vor, einen elektrischen Türöffner, der nur von außerhalb des durch die Tür abgeschlossenen Raumes aktiviert werden kann, mit einem Fallenschloß an sich bekannter Art zu kombinieren. Im Normalbetrieb erfüllt das Fallenschloß die Aufgabe eines herkömmlichen mechanischen Schlosses, d.h. es kann nur von autorisiertem Personal mittels eines Schlüssels rein mechanisch geöffnet werden. Im Gefahrenfall kann die Tür durch das Personal von außen nicht nur manuell aufgesperrt, sondern alternativ auch durch Betätigung eines außerhalb des Raumes liegenden Not-Auf-Schalters elektrisch entriegelt werden, wobei eine beliebige Anzahl von Türöffnern parallelgeschaltet sein kann, so daß eine beliebige Anzahl von Türen gleichzeitig von einer zentralen Stelle aus entriegelt werden kann, um ein Gebäude schnellstmöglich zu evakuieren.
- Die Notfallfunktion der Tür ist im Normalbetrieb für die verwahrten Personen weitgehend verborgen und bietet somit keinen Ansatzpunkt für Sabotageakte. Durch die im Normalbetrieb rein mechanische Funktionsweise sind eine hohe Zuverlässigkeit sowie ein geringer Wartungsaufwand gewährleistet. Auch entfällt ein erheblicher Teil der bei herkömmlichen Schließeinrichtungen für Fluchttüren anfallenden Investitionskosten für elektromechanische Sensoren, Aktoren, Schalter und Pufferbatterien. Schließlich ist auch keine besondere Einweisung des Personals in die Bedienung der Türen erforderlich.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in der einzigen
1 die schematische Darstellung einer Fluchttür mit einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung. - Eine Fluchttür
1 ist dazu bestimmt, einen Raum sicher abzuschließen und darin befindliche Personen, nachfolgend Insassen genannt, am selbständigen Verlassen des Raumes zu hindern. Im Gefahrenfall, insbesondere bei einem Brand, stellt die Fluchttür1 einen Bestandteil des Fluchtweges dar, über den sich die Insassen zu ihrer eigenen Rettung aus dem betroffenen Gebäudeteil fort begeben müssen. Dies gilt selbstverständlich immer dann, wenn die fragliche Tür die einzige Tür eines Raumes ist. - Die Tür
1 , die in1 von außen gesehen und einen Spalt breit geöffnet dargestellt ist, besteht aus einem fest in einer Wand verankerten Rahmen2 und einem beweglichen Flügel3 . In dem Rahmen2 ist ein elektrischer Türöffner4 befestigt, bei dem es sich um einen sogenannten Fluchttüröffner handelt, der auch unter Kraftbelastung öffnet. Letzteres ist dann von Bedeutung, wenn in einer Paniksituation Personen bereits von innen gegen die Tür drängen und eine entsprechende Kraft auf die Verriegelung ausüben, wenn der Türöffner4 betätigt wird. Elektrische Fluchttüröffner sind als solche bekannt. Ferner ist über dem Türöffner4 noch ein herkömmliches Schließblech5 an dem Rahmen2 befestigt. - Dem Türöffner
4 und dem Schließblech5 liegt in dem beweglichen Flügel3 ein Schloß6 mit zwei Fallen7 und8 gegenüber, von denen im geschlossenen Zustand der Tür1 die untere Falle7 im Eingriff mit dem Türöffner4 und die obere Falle8 im Eingriff mit dem Schließblech5 steht. Beide Fallen7 und8 sind mittels Federn in Schließstellung kraftbeaufschlagt, so daß der formschlüssige Eingriff mit dem jeweiligen stationären Gegenstück4 bzw. 5 beim Schließen des Flügels3 selbsttätig erfolgt. - Zur mechanischen Betätigung, d.h. zum Zurückziehen der Fallen
7 und8 weist das Schloß6 einen Profilzylinder9 und eine Vierkantbuchse10 auf. Dabei wirkt der Profilzylinder9 zumindest auf die untere Falle7 oder auch auf beide Fallen7 und8 , während die Vierkantbuchse10 nur auf die obere Falle8 wirkt. Der Profilzylinder9 kann mittels eines passenden Schlüssels gedreht werden, während zum Drehen der Vierkantbuchse10 eine in1 gestrichelt dargestellte Klinke11 herkömmlicher Art vorgesehen ist, die in bekannter Weise über einen nicht dargestellten Vierkantstab im Eingriff mit der Vierkantbuchse10 steht. - Zum Zurückziehen der unteren Falle
7 muß stets der Schlüssel wie üblich um einen vorbestimmten Winkel gedreht werden. Die obere Falle8 kann zurückgezogen werden, indem die Klinke11 auf übliche Weise um einen vorbestimmten Winkel nach unten gedrückt wird. Zum Entriegeln der Tür1 muß somit im Normalbetrieb immer der Profilzylinder9 mittels des Schlüssels gedreht werden. Wenn der Profilzylinder9 auf beide Fallen7 und8 wirkt, dann ist die Tür damit bereits entriegelt. Andernfalls muß zusätzlich noch die Klinke11 nach unten gedrückt werden. Bei der Variante mit auf beide Fallen7 und8 wirkendem Profilzylinder9 entspricht die Bedienung des Schlosses6 einem herkömmlichen Schloß. Bei der anderen Variante ist die Bedienung des Schlosses6 demgegenüber zwar etwas abgewandelt, aber nicht wesentlich aufwendiger. Bei dieser Variante müssen die beiden Fallen7 und8 und ihre jeweils zugeordneten Bedienelemente9 und10 nicht in einer gemeinsamen Baueinheit in Form eines einzigen Schlosses6 zusammengefaßt sein, sondern die Falle7 , der Profilzylinder9 und der zugehörige Mechanismus können eine erste Einheit und die Falle8 , die Vierkantbuchse10 und der zugehörige Mechanismus eine zweite, separate Einheit bilden. - Wie bereits erwähnt, genügt zum Verriegeln der Tür
1 das Zuziehen, da die Fallen7 und8 selbsttätig einschnappen. Vorteilhaft ist hierbei die Verwendung mechanisch verriegelter Fallen, die nicht durch das Einschieben flexibler Karten in den Türspalt entriegelt werden können. - Der elektrische Türöffner
4 ist über eine Leitung12 an eine Brandmeldezentrale13 angeschlossen. Die Brandmeldezentrale13 ist mit einer Pufferbatterie14 ausgerüstet, welche die Stromversorgung der Brandmeldezentrale13 auch bei einem Netzausfall über längere Zeit aufrechterhält. An der Brandmeldezentrale sind in bekannter Weise mehrere Brandmeldelinien15 , d.h. Leitungen von Rauch- oder Feuermeldern angeschlossen. Darüber hinaus ist an der Brandmeldezentrale13 auch eine Leitung16 von einem Handtaster angeschlossen, über den die Betätigung, d.h. Entriegelung, des Türöffners4 manuell ausgelöst werden kann. Der Handtaster befindet sich außerhalb des durch die Tür1 abgeschlossenen Raumes, vorzugsweise an einer zentralen Stelle wie im Fall einer geschlossenen psychiatrischen Station dem Stationsdienstzimmer. - Im Brandfall bestehen drei Möglichkeiten zur Freigabe des Fluchtweges aus dem durch die Tür
1 abgeschlossenen Raum. Die erste Möglichkeit besteht im manuellen mechanischen Aufsperren des Schlosses6 durch das Personal der Verwahranstalt. Da in einer solchen Anstalt bzw. Einrichtung im Brandfall regelmäßig eine Vielzahl von Räumen zu evakuieren ist, kann diese Vorgehensweise bei einem entsprechenden Ausmaß des Brandes zuviel Zeit in Anspruch nehmen. - Deshalb ist als zweite Möglichkeit die Betätigung des über die Leitung
16 an der Brandmeldezentrale13 angeschlossenen Handtasters im Stationsdienstzimmer vorgesehen. Die Brandmeldezentrale13 entriegelt beim Eingang eines Auslösesignals auf der Leitung16 die Tür1 mittels des elektrischen Türöffners4 über die Leitung12 . Dabei kann eine beliebige Anzahl von Türen1 gleichzeitig entriegelt und somit die Evakuierung einer Station gegenüber dem manuellen Aufsperren aller einzelnen Türen1 enorm beschleunigt werden. - Die Entriegelung durch den elektrischen Türöffner
4 wirkt allerdings nur auf die erste Falle7 , so daß zum Öffnen der Tür noch die zweite Falle8 durch Herunterdrücken der die Vierkantbuchse10 drehenden Klinke11 zurückgezogen werden muß. Das Drücken der Klinke11 zum Öffnen der Tür1 ist jedoch eine so minimale Aktion, daß es auch von Insassen einer psychiatrischen Einrichtung im Gefahrenfall erwartet werden kann. Im übrigen ist außer der innenseitigen Klinke11 auch auf der Außenseite jeder Tür1 eine in1 nicht dargestellte weitere Klinke vorhanden, so daß das Personal und/oder Rettungskräfte bei entriegelten Türöffnern4 nur noch die äußeren Klinken der Türen1 niederzudrücken brauchen, um die Fluchtwege freizugeben, falls die Insassen nicht in der Lage sein sollten, sich durch Niederdrücken der inneren Klinken11 die Fluchtwege selbst zu öffnen. - Die zusätzliche Zuhaltung der Tür
1 durch die zweite Falle8 und das Schließblech5 ist vorgesehen, um nach der zentralen Entriegelung mehrerer Türen1 zu vermeiden, daß entriegelte Türen1 bereits durch Luftzug und/oder Überdruckentwicklung aufgedrückt werden und so die Rauchausbreitung im Gebäude durch das Aufschwingen von als Fluchtweg gar nicht benutzten Türen1 begünstigt wird. - In diesem Zusammenhang ist die Ausrüstung der Tür
1 mit einem in1 nicht dargestellten mechanischen Türschließer sinnvoll, um die Tür1 nach ihrer Benutzung als Fluchtweg selbsttätig wieder zu schließen. Dabei bleibt aber der Türöffner4 weiterhin entriegelt, damit die Tür1 nach ihrer selbsttätigen Schließung weiterhin als Fluchtweg benutzbar ist. - Als dritte Möglichkeit zur Entriegelung des Türöffners
4 ist die zeitgesteuerte automatische Entriegelung durch die Brandmeldanlage13 vorgesehen. Dies bedeutet, daß die Brandmeldeanlage13 die Entriegelung automatisch eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Eingang eines Alarmsignals auf einer der Meldelinien15 vornimmt, wenn nicht bereits zuvor die Entriegelung über den Handtaster ausgelöst wurde. - Die Brandmeldeanlage
13 enthält auch einen externen Quittungstaster, durch dessen Betätigung das Personal die Wahrnehmung und Bewertung eines eingegangenen Alarms bestätigen kann. Nach der Quittierung eines Alarms mittels dieses Quittungstasters wird der elektrische Türöffner4 wieder verriegeht bzw. bei Quittierung des Alarms vor Ablauf besagter Zeitspanne gar nicht entriegelt. Es versteht sich von selbst, daß das Personal einen eingegangenen Alarm erst dann quittieren darf, wenn es sich versichert hat, daß die Gefahr ohne automatische Entriegelung beherrschbar ist, oder daß es sich um einen Fehlalarm handelt, oder daß die Gefahr bereits vorüber ist. Auch bei einer Entriegelung über den Handtaster an der Leitung16 kann durch Betätigung des Quittungstasters wieder verriegelt werden. - Der elektrische Türöffner
4 arbeitet nach dem Ruhestromprinzip, d.h. er ist nur bei Bestromung verriegelt und ohne Bestromung entriegelt. Hierdurch ist sichergestellt, daß bei einem völligen Ausfall der Stromversorgung zwangsläufig die Entriegelung stattfindet. Um zu vermeiden, daß bei einem reinen Netzausfall, der auch durch Sabotage herbeigeführt werden könnte, bereits die Entriegelung erfolgt, wird der Türöffner4 über die Leitung12 von der Brandmeldezentrale13 aus gesteuert, die über eine leistungsfähige Notstromversorgung mit einer Pufferbatterie14 hoher Kapazität verfügt. Zur Entriegelung wegen Stromausfall kommt es also erst, wenn ein Netzausfall so lange anhält, daß die Kapazität der Pufferbatterie14 erschöpft ist, oder wenn die Stromversorgung der Brandmeldezentrale13 intern ausfällt, was angesichts des hohen Sicherheitsstandards solcher Anlagen sehr unwahrscheinlich ist. Die Ansteuerung des elektrischen Türöffners4 über die Brandmeldezentrale13 ist insofern besonders vorteilhaft, als die ohnehin vorhandene Notstromversorgung der Brandmeldezentrale13 mitbenutzt werden kann und sich hierdurch eine eigene Notstromversorgung für den Türöffner erübrigt. - Um einer Sabotage des elektrischen Türöffners
4 durch Insassen des durch die Tür1 abgeschlossenen Raumes, insbesondere im Zuge eines Ausbruchsversuches, zu begegnen, kann der Türöffner4 optional mit einem in1 nicht dargestellten digitalen Positionssensor ausgerüstet sein, dessen Ausgangssignal den ver- oder entriegelten Zustand des Türöffners4 anzeigt. Aus dem Ausgangssignal eines solchen Positionssensors und dem von der Brandmeldezentrale13 über die Leitung12 abgegebenen Steuersignal kann in einer Überwachungsschaltung auf einfache Weise ein Sabotageakt an dem Türöffner4 detektiert werden. Ein solcher Sabotageakt liegt dann vor, wenn der Türöffner4 sich im entriegelten Zustand befindet, obwohl auf der Leitung12 das Steuersignal zur Aufrechterhaltung des verriegelten Zustandes anliegt. - Eine solche Überwachungsfunktion kann auch durch ein Programm realisiert werden, das die logischen Zustände des Positionssensors und der Steuerleitung
12 miteinander verknüpft. Die Feststellung eines Sabotageaktes wird dem Personal durch eine geeignete Signaleinrichtung optisch und/oder akustisch angezeigt. Zweckmäßigerweise ist die Sabotageüberwachung des Türöffners4 ebenso wie dessen Ansteuerung der Brandmeldzentrale13 zugeordnet, wozu in der Leitung12 eine entsprechende Anzahl von Adern benötigt wird. - Dem Fachmann ist klar, daß die hier beschriebene Schließeinrichtung für eine Tür ohne weiteres in ein hierarchisch strukturiertes Schließsystem für ein größeres, Gebäude oder einen Gebäudekomplex eingegliedert werden kann. So können beispielsweise mehrere Handentriegelungstaster vorgesehen sein, von denen jeder einem bestimmten Abschnitt eines Gebäudes zugeordnet ist, und es kann zusätzlich ein übergeordneter Hauptentriegelungstaster für das gesamte Gebäude vorgesehen sein. Auch könnte die automatische Entriegelungsfunktion der Brandmeldezentrale hierarchisch abgestuft sein, so daß beispielsweise in einem ersten Schritt nur bestimmte Türen entriegelt werden und erst in einem zweiten, zeitlich nachfolgenden Schritt weitere Türen entriegelt werden.
- Soweit in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel von einer Brandmeldezentrale
13 die Rede ist, kann es sich dabei auch um eine übergreifende gebäudetechnische Meldezentrale handeln, die zur Anzeige von und Reaktion auf Störungen und Gefahren verschiedenster Art über einen Brand hinaus, wie z.B. Überflutung von Räumen, Austritt technischer Gase, Ausfall der Lüftungs- oder Klimaanlage, Ein- oder Ausbruchsversuch, bestimmt ist. Es versteht sich von selbst, daß nicht jedes Störungsereignis die zeitgesteuerte automatische Entriegelung der Türen auslösen darf, sondern nur solche Ereignisse, von denen eine Gefahr für Leib und Leben der Insassen ausgeht.
Claims (10)
- Schließeinrichtung für eine Fluchttür mit einer im geschlossenen Zustand der Tür verriegelbaren und elektrisch entriegelbaren Verriegelungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (
4 ,7 ) einen elektrisch betätigbaren Türöffner (4 ) und eine mittels eines Schlüssels mechanisch betätigbare Falle (7 ) umfaßt, die im geschlossenen Zustand der Tür (1 ) zur Verriegelung derselben miteinander in Eingriff stehen und zur Entriegelung unabhängig voneinander entweder durch elektrische Betätigung des Türöffners (4 ), oder durch mechanische Betätigung der Falle (7 ) außer Eingriff versetzbar sind, wobei die Betätigung des elektrischen Türöffners (4 ) nur von außerhalb des durch die Tür (1 ) abgeschlossenen Raumes auslösbar ist. - Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Türöffner (
4 ) bei Bestromung den geschlossenen und bei Wegfall der Bestromung den offenen Zustand einnimmt. - Schließeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung des Türöffners (
4 ) eine Pufferbatterie (14 ) zur Überbrückung eines Netzausfalls aufweist. - Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Türöffner (
4 ) an eine Meldeanlage (13 ) angeschlossen ist, die seine Betätigung steuert. - Schließeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an die Meldeanlage (
13 ) mindestens ein Handtaster angeschlossen ist, durch den die Betätigung des Türöffners (4 ) direkt auslösbar ist. - Schließeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meldeanlage (
13 ) eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Eingang mindestens eines Gefahrenmeldesignals die Betätigung des Türöffners (4 ) selbsttätig auslöst. - Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Türöffner (
4 ) ein auch unter mechanischer Belastung entriegelbarer Fluchttüröffner ist. - Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Sensor zur Erfassung der mechanischen Stellung des Türöffners (
4 ) und eine Überwachungseinrichtung, die bei offener Stellung des Türöffners (4 ) ohne elektrische Auslösung seiner Betätigung ein Alarmsignal abgibt, vorgesehen sind. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Verriegelungsvorrichtung (
5 ,8 ) vorgesehen ist, die ein Schließblech (5 ) und eine mittels einer Klinke (11 ) mechanisch betätigbare, weitere Falle (8 ) umfaßt, die im geschlossenen Zustand der Tür (1 ) zur Verriegelung derselben miteinander in Eingriff stehen und zur Entriegelung durch mechanische Betätigung der Falle (8 ) außer Eingriff versetzbar sind. - Schließeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Falle (
8 ) mit der ersten Falle (7 ) mechanisch so gekoppelt ist, daß sie bei Betätigung der ersten Falle (7 ) mittels eines Schlüssels gleichzeitig mitbetätigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002137729 DE10237729B4 (de) | 2002-08-17 | 2002-08-17 | Schließeinrichtung für eine Fluchttür |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002137729 DE10237729B4 (de) | 2002-08-17 | 2002-08-17 | Schließeinrichtung für eine Fluchttür |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10237729A1 true DE10237729A1 (de) | 2004-02-26 |
DE10237729B4 DE10237729B4 (de) | 2005-06-23 |
Family
ID=30775382
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2002137729 Expired - Lifetime DE10237729B4 (de) | 2002-08-17 | 2002-08-17 | Schließeinrichtung für eine Fluchttür |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10237729B4 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007104499A2 (de) * | 2006-03-10 | 2007-09-20 | Assa Abloy Sicherheitstechnik Gmbh | Verriegelungssystem für eine tür |
DE202008013406U1 (de) | 2008-09-25 | 2008-12-24 | Bks Gmbh | Schloss |
EP2037063A1 (de) | 2006-03-10 | 2009-03-18 | ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH | Verriegelungssystem für eine Tür |
US9217272B2 (en) * | 2013-11-12 | 2015-12-22 | Complete Entry Systems and Services (2004) Inc. | Automatic door with emergency rescue system |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012025528A1 (de) | 2012-12-08 | 2014-06-12 | Niewöhner Industrie GmbH & Co.KG | Panik-Schloss-Vorrichtung für eine Fluchttür eines Sektional-Tores oder eines Sektional-Hub-Falttores |
DE112014005251A5 (de) | 2014-05-20 | 2016-09-15 | NINDU GmbH & Co. KG | Panik-Schloss-Vorrichtung für eine Fluchttür eines Sektional-Tores oder eines Sektional-Hub-Falttores |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3817308C1 (de) * | 1988-05-20 | 1989-12-28 | Deutscher Lloyd Versicherungs Ag, 8000 Muenchen, De | |
DE4033840C2 (de) * | 1990-10-24 | 1994-12-01 | W Dipl Ing Knicker | Elektromagnetisch betätigbarer Türöffner mit Panikfunktion |
DE29809166U1 (de) * | 1998-05-20 | 1998-11-05 | Datz, Alexander, 49090 Osnabrück | Automatischer Türöffner |
DE19937039A1 (de) * | 1999-08-05 | 2001-02-08 | Geze Gmbh | Elektrisch schaltbare Zuhaltevorrichtung |
DE10043979A1 (de) * | 2000-09-05 | 2002-03-14 | Geze Gmbh | Sicherungs- und/oder Überwachungsvorrichtung |
DE10064617A1 (de) * | 2000-12-22 | 2002-07-25 | Pehlul Bektas | Signalgeber zur Fluchtwegsicherung |
-
2002
- 2002-08-17 DE DE2002137729 patent/DE10237729B4/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3817308C1 (de) * | 1988-05-20 | 1989-12-28 | Deutscher Lloyd Versicherungs Ag, 8000 Muenchen, De | |
DE4033840C2 (de) * | 1990-10-24 | 1994-12-01 | W Dipl Ing Knicker | Elektromagnetisch betätigbarer Türöffner mit Panikfunktion |
DE29809166U1 (de) * | 1998-05-20 | 1998-11-05 | Datz, Alexander, 49090 Osnabrück | Automatischer Türöffner |
DE19937039A1 (de) * | 1999-08-05 | 2001-02-08 | Geze Gmbh | Elektrisch schaltbare Zuhaltevorrichtung |
DE10043979A1 (de) * | 2000-09-05 | 2002-03-14 | Geze Gmbh | Sicherungs- und/oder Überwachungsvorrichtung |
DE10064617A1 (de) * | 2000-12-22 | 2002-07-25 | Pehlul Bektas | Signalgeber zur Fluchtwegsicherung |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007104499A2 (de) * | 2006-03-10 | 2007-09-20 | Assa Abloy Sicherheitstechnik Gmbh | Verriegelungssystem für eine tür |
WO2007104499A3 (de) * | 2006-03-10 | 2007-12-06 | Assa Abloy Sicherheitstechnik | Verriegelungssystem für eine tür |
EP2037063A1 (de) | 2006-03-10 | 2009-03-18 | ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH | Verriegelungssystem für eine Tür |
DE202008013406U1 (de) | 2008-09-25 | 2008-12-24 | Bks Gmbh | Schloss |
EP2169155A2 (de) * | 2008-09-25 | 2010-03-31 | BKS GmbH | Schloss |
EP2169155A3 (de) * | 2008-09-25 | 2010-12-15 | BKS GmbH | Schloss |
US9217272B2 (en) * | 2013-11-12 | 2015-12-22 | Complete Entry Systems and Services (2004) Inc. | Automatic door with emergency rescue system |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10237729B4 (de) | 2005-06-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE4033840A1 (de) | Doppeltueroeffner fuer paniktueren mit ruhestrombetaetigung und meldekontakt | |
EP2725172A2 (de) | Verfahren zum Betreiben einer Rettungswegvorrichtung sowie Rettungsweganordnung | |
DE102005053923A1 (de) | Rettungswegüberwachungssystem mit einer Fluchttür | |
EP2058460B9 (de) | Einbruchhemmende Verriegelungseinrichtung für Gebäude | |
EP0222194B1 (de) | Scharf-/Unscharf-Schalteinrichtung für eine Einbruchmeldeanlage | |
DE10237729B4 (de) | Schließeinrichtung für eine Fluchttür | |
EP1849951B2 (de) | Schiebetüranlage | |
US3837192A (en) | Electric lock for emergency exit door | |
EP0315766A2 (de) | yorrichtung zum Verriegeln von Eingangstüren beim Scharfschalten einer Einbruchmeldeanlage | |
DE19527801A1 (de) | Schließsystem | |
EP1110189B1 (de) | Situationserfassungseinrichtung zur blockadeerkennung bei türen, toren oder dergleichen | |
DE202006005567U1 (de) | Zusatzschloss | |
EP3260634A1 (de) | Vorrichtung zur sicherung und/oder überwachung von verschlusselementen | |
EP1818875A2 (de) | Bedrohungserkennungssystem und Verriegelungseinrichtung | |
EP2387010A1 (de) | Fluchttürsicherungseinrichtung | |
EP4093934B1 (de) | Betätigungshandhabe und vorrichtung zur einbruchsicherung | |
DE4420169A1 (de) | Elektrisches Sicherheitsschloß mit neukonstruiertem elektromagnetischen Funktionsabläufen, wobei ständig Falle und Riegel nach einer elektrischen Türöffnung sich automatisch im Türbeschlag befindet | |
DE102011008239A1 (de) | Blockiereinrichtung bzw. Vorrichtung zur Scharf-/Unscharfschaltung einer Alarm- bzw. Einbruchmeldeanlage mit Blockierung einer Verschluss-, Sperr-, Entsperr-, Betätigungs- oder Bedieneinrichtung unter Einhaltung der sogenannten Zwangsläufigkeit | |
DE102012102027A1 (de) | Verriegelungsvorrichtung sowie Verriegelungssystem | |
DE10064956A1 (de) | Sicherungsvorrichtung für eine Tür in Flucht- und Rettungswegen | |
DE2343594C3 (de) | Schloßriegelbetätigter Alarm-Haupteinschalter in einem Schließblech | |
DE1791010C (de) | Anlage zur Sicherung von Räumen oder Behaltern | |
DE1928892C (de) | Alarmvorrichtung an Kraftfahrzeug-Türschlössern | |
DE19630677A1 (de) | Sicherheitseinrichtung zur Sekundärverriegelung einer Tür | |
DE4420630A1 (de) | Elektromechanisches Schloß |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R084 | Declaration of willingness to licence | ||
R071 | Expiry of right |