DE10237729A1 - Schließeinrichtung für eine Fluchttür - Google Patents

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Abstract

Eine Schließeinrichtung für eine Fluchttür mit einer im geschlossenen Zustand der Tür verriegelbaren und elektrisch entriegelbaren Verriegelungsvorrichtung umfaßt einen elektrisch betätigbaren Türöffner und eine mittels eines Schlüssels mechanisch betätigbare Falle. Im geschlossenen Zustand der Tür stehen zur Verriegelung derselben der Türöffner und die Falle miteinander in Eingriff. Zur Entriegelung der Tür sind der Türöffner und die Falle unabhängig voneinander entweder durch elektrische Betätigung des Türöffners oder durch mechanische Betätigung der Falle außer Eingriff versetzbar. Die Betätigung des elektrischen Türöffners ist nur von außerhalb des durch die Tür abgeschlossenen Raumes auslösbar. Die Schließeinrichtung eignet sich insbesondere für Fluchttüren in psychiatrischen Einrichtungen, die im Gegensatz zu Fluchttüren üblicher Art keine Öffnungsmöglichkeit von innen bieten sollen, aber dennoch im Gefahrenfall schnell und zuverlässig einen Fluchtweg freigeben können. Die Schließeinrichtung unterscheidet sich äußerlich und in der normalen Bedienung kaum von einem herkömmlichen mechanischen Türschloß.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für eine Fluchttür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Schließeinrichtungen dienen dazu, Fluchttüren, die nur im Gefahrenfall als Fluchtwege zum Verlassen eines Gebäudes benötigt werden, im Normalfall geschlossen zu halten und bei Eintreten eines Gefahrenfalles, wie insbesondere beim Ausbruch eines Brandes, schnell und sicher zur Öffnung freizugeben.
  • Hierzu weist eine Schließeinrichtung dieser Art, wie sie beispielsweise aus der DE 100 43 979 A1 bekannt ist, eine elektrische Verriegelungsvorrichtung auf, die im Gefahrenfall mittels einer Not-Auf-Taste, die sich innerhalb des durch die Fluchttür abgeschlossenen Raumes befindet, entriegelt werden kann. Beim Öffnen der Tür wird automatisch ein Alarm ausgelöst, der auf eine Gefahrensituation oder auf eine mißbräuchliche Benutzung des Fluchtwegs aufmerksam macht. Ferner ist eine Schaltvorrichtung, z.B. in Form eines Schlüsselschalters, vorgesehen, mittels derer berechtigte Personen die Tür öffnen können, ohne den Alarm auszulösen. Die Ver- und Entriegelung wird elektrisch betätigt, vorzugsweise mittels eines Elektromagneten.
  • Derartige Schließeinrichtungen finden beispielsweise in Kaufhäusern zur Sicherung von Notausgängen Verwendung. In Gebäuden, in denen Personen sicher verwahrt werden müssen, wie Strafanstalten, geschlossenen psychiatrischen Einrichtungen oder Altenpflegeheimen können sie nicht eingesetzt werden, da in solchen Gebäuden Türen verschlossener Räume keine Öffnungsmöglichkeit von innen, also für die Insassen, bieten dürfen. Dennoch muß auch für solche Gebäude eine rasche Evakuierung im Gefahrenfall, d.h. insbesondere bei einem Brand, sichergestellt werden. Psychiatrische Einrichtungen stellen in diesem Zusammenhang ein besonderes Problem dar, da bei den Insassen nicht ohne weiteres ein rationales Verhalten zur Selbstrettung bei einem Brand vorausgesetzt werden kann.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schließeinrichtung für eine Fluchttür zu schaffen, die für den Einsatz in Verwahranstalten, insbesondere psychiatrischen Einrichtungen, geeignet ist, indem sie einerseits den ausbruchssicheren Abschluß eines Raumes durch die Fluchttür und andererseits eine schnelle und zuverlässige Freigabe des Fluchtweges im Gefahrenfall gewährleistet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schließeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung sieht vor, einen elektrischen Türöffner, der nur von außerhalb des durch die Tür abgeschlossenen Raumes aktiviert werden kann, mit einem Fallenschloß an sich bekannter Art zu kombinieren. Im Normalbetrieb erfüllt das Fallenschloß die Aufgabe eines herkömmlichen mechanischen Schlosses, d.h. es kann nur von autorisiertem Personal mittels eines Schlüssels rein mechanisch geöffnet werden. Im Gefahrenfall kann die Tür durch das Personal von außen nicht nur manuell aufgesperrt, sondern alternativ auch durch Betätigung eines außerhalb des Raumes liegenden Not-Auf-Schalters elektrisch entriegelt werden, wobei eine beliebige Anzahl von Türöffnern parallelgeschaltet sein kann, so daß eine beliebige Anzahl von Türen gleichzeitig von einer zentralen Stelle aus entriegelt werden kann, um ein Gebäude schnellstmöglich zu evakuieren.
  • Die Notfallfunktion der Tür ist im Normalbetrieb für die verwahrten Personen weitgehend verborgen und bietet somit keinen Ansatzpunkt für Sabotageakte. Durch die im Normalbetrieb rein mechanische Funktionsweise sind eine hohe Zuverlässigkeit sowie ein geringer Wartungsaufwand gewährleistet. Auch entfällt ein erheblicher Teil der bei herkömmlichen Schließeinrichtungen für Fluchttüren anfallenden Investitionskosten für elektromechanische Sensoren, Aktoren, Schalter und Pufferbatterien. Schließlich ist auch keine besondere Einweisung des Personals in die Bedienung der Türen erforderlich.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in der einzigen 1 die schematische Darstellung einer Fluchttür mit einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung.
  • Eine Fluchttür 1 ist dazu bestimmt, einen Raum sicher abzuschließen und darin befindliche Personen, nachfolgend Insassen genannt, am selbständigen Verlassen des Raumes zu hindern. Im Gefahrenfall, insbesondere bei einem Brand, stellt die Fluchttür 1 einen Bestandteil des Fluchtweges dar, über den sich die Insassen zu ihrer eigenen Rettung aus dem betroffenen Gebäudeteil fort begeben müssen. Dies gilt selbstverständlich immer dann, wenn die fragliche Tür die einzige Tür eines Raumes ist.
  • Die Tür 1, die in 1 von außen gesehen und einen Spalt breit geöffnet dargestellt ist, besteht aus einem fest in einer Wand verankerten Rahmen 2 und einem beweglichen Flügel 3. In dem Rahmen 2 ist ein elektrischer Türöffner 4 befestigt, bei dem es sich um einen sogenannten Fluchttüröffner handelt, der auch unter Kraftbelastung öffnet. Letzteres ist dann von Bedeutung, wenn in einer Paniksituation Personen bereits von innen gegen die Tür drängen und eine entsprechende Kraft auf die Verriegelung ausüben, wenn der Türöffner 4 betätigt wird. Elektrische Fluchttüröffner sind als solche bekannt. Ferner ist über dem Türöffner 4 noch ein herkömmliches Schließblech 5 an dem Rahmen 2 befestigt.
  • Dem Türöffner 4 und dem Schließblech 5 liegt in dem beweglichen Flügel 3 ein Schloß 6 mit zwei Fallen 7 und 8 gegenüber, von denen im geschlossenen Zustand der Tür 1 die untere Falle 7 im Eingriff mit dem Türöffner 4 und die obere Falle 8 im Eingriff mit dem Schließblech 5 steht. Beide Fallen 7 und 8 sind mittels Federn in Schließstellung kraftbeaufschlagt, so daß der formschlüssige Eingriff mit dem jeweiligen stationären Gegenstück 4 bzw. 5 beim Schließen des Flügels 3 selbsttätig erfolgt.
  • Zur mechanischen Betätigung, d.h. zum Zurückziehen der Fallen 7 und 8 weist das Schloß 6 einen Profilzylinder 9 und eine Vierkantbuchse 10 auf. Dabei wirkt der Profilzylinder 9 zumindest auf die untere Falle 7 oder auch auf beide Fallen 7 und 8, während die Vierkantbuchse 10 nur auf die obere Falle 8 wirkt. Der Profilzylinder 9 kann mittels eines passenden Schlüssels gedreht werden, während zum Drehen der Vierkantbuchse 10 eine in 1 gestrichelt dargestellte Klinke 11 herkömmlicher Art vorgesehen ist, die in bekannter Weise über einen nicht dargestellten Vierkantstab im Eingriff mit der Vierkantbuchse 10 steht.
  • Zum Zurückziehen der unteren Falle 7 muß stets der Schlüssel wie üblich um einen vorbestimmten Winkel gedreht werden. Die obere Falle 8 kann zurückgezogen werden, indem die Klinke 11 auf übliche Weise um einen vorbestimmten Winkel nach unten gedrückt wird. Zum Entriegeln der Tür 1 muß somit im Normalbetrieb immer der Profilzylinder 9 mittels des Schlüssels gedreht werden. Wenn der Profilzylinder 9 auf beide Fallen 7 und 8 wirkt, dann ist die Tür damit bereits entriegelt. Andernfalls muß zusätzlich noch die Klinke 11 nach unten gedrückt werden. Bei der Variante mit auf beide Fallen 7 und 8 wirkendem Profilzylinder 9 entspricht die Bedienung des Schlosses 6 einem herkömmlichen Schloß. Bei der anderen Variante ist die Bedienung des Schlosses 6 demgegenüber zwar etwas abgewandelt, aber nicht wesentlich aufwendiger. Bei dieser Variante müssen die beiden Fallen 7 und 8 und ihre jeweils zugeordneten Bedienelemente 9 und 10 nicht in einer gemeinsamen Baueinheit in Form eines einzigen Schlosses 6 zusammengefaßt sein, sondern die Falle 7, der Profilzylinder 9 und der zugehörige Mechanismus können eine erste Einheit und die Falle 8, die Vierkantbuchse 10 und der zugehörige Mechanismus eine zweite, separate Einheit bilden.
  • Wie bereits erwähnt, genügt zum Verriegeln der Tür 1 das Zuziehen, da die Fallen 7 und 8 selbsttätig einschnappen. Vorteilhaft ist hierbei die Verwendung mechanisch verriegelter Fallen, die nicht durch das Einschieben flexibler Karten in den Türspalt entriegelt werden können.
  • Der elektrische Türöffner 4 ist über eine Leitung 12 an eine Brandmeldezentrale 13 angeschlossen. Die Brandmeldezentrale 13 ist mit einer Pufferbatterie 14 ausgerüstet, welche die Stromversorgung der Brandmeldezentrale 13 auch bei einem Netzausfall über längere Zeit aufrechterhält. An der Brandmeldezentrale sind in bekannter Weise mehrere Brandmeldelinien 15, d.h. Leitungen von Rauch- oder Feuermeldern angeschlossen. Darüber hinaus ist an der Brandmeldezentrale 13 auch eine Leitung 16 von einem Handtaster angeschlossen, über den die Betätigung, d.h. Entriegelung, des Türöffners 4 manuell ausgelöst werden kann. Der Handtaster befindet sich außerhalb des durch die Tür 1 abgeschlossenen Raumes, vorzugsweise an einer zentralen Stelle wie im Fall einer geschlossenen psychiatrischen Station dem Stationsdienstzimmer.
  • Im Brandfall bestehen drei Möglichkeiten zur Freigabe des Fluchtweges aus dem durch die Tür 1 abgeschlossenen Raum. Die erste Möglichkeit besteht im manuellen mechanischen Aufsperren des Schlosses 6 durch das Personal der Verwahranstalt. Da in einer solchen Anstalt bzw. Einrichtung im Brandfall regelmäßig eine Vielzahl von Räumen zu evakuieren ist, kann diese Vorgehensweise bei einem entsprechenden Ausmaß des Brandes zuviel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Deshalb ist als zweite Möglichkeit die Betätigung des über die Leitung 16 an der Brandmeldezentrale 13 angeschlossenen Handtasters im Stationsdienstzimmer vorgesehen. Die Brandmeldezentrale 13 entriegelt beim Eingang eines Auslösesignals auf der Leitung 16 die Tür 1 mittels des elektrischen Türöffners 4 über die Leitung 12. Dabei kann eine beliebige Anzahl von Türen 1 gleichzeitig entriegelt und somit die Evakuierung einer Station gegenüber dem manuellen Aufsperren aller einzelnen Türen 1 enorm beschleunigt werden.
  • Die Entriegelung durch den elektrischen Türöffner 4 wirkt allerdings nur auf die erste Falle 7, so daß zum Öffnen der Tür noch die zweite Falle 8 durch Herunterdrücken der die Vierkantbuchse 10 drehenden Klinke 11 zurückgezogen werden muß. Das Drücken der Klinke 11 zum Öffnen der Tür 1 ist jedoch eine so minimale Aktion, daß es auch von Insassen einer psychiatrischen Einrichtung im Gefahrenfall erwartet werden kann. Im übrigen ist außer der innenseitigen Klinke 11 auch auf der Außenseite jeder Tür 1 eine in 1 nicht dargestellte weitere Klinke vorhanden, so daß das Personal und/oder Rettungskräfte bei entriegelten Türöffnern 4 nur noch die äußeren Klinken der Türen 1 niederzudrücken brauchen, um die Fluchtwege freizugeben, falls die Insassen nicht in der Lage sein sollten, sich durch Niederdrücken der inneren Klinken 11 die Fluchtwege selbst zu öffnen.
  • Die zusätzliche Zuhaltung der Tür 1 durch die zweite Falle 8 und das Schließblech 5 ist vorgesehen, um nach der zentralen Entriegelung mehrerer Türen 1 zu vermeiden, daß entriegelte Türen 1 bereits durch Luftzug und/oder Überdruckentwicklung aufgedrückt werden und so die Rauchausbreitung im Gebäude durch das Aufschwingen von als Fluchtweg gar nicht benutzten Türen 1 begünstigt wird.
  • In diesem Zusammenhang ist die Ausrüstung der Tür 1 mit einem in 1 nicht dargestellten mechanischen Türschließer sinnvoll, um die Tür 1 nach ihrer Benutzung als Fluchtweg selbsttätig wieder zu schließen. Dabei bleibt aber der Türöffner 4 weiterhin entriegelt, damit die Tür 1 nach ihrer selbsttätigen Schließung weiterhin als Fluchtweg benutzbar ist.
  • Als dritte Möglichkeit zur Entriegelung des Türöffners 4 ist die zeitgesteuerte automatische Entriegelung durch die Brandmeldanlage 13 vorgesehen. Dies bedeutet, daß die Brandmeldeanlage 13 die Entriegelung automatisch eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Eingang eines Alarmsignals auf einer der Meldelinien 15 vornimmt, wenn nicht bereits zuvor die Entriegelung über den Handtaster ausgelöst wurde.
  • Die Brandmeldeanlage 13 enthält auch einen externen Quittungstaster, durch dessen Betätigung das Personal die Wahrnehmung und Bewertung eines eingegangenen Alarms bestätigen kann. Nach der Quittierung eines Alarms mittels dieses Quittungstasters wird der elektrische Türöffner 4 wieder verriegeht bzw. bei Quittierung des Alarms vor Ablauf besagter Zeitspanne gar nicht entriegelt. Es versteht sich von selbst, daß das Personal einen eingegangenen Alarm erst dann quittieren darf, wenn es sich versichert hat, daß die Gefahr ohne automatische Entriegelung beherrschbar ist, oder daß es sich um einen Fehlalarm handelt, oder daß die Gefahr bereits vorüber ist. Auch bei einer Entriegelung über den Handtaster an der Leitung 16 kann durch Betätigung des Quittungstasters wieder verriegelt werden.
  • Der elektrische Türöffner 4 arbeitet nach dem Ruhestromprinzip, d.h. er ist nur bei Bestromung verriegelt und ohne Bestromung entriegelt. Hierdurch ist sichergestellt, daß bei einem völligen Ausfall der Stromversorgung zwangsläufig die Entriegelung stattfindet. Um zu vermeiden, daß bei einem reinen Netzausfall, der auch durch Sabotage herbeigeführt werden könnte, bereits die Entriegelung erfolgt, wird der Türöffner 4 über die Leitung 12 von der Brandmeldezentrale 13 aus gesteuert, die über eine leistungsfähige Notstromversorgung mit einer Pufferbatterie 14 hoher Kapazität verfügt. Zur Entriegelung wegen Stromausfall kommt es also erst, wenn ein Netzausfall so lange anhält, daß die Kapazität der Pufferbatterie 14 erschöpft ist, oder wenn die Stromversorgung der Brandmeldezentrale 13 intern ausfällt, was angesichts des hohen Sicherheitsstandards solcher Anlagen sehr unwahrscheinlich ist. Die Ansteuerung des elektrischen Türöffners 4 über die Brandmeldezentrale 13 ist insofern besonders vorteilhaft, als die ohnehin vorhandene Notstromversorgung der Brandmeldezentrale 13 mitbenutzt werden kann und sich hierdurch eine eigene Notstromversorgung für den Türöffner erübrigt.
  • Um einer Sabotage des elektrischen Türöffners 4 durch Insassen des durch die Tür 1 abgeschlossenen Raumes, insbesondere im Zuge eines Ausbruchsversuches, zu begegnen, kann der Türöffner 4 optional mit einem in 1 nicht dargestellten digitalen Positionssensor ausgerüstet sein, dessen Ausgangssignal den ver- oder entriegelten Zustand des Türöffners 4 anzeigt. Aus dem Ausgangssignal eines solchen Positionssensors und dem von der Brandmeldezentrale 13 über die Leitung 12 abgegebenen Steuersignal kann in einer Überwachungsschaltung auf einfache Weise ein Sabotageakt an dem Türöffner 4 detektiert werden. Ein solcher Sabotageakt liegt dann vor, wenn der Türöffner 4 sich im entriegelten Zustand befindet, obwohl auf der Leitung 12 das Steuersignal zur Aufrechterhaltung des verriegelten Zustandes anliegt.
  • Eine solche Überwachungsfunktion kann auch durch ein Programm realisiert werden, das die logischen Zustände des Positionssensors und der Steuerleitung 12 miteinander verknüpft. Die Feststellung eines Sabotageaktes wird dem Personal durch eine geeignete Signaleinrichtung optisch und/oder akustisch angezeigt. Zweckmäßigerweise ist die Sabotageüberwachung des Türöffners 4 ebenso wie dessen Ansteuerung der Brandmeldzentrale 13 zugeordnet, wozu in der Leitung 12 eine entsprechende Anzahl von Adern benötigt wird.
  • Dem Fachmann ist klar, daß die hier beschriebene Schließeinrichtung für eine Tür ohne weiteres in ein hierarchisch strukturiertes Schließsystem für ein größeres, Gebäude oder einen Gebäudekomplex eingegliedert werden kann. So können beispielsweise mehrere Handentriegelungstaster vorgesehen sein, von denen jeder einem bestimmten Abschnitt eines Gebäudes zugeordnet ist, und es kann zusätzlich ein übergeordneter Hauptentriegelungstaster für das gesamte Gebäude vorgesehen sein. Auch könnte die automatische Entriegelungsfunktion der Brandmeldezentrale hierarchisch abgestuft sein, so daß beispielsweise in einem ersten Schritt nur bestimmte Türen entriegelt werden und erst in einem zweiten, zeitlich nachfolgenden Schritt weitere Türen entriegelt werden.
  • Soweit in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel von einer Brandmeldezentrale 13 die Rede ist, kann es sich dabei auch um eine übergreifende gebäudetechnische Meldezentrale handeln, die zur Anzeige von und Reaktion auf Störungen und Gefahren verschiedenster Art über einen Brand hinaus, wie z.B. Überflutung von Räumen, Austritt technischer Gase, Ausfall der Lüftungs- oder Klimaanlage, Ein- oder Ausbruchsversuch, bestimmt ist. Es versteht sich von selbst, daß nicht jedes Störungsereignis die zeitgesteuerte automatische Entriegelung der Türen auslösen darf, sondern nur solche Ereignisse, von denen eine Gefahr für Leib und Leben der Insassen ausgeht.

Claims (10)

  1. Schließeinrichtung für eine Fluchttür mit einer im geschlossenen Zustand der Tür verriegelbaren und elektrisch entriegelbaren Verriegelungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (4, 7) einen elektrisch betätigbaren Türöffner (4) und eine mittels eines Schlüssels mechanisch betätigbare Falle (7) umfaßt, die im geschlossenen Zustand der Tür (1) zur Verriegelung derselben miteinander in Eingriff stehen und zur Entriegelung unabhängig voneinander entweder durch elektrische Betätigung des Türöffners (4), oder durch mechanische Betätigung der Falle (7) außer Eingriff versetzbar sind, wobei die Betätigung des elektrischen Türöffners (4) nur von außerhalb des durch die Tür (1) abgeschlossenen Raumes auslösbar ist.
  2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Türöffner (4) bei Bestromung den geschlossenen und bei Wegfall der Bestromung den offenen Zustand einnimmt.
  3. Schließeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung des Türöffners (4) eine Pufferbatterie (14) zur Überbrückung eines Netzausfalls aufweist.
  4. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Türöffner (4) an eine Meldeanlage (13) angeschlossen ist, die seine Betätigung steuert.
  5. Schließeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an die Meldeanlage (13) mindestens ein Handtaster angeschlossen ist, durch den die Betätigung des Türöffners (4) direkt auslösbar ist.
  6. Schließeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meldeanlage (13) eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Eingang mindestens eines Gefahrenmeldesignals die Betätigung des Türöffners (4) selbsttätig auslöst.
  7. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Türöffner (4) ein auch unter mechanischer Belastung entriegelbarer Fluchttüröffner ist.
  8. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Sensor zur Erfassung der mechanischen Stellung des Türöffners (4) und eine Überwachungseinrichtung, die bei offener Stellung des Türöffners (4) ohne elektrische Auslösung seiner Betätigung ein Alarmsignal abgibt, vorgesehen sind.
  9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Verriegelungsvorrichtung (5, 8) vorgesehen ist, die ein Schließblech (5) und eine mittels einer Klinke (11) mechanisch betätigbare, weitere Falle (8) umfaßt, die im geschlossenen Zustand der Tür (1) zur Verriegelung derselben miteinander in Eingriff stehen und zur Entriegelung durch mechanische Betätigung der Falle (8) außer Eingriff versetzbar sind.
  10. Schließeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Falle (8) mit der ersten Falle (7) mechanisch so gekoppelt ist, daß sie bei Betätigung der ersten Falle (7) mittels eines Schlüssels gleichzeitig mitbetätigt wird.
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