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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Schachbrett gemäß der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
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Um mit einem derartigen bekannten
Schachbrett in herkömmlicher
Art Turnierschach zu spielen, ist es erforderlich, bei jedem Spielzug
eine Schachfigur auf ein Feld zu stellen und mit der gleichen Hand anschließend eine
Schachuhr zu betätigen.
Aufgrund der ständigen
Hin- und Herbewegungen des Armes zwischen dem Schachbrett und der
Schachuhr entsteht ein gewisser Zeitbedarf und des weiteren aufgrund
der zusätzlichen
Schachuhrbetätigung
ein Spielgeräusch.
Besonders im Blitzschach mit fünf
Minuten Bedenkzeit und beispielsweise bei 40 bis 50 Spielzügen pro
Spieler entsteht bei der herkömmlichen
Spielweise sehr schnell Hektik.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, das Schachbrett dahingehend auszubilden, dass
die aufgezeigten Nachteile vermieden werden und ein flüssiger Spielablauf
sowie insbesondere bei Schachturnieren eine erhebliche Reduzierung
des Spielgeräusches
erreicht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
gemäß der im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale.
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Das erfindungsgemäße Schachbrett ermöglicht in überraschend
einfacher Weise die bisher erforderlichen zwei Handgriffe, nämlich Stellen
der Schachfigur auf ein Schachfeld und anschließende Betätigung der Schachuhr mit der
gleichen Hand, auf eine einzige Handbetätigung zu reduzieren dahingehend,
dass beim Stellen der Schachfigur und Ausübung eines vorgegebenen leichten
Druckes mittels des dem Schachfeld zugeordneten druckempfindlichen
Sensors die bevorzugt integrierte Schachuhr indirekt zu betätigen. Auf
diese Weise Schach zu spielen verringert durch das Entfallen der
ständigen
Hin- und Herbewegungen des Armes zwischen Uhr und Brett den Zeitbedarf
einer Spielzugausführung.
Dadurch ergibt sich ein flüssiger
Spielablauf und insbesondere bei Schachturnieren eine erhebliche
Reduktion des Spielgeräusches
durch die Vermeidung der zusätzlichen
Schachuhrbetätigung.
Besonders im Blitzschach mit fünf
Minuten Bedenkzeit bei 40 bis 50 Spielzügen pro Spieler wird somit
die bei herkömmlicher
Spielweise entstehende Hektik vermieden. Mittels des erfindungsgemäßen Schachbretts
kann man mit mehr Ruhe spielen und hat dadurch mehr Spaß.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, ohne
dass insoweit eine Beschränkung
erfolgt. Die in der Zeichnung angegebenen Maße in mm gelten für ein Turnierschachbrett,
doch können
im Rahmen der Erfindung Schachbretter mit anderen Abmessungen, beispielsweise
mit entsprechend reduzierten Maßen
vorgesehen sein.
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1 zeigt
teilweise ein Schnitt durch das Schachbrett, welches im Bereich
seiner Oberfläche eine
Platte oder Membrane 2, insbesondere aus Kunststoff, aufweist.
Die Oberfläche
enthält
in bekannter Weise das Schachbrettmuster mit den insgesamt 64 Schachfeldern.
Unter jedem dieser Schachfelder ist eine Aussparung oder ein Hohlraum 4 zur Aufnahme
eines druckempfindlichen Sensors bzw. Tasters 6 angeordnet.
In zweckmäßiger Weise
wird der Hohlraum 4 mittels eines Schachfeldgitters 8 mit Stegen 10 gebildet.
Das Schachfeldgitter 8 besteht zweckmäßig aus Kunststoff, wobei die
Oberkanten der einzelnen Stege 10 in vorteilhafter Weise
abgerundet oder abgeschrägt
ausgebildet sind, auf welchen oben die genannte Platte oder Membrane 2 aufliegt.
Die Sensoren 6 sind auf einer Platine 12 angeordnet
und in geeigneter Weise mit dieser verbunden. Die Platine 12 weist
in vorteilhafter Weise elektrische Leiterbahnen auf, mittels welchen
die elektrische Verbindung zwischen den Sensoren des jeweiligen
Schachfeldes und der Schachuhr hergestellt ist. Die Platine 12 ist
ihrerseits auf einer Platte 14, welche insbesondere aus
Holz oder Kunststoff besteht, angeordnet, wobei die Platte 14 sowie
die übrigen Komponenten
in einem Gehäuse
angeordnet sind, dessen Gehäuseboden 16 hier
dargestellt ist.
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2 zeigt
eine Aufsicht auf das Schachfeldgitter 8, wobei hier die
den jeweiligen Hohlraum 4 umgebenden bzw. bildenden Stege 10 gut
zu erkennen sind, welche jeweils rechtwinklig zueinander verlaufen,
wobei im Kreuzungsbereich 18 Platz für nicht weiter dargestellte
Gewindelöcher
vorhanden ist. Solche Gewindelöcher
ermöglichen
in Kombination mit Schrauben problemlos die Verbindung der verschiedenen
Baukomponenten miteinander. Die Stege 10 besitzen in zweckmäßiger Weise
abgeschrägte Oberkanten,
um die Membranfläche
zu vergrößern. Es
sei an dieser Stelle festgehalten, dass die Membrane 2 hinreichend
flexibel derart ausgebildet ist, dass der darunter angeordnete Sensor
oder Taster 6 beim Aufsetzen einer Schachfigur und gleichzeitiger Ausübung eines
vorgegebenen leichten Drucks schaltet, um ein elektrisches Signal
zur Betätigung der
Schaltuhr auszulösen.
Ferner sei angemerkt, dass das erfindungsgemäße Schachbrett eine elektrische
Stromversorgung, insbesondere wenigstens eine Batterie oder einen
Akku aufweist, wobei sämtliche
Sensoren mittels der erwähnten
Leiterbahnen mit der Schachuhr zu deren Betätigung verbunden sind.
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3 zeigt
eine Aufsicht auf das komplette Schachfeldgitter mit 8 × 8, somit
64 Feldern, welche in bevorzugter Weise jeweils Abmessungen von
55 × 55
mm aufweisen. An der gemäß Zeichnung
rechten Seite ist ein freier Bereich 20 vorgesehen, welcher den
Platz bildet zur Aufnahme der hier nur schematisch angedeuteten
Batterien 22 und der integrierten Schachuhr 24.
Wie nachfolgend anhand der 5 erläutert, ist
dem freien Platz eine Einfräsung
auf der rechten Seite zugeordnet zur Aufnahme der Batterien.
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4 zeigt
vergrößert eine
Aufsicht auf ein Feld des Feldgitters, wobei der Hohlraum 4 durch Einbringung
von vier Bohrungen mittels eines Bohrers hergestellt sind, dessen
Außenkonturen 26 hier strichpunktiert
angedeutet sind und welches beispielsweise einen Durchmesser von
22 mm aufweist. Wie bereits erläutert,
besitzt das Schachfeldgitter 8 insgesamt 64 Aussparungen.
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5 zeigt
teilweise einen Schnitt durch das Feldgitter 8, und zwar
an dessen rechter Seite, wobei dort die bereits erwähnte Einfräsung 28 vorgesehen ist.
Die Außenmaße des Schachbretts
bzw. des Schachfeldgitters sind mit 545 × 484 mm vorgegeben.
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6 zeigt
eine rechte Seitenansicht des Schachfeldgitters, wobei die Höhe im Maßstab 1:1 und
die Breite im Maßstab
1:3 widergegeben ist.
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7 zeigt
eine Aufsicht von rechts, wobei nunmehr die bereits erwähnten freien
Bereiche 20 für die
Batterien und in der Mitte der Bereich 21 für die integrierte
Schachuhr gut zu erkennen sind. Es sei hier ausdrücklich festgehalten,
dass die unter dem Schachfeldgitter 8 sich befindende Platte
bzw. Holzplatte samt der Platine in gleicher Weise ausgebildet und
insgesamt ausgefräst
sind.
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8 und 9 zeigen das Gehäuse 30 in
einer Seitenansicht bzw. in einer Aufsicht von oben. Das Gehäuse 30 besitzt
unten den Gehäuseboden 16 sowie
an drei Seiten eine nach oben weisende Umrandung 32, deren
Höhe derart
vorgegeben ist, dass oben die erläuterte Kunststoffplatte oder
Membrane an- bzw. abschließt.
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10 zeigt
eine Seitenansicht in Blickrichtung A gemäß 9 des Gehäuses 30.
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Mittels der in 11 dargestellten Tür 34, welche eine
oder zwei Versteifungsrippen enthält, können die Räume oder Fächer, welche für die Aufnahme
der Batterien vorgesehen sind, verschlossen werden.
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12 zeigt
die an den drei Seiten des Gehäuses
vorhandene Umrandung 18, welche in vorteilhafter Weise
oben abgerundet sind.
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In 13 ist
einer von sieben Stützen 36 dargestellt,
welche insbesondere als Dreiecksbalken ausgebildet sind und welche
gemäß 10 in der Mitte im Bereich
der Schachuhr vorgesehen und dort mittels gestrichelten Linien angedeutet
sind.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich,
ist unter jedem Schachfeld der Hohlraum 4 vorhanden, welcher
in zweckmäßiger Weise
eine Tiefe von 6 mm aufweist und auf dessen Grund der Taster oder
Sensor 6 auf der Platine 12 in geeigneter Weise
befestigt, insbesondere aufgelötet
ist. Abgedeckt wird der Hohlraum 4 durch die bevorzugt
0,5 mm starke Platte 2 mit aufgeklebtem oder aufgedrucktem
Schachbrettmuster. Die Schachfeldgröße ist 55 × 55 mm. Die frei einzudrückende Fläche der
Plastikplatte 2 beträgt
50 × 50
mm mit abgerundeten Ecken. Da die Plastikplatte begrenzt elastisch
ist, kann sie wie eine Membrane wirken. Ihre Stärke ist so gewählt, dass
sie einerseits genügend
Widerstand bietet, um ein Aufstellen der Figuren zu ermöglichen
ohne nachzugeben, andererseits nicht viel Kraft nötig ist,
um sie soweit niederzudrücken,
so dass der darunter liegende Taster betätigt wird.
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Wir nun bei einem Spielzug eine Figur
bewegt, übt
man zusätzlich
mit der Figur einen leichten Druck auf das Zielfeld aus. Nun wird über die
Membrane Taster, Tastenentpreller mit elektronischem Umschalter
die Schachuhr bedient. Auf der jeweils dem Spieler zugewandten Seite
ist in der Mitte des Brettrandes eine LED (rotes Lämpchen,
Durchmesser 5 mm) angebracht. Diese LED ist parallel geschaltet mit
der Uhr, so dass diese immer entsprechend ein- oder ausgeschaltet
wird. Dadurch hat jeder Spieler neben der Schachuhr noch eine zusätzliche
Kontrolle und kann sofort, ohne seinen Blick vom Brett zu wenden,
um auf das Display der Uhr zu sehen, feststellen, wessen Uhr gerade
läuft.
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Die Uhr selbst kann für den Spielbetrieb schräg hochgestellt
werden (30 bis 40 Grad). Auch am Taster, der insbesondere laut Firmenangabe
eine Lebensdauer von 500.000 Betätigungen
hat, kann man erkennen, wann man die Uhr „bedient" hat. Der Druckweg
des Tasters beträgt
0,3 mm. Der benötigte Kraftaufwand
hierfür
1,6 N. Der Kraftaufwand für
die Membrane ist etwa gleich hoch. Wenn die Oberkante des Tasters
genau bis an die Membrane reicht, ist also ein Druckweg von 0,3
mm und eine Druckkraft von etwa 3, 2 N (= 330 Gramm Gewichtskraft)
erforderlich. Man braucht nur das Gewicht der Hand in etwa wirken
zu lassen. Wird dann der Druckpunkt des Tasters erreicht, versprürt man ein
angenehmes Gefühl,
begleitet von einem leisen sanften „tack", welches vom Taster
kommt. So weiß man,
die Uhr wurde „gedrückt".
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Grundlage für die Größe des Schachbrettes ist das
Turnierbrett, welches vom Schachverband vorgeschrieben ist. Selbstverständlich ist
auch die eingebaute Uhr vom Schachverband anerkannt. Vom Spieler
mit den weißen
Steinen aus gesehen ist das Brett rechts um 80 mm verbreitert, um
Platz für
die Uhr und die Batteriefächer
zu bekommen.
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Die Endmaße sind 488 x 547 mm. Die Gehäusehöhe beträgt 24 mm
(bei aufgedrucktem Schachbrettmuster kann man 2 mm Höhe sparen). Dazu
kommen noch 3 mm an Höhe für Antirutschmaterial,
welches unter dem Brett angebracht ist, um es damit leichter anhebbar
zu machen. Somit ergibt sich eine Gesamthöhe von 27 bzw. 26 mm.
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Der Aufbau des Schachbretts erfolgt
von unten nach oben derart, dass das Gehäuse aus Kunststoff mit Boden
und Seitenwänden
vorgesehen ist. Auf der Seite der Uhr und den Batteriefächern ist
die Seitenwand nur in der Mitte hochgezogen und mit einem starken
Dreiecksbalken verstärkt,
da an dieser Stelle die Uhr sitzt und gleichzeitig das Brett mit
angehoben wird. An den freien Plätzen
links und rechts der Uhr sind die Batteriefächer. Diese werden anstelle
der Seitenwand mit Türen
verschlossen. Genau ins Gehäuse
passend kommt nun eine mehrschichtig verleimte Sperrholzplatte,
12 mm dick, mit Aussparungen für
die Uhr und die Batteriefächer.
Diese Holzplatte gibt dem ganzen Schachbrett die nötige Steifheit
(sie kann eventuell auch durch leichten stabilen Kunststoff ersetzt
werden). Oben auf der Holzplatte ist dann die Platine mit den Tastern
und LED's festgeschraubt.
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In der Nähe der Uhr ist in der Holzplatte
eine Aussparung für
eine Steckverbindung geschaffen. Hier kann die Uhr mit dem Brett
verbunden oder davon getrennt werden. Um an den Steckverbinder zu kommen,
ist am Gehäuseboden
eine viereckige Aussparung mit Deckel installiert. Um einige Leitungen verlegen
zu können,
sind Kanäle
in die Holzplatte gefräst
worden.
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Nun kommt das „Feldgitter" für die 8 × 8 = 64 Schachfelder
auf die Platine. Es ist aus Kunststoff gefertigt, 6 mm stark und
schafft für
jedes Feld den oben schon besprochenen Hohlraum. Um die Stege zwischen
den Hohlräumen
nicht zu schwach ausfallen zu lassen, werden die Hohlräume zunächst 46 × 46 mm
ausgefräst
(mit gerundeten Ecken) und dann die Innenkante oben ziemlich flach
abgeschrägt,
so dass nun eine größere frei
durchdrückbare
Fläche
entsteht. Obwohl jedes Schachfeld 55 × 55 mm misst, ist die durchdrückbare Fläche nun
50 × 50
mm groß und jeder
Steg trotzdem 9 mm stark. Über
das ganze Feldgitter hinweg wird dann die dünne 0,5 mm dicke Membranplatte
geklebt. Oben auf der Membranplatte befindet sich das Schachbrettmuster.
Zwischen den Hohlräumen
ist genug Material, um Gewindelöcher zu
bohren (M4). 29 Senkkopfschrauben halten die drei Hauptteile (Gehäuse, Holzplatte
mit Platine, Feldgitter mit Membrane) zusammen und vereinigen es
zu einem Schachbrett mit integrierter Uhr.
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Betrieben wird das Brett mit vier
Mignon-Batterien 1,5V, in Reihe geschaltet. Theoretisch ergibt sich
eine Spieldauer von 2000 Stunden. Sollten es in der Praxis nur 1300
Stunden sein, so kann man damit immerhin ein ganzes Jahr lang jede
Woche 25 Stunden Schach spielen. Ist dies einem Spieler noch zu wenig,
dann besteht jederzeit die Möglichkeit,
in einem zweiten Batteriefach einen weiteren Satz Batterien parallel
dazuzuschalten und die Spieldauer verdoppelt sich.
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Wird an einem Tisch gleichzeitig
mit mehreren Brettern gespielt und/oder gleichzeitig an vielen Tischen – dies ist
Normalität
bei Schachkongressen (=Wettbewerbe) – so führt die bisherige Notwendigkeit
des Drückens
der Uhr nach jedem Zug, besonders im Blitzschach, zu einer großen Unruhe
und Lärmbelästigung.
Bei dem erfindungsgemäßen Schachbrett
mit integrierter Uhr hingegen kann man mit größerer Ruhe spielen. Man kann
sich mehr dem Spiel widmen, sich mehr vertiefen und es ist einfach nicht
mehr zeitgemäß, für eine Tätigkeit
zwei Handgriffe zu verwenden, wenn es auch mit einem geht.
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- 2
- Platte
/ Membrane
- 4
- Hohlraum
/ Aussparung
- 6
- Sensor
/ Taster
- 8
- Schachfeldgitter
- 10
- Steg
- 12
- Platine
- 14
- Platte
- 16
- Gehäuseboden
- 18
- Kreuzungsbereich
- 20
- freier
Bereich / Freiraum
- 22
- Batterie
- 24
- Schachuhr
- 26
- Außenkontur
eines Bohrers
- 28
- Einfräsung
- 30
- Gehäuse
- 32
- Umrandung
Seitenwand von 30
- 34
- Tür
- 36
- Stütze