DE1023192B - Verfahren zur Herstellung einer zur intravenoesen Applikation geeigneten stabilen Klupeinmethylesterhydrochlorid-Loesung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer zur intravenoesen Applikation geeigneten stabilen Klupeinmethylesterhydrochlorid-Loesung

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DE1023192B
DE1023192B DEU4074A DEU0004074A DE1023192B DE 1023192 B DE1023192 B DE 1023192B DE U4074 A DEU4074 A DE U4074A DE U0004074 A DEU0004074 A DE U0004074A DE 1023192 B DE1023192 B DE 1023192B
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klupein
methyl ester
ester hydrochloride
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Dr-Ing Lubomir Urbanek
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LUBOMIR URBANEK DR ING
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer zur intravenösen Applikation geeigneten stabilen Klupeinmethylesterhydrochlorid-Lösung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer zur intravenösen Applikation geeigneten Klupienmethylesterhydrochlorid-Lösung Protamine erreichen wachsende Bedeutung in der Therapie und experimentalen Physiologie als ein Mittel, mit welchem die antikoagulierende Wirkung des Heparins antagonisiert werden kann. Eines von den wichtigsten Protaminen ist das Klupein, das bisher in Form seines Sulfates verwendet wurde.
  • Elupein wird aus der Milch der Heringe gewonnen. Dafür sind zwei Methoden bekannt. Sie ergeben als Endprodukt entweder Klupeinsulfat oder Klupeinmethylesterhydrochlorid. Zu therapeutischen und biologischen Zwecken wurde bisher ausschließlich das Klupeinsulfat verwendet.
  • Die älteren Methoden der Klupeindarstellung gehen stets von der klassischen Arbeit von A. Kossel aus (Zeistchrift Physiol. Chem., 25. S. 165 [1898]). Das Protamin wird dabei in Form seines unlöslichen Piltrats isoliert, das nachträglich zu dem entsprechenden Methylesterhydrochlorid oder Sulfat umgewandelt wird. Das neuere Verfahren von R. Block u. a. (Proc.
  • Soc. Exp. Biol. Med., 70, S. 494 [1949])~ bietet als Endprodukt ebenfalls Klupeinsulfat, während als Zwischenprodukt bei der Isolierung Klupeinmetaphosphat erscheint.
  • Das ältere Verfahren wurde erfolgreich durch eine Reihe von Autoren zur Darstellung von hochgereinigten Präparaten für Studien der chemischen Konstitution der Protamine benutzt. Das neuere Blocksche Verfahren wurde angepaßt und technologisch zur Herstellung von Klupeinsulfat bei der Protamin-Zinkinsulinfabrikation ausgearbeitet. Durch mehrfach wiederholte Versuche wurde jedoch festgestellt, daß keine von beiden Methoden zur Darstellung von intravenös anzuwendenden Protaminpräparaten geeignet ist. und zwar aus folgenden Gründen Alle modifizierten. auf der Methode von Kossel beruhenden Verfahren fällen und reinigen das Klupein in Form des Pikrats. Obzwar nachträglich das Pikrat zersetzt und die Pikrinsäure entfernt wird, haften Reste von Pikrinsäure hartnäckig auf dem frei gemachten Klupein und werden in die weiteren Stufen des Präparations- und Reinigungsprozesses mit gerissen. Die auf diese leise bereiteten Präparate können von der Pikrinsäure bloß durch wiederholte Umfällung befreit werden. wodurch die Ausbeute aber stark herabgesetzt wird. Die nicht vollständig gereinigten Präparate sind zur intravenösen Anwen dung ungeeignet, da bereits eine sehr geringe Menge der giftigen Pikrinsäure sich durch gelbe Verfärbung, toxische Wirkungen und Pyrogenität verrät.
  • Das Blcksche Verfahren vermeidet zwar die Ver- wendung der Pikrinsäure. es ergibt jedoch als Endprodukt Klupeinsulfat, das nur in sauren Lösungen mit PH unter 4 bis 5 genügend löslich ist. Bei dieser Eigenschaft des Klupeinsulfats ist die an ein Injektionspräparat zu stellende Forderung nicht erfüllt. daß der optimale p-Wert etwa 7 und die niedrigste Grenze 6 betragen soll. Bei Versuchen mit sauren Lösungen wurden bei Kaninchen Störungen beobachtet, welche die intravenöse Anwendung ausschließen.
  • Es wurde nun gefunden. daß das Klupeinmethylesterhydrochlorid als ein die antikoagul ierende Wirkung des Heparins neutralisierendes Mittel weit hesser als das Klupeinsulfat geeignet ist. Es ist in der physiologischen Lösung bei PH 6 bis 7 besser löslich und besitzt auch in Form von Injektionslösungen höhere Stab, tät. Klupeinmethylesterhydrochlori d hat weder toxische noch pyrogene Eigenschaften.
  • Die Wasserlöslichkeit von Klupeinmethylesterhydrochlorid ist bei pH 6 bis 7 stets über 1,3%. wogegen die Wasserlöslichkeit des Klupeinsulfats. das nach Block dargestellt wurde. ziemlich schwankt und nur sehr selten einen Wert um 0,8 i10 erreicht. Dies ist wahrscheinlich durch die Herstellungsweise verursacht: Das Überführen des Klupeinmetaphosphats in das Sulfat wird durch Kochen mit überschüssiger normaler Schwefelsäure durchgeführt, und zwar bis zum Erhalten einer negativen Reaktion auf das Metaphosphat. was ungefähr 30 Minuten erfordert. Dieser verhältnismäßig brutale Eingriff führt teilweise zur Bildung von Zersetzungsprodukten bzw. zu einer chemischen Einwirkung auf die Substanz des Klupeins, was sich unter anderen auch durch verminderte Wasserlöslichkeit äußert. Diese Einwirkung wechselt je nach den Reaktionsbedingungen, z. B. mit der Größe der verarbeiteten Charge. Durchschnittlich ist das Klupeinmethylesterhydrochlorid wenigstens doppelt so löslich als das in bekannter Weise dargestellte Klupeinsulfat.
  • Die ein Verfahren zur Herstellung einer zur intravenösen Applikation geeigneten Klupeinmethylesterhydrochlori d-liösun'g betreffende Erfindung besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise gewonnenes Klupeinmetaphosphat nach bekannter Methode in Gegenwart von wasserfreiem Methanol unter Einleiten von trockenem Chlorwasserstoff in Klupeinmethylesterhydrochlorid überführt, das Reaktionsprodukt aus der methanolischen Lösung durch Abkühlen auf unter 100 abtrennt, trocknet, mit wasserfreiem Diäthyläther wäscht, in Wasser löst, die Lösung auf Pn 6 einstellt und in üblicher Weise sterilisiert.
  • Dadurch werden die Nachteile der älteren Verfahren beseitigt. Durch ein einfaches Verfahren wird in einer guten Ausbeute ein Präparat geschaffen, das ohne weitere Reinigung zur intravenösen Anwendung vorzüglich geeignet ist.
  • Die Verwendung der Pikrinsäure wird vollständig vermieden, und das Klupeinmethylesterhydrochlorid wird beinahe quantitativ durch Abkühlen gewonnen, und zwar in derart reinem Zustande, daß sich die sonst unvermedidliche Reinigung völlig erübrigt.
  • Ausführungsbeispiel Klupeinmetaphosphat wird in an sich bekannter Weise durch Extrahieren von frischer oder gefrorener Fischmilch der Heringe mit verdünnter Essig oder Zitronensäure, Abtrennen des Nukleoprotamins auf der Zentrifuge, Zersetzen desselben mit verdünnter Mineralsäure, Abtrennen der Ballaststoffe in alkalischem Gebiet und Überführung des Klupeins in sein Metaphosphat dargestellt.
  • 100 g von dem so gewonnenen Klupeinmetaphosphat werden durch wiederholtes Zerreiben mit absolutem Methanol in einer Reibschale von Wasser befreit. Das trockene pulverförmige Präparat wird in 2 1 absolutem Methanol in einem Kolben suspendiert, der mit einem Rührer versehen. und mit einem Chlorkalziumröhrchen geschlossen ist. Dann wird ein Strom von trockenen Chlorwasserstoff unter starkem Rühren und äußerem Kühlen mit Eis 2 Stunden eingeleitet. Dabei darf die Temperatur 100 nicht übersteigen.
  • Das Klupeinmetaphosphat wird im Laufe der Einleitung von Chlorwasserstoff nicht vollständig gelöst, sondern löst sich allmählich, wobei das methylesterhydrochlorid ebenfalls allmählich aus der Lösung ausfällt. Dieser Vorgang tritt in Erscheinung durch langsames Umwandeln von verhältnismäßig schweren Partikeln des Metapho&phats in sehr feine und leichte Suspensionen des Methylesterhydrochlorids, die zur Oberfläche aufschwimmen.
  • Die Reaktion ist beendet, wenn die ganze Menge des Protainins in der festen Phase ihren Charakter in der beschriebenen Weise verändert hat, was ungefähr 2 Stunden dauert. Das vollständige Ausscheiden des Klupeinmethylesterhydrochlorids aus der Lösung wird durch 2stündiges Stehen in einem Eisschrank hei 0 bis G erreicht. Das ausgeschiedene Produkt wird abgesaugt, mit wasserfreiem Äther gewaschen und unter Luftleere von Äther befreit. Die Ausbeute beträgt 95 bis 98o/o, auf das verbrauchte Metaphosphat bezogen. Das gewonnene reinweiße pulverförmige Präparat wird in redestilliertem Wasser gelöst, die saure Reaktion der Lösung mit verdünnter Natronlauge auf PEL 6, 0 eingestellt und die Lösung durch Erwärmen in einem Autoklav sterilisiert. Die so erhaltene Lösung kann zur intravenösen Anwendung benutzt werden.

Claims (1)

  1. I TENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung einer zur intravenösen Applikation geeigneten stabilen Klupeinmethvlesterhydrochlorid-Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise gewonnenes Klupeinmetaphosphat nach bekannter Methode in Gegenwart von wasserfreiem Methanol unter Einleiten von trockenem Chlorwasserstoff in Klupeinmethylesterhydrochlorid überführt, das Reaktionsprodukt aus der methanolischen Lösung durch Abkühlen auf unter 100 abtrennt, trocknet, mit wasserfreiem Diäthyläther wäscht, in Wasser löst, die Lösung auf pH 6,0 einstellt und in üblicher Weise sterilisiert.
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