DE10229981A1 - Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut - Google Patents

Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut, Test-Kits und Biochips zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut sowie ein Testverfahren zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut sowie ein Screening-Verfahren zur Identifikation von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut und ein Verfahren zur Herstellung einer kosmetischen oder pharmazeutischen Zubereitung gegen mikrobielle Infektionen der Haut.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut, Test-Kits und Biochips zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut sowie ein Testverfahren zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut sowie ein Screening-Verfahren zur Identifikation von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut und ein Verfahren zur Herstellung einer kosmetischen oder pharmazeutischen Zubereitung gegen mikrobielle Infektionen der Haut.
  • Das menschliche Genom umfasst nach jüngsten Schätzungen mindestens 30.000–50.000 Gene. Von diesem immensen Informationsangebot verwendet jede Zelle jedoch lediglich einen kleinen, für sie spezifischen Teil für die Synthese von Proteinen, der sich im Genexpressionsmuster wiederspiegelt.
  • Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie ist ein sehr komplex aufgebautes Organ, das aus einer Vielzahl verschiedener Zelltypen besteht und die Grenzfläche des Körpers zur Umwelt bildet. Diese Tatsache verdeutlicht, dass die Zellen der Haut in besonderem Maße exogenen Signalen der Umwelt, physikalischer, chemischer und biologischer Natur ausgesetzt werden. Für das Verständnis von Hautreaktionen auf exogene Stimuli ist die Analyse der Genexpression in der Haut von entscheidender Bedeutung.
  • Die Expression der Gene in differenzierten Zellen der Haut ist nicht konstant, sondern sehr dynamisch. Extrazelluläre Stimuli wirken über zum Teil komplexe Signaltransduktionskaskaden auf die Transkription lebender Zellen. Die Regulation der Transkription als Antwort auf extrazelluläre Signale wird als Stimulus-Transkriptions-Kopplung bezeichnet.
  • Ein Umweltreiz, mit dem die Haut ständig konfrontiert wird, ist der Kontakt mit Mikroorganismen. Darunter fallen sowohl harmlose bzw. nützliche als auch potenziell pathogene Keime, die für Infektionen der Haut verantwortlich sind. Wie die Haut auf die Besiedlung mit Mikroorganismen reagiert und wie sie zwischen "harmlosen" und pathogenen Keimen differenziert, ist weitgehend unbekannt.
  • Jeder Zelltyp der Haut exprimiert ca. 15 000 verschiedene Gene und synthetisiert daraus entsprechend viele Proteine. Welche Gene davon für die Interaktion mit hautrelevanten Mikroorganismen von Bedeutung sind, ist kaum erforscht.
  • Aus Kagnoff MF und Eckmann L, Curr Opin Microbiol 2001, 4: 246–250, ist bekannt, Gen-Expressionsprofile zur Erforschung der Interaktion zwischen Wirtsorganismus und mikrobiellem Pathogen einzusetzen. Unter anderem wird der Einsatz von SAGE, TOGA und DNA-Microarrays vorgeschlagen.
  • Weitgehend ähnliche Ansätze sind den Publikationen Kellam P, Genome Biology 2000, 1 (2): reviews 1009.1–1009.4; Manger ID und Relman DA, Curr Opin Immunol 2000, 12: 215–218 und Yowe D et al., Microbes and Infection 2001, 3: 813–821 zu entnehmen.
  • Der Stand der Technik erschöpft sich allerdings in der nur mit enormem Aufwand umsetzbaren Anregung, die Expressionsprofile mikrobiell infizierter Zellen mit denen nicht infizierter Zellen eines Gewebetyps zu vergleichen. Die bislang vorliegenden Studien werden als "proof-of-concept experiments" bezeichnet, beispielsweise in Manger ID und Relman DA, Curr Opin Immunol 2000, 12:216, rechte Spalte, letzter Absatz.
  • Ein praktisch durchführbares Verfahren zur Identifikation der Gene, die in Folge einer mikrobiellen Infektion der Haut einer spezifischen Regulation unterworfen werden, ist bislang nicht beschrieben worden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Identifikation der Gene bereitzustellen, die in Folge einer mikrobiellen Infektion der Haut einer spezifischen Regulation unterworfen werden, das die genannten Nachteile des Standes der Technik überwindet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut in vitro, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
    • a) ein erstes Gemisch von in mikrobiell infizierter Haut exprimierten genetisch codierten Faktoren gewinnt,
    • b) ein zweites Gemisch von in nicht infizierter Haut exprimierten genetisch codierten Faktoren gewinnt,
    • c) die in a) und b) gewonnenen Gemische mit Hilfe eines hautspezifische Sonden enthaltenden Biochips analysiert und
    • d) die Analyseergebnisse miteinander vergleicht und dadurch die in mikrobiell infizierter Haut bzw. in nicht infizierter Haut exprimierten Gene identifiziert und ihre Expression quantifiziert.
  • Unter "exprimierten genetisch codierten Faktoren" werden erfindungsgemäß Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen verstanden.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfaßt der Begriff "Haut" natürliche Haut von Menschen oder Tieren, die gentechnisch humanisierte Haut eines Tieres und auch ein sogenanntes Hautmodell auf der Basis menschlicher und/oder tierischer Hautzellen. Außerdem umfaßt der Begriff "Haut" alle epithelialen Deckgewebe bei Mensch und Tier, einschließlich der Kopfhaut und der Schleimhäute, z. B. der Mundschleimhaut oder der Vaginalschleimhaut.
  • Ein erfindungsgemäß besonders geeignetes Hautmodell ist unter der Bezeichnung "SkinEthic® reconstituted human epithelial tissue" (Fa. SkinEthic, Frankreich) bekannt. Hierbei handelt es sich um ein dreidimensionales rekonstruiertes humanes Epithelialmodell. Das Modell wird aus transformierten humanen Keratinozyten (TR146) aus Plattenepithelkarzinom hergestellt. Die Keratinozyten werden auf einem inerten Polycarbonatfilter in einem definierten Medium kultiviert. Dabei bildet sich ein Epithel ohne Stratum Corneum aus, das die Eigenschaften des epithelialen Teils der humanen Cornea besitzt.
  • Erfindungsgemäß geeignete hautspezifische Sonden sind insbesondere die in den zum Anmeldetag der vorliegenden Patentanmeldung noch unveröffentlichten Patentanmeldungen PCT/EP01/15179 und DE-A-101 00 127.4-41 genannten Sonden, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen befähigt sind, die in Haut stärker oder schwächer (d. h. differentiell) exprimiert werden als in anderen Geweben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei Infektion mit jedem Erreger anwendbar, der Haut befallen kann. Bevorzugt sind jedoch mikrobielle Erreger, die ausgewählt sind unter Pilzen und Bakterien; insbesondere unter den Pilzen Candida albicans, Candida glabrata, Candida dubliniensis, Candida tropicalis, Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton rubrum, Microsporum canis, Epidermophyton floccosum und Malassezia furfur sowie unter den Bakterien Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermis, Propionibacterium acnes, Streptococcus mutans und Corynebacterium xerosis.
  • Vorzugsweise gewinnt man in den Schritten a) und b) des Verfahrens zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut die jeweiligen Gemische aus einer Hautprobe, insbesondere aus einer Vollhautprobe oder aus einer Epidermisprobe. Hierbei liefert die Vollhautprobe Exemplare aller in der Haut repräsentierten Zelltypen. Die Epidermisprobe ist hingegen leichter zu gewinnen, beispielsweise durch Aufbringen eines Klebebandes auf die Haut und Abreißen desselben, wie in der WO 00/10579 beschrieben, auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut gewinnt man in den Schritten a) und b) die jeweiligen Gemische mittels Mikrodialyse. Die Technik der Mikrodialyse wird beispielsweise in "Microdialysis: A method for measurement of local tissue metabolism", Nielsen PS, Winge K, Petersen LM; Ugeskr Laeger 1999 Mar 22 161: 12 1735–8; sowie in "Cutaneous microdialysis for human in vivo dermal absorption studies", Anderson, C. et al.; Drugs Pharm. Sci., 1998, 91, 231–244; und auch im Internet unter http://www.microdialysis.se/techniqu.htm beschrieben, worauf hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
  • Bei der Anwendung der Mikrodialyse führt man typischerweise eine Sonde in die Haut ein und beginnt mit einer geeigneten Trägerlösung die Sonde langsam zu spülen. Nach dem Abklingen der akuten Reaktionen nach dem Einstich liefert die Mikrodialyse Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen, die im extrazellulären Raum vorkommen und die, beispielsweise durch Fraktionierung der Trägerflüssigkeit, dann in vitro isoliert und analysiert werden können. Die Mikrodialyse ist weniger invasiv, als die Entnahme einer Vollhautprobe; sie ist aber nachteiligerweise auf die Gewinnung im extrazelulären Raum vorkommender Verbindungen beschränkt.
  • Ein in Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzbarer Biochip umfasst
    • i. einen festen, d. h. starren oder flexiblen Träger und
    • ii. auf diesem immobilisierte hautspezifische Sonden, wie in den zum Anmeldetag der vorliegenden Patentanmeldung noch unveröffentlichten Patentanmeldungen PCT/EP01/15179 und DE-A-101 00 127.4-41 genannt, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA- Molekülen befähigt sind, die in Haut stärker oder schwächer (d. h. differentiell) exprimiert werden als in anderen Geweben.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt einsetzbar ist ein Biochip zur Identifikation von durch eine Infektion mit Candida, insbesondere Candida albicans, infektionsspezifisch regulierten Genen der menschlichen Haut in vitro, umfassend
    • i. einen Träger und
    • ii. auf diesem immobilisierte hautspezifische Sonden, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen befähigt sind, die in in Tabelle 1, Gruppen 1 bis 5, insbesondere Gruppen 3 bis 5, vorzugsweise Gruppen 4 und 5, besonders bevorzugt in Gruppe 5 aufgeführt und durch ihre UniGene Accession Number definiert sind; ganz besonders bevorzugt, die in den Tabellen 2 bis 8 aufgeführt sind.
  • Erfindungsgemäß besonders bevorzugt einsetzbar ist ein Biochip, der zusätzlich zu den obengenannten Sonden weitere Sonden umfaßt, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen befähigt sind, die durch Transkription und/oder Translation in dem Fachmann bekannter Weise aus den Genen abgeleitet werden können, die in Liste 1 aufgeführt sind.
  • Bei einem Biochip handelt es sich um ein miniaturisiertes Funktionselement mit auf einer Oberfläche immobilisierten Molekülen, insbesondere Biomolekülen, die als spezifische Interaktionspartner dienen können.
  • Häufig weist die Struktur dieser Funktionselemente Reihen und Spalten auf; man spricht dann von Chip-"Arrays". Da tausende von biologischen bzw. biochemischen Funktionselementen auf einem Chip angeordnet sein können, müssen diese in der Regel mit mikrotechnischen Methoden angefertigt werden. Als biologische und biochemische Funktionselemente kommen insbesondere in Frage: DNA, RNA, PNA, (bei Nukleinsäuren und ihren chemischen Derivaten können z. B. Einzelstränge, Triplex-Strukturen oder Kombinationen hiervon vorliegen), Saccharide, Peptide, Proteine (z. B. Antikörper, Antigene, Rezeptoren) und Derivate der kombinatorischen Chemie (z. B. organische Moleküle).
  • Im allgemeinen haben Biochips eine 2D-Basisfläche für das Beschichten mit biologisch oder biochemisch funktionellen Materialien. Die Basisflächen können beispielweise auch von Wänden einer oder mehrerer Kapillaren oder von Kanälen gebildet sein.
  • Zum Stand der Technik kann z. B. auf folgende Publikationen hingewiesen werden: Nature Genetics, Vol. 21, supplement (Gesamt), Jan. 1999 (Biochips); Nature Biotechnology, Vol. 16, S. 981–983, Okt. 1998 (Biochips); Trends in Biotechnology, Vol. 16, S. 301–306, Jul. 1998 (Biochips) sowie die bereits genannten Übersichtsartikel von Akhilesh Pandey und Matthias Mann: "Proteomics to study genes and genomes", Nature, Volume 405, Number 6788, 837–846 (2000), und "Genomics, gene expression and DNA arrays", Nature, Volume 405, Number 6788, 827–836 (2000), und die dort angegebenen Referenzen, worauf hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
  • Eine übersichtliche Darstellung der praktischen Anwendungsverfahren der DNA-Chiptechnologie liefern die Bücher "DNA Microarrays: A Practical Approach" (Editor: Mark Schena, 1999, Oxford University Press) und "Microarray Biochip Technology" (Editor: Mark Schena, 2000, Eaton Publishing), auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
  • Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugte DNA-Chiptechnologie beruht auf der Fähigkeit von Nukleinsäuren komplementäre Basenpaarungen einzugehen. Dieses als Hybridisierung bezeichnete technische Prinzip wird bereits seit Jahren bei der Southern-Blot- und Northern-Blot-Analyse eingesetzt. Im Vergleich zu diesen herkömmlichen Methoden, bei denen lediglich einige wenige Gene analysiert werden, gestattet es die DNA-Chiptechnologie einige hundert bis zu mehreren zehntausend Genen parallel zu untersuchen.
  • Ein DNA-Chip besteht im wesentlichen aus einem Trägermaterial (z.B. Glas oder Kunststoff), auf dem einzelsträngige, genspezifische Sonden in hoher Dichte an einer definierten Stelle (Spot) immobilisiert werden. Als problematisch wird dabei die Technik der Sonden-Applikation und die Chemie der Sonden-Immobilisierung eingeschätzt.
  • Nach dem derzeitigen Stand der Technik sind mehrere Wege der Sonden-Immobilisierung realisiert:
  • E.M. Southern (E.M. Southern et al. (1992), Nucleic Acid Research 20, 1679–1684 und E.M. Southern et al. (1997), Nucleic Acid Research 25, 1155–1161) beschreibt die Herstellung von Oligonukleotidanordnungen durch direkte Synthese an einer Glasoberfläche, die mit 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan und anschließend mit einem Glycol derivatisiert wurde.
  • Ein ähnliches Verfahren realisiert die in situ Synthese von Oligonukleotiden mittels einer photosensitiven, kombinatorischen Chemie, die mit photolithographischen Techniken verglichen werden kann (Pease, A.C. et al. (1994), Proc. Natl Acad Sci USA 91, 5022–5026).
  • Neben diesen auf der in situ-Synthese von Oligonukleotiden beruhenden Techniken können ebenso bereits vorhandene DNA-Moleküle an Oberflächen von Trägermaterial gebunden werden.
  • P.O. Brown (DeRisi et al. (1997), Science 278, 680–686) beschreibt die Immobilisierung von DNA an mit Polylysin beschichteten Glasoberflächen.
  • Die Veröffentlichung von L.M. Smith (Guo, Z. et al. (1994), Nucleic Acid Research 22, 5456–5465) legt ein ähnliches Verfahren offen: Oligonukleotide, die eine 5'terminale Aminogruppe tragen, können an eine Glasoberfläche gebunden werden, die mit 3-Aminopropyltrimethoxysilan und anschließend mit 1,4-Phenyldiisothiocyanat behandelt wurde.
  • Die Applikation der DNA-Sonden auf einem Träger kann mit einem sogenannten "Pin-Spotter" erfolgen. Dazu tauchen dünne Metallnadeln mit z.B. einem Durchmesser von 250 μm, in Sondenlösungen ein und überführen anschließend das anhängende Probenmaterial mit definierten Volumina auf das Trägermaterial des DNA-Chips.
  • Bevorzugterweise erfolgt die Sondenapplikation jedoch mittels eines piezogesteuerten Nanodispensers, der ähnlich einem Tintenstrahldrucker, Sondenlösungen mit einem Volumen von 100 Picolitern kontaktfrei auf die Oberfläche des Trägermaterials aufbringt.
  • Die Immobilisierung der Sonden erfolgt z.B. wie in der EP-A-0 965 647 beschrieben: Die Generierung von DNA-Sonden erfolgt hierbei mittels PCR unter Verwendung eines sequenzspezifischen Primerpaares, wobei ein Primen am 5'-Ende modifiziert ist und einen Linker mit einer freien Aminogruppe trägt. Damit ist sichergestellt, dass ein definierter Strang der PCR-Produkte an einer Glasoberfläche gebunden werden kann, welche mit 3-Aminopropyltrimethoxysilan und anschließend mit 1,4-Phenyldiisothiocyanat behandelt wurde. Die genspezifischen PCR-Produkte sollen idealerweise eine definierte Nukleinsäuresequenz in einer Länge von 200–400 by haben und nicht redundante Sequenzen beinhalten. Nach der Immobilisierung der PCR-Produkte über den derivatisierten Primer wird der Gegenstrang des PCR-Produkts durch eine Inkubation bei 96°C für 10 Min entfernt.
  • In einer für DNA-Chips typischen Anwendung wird mRNA aus zwei zu vergleichenden Zellpopulationen isoliert. Die isolierten mRNAs werden mittels reverser Transkription unter Verwendung von z.B. fluoreszenzmarkierten Nukleotiden in cDNA umgewandelt. Dabei werden die zu vergleichenden Proben mit z.B. rot bzw. grün fluoreszierenden Nukleotiden markiert. Die cDNAs werden dann mit den auf dem DNA-Chip immobilisierten Gensonden hybridisiert und anschließend die gebundenen Fluoreszenzen quantifiziert.
  • Der erfindungsgemäße Biochip umfasst bevorzugt 1 bis etwa 5000, bevorzugtermaßen 1 bis etwa 1000, insbesondere etwa 10 bis etwa 500, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 250, besonders bevorzugt etwa 10 bis etwa 100 und ganz besonders bevorzugt etwa 10 bis etwa 50 voneinander verschiedene Sonden. Die voneinander verschiedenen Sonden können jeweils in mehrfacher Kopie auf dem Chip vorhanden sein.
  • Der Erfindungsgemäße Biochip umfasst bevorzugt Nukleinsäuresonden, insbesondere RNA- oder PNA-Sonden, besonders bevorzugt DNA-Sonden. Die Nukleinsäuresonden weisen bevorzugt eine Länge von etwa 10 bis etwa 1000, insbesondere etwa 10 bis etwa 800, vorzugsweise etwa 100 bis etwa 600, besonders bevorzugt etwa 200 bis etwa 400 Nukleotiden auf.
  • In einer weiteren bevorzugten Form umfasst der Erfindungsgemäße Biochip Peptid- oder Proteinsonden, insbesondere Antikörper.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Testverfahren zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro, dadurch gekennzeichnet, daß man
    • a) den Hautstatus mikrobiell infizierter Haut durch ein Erfindungsgemäßes Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut bestimmt,
    • b) einen Wirkstoff gegen mikrobielle Infektionen der Haut einmal oder mehrmals auf die Haut aufbringt,
    • c) erneut den Hautstatus durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut bestimmt, und
    • d) die Wirksamkeit des Wirkstoffs durch den Vergleich der Ergebnisse aus a) und c) bestimmt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Test-Kit zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro, umfassend Mittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Testverfahrens.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Screening-Verfahren zur Identifikation von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro, dadurch gekennzeichnet, daß man
    • a) den Hautstatus mikrobiell infizierter Haut durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut oder mittels eines erfindungsgemäßen Test-Kits zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro bestimmt,
    • b) einen potentiellen Wirkstoff gegen mikrobielle Infektionen der Haut einmal oder mehrmals auf die Haut aufbringt,
    • c) erneut den Hautstatus durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut oder mittels eines erfindungsgemäßen Test-Kits zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro bestimmt, und
    • d) die Wirksamkeit des Wirkstoffs durch den Vergleich der Ergebnisse aus a) und c) bestimmt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer kosmetischen oder pharmazeutischen Zubereitung gegen mikrobielle Infektionen der Haut, dadurch gekennzeichnet, daß man
    • a) wirksame Wirkstoffe mit Hilfe des erfindungsgemäßen Screening-Verfahrens bestimmt und
    • b) als wirksam befundene Wirkstoffe mit kosmetisch und pharmakologisch geeigneten und verträglichen Trägern vermischt.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Biochips nach einem der Ansprüche 7 bis 13 zur Durchführung von in vitro Maßnahmen zur Identifikation, Prophylaxe, Therapie und Therapiekontrolle von mikrobiellen Hauterkrankungen.
  • Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie jedoch darauf einzuschränken:
  • Ermittlung von differenziell exprimierten Hautgenen infolge einer Infektion mit C. albicans
  • Zellen von C. albicans (SC5314) wurden über Nacht bei 30°C in Minimalmedium (0,67% Yeast Nitrogen Base, 2% Glukose) angezogen, abzentrifugiert und in PBS resuspendiert, so dass sich eine Zelldichte von 4 × 107 ergab. Mit 50 μl dieser Suspension wurden Hautmodelle (Fa. Skinethics) überschichtet und 6h bzw. 24h inkubiert (37°C, 100% rLF, 5% CO2). Als Kontrolle wurden mit PBS überschichtete Hautmodelle mitinkubiert. Die entsprechenden Hautmodelle wurden entweder für histologische Schnitte in Formalin eingelegt, oder für die spätere Präparation der RNA bei –20°C gelagert. Die Durchführung der histologischen Untersuchungen und der RNA-Präparation erfolgte nach Standardmethoden. Aus der RNA synthetisierte cDNA wurde verwendet, um DNA-Microarrays zu hybridisieren, so dass eine differenzielle Expression von Hautgenen infolge der Candida-Infektion ermitttelt werden konnte.
  • Wie die histologischen Schnitte zeigen, befinden sich nach 6h zahlreiche hyphale Candida-Zellen an der Oberfläche des Hautmodells, das histologisch weitgehend unversehrt erscheint. Nach 24h haben die Hyphen die Zellschicht jedoch vollständig durchdrungen. (1)
  • Die DNA-Array Daten zeigen eine differenzielle Expression zahlreicher Gene bereits nach 6h Inkubation. Die exakten Werte der Repression bzw. Induktion sind der Tabelle 9 zu entnehmen. Der Variationskoeffizient gibt die Streuung aus den Parallelmessungen an (Alle Versuche wurden in Doppelbestimmungen durchgeführt).
  • Abb. 1.: in vitro Infektion von Hautmodellen mit C. albicans
    Figure 00130001
  • Tabellen und Listen:
  • Tabelle 1 zeigt die Expressionsprofile infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut nach einer Infektion mit Candida albicans (nach 6 bzw. 24 Stunden nach der Infektion), eingeteilt nach dem Grad der differentiellen Expression in 5 Gruppen, wobei Gruppe 1 schwach differentiell exprimierte und Gruppe 5 besonders stark differentiell exprimierte Gene beinhaltet, d.h. ein nach dem Betrag niedriger Wert steht in Gruppe 1, ein hoher in 5.
  • In Gruppe 1 der Tabelle 1 sind alle Gene aufgelistet, die nach 6-stündiger oder 24-stündiger Inkubationmindestens 1,5-fach und weniger als 2,6-fach differentiell exprimiert sind.
  • In Gruppe 2 der Tabelle 1 sind alle Gene aufgelistet, die nach 24-stündiger Inkubation mindestens 2,6-fach differentiell exprimiert sind.
  • In Gruppe 3 der Tabelle 1 sind alle Gene aufgelistet, die nach 6-stündiger Inkubation mindestens 2,6-fach und weniger als 7,0-fach differentiell exprimiert sind. In Gruppe 4 der Tabelle 1 sind alle Gene aufgelistet, die die nach 6-stündiger Inkubation mindestens 7,1-fach und weniger als 10,0-fach differentiell exprimiert sind.
  • In Gruppe 5 der Tabelle 1 sind alle Gene aufgelistet, die die nach 6-stündiger Inkubation mindestens 10,1-fach oder nach 24-stündiger Inkubation mindestens 100-fach differentiell exprimiert sind.
  • Die Quotienten in Spalte 5 und 6 der Tabelle 1 geben die Stärke der differentiellen Expression an, d. h., um welchen Faktor das jeweilige Gen in infizierter Haut stärker exprimiert wird, als in nicht infizierter Haut, oder umgekehrt.
  • Unter ihrer UniGene-Accession-Number sind die jeweiligen Gene bzw. Genprodukte in der Datenbank des National Center for Biotechnology Information (NCBI) offenbart. Diese Datenbank ist im Internet unter folgender Adresse zugänglich: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/.
  • Die Gene bzw. Genprodukte sind außerdem unter den Internet-Adressen http://www.ncbi.nlm.nih.gov/UniGene/Hs.Home.html oder http://www.ncbi.nlm.nih.gov/genome/guide direkt zugänglich.
  • Die Tabellen 2 bis 8 stellen Untermengen der Tabelle 1 dar und erläutern die Bedeutung einiger differentiell exprimierter Gene nach einer Candida-Infektion. Die in den Tabellen 2 bis 8 beschriebenen Effekte sind als besonders wichtig einzuordnen, da sie in keiner Weise vorhersehbar waren. Diese sind im einzelnen:
    Tabelle 2: Candida induziert die Expression von Rezeptoren, die zur Anheftung an die Wirtszelloberfläche dienen können
    Tabelle 3: Candida reguliert die Sekretion herab
    Tabelle 4: Candida reguliert die Fettsäureoxidation herab
    Tabelle 5: Candida induziert/reprimiert Stressantworten, die sonst durch andere Faktoren induziert werden
    Tabelle 6: Candida-Infektionen führen zu gleichen Expressionsveränderungen wie Tumoren
    Tabelle 7: Candida reguliert unbekannte Gene/nicht charakterisierte Proteine
    Tabelle 8: weitere überraschende Effekte
    Tabelle 9 zeigt die differenzielle Expression zahlreicher Gene aus dem obengenannten Ausführungsbeispiel. Der Variationskoeffizient gibt hierbei die Streuung aus den Parallelmessungen an (Alle Versuche wurden in Doppelbestimmungen durchgeführt).
  • Liste 1 gibt die eindeutigen und in der Literatur verwendeten Bezeichnungen der bislang bekannten Virulenzgene von Candida albicans an, wie in Calderone und Fonzi, Vol 9, No. 7, 2001, Trends in Microbiology, 327 ff, sowie den in diesem Übersichtsartikel zitierten Referenzen beschrieben, auf die hiermit vollumfänglich Bezug genommen wird.
  • Tabelle 1:
    Figure 00170001
  • Figure 00180001
  • Figure 00190001
  • Figure 00200001
  • Figure 00210001
  • Figure 00220001
  • Figure 00230001
  • Figure 00240001
  • Figure 00250001
  • Figure 00260001
  • Tabelle 2:
    Figure 00260002
  • Tabelle 3:
    Figure 00270001
  • Tabelle 4:
    Figure 00270002
  • Tabelle 5:
    Figure 00270003
  • Tabelle 6:
    Figure 00270004
  • Tabelle 7:
    Figure 00280001
  • Tabelle 8:
    Figure 00280002
  • Tabelle 9:
    Figure 00280003
  • Figure 00290001
  • Figure 00300001
  • Liste 1:
  • ADE2, ALS1, ALS3, ALS5, ALS8, CEK1, CHS2, CHT2, CLA4, COS1, CPH1, CPH2, CPP1, CRK1, CST20, CZF1, DDR48, EBP1, ECE1, ECE99, EFG1, EFH1, FLO11, HK1, HOG1, HSP12, HST7, HWP1, HYR1, INT1, MCM1, MIG1, MKC1, MNT1, NRG1, PDE1, PHR1, PHR2, PKC1, PLB1, PLC1, PMT1, PMT4, PMT6, PRR1, PRR2, RAD6, RAS1, RBT1, RBT4, RBT5, RIM101, SAP1, SAP2, SAP3, SAP4, SAPS, SAP6, SAP7, SAP8, SLN1, TEC1, TPK1, TPK2, TUP1, URA3, WAP1, WH11

Claims (18)

  1. Verfahren zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut in vitro, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man a) ein erstes Gemisch von in mikrobiell infizierter Haut exprimierten genetisch codierten Faktoren gewinnt, b) ein zweites Gemisch von in nicht infizierter Haut exprimierten genetisch codierten Faktoren gewinnt, c) die in a) und b) gewonnenen Gemische mit Hilfe eines hautspezifische Sonden enthaltenden Biochips analysiert und d) die Analyseergebnisse miteinander vergleicht und dadurch die in mikrobiell infizierter Haut bzw. in nicht infizierter Haut exprimierten Gene identifiziert und ihre Expression quantifiziert.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Schritten a) und b) die jeweiligen Gemische aus einer Hautprobe, insbesondere aus einer Vollhautprobe oder aus einer Epidermisprobe gewinnt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Schritten a) und b) die jeweiligen Gemische mittels Mikrodialyse gewinnt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hautspezifischen Sonden auf dem Biochip in Schritt c) ausgewählt sind unter den in den Patentanmeldungen PCT/EP01/15179 und DE-A-101 00 127.4-41 genannten Sonden, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen befähigt sind, die in Haut stärker oder schwächer (d. h. differentiell) exprimiert werden als in anderen Geweben.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mikrobiellen Erreger ausgewählt sind unter Pilzen und Bakterien, insbesondere unter den Pilzen Candida albicans, Candida glabrata, Candida dubliniensis, Candida tropicalis, Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton rubrum, Microsporum canis, Epidermophyton floccosum und Malassezia furfur sowie unter den Bakterien Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermis, Propionibacterium acnes, Streptococcus mutans und Corynebacterium xerosis.
  6. Test-Kit zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut in vitro, umfassend Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
  7. Biochip zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut in vitro, umfassend i. einen Träger und ii. auf diesem immobilisierte hautspezifische Sonden, wie in den Patentanmeldungen PCT/EP01/15179 und DE-A-101 00 127.4-41 genannt, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen befähigt sind, die in Haut stärker oder schwächer (d. h. differentiell) exprimiert werden als in anderen Geweben.
  8. Biochip zur Identifikation von durch eine Infektion mit Candida, insbesondere Candida albicans infektionsspezifisch regulierten Genen der menschlichen Haut in vitro, umfassend i. einen Träger und ii. auf diesem immobilisierte hautspezifische Sonden, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen befähigt sind, die in in Tabelle 1, Gruppen 1 bis 5, insbesondere Gruppen 3 bis 5, vorzugsweise Gruppen 4 und 5, besonders bevorzugt in Gruppe 5 aufgeführt und durch ihre UniGene Accession Number definiert sind; ganz besonders bevorzugt, die in den Tabellen 2 bis 8 aufgeführt sind.
  9. Biochip nach Anspruch 7 oder 8, umfassend zusätzlich Sonden, die zur spezifischen Bindung an mindestens eines der Proteine, mRNA-Moleküle oder Fragmente von Proteinen oder mRNA-Molekülen befähigt sind, die durch Transkription und/oder Translation in dem Fachmann bekannter Weise aus den Genen abgeleitet werden können, die in Liste 1 aufgeführt sind.
  10. Biochip nach einem der Ansprüche 7 bis 9, umfassend 1 bis etwa 5000, bevorzugt 1 bis etwa 1000, insbesondere etwa 10 bis etwa 500, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 250, besonders bevorzugt etwa 10 bis etwa 100 und ganz besonders bevorzugt etwa 10 bis etwa 50 voneinander verschiedene Sonden.
  11. Biochip nach einem der Ansprüche 7 bis 10, umfassend Nukleinsäuresonden, insbesondere RNA- oder PNA-Sonden, besonders bevorzugt DNA-Sonden.
  12. Biochip nach Anspruch 11, umfassend Sonden mit einer Länge von etwa 10 bis etwa 1000, insbesondere etwa 10 bis etwa 800, vorzugsweise etwa 100 bis etwa 600, besonders bevorzugt etwa 200 bis etwa 400 Nukleotiden.
  13. Biochip nach einem der Ansprüche 7 bis 10, umfassend Peptid- oder Proteinsonden, insbesondere Antikörper.
  14. Testverfahren zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro, dadurch gekennzeichnet, daß man a) den Hautstatus mikrobiell infizierter Haut durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut bestimmt, b) einen Wirkstoff gegen mikrobielle Infektionen der Haut einmal oder mehrmals auf die Haut aufbringt, c) erneut den Hautstatus durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Identifikation infektionsspezifisch regulierter Gene der Haut bestimmt, und d) die Wirksamkeit des Wirkstoffs durch den Vergleich der Ergebnisse aus a) und c) bestimmt.
  15. Test-Kit zum Nachweis der Wirksamkeit von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro, umfassend Mittel zur Durchführung des Testverfahrens gemäß Anspruch 14.
  16. Screening-Verfahren zur Identifikation von kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoffen gegen mikrobielle Infektionen der Haut in vitro, dadurch gekennzeichnet, daß man a) den Hautstatus mikrobiell infizierter Haut durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 oder mittels eines Test-Kits nach Anspruch 15 bestimmt, b) einen potentiellen Wirkstoff gegen mikrobielle Infektionen der Haut einmal oder mehrmals auf die Haut aufbringt, c) erneut den Hautstatus durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 oder mittels eines Test-Kits nach Anspruch 15 bestimmt, und d) die Wirksamkeit des Wirkstoffs durch den Vergleich der Ergebnisse aus a) und c) bestimmt.
  17. Verfahren zur Herstellung einer kosmetischen oder pharmazeutischen Zubereitung gegen mikrobielle Infektionen der Haut, dadurch gekennzeichnet, daß man a) wirksame Wirkstoffe mit Hilfe des Screening-Verfahrens nach Anspruch 16 bestimmt und b) als wirksam befundene Wirkstoffe mit kosmetisch und pharmakologisch geeigneten und verträglichen Trägern vermischt.
  18. Verwendung von Biochips nach einem der Ansprüche 7 bis 13 zur Durchführung von in vitro Maßnahmen zur Identifikation, Prophylaxe, Therapie und Therapiekontrolle von mikrobiellen Hauterkrankungen.
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