DE10226565C1 - Falzzylinder - Google Patents
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Abstract
Ein Falzzylinder weist eine Mehrzahl von flexiblen Bändern, die an wenigstens zwei Stellen am Körper des Falzzylinders gehalten sind, wobei wenigstens eine erste dieser Stellen in Umfangsrichtung des Falzzylinders zur Umfangsverstellung verschiebbar ist, wenigstens eine in axialer Richtung des Falzzylinders verschiebbare Leiste sowie Mittel zum Umsetzen der axialen Verschiebung der Leiste in eine Bewegung der ersten Stelle der Bänder in Umfangsrichtung auf. Die Leiste ist gegen einen zum Körper des Falzzylinders koaxialen, axial verstellbaren Anschlagring gedrückt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Falzzylinder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Falzzylinder mit einstellbarem Umfang sind z. B. aus US 58 46 177 A bzw.
DE 295 02 957 U1, DE 38 21 442 C2 und US 53 13 883 A bekannt.
Derartige Falzzylinder umfassen eine Mehrzahl von flexiblen Bändern, die an wenigstens
zwei Stellen am Körper des Falzzylinders gehalten sind, wobei wenigstens eine erste
dieser Stellen in Umfangsrichtung des Falzzylinders verschiebbar ist. Durch Verschieben
zur zweiten Befestigungsstelle hin kann ein mittlerer Bereich der Bänder von dem Körper
des Falzzylinders abgespreizt und so dessen Umfang in einem der Verschiebung der
ersten Stellen entsprechenden Ausmaß vergrößert werden.
Um für eine Gruppe nebeneinanderliegender Bänder diese Verschiebung in gleicher
Weise anzutreiben, ist insbesondere aus DE 38 21 442 C2 bekannt, die verschiebbaren
ersten Stellen der flexiblen Bänder mit einer in axialer Richtung des Falzzylinders
verschiebbaren Leiste über ineinandergreifende Zapfen und schräg zur Umfangsrichtung
des Zylinders und zu seiner Axialrichtung orientierte Langlöcher so zu koppeln, dass eine
Verschiebung der Leiste in der Axialrichtung zu einer Bewegung der ersten Stellen der
Bänder in Umfangsrichtung führt. Eine axiale Verschiebung der Leiste wird erreicht durch
Drehen einer Gewindestange, die mit einem Innengewinde der Leiste im Eingriff ist. Um
mehrere um den Umfang des Falzzylinders verteilte Gruppen von Bändern anzutreiben,
ist zu jeder Gruppe jeweils eine solche Leiste am Falzzylinder angebracht. Um diese
mehreren Leisten gleichförmig anzutreiben, sind deren Gewindestangen über einen
Riemenmechanismus aneinander gekoppelt. Dieser Riemenmechanismus rotiert
zusammen mit dem Falzzylinder. Dies macht das Verstellen des Riemenmechanismus
kompliziert.
Die DE-AS 16 11 330 offenbart einen umfangsverstellbaren Falzzylinder, wobei eine
Verstellung mehrerer Bänder mittels einer gemeinsamen Antriebskette erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzzylinder zu schaffen, dessen Umfang
an die Verarbeitung unterschiedlicher Produkte angepasst werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhaft ist, dass der Umfang des Falzzylinders zur Anpassung an die Verarbeitung von
Produkten unterschiedlicher Länge, sowie zur Anpassung durch die Dicke eines
Produktes variierende Papierwege/Bahnspannung einstellbar ist.
Ein wichtiger Vorteil des Falzzylinders ist, dass er es ermöglicht, identische
Stellverschiebungen auch mehrerer Leisten verschiedener Gruppen am Falzzylinder zu
realisieren, ohne dass hierfür ein aufwendiger, mit dem Falzzylinder rotierender
Kopplungsmechanismus erforderlich ist.
Einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zufolge ist der Anschlagring,
gegen den die Leiste gedrückt ist, an einem Falzapparat ortsfest, und ein Kopfabschnitt
der Leiste ist entlang der Oberfläche des Anschlagrings bewegbar.
Ein solcher bewegbarer Kopfabschnitt ist vorzugsweise durch ein an der Leiste drehbar
gehaltenes Rad gebildet.
Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der Anschlagring mit dem Körper des
Falzzylinders und damit auch zusammen mit den Leisten drehbar ist. In einem solchen
Fall kann der Anschlagring in einfacher Weise als Teil, insbesondere als eine
Lagerscheibe, eines Axialwälzlagers gebildet sein, wobei die jeweils andere Lagerscheibe
des axialen Wälzlagers an einem den Falzzylinder unterstützenden Seitengestell ortsfest
gehalten sein kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Falzzylinders mit verstellbarem Umfang;
Fig. 2 eine auseinandergezogen perspektivische Ansicht einer Halterung eines flexiblen
Bandes an dem Falzzylinder aus Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Teils des Mechanismus zur Umfangsverstellung
des Falzzylinders gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Mechanismus zur Umfangsverstellung
gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung.
Am Körper des in Fig. 1 gezeigten Falzzylinders 01 sind drei Gruppen von flexiblen
Bändern 02 jeweils in einem Winkelabstand von 120° in Umfangsrichtung angeordnet von
denen zwei in der Fig. 1 zu sehen sind. Jeder dieser Gruppen ist eine parallel zur Achse
des Falzzylinders 01 verschiebbare Leiste zugeordnet, deren Funktion noch genauer
erläutert wird. Die Bänder 02 begrenzen zwischen sich jeweils eine Mehrzahl von
Schlitzen 03. An der in der Fig. 1 oben liegenden Gruppe von Schlitzen 03 ist eine
Mehrzahl austretender Vorsprünge 04 gezeigt, die Teil eines Falzmessers sind. Das
Falzmesser ist an einem sogenannten Spider 06 befestigt. Dieser Spider 06, der in der
Fig. 1 nur teilweise zu sehen ist, ist eine im Innern des Falzzylinders 01 um eine zu
dessen Achse exzentrische Welle 09 rotierende Struktur mit zwei Armen 07, von denen
jeder ein um eine zur Welle 09 parallele Achse rotierendes, kammähnliches Falzmesser
trägt.
Die Bänder 02 sind jeweils an zwei Stellen 11; 12, z. B. zwei Längsenden 11; 12 am
Körper des Falzzylinders 01 gehalten. Von diesen Längsenden 11; 12 ist jeweils eines, in
der Fig. 1 mit 11 bezeichnet, am Körper des Falzzylinders 01 unbeweglich, dass andere
Längsende 12 ist in Umfangsrichtung des Falzzylinders 01 verschiebbar. Die
verschiebbare Aufhängung des Längsendes 12 eines der Bänder 02 ist in Fig. 2 in einer
detaillierten auseinandergezogenen Darstellung gezeigt.
Das Band 02 läuft an seinem Längsende 12 in zwei Zungen 13 aus, die um einen
zylindrischen Stift 14 geschlungen sind. Der Stift 14 ist vorgesehen, um zwischen zwei
Klemmkörpern 16; 17 eingeklemmt zu werden. Ebenso ist es denkbar, dass der Stift 14
seitlich in eine Bohrung eingeschoben wird und mit Hilfe einer Schraube fixiert wird. Die
Klemmkörper 16; 17 werden durch (nicht dargestellte) Nieten oder andere geeignete
Mittel zu einer als Gleitstein bezeichneten Einheit verbunden. In dem Gleitstein ist der Stift
14 fest gehalten, das Längsende 12 des Bandes 02 ist in Bezug auf den Gleitstein
schwenkbar.
Im unteren Klemmkörper 17 ist eine in Längsrichtung des Bandes 02 langgestreckte
Ausfräsung oder Vertiefung 18 gebildet. Am Boden der Vertiefung 18 befindet sich ein
ebenfalls in Längsrichtung des Bandes 02 langgestrecktes, durchgehendes Loch 19.
Ein Mittel 21, z. B. ein Stift 21 weist einen Gewindeschaft 22 auf, der vorgesehen ist, um
durch das Loch 19 und eine in die Vertiefung 18 eingefügte, durchbohrte Platte 23
durchgesteckt und mit Hilfe einer Mutter 24 fest gezogen zu werden. Die Ausdehnung der
Platte 23 in Längsrichtung des Bandes 02 ist geringfügig kleiner als die der Vertiefung 18,
so dass der Stift 21, wenn er nicht fest gezogen ist, in Längsrichtung des Bandes 02 ein
Stück weit verschiebbar ist.
An den Gewindeschaft 22 des Stiftes 21 grenzt ein Flansch 26 an, der im fest gezogenen
Zustand des Stiftes 21 gegen die Unterseite des Klemmkörpers 17 drückt. Unterhalb des
Flansches 26 ist der Stift 21 durch einen Wellenabschnitt verlängert, an dem eine Rolle
27, zwischen dem Flansch 26 und einem Kopf 28 des Stifts 21 gehalten, frei drehbar ist.
Der untere Abschnitt des Stiftes 21 mit der Rolle 27 greift in ein Mittel 29, z. B. ein
Langloch 29 einer Leiste 31, die am Körper des Falzzylinders 01 schienengeführt in
axialer Richtung, dargestellt durch den Doppelpfeil A, verschiebbar ist. Neben der
verschiebbaren Leiste 31 erstreckt sich eine am Körper des Falzzylinders 01 ortsfeste,
starre Strebe 32. Diese trägt an ihrer in der Fig. 2 oben liegenden Außenseite in
regelmäßigen Abständen kurze Führungsschienen 33, die sich in Umfangsrichtung des
Falzzylinders 01 erstrecken und jeweils zu zweit einen Gleitstein in der Umfangsrichtung
verschiebbar führen. Mit Hilfe des Stiftes 21 und der Führungsschienen 33 wird so eine
Stellbewegung der Leiste 31 in axialer Richtung in eine Bewegung jedes Gleitsteines in
Umfangsrichtung und damit in eine Umfangsvergrößerung oder -verkleinerung des
Falzzylinders 01 umgesetzt.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Mechanismus zum Steuern der
Position der jeder Gruppe von Bändern 02 zugeordneten Leiste 31. Eine Feder 34 übt auf
die Leiste 31 eine in der Darstellung der Fig. 3 nach rechts gerichtete Kraft aus, die einen
Kopfabschnitt der Leiste 31 gegen einen Anschlagring 37 gedrückt hält, der an einer
Seitengestellplatte 36 des Falzapparates konzentrisch zum Falzzylinder 01 aber nicht mit
diesem drehbar montiert ist. Des weiteren ist vorstellbar, dass auf die Feder 34 verzichtet
wird, da die Spannung von Band 02 mittels der Schräge von Langloch 29 eine
ausreichende axiale Kraft erzeugt.
An dem Kopfabschnitt ist ein Rad 38 drehbar gehalten, das bei einer Drehbewegung des
Falzzylinders 01 auf der Oberfläche des Anschlagrings 37 abrollt. Da diese Oberfläche
exakt senkrecht zur Achse des Falzzylinders 01 orientiert ist, bewirkt die Drehbewegung
des Falzzylinders 01 keine axiale Verschiebung der Leiste 31. Eine solche Verschiebung
kommt nur zustande, wenn der Anschlagring 37 als ganzes parallel zur Achse des
Falzzylinders 01 verschoben wird. Eine solche Verschiebung des Anschlagrings 37
bewirkt jeweils identische Verschiebungen der Leisten 31 aller Gruppen von Bändern 02
und damit gleiche Änderungen der Krümmung an den Bändern 02 aller Gruppen.
Zum Antreiben der Verschiebung des Anschlagrings 37 können diverse Mechanismen
eingesetzt werden. Der in Fig. 3 exemplarisch dargestellte Mechanismus umfasst eine
Mehrzahl von Gewindespindeln 42, von denen nur eine in der Fig. 3 gezeigt ist. Ein
gewindefreier Abschnitt der Gewindespindeln 42 ist in der Seitengestellplatte 36 drehbar
und axial nicht verschiebbar gelagert. Ein Gewindeabschnitt jeder Gewindespindel 42 ist
im Eingriff mit einer Gewindebohrung 43 des Anschlagrings 37. Die Gewindespindeln 42
sind über einen Zahnriemen 44 gekoppelt, der mit an jeder Gewindespindel 42 befestigten
Zahnrädern 46 in Eingriff ist. Da die Achsen der Gewindespindeln 42 ortsfest sind, kann
ihre Drehbewegung in einfacher Weise wie angezeigt durch eine Kurbel 47 oder einen
Stellmotor angetrieben werden, die/der unmittelbar an einer der Gewindespindeln 42
angreift.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausgestaltung eines Mechanismus zum Steuern der
Verschiebung der Leisten 31. Hier dient ein erster Ring 39 eines zum Falzzylinder 01
koaxialen Axiallagers als Anschlagring 39, gegen den der Kopfabschnitt jeder Leiste 31
durch die Feder 34 gedrückt wird. Dieser erste Ring 39 ist durch Reibkontakt mit den
Kopfabschnitten der Leisten 31 gemeinsam mit dem Falzzylinder 01 drehbar; ein zweiter
Ring 41 des Axiallagers ist mit der Seitengestellplatte 36 des Falzapparats drehfest und
axial verschiebbar verbunden. Eine axiale Verschiebung des zweiten Rings 41 treibt über
den ersten Ring 39 gleiche Verschiebungen der Leisten 31 und damit untereinander
gleiche Durchbiegungen der Gruppen von Bändern 02 an. Zum Antreiben der
Verschiebung des zweiten Rings 41 kann der gleiche Mechanismus mit gekoppelten
Gewindespindeln 42 wie oben mit Bezug auf Fig. 3 beschrieben eingesetzt werden.
01
Falzzylinder
02
Band
03
Schlitz
04
Vorsprung
05
-
06
Spider
07
Arm
08
-
09
Welle (
06
)
10
-
11
Stelle, Längsende
12
Stelle, Längsende
13
Zunge
14
Stift
15
-
16
Klemmkörper
17
Klemmkörper
18
Vertiefung
19
Loch
20
-
21
Mittel, Stift
22
Gewindeschaft
23
Platte
24
Mutter
25
-
26
Flansch
27
Rolle
28
Kopf
29
Mittel, Langloch
30
-
31
Leiste
32
Strebe
33
Führungsschienen
34
Feder
35
-
36
Seitengestellplatte
37
Anschlagring
38
Rad
39
Ring, Anschlagring
40
-
41
Ring
42
Gewindespindel
43
Gewindebohrung
44
Zahnriemen
45
-
46
Zahnrad
47
Kurbel
A Doppelpfeil, axial verschiebbar
A Doppelpfeil, axial verschiebbar
Claims (8)
1. Falzzylinder mit einer Mehrzahl von flexiblen Bändern (02), die an wenigstens zwei
Stellen (11; 12) am Körper des Falzzylinders (01) gehalten sind, wobei wenigstens
eine erste dieser Stellen (12) in Umfangsrichtung des Falzzylinders (01) zur
Umfangsverstellung verschiebbar ist, mit wenigstens einer in axialer Richtung des
Falzzylinders (01) verschiebbaren Leiste (31) sowie mit Mitteln (21; 29) zum
Umsetzen der axialen Verschiebung der Leiste (31) in eine Bewegung der ersten
Stelle (12) der Bänder (02) in Umfangsrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die
Leiste (31) gegen einen zum Körper des Falzzylinders (01) koaxialen Anschlagring
(37; 39) gedrückt ist und dass der Anschlagring (37; 39) in axialer Richtung des
Falzzylinders (01) verstellbar ist.
2. Falzzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagring (37)
drehfest ist und die Leiste (31) einen bei einer Drehung des Falzzylinders (01)
entlang der Oberfläche des Anschlagrings (37) bewegbaren Kopfabschnitt aufweist.
3. Falzzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt
durch ein an der Leiste (31) drehbar gehaltenes Rad (38) gebildet ist.
4. Falzzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagring (39)
mit dem Körper des Falzzylinders (01) drehbar ist.
5. Falzzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagring (39)
Teil eines Axialwälzlagers ist.
6. Falzzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel (21; 29) zum Umsetzen der axialen Verschiebung der Leiste (31) in
eine Bewegung der ersten Stelle (12) der Bänder (02) in Umfangsrichtung jeweils
ein an der Leiste (31) angeordnetes, schräg zur Axialrichtung und zur
Umfangsrichtung orientiertes Langloch (29) und einen in das Langloch (29)
eingreifenden Stift (21) umfasst, der mit dem Band (02) verbunden ist.
7. Falzzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel (21; 29) zum Umsetzen der axialen Verschiebung der Leiste (31) in eine
Bewegung der ersten Stelle (12) der Bänder (02) in Umfangsrichtung jeweils ein
schräg zur Axialrichtung und zur Umfangsrichtung orientiertes Langloch (29), das an
einem der Bänder (02) gebildet ist, und einen mit der Leiste (31) verbundenen, in
das Langloch (29) eingreifenden Stift (21) umfasst.
8. Falzzylinder nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (21)
eine frei drehbare Rolle (27) trägt.
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